Musik

17
Jun
2019

Amateur

ich bin stolz darauf, Amateur zu sein.
Aber heute habe ich eine Anfrage bekommen, noch heuer im Herbst und 2020 im Frühjahr bei Kulturveranstaltungen aufzutreten. (teilweise sogar bezahlt)
Das ist eigentlich ein ziemlich überraschender Schritt für österreichische Verhältnisse.
Nachdem da noch einige Zeit bis dahin vergehen wird, werde ich ein anspruchsvolles Programm, aber trotzdem leicht anzuhören, erarbeiten können.
Vielleicht kann ich auch einen Bach hineinschummeln.

Das Beethovenprojekt geht natürlich unabhängig davon weiter.
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7
Jun
2019

Programmbesprechungen

Ludwig van Beethoven

Zur Einleitung und zur Einstimmung bringe ich euch sechs kurze Ecossaisen von Ludwig van Beethoven. Ganz einfache Strukturen mit einem wiederkehrenden Refrain. Mir kam diese Komposition so vor, als würde sie auf einem Klavier in einem Gasthaus gespielt werden müssen. Beim Refrain schunkeln dann die Zuhörer im Takt mit.

Franz Schubert

Scherzo D 593/1 B-Dur 4
Scherzo D 993/2 Des-Dur

Es gibt eine längere Geschichte mit Bezug zu Schubert, warum ich nie mit dem Klavierspiel aufgehört habe. Die Geschichte zu diesen zwei Stücken ist allerdings kürzer. Mein Vater hat diese Scherzi gespielt, wobei ich mich beim ersten mehr an den Beginn, beim zweiten Scherzo mehr an das Trio erinnern kann. Ich habe die Stücke schon immer spielen wollen, hatte aber keine Daten und konnte auch niemanden fragen. Und vor einigen Jahren entdeckte ich dann zufällig in einem Sammelband die beiden. Als ich dann bemerkte, dass es sich um Scherzi handelte, stellte ich fest, dass ich die Noten auch bereits ein zweites Mal hatte. Sie sind untrennbar mit meiner Jugenderinnerung verbunden.

Edward Grieg

Wenn ich Schubert in das Programm aufnehme, dann mag es vielleicht verwundern, warum ich keine Tänze inkludiere. Habe ich doch sehr viele davon schon in meiner Kindheit mit meinem Vater vierhändig gespielt.
Nun auch Grieg hat sehr schöne Walzer geschrieben.
Jetzt versuche ich Sie mit einem Walzer von Edward Grieg, der in seinen lyrischen Stücken angeführt ist, zu entschädigen. Die Sammlung der lyrischen Stücke sind mit sehr sprechenden Titeln ausgestattet. Ich spiele für Sie ein Valse-Impromptu, das weniger oft gehört wird.
Opus 47 valse Impromptu
Dann füge ich „Heimwärts“ an.
„Heimweh“ ist vielleicht etwas zu melancholisch für den heutigen Nachmittag, doch „Heimwärts strahlt Lebensfreude aus. Da traben die Pferdchen und nur kurz wird im Trio eine Referenz auf das traurige abwesend sein, angesprochen.
Opus 62/6 Heimwärts


Ich komme noch einmal auf Beethoven zurück.

Andante (grazioso con moto) (W oO 57)

Für dieses Stück gibt es eine sehr romantische Interpretation. Beethoven unterrichtete zwei Schwestern in Klavier, die beide sehr gut gespielt haben müssen. Mit der älteren der Therese von Brunswyck verband ihn eine lebenslange Freundschaft. Mit der um vier Jahre jüngeren allerdings eine unglückliche, oder vielleicht auch glückliche Liebesbeziehung. Die Sonate Opus 78 widmete er der Schwester, um ja keinen weiteren Anlass für Gerede aufkommen zu lassen. Beethoven war als Nicht-Adeliger nicht standesgemäß. Vielleicht wäre er der bessere Ehemann gewesen. Josefine heiratete zwei Mal und hatte sieben Kinder mit ihren zwei Ehemännern. Der erste (Deym) starb früh, der zweite entzog ihr dann die drei Kinder um mit ihnen nach Russland zu fahren.
Es gibt einen gewissen Verdacht, dass der Vater von Josefines achtem Kind Ludwig war, der sich zum gleichen Zeitpunkt in Prag aufgehalten hat. Interessant ist jedenfalls der Name der Tochter. Sie wurde Minona genannt, welches sich von hinten nach vorne mit „anonym“ liest. Es gibt Argumente, die gegen die Vaterschaft sprechen, aber es besteht durchaus eine Möglichkeit, dass die Geschichte wahr ist.

Jedenfalls ist bis heute die Adressatin des Briefes „an die unsterbliche Geliebte“ unbekannt. Es stehen letztlich zwei Damen zur Auswahl: Josefine von Brunswyck und Antonie Brentano, die Schwägerin von Clemens Brentano. Die Musikwissenschaft ist sich uneinig.

Ich würde aber meinen, dass das Thema dieses Andante sehr gut mit „Jo-se-fi-ne“ unterlegt werden kann. Für mich zeigt es Anzeichen von Leidenschaft, Trauer, Freude und es bereitet großen Genuss, es zu spielen.

Jetzt möchte ich die Klassik verlassen und mit Romantik enden. Hier bietet sich zuerst einmal Modest Mussorgsky an.

Die Näherin ist eine sehr bildhafte Komposition. Josef Madersberger hat 1804 ein Patent für die Nähmaschine eingereicht. Es ist später ausgelaufen, doch die Nähmaschine ist geblieben. Sechzig Jahre später komponierte Mussorgsky ein Stück, das „Näherin“ benannt ist.
In diesem Stück höre ich die Maschine oder besser die Maschinen in der Fabrik klappern. Es gibt Pausen, in denen getratscht wird. Auch Seufzer sind zu hören. Die Frauen mussten wohl ziemlich lange arbeiten.
Aber irgendwann hört dann auch die letzte Maschine zum klappern auf. Und eine Näherin tänzelt zur Tür hinaus.

Dann haben wir etwas Urlaub in einer Region, die einmal zu Russland gehört hat. Da haben wir einmal: an der Südküste der Krim.
Und dann auf der Krim selbst, ein Capriccio.

Wie könnte man eine romantische Stunde besser beenden als mit einem Walzer von Frederic Chopin. Da erübrigt sich wohl ein weiterer Kommentar.

Werk Zeitbedarf
Beethoven
Ecossaisen 2

Schubert
D 593 /1 4
D 593/2 4,5

Edward Grieg
Valse Impromtu op 47 4
Heimwärtso p 62/6 3

Beethoven
Andante Favori W o O (57) 8

Modest Mussorgsky
Die Näherin 3
An der Südküste der Krim 5
Auf der Krim (Capriccio) 4

Frederic Chopin
Walzer opus 69/1 (l'adieux) 3,5
Walzer opus 69/2 falls Zeit bleibt 3


Gesamtdauer 44
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Selbstvorstellung

Ich bin heute zum ersten Mal Gast in diesen schönen Räumen, daher möchte ich mich ganz kurz vorstellen.

Mein Name ist Hans Hartmann und ich wohne seit 1991 in Brunn am Gebirge. Davor habe ich in Liesing und davor in Döbling gewohnt. Döbling war die Zeit meiner Jugend, seit ich sechs Jahre alt war. In meinem späteren Berufsleben habe ich auch einmal sechs Jahre bei Bösendorfer gearbeitet. In Japan haben sich die Menschen weniger für die Anzahl der Tasten eines Bösendorfers interessiert, als für meine Erfahrungen in Döbling mit stundenlangen Spaziergänge in Grinzing und Sievering, wo man die Noten von Beethoven- oder Schubert-Kompositionen von den Weinstöcken lesen konnte.

Es ist richtig, einmal hätte ich fast in der Eroika-Gasse gewohnt.

Ich bin oder war von Berufs wegen Techniker, Elektrotechniker oder Computerheini, um exakt zu sein. Die wesentliche Information ist allerdings, dass ich ein Amateur bin, was das Musikalische betrifft. Ich war an der Musikschule Döbling bei einem wunderbaren Klavierprofessor und Komponisten, der später auch an der Musikakademie Professor war. Ich hatte darüber hinaus einen stetigen Zugang zu klassischer Musik, wenn mein Vater vom Büro nach Hause kam und in seiner Freizeit Schubert gespielt hat.

Ich habe schon in Belgrad Konzerte gegeben und werde dort als Pianist geführt, denn Amateur wird dort eher als Schimpfwort betrachtet. Aber hier in Österreich bin ich „Amateur“ und stolz darauf.

Seit drei Jahren bin ich in Pension und stolz darauf, ein Lebensziel zu verfolgen, für das ich mir noch weitere 12 Jahre eingeräumt habe. Ich möchte alle Beethoven-Sonaten so gut spielen können, dass ich sie auch aufführen kann. Mit dem heurigen Jahr bin ich gerade bei der Halbzeit angelangt.

Hier werde ich Sie aber mit kürzeren und hoffentlich vergnüglicheren Stücken aus der Klassik und der Romantik versorgen. Zu den einzelnen Stücken hoffe ich, vergnügliche Seiteninformationen beisteuern zu können.
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Der Spass

Dass ich alle Beethoven-Sonaten spielen will, ist nicht nur eine sportliche Herausforderung und Vergnügen. Es bereitet auch eine Menge Arbeit.
Genauso viel Arbeit ist es, ein Programm zusammen zu stellen, dass für eine ganz andere Zuhörerschaft ausgerichtet ist. Seniorentreffen am Nachmittag. Es sieht so aus, als würde ich da auch einmal eine Stunde spielen sollen. Vielleicht sogar mehrmals.
Da soll das Programm entspannend sein. Der Titel bleibt trotzdem: von Klassik und Romantik.

Gestern habe ich ein Programm zusammengestellt, mir Probeaufnahmen angehört und die Zeiten gemessen. Außerdem wird erwartet, dass ich zu den einzelnen Stücken etwas erzähle. Und eine Vorstellung meiner Person.

Es wird hier nur ganz wenige interessieren. Doch ich verwende Twoday ja auch als Speichermedium, welches zumindest datumsmäßig eine gewisse Ordnung in bestimmte Daten und Lebensempfindungen bringt.

Programm:

Selbstvorstellung:

(Die Inhalte poste ich separat, sonst wird es auch für mich zu viel zu lesen :) )
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1
Jun
2019

D A S _ N Ä C H S T E

(Konzert)

Heute hatte ich die erste Klavierstunde nach dem Konzert. Ich zeigte der Lehrerin den Video-Mitschnitt und sie schien sehr zufrieden zu sein.
Mich selbst stören natürlich die unnötigen Fehler und der schlechte Klang. Es war dasselbe Klavier wie beim letzten Konzert, aber diesmal erschien es mir zu schrill intoniert.
Naja - abgehakt.
Heute ging es um das Programm des nächsten Konzerts.
Das habe ich selbst bestimmt, aber sie wollte hören, ob mir die Sonaten liegen. Die Bestätigung bekam ich. Ich hatte von jeder der drei Sonaten von allen Sätzen die ersten zwei oder mehr Seiten zum Vorspielen angesehen. Natürlich nicht perfekt, aber es war ersichtlich, dass ich mich mit ihnen wohlfühle.

Also wird das nächste Programm wie folgt aussehen:

Zuerst opus 31/1, dann opus 10/2 und dann opus 31/2. (Der Sturm, für die, welchen die Bezeichnung mehr als die Opusnummer sagt.)
Und dann möchte ich als "Nicht-Beethoven"-Stück die Petite Suite von Borodin spielen. Ich mag den Komponisten sehr und er wird auch nur sehr selten gespielt.

Außerdem sollte ich ein neues Genre erüben: leichte Muse oder heitere Muse. Dann könnte ich Nachmittagskonzerte für die Senioren bespielen. Dauer eine Stunde.
Vielleicht werde ich das Programm wie folgt zusammenstellen:
Grieg, alle möglichen Stücke
Schubert Walzer und Ländler
Beethoven Ländler (da gibt es einen sehr lustigen, der wie ein Schnaderhüpferl klingt.)
Chopin Walzer und allenfalls ein paar von den Nocturnes.

Das sollte Programm für mindestens drei Nachmittage sein.
Wie es aussieht, wird das aber erst im Herbst tragend. Aber wer weiß, vielleicht auch schon im Sommer einmal. Vermittelt wird das durch meine Klavierlehrerin im Hunyadi-Schloss. Dort wollte ich schon einmal spielen, aber es gab Terminprobleme.
Möglicherweise kann ich dann dort auch "meinen" Konzertabend im Herbst geben.

Wenn alles wie geplant klappt, werde ich die Hälfte aller Beethoven-Sonaten öffentlich vorgeführt haben. Danach muss ich noch acht Jahre überleben, um die restlichen zu bewältigen. Aber darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken. Ich lebe gesünder denn je, wenn man vom Übergewicht absieht. Und an dem arbeite ich sowieso, langsam wie eine Schnecke, aber doch mit gleichbleibender Tendenz nach unten.

Eines der"lustigen" Stücke vonBeethoven
https://www.youtube.com/watch?v=o5QwGEGxR24
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26
Mai
2019

F R E U D E

Gestern war ich in einem Konzert, bei dem das Orchester hauptsächlich aus Amateuren zusammengesetzt ist. (Das ist keine Abwertung, ich bin ja selber Amateur.) Das Programm war sehr nett zusammen gesetzt. Coriolan-Overture, eine Komposition, die auch sehr dramatisch und traurige Inhalte beschreibt, die 2. Symphonie von Brahms und das 2. Klavierkonzert von Dimitri Schostakowitsch.
Ich war überrascht, nachzulesen, dass dieses Konzert erst 20 Jahre nach dem ersten entstanden ist. Stilistisch habe ich so viele Ähnlichkeiten entdeckt, dass ich gedacht habe, dass es eine kleine Zeit nach dem ersten komponiert wurde.
Das Stück ist seinem Sohn Maxim gewidmet. Es strahlt Lebensfreude aus.

Damit komme ich zu dem "Held" des Abends. Dieser hieß Florian Feilmayr, ist 30 Jahre alt, und kann hervorragend spielen. Nicht nur spielen, er musiziert! Und er hat offensichtlich Freude am Spiel und verstrahlt so viel Begeisterung, dass er einige Mitglieder des Orchesters wirklich mitgerissen hat. Konzentriert waren sie alle, doch bei einigen konnte man erkennen, wie sich daran freuen, gerade Teil dieser Aufführung zu sein.

Noch eine kleine Anmerkung zur Technik. Er gab zwei Zugaben: die erste war die Petruschka-Suite von Strawinsky. Wunderbar interpretiert. Aber es ergab sich, dass er sich irgendwann kurz nach dem Beginn verhaspelte. Und dann spielte er seelenruhig mindestens 16 mal die betreffende Takte, bis er dann offensichtlich das Gefühl hatte: jetzt bin ich wieder im Gleichgewicht, jetzt geht es weiter. Für Zuhörer, die das Stück nicht gut kennen, wirkte das ganz ohne Fehler. Grandios,wie er so etwas meistert. Bei dem Stück tanzt man auf den Tasten und es macht den Eindruck, als balanziere man auf einer ganz dünnen Stange.
Die Moral von der Geschichte: nicht die Fehler sind wichtig, sondern die Ausstrahlung, die man mit der Musik bewirkt. Wenn diese auch die "arbeitenden" Musiker erreicht, dann ist wohl das höchste Ziel des Musizierens erreicht.

https://www.youtube.com/watch?v=ersYOF_IMlo
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25
Mai
2019

Bach oder nicht Bach

Ein guter Bekannter schrieb mir einmal, dass er nicht in meine Konzerte komme, solange ich nur Beethoven spielen würde. Er ist aber auf Bach genauso fixiert wie ich zur Zeit auf Beethoven. Dagegen ist nichts zu sagen. Die beiden Komponisten sind durch einen Ausspruch von Hans von Bülow verbunden, der gemeint hat, dass Bach [in der Musik] das Alte Testament sei, sowie Beethoven das Neue.
Das mag vielleicht etwas übersteigert klingen, aber darauf kommt es nicht an. Es gab manche Pianisten, die sich ebenfalls auf ganz wenige Komponisten konzentriert haben. Sehr nett ist das Geständnis von Arthur Rubinstein, der in einer zweibändigen Biographie gestand, dass er zu Beginn seiner Laufbahn hauptsächlich Rachmaninoff und Tschaikovsky gespielt hat. Damit konnte er am leichtesten die Frauen erobern, anscheinend viele. Später, so schrieb er, hätte er sich auf mehr gehaltvollere Komponisten verlegt. Jetzt hat Rubinstein auch wirklich fast alles gespielt, und sein Chopin ist legendär. Mein Vater meinte, dass von allen Aufnahmen, die er kenne, Rubinstein den "echtesten" Chopin spielte. Da kann ich mir einen kleinen Seitenhieb auf Horowitz nicht verkneifen. Er sagte einmal, dass Das Klavier "Fortepiano" hieße. Man müsse also sowohl forte als auch piano spielen. Das Forte ist aber auf modernen Flügeln viel, viel lauter, als es von Chopin's Spiel überliefert wurde. Bei Rubinstein kann man den Eindruck gewinnen, dass er mehr der Delikatesse der Musik Beachtung schenkt.

Vor einigen Tagen habe ich mir eine sehr schöne Aufnahme der Sonate DV 958 von Franz Schubert angehört. Die wollte ich spielen, habe aber beim Anhören eine gewisse Ungeduld verspürt, weil der letzte Satz gar so lange dauert. Wenn ich selbst spiele, macht mir das überhaupt nichts aus. Aber dem Publikum möchte ich das nicht zumuten. Ich glaube, dass ich sie nicht so lange fesseln kann.

Jetzt wäre eigentlich die Gelegenheit, etwas Bach statt dessen zu spielen. Am Mittwoch hörte ich Andras Schiff mit h-moll Fuge und Präludium aus dem ersten Band des WTK, BWV 869. Wunderbar und inspirierend gespielt. Würde ich doch sofort in mein Programm aufnehmen, gäbe es nicht die noch immer unwidersprochene Bemerkung einer ehemaligen Freundin, dass ich Bach nicht spielen könne. Alles andere schon, aber nicht Bach. Den Gegenbeweis wollte ich nie antreten, weil ich auch heute noch denke, dass sie Recht hat.
Mal sehen, was meine Klavierlehrerin dazu meint. Sie hat bei meinen letzten Programmwünschen gesagt, dass ich ihr von den Zielsonaten ein paar Seiten vorspielen soll, damit sie sagen könnte, ob sie mir "liegen". (Ich habe ihr mein Vorhaben, alle Klaviersonaten einmal spielen zu wollen, nicht wirklich so explizit erklärt. Ich weiß z.B. selbst, dass mir die Hammerklavier-Sonate "nicht liegt". Aber trotzdem werde ich nicht aufgeben, sie zu üben. Momentan ist der angestrebte Konzerttermin für sie erst in zweieinhalb Jahren. Und wenn ich sie dann nicht kann, werde ich trotzdem weiterüben. Ab jetzt habe ich ja noch zwölf Jahre Zeit, wenn ich rechne, dass ich bis zum 80.Lebensjahr mit allen fertig sein muss.)

Vielleicht werde ich mich noch einmal an Bach heranwagen. Aber ich glaube, dass es dafür einen Gemütszustand benötigt, den ich noch nicht habe. Vielleicht müsste ich dafür einige Zeit in Asien meditieren, um die Einstellung eines Tiziano Terzani zu erreichen. ("Das Ende ist mein Anfang")
Aber solange es noch so viel andere Musik gibt, die ich noch nicht gespielt habe und die ich ebenfalls spielen möchte, wird Bach sicher noch warten müssen. Für den gibt es Berufenere.

Und eine Aufnahme aus älteren Tagen:

https://www.youtube.com/watch?v=iul8svMTqfc
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24
Mai
2019

N A C H H E R _ I S T _ V O R H E R

So lautet der Spruch: Nach der Wahl ist vor der Wahl.
Bei mir geht es um das Programm des nächsten Konzerts.

Ich habe mir den Schubert vorläufig abgeschminkt. 40 Minuten kann ich meiner Zuhörerschaft nicht zumuten, dazu spiele ich noch nicht ausreichend souverän.

Aber drei Beethoven-Sonaten sind schon ziemlich fix.

Opus 10/2 ... eine Lieblingssonate von mir, noch aus der ersten Schaffensperiode.
Opus 31/1 ... der erste Satz gefällt mir nicht ganz so gut, aber Brendel hat ihn als typisch Beethovenschen Humor bezeichnet. Beispiel: alte Damen unterhalten sich, sagt die eine: "Der (Pianist) kann ja nicht einmal die linke und die rechte Hand gleichzeitig spielen. Den dritten Satz mag ich allerdings ganz besonders und versuche ihn, mittlerweile "auf richtig" zu üben. Das heißt, mir viele fehlerhafte Schlampigkeiten abzugewöhnen.
Opus 31/2 ... der Sturm. (auf Wunsch einer Zuhörerin) Das ist das schwierigste Werk des Programmes. Am langsamen Satz übe ich jetzt schon mehr als eine Woche, um die Zweiundreißigstel richtig locker hin zu bekommen.

https://www.youtube.com/watch?v=fXDWRm-PU1Q

Über Auffettung oder Zugaben denke ich noch nach. Eigentlich möchte ich noch einmal gerne den Borodin spielen. Mit professioneller Unterstützung sollte der noch etwas besser gehen.

Vielleicht fragen sich einige: warum macht er denn da? Kann man die Pension nicht ohne so viel Arbeit genießen? (Ja, Arbeit ist es.) Da kann ich nur mit einer Erinnerung an meinen Vater antworten. Solange man beim Üben merkt, dass etwas besser wird, macht das Üben Freude. Natürlich braucht man auch ein Ziel.
Und jetzt habe ich eine hervorragende Klavierlehrerin, die wesentlich mehr aus mir herausholen kann, als ich es selbst allein erkennen kann.
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15
Mai
2019

Was fuer eine Schande

Wenn ich nicht zu viel Publikum bekomme, (allerdings noch ausreichend fuer mich) kann man das ja noch verstehen.

Aber gestern gab es ein Konzert im Rathaus (subschtina). Toller Saal, hervorragender Steinway, freier Eintritt und eine FANTASTISCHE Kuenstlergruppe. Das "Schwedenquartett", wie es genannt wird, und eine Professorin von der Uni Belgrad, Fach Kammermusik. Das Programm war ein Beethoven Streichquartett opus 18/6 aus der Schaffensperiode, aus der ich auch gespielt habe, und das Klavierquintett von Dworak. Das letztere ist ein Werk, das ich auch gerne einmal spielen moechte. Es ist halt nur schwer, entsprechend viele Streicher gleichzeitig zu organisieren. Und Ueben muesste ich zuerst einmal. (So richtig leicht ist es naemlich nicht, aber wunderschoen.)

Es waren maximal 25 Zuhoerer anwesend. Die waren vermutlich alles persoenliche Bekannte der Kuenstler.

Die haben wirklich toll gespielt und hatten selbst viel Freude daran. Das war deutlich spuerbar.

So eine Erklaerung fuer fehlenden Besuch war der Regen. Eine andere Erklaerung ist die mangelnde Information. Selbst mein Konzert war besser angekuendigt.
Eine noch bessere Erklaerung waere vielleicht, dass die Serben gerade erst von den Baeumen herunter gekommen sind und lieber Krieg fuehren. (Vermutlich werden hier keine Serben oder Serbinnen mitlesen, die mich fuer diese Begruendung pruegeln wollen.)

Es ist wahrscheinlich vollkommen bedeutungslos, ob klassische Musik goutiert wird oder nicht. Ich "ueberbewerte"wohl.
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14
Mai
2019

Nachdenken über nächstes Programm

https://static.twoday.net/steppenhund/images/Review.jpeg


Bericht über mein Konzert. größeres Foto als beim letzten Mal.

Ich selber ruhe mich heute noch aus.
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abohn - 25. Apr, 15:30
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lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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