15
Dez
2010

Zur Erinnerung

Manche werden sich an die Bilder erinnern können. Zwei Beispiele, die ich auch mit "friedlich" attributieren würde.



Es wäre vielleicht sinnvoll gewesen, die Frischhaltefolie zu entfernen. Aber als sie dann einmal weg war, hat es nie mehr wieder so friedlich ausgesehen.

2010Jeanluc

Den JeanLuc rührt das natürlich überhaupt nicht.
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froh oder was

Frau Columbo schreibt zwar von sehr ungern bis gar nicht, kann aber recht störrisch werden, wenn ich eine Mitteilung in unserer beiden Namen verfasse. Ich sehe das recht locker, denn es gehört zu meinem Berufsbild dazu, etwas zu korrigieren - und damit auch selbst korrigiert zu werden.
Bei einem Wort habe ich allerdings gestreikt und auf meiner Version beharrt. Ich wünsche ein "beschauliches" Weihnachtsfest, sie wollte das auf "froh" ausbessern.
Zu "Frohe Festtage" könnt ich mich noch zwingen lassen, denn Chanuka unterstellt Freude. Weihnachten ist in unserer Zeit derart "konsumiert" worden, dass die Freude, die ein Peter Rosegger noch bei der Weihnachtsbesorgung empfinden konnte, der Hektik und dem Getriebensein weichen musste.
Der Begriff "froh", an dem es an sich nichts auszusetzen gibt, es heißt ja auch "Frohbotschaft", wurde verdorben. So ähnlich wie das Wort "geil", das heute ja kaum mehr mit dem angenehmen Vorgang des Vögelns verbunden wird, sondern nur mehr daran erinnert, wie uns große Pseudo-Diskonter verar.....
Wenn ich etwas wünschen will, dann ist das Beschaulichkeit. Das Wort drückt für mich notwendige Ruhe zum Schauen, zum Schauen zum Nächsten und zum Schauen auf sich selbst aus. Das Schauen muss auch verarbeitet werden, d.h. es verbindet damit auch die Forderung nach Ruhe und Besinnlichkeit.
Und das wünsche ich jedem, egal welcher Konfession er angehört. Ein Stoiker kann vermutlich auf meinen Wunsch verzichten:)
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Irgendwie glaube ich auch, dass es letzten Endes auch dieser Wechsel war - aus der Ungeduld des kindlichen Herzens, was bringt das Christkind für Geschenke - zur Freude an den Minuten, wenn alles fertig war und man den Augenblick der Bescherung gerne verzögert gesehen hat, um die Vorfreude zu vermehren der mich die Beschaulichkeit hat schätzen lassen.
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Dieses Nachlassen einer extern erzeugten Anspannung in die Beherrschung eines festlichen Ablaufs ohne den Streit, der in manchen Familien regelmäßig zu Weihnachten ausbricht, das wünsche ich denen, die sich das selbst auch wünschen.
Ein beschauliches Weihnachtsfest eben.
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13
Dez
2010

7. Fortsetzung 1784

Was zuvor geschah

Seite 17,18 von 33


VIII.

Abermals war es Spätherbst, Seferle sass mit der Mutter am Spinnrade, und summte Lieder aller Gattung, wozu letztere den „Dischkant“ brummte. Da trat der Vater ein, er kam eben von Wien. Nach dem herzlichen Willkomm war seine erste Frage: „Nu Seferle, mögst nicht auch mal mit nach Wien fahren, Deinen Geschwisterer geht’s ganz gut, und haben mir versprochen, für Dich gerne zu sorgen, wennst mitkommscht.“
Ueberrascht von diesem Antrage, war Seferle gleich dazu bereit, als aber der Abschied vom Muatterle und Brüaderle kam, da wollte schier das Herzel brechen. Weinen lagen sich Mutter und Tochter lange in den Armen, erste ermannt sich zuerst: „Sei brav Kind, in der grossen, grossen Stadt. Gott habe zuerst vor Augen, dann Deine Mutter, was Du glaubst, dass die Zwei gut heissen, das kannst Du unbedingt thun, bete fleissig, und vergiss keinen freien Augenblick auf die Kirche, arbeite streng, damit Deine Schwestern mit Dir zufrieden sind.“
Noch ein Paar herzhafte Küsse, der Vater drängte, sie eilten fort. Da kam ihnen eine alte Witwe aus dem Dorfe nachgehumpelt, deren einzigen Sohn man eben zum Militär genommen hatte.
„Ach,“ klagte sie zu Haas, „wenn Ihr nach Wien kommt, so sagt dem Koiser, „‘s Drille vom Schwihof (Gertrud vom Schwimhof) lasst ihn vielmalt bitten, ihr ihren Sohn wiederzugeben.“
Haas versprach lächelnd, sein Möglichstes zu thun.
Des andern Tages sass Seferle in einem Schiffe auf der Donau.
Städte, Dörfer, Wälder und Felder flogen am Ufer vorbei. Die neuen Gegenstände, die Freude, Wien und ihre Schwestern zu sehen, zerstreuten sie bald, als sie nun gar die Residenz erreichten, da wollte das Schauen und Wundern kein Ende nehmen. Liebreich nahmen die Schwestern das Mädchen auf; bald sass Seferle am Stickrahmen, und begriff die neue Arbeit mit wunderbarer Schnelligkeit. Sie brachte es durch Fleiss in Kurzem dahin, sich ebenfalls so viel als ihre Schwestern zu verdienen. – Da kam der Vater nach einem halben Jahre wieder und sagte: „Wenn’s Dir hier nicht g’falle thut, so nimm ich Dich schon wieder heim zum Muatterle.“
Nichts Anderes hätte sonst das Mädchen dazu bewogen, dieser Nahme hatte jedoch magische Gewalt.
Ihre Mutter wieder zu sehen, dieser Gedanke lässt sie freudig und unüberlegt das Anerbiethen des Vaters annehmen, und nicht auf die Vorstellungen ihrer Schwestern achten. „Sie kann ja wieder mit mir nach Wien kommen,“ setzte der Vater hinzu.
Nun kommt die Heimreise.
Ein Bekannter aus Weiler, der ebenso wie Haas seiner Ahasverusartigen Herumzieherei wegen bekannt war, hatte in einer Vorstadt eine Ladung Branntwein gekauft, um diese nach Weiler zu führen.
Auf einem sogenannten Leiterwagen lagen zwei ungeheure Branttweinfässer, auf welchem nun Herr Heim, so hiess der Mann, mit seiner Frau, fünf schlimmen Buben, Seferle und deren Vater die neunzig Meilen zurückzulegen im Begriffe stand. Der letztere machte den Rosselenker, wofür er auf so angenehme Weise umsonst nach Hause kommen konnte.
Wohl waren der Stosseufzer viele, die es Seferle herauspresste, oft sog sie vor neben dem Wagen zu marschiren, wenn der Körper schon längere Zeit auf so unsanfte Art hin und her geschüttelt worden war, doch der Gedanke an ihre Mutter söhnte si e einiger Massen mit dem polternden Fuhrwerk aus. Die Buben purzelten inzwischen hinter ihrem Sitze über die Fässer, da – es war gerade ein abschüssiger Hügel, sah sie, wie der ältere Knabe einen Fehltritt machte, und rücklings vom Wagen hinabstürzte. Ein Schrei – sie hatte nicht mehr die Zeit, dem Vater ein Halt zuzurufen – das Rad war dem Armen bereits über beide Beine gefahren.
Ein Aufenthalt von mehreren Wochen war die Folge davon, man kann sich denken, wie lang die Karawane brauchte, bis sie Weiler erreichte.
Schon von ferne pochte Seferle das Herz, als sie den wohlbekannten grünen Kirchthurm unverändert in die Lüfte ragen sah; dann kamen andere Gedanken, die von der Eitelkeit zeigten, die allen Mädchen in diesem Alter anzuheften pflegt.
„Ich werde,“ sagte die kindische Kleine zu sich, „Aufsehen zu Hause machen, wenn ich mit meinen städtischen Kleidern ankomme, wie werden mich die Leute angaffen und bewundern, und meine veränderte Sprache anhören.“
Dieses war auch in der That der Fall, das ärmliche Dorfkind kam als Stadtjüngferchen mit Stöckelschuhen, langem Kleide und frisirten Haar zurück.
„Gucket, gucket!“ sagten Sonntags in der Kirche zu Weiler die ältern Mädchen zueinander, und stiegen auf die Bänke, um besser sehen zu können, „gucket, mit sidene Bändle und silberne Schnalle hat sie ihre Schuhe verzierathat.“ Der Neid blendete ihre Augen, und liess Stahl für Silber, Wolle für Seide schauen. – Einige Zeit gefiel der kleinen Eitlen dieses Bewundern ihrer selbst von denen, die sie früher verachteten, bald jedoch stellte sich bei dem schon an bessere Arbeit gewöhnten Mädchen die Langeweile ein, nebstdem kamen ihr die Dorfleute in Vergleiche mit den Städtern unbehülflich, ungeschickt, dumm vor; als sie einst erzählte, in Wien gäbe es 3 bis 4 Stock hohe Häuser, lachten ihr ihre Zuhörer ungläubig in’s Gesicht.
So sehnte sie sich weiter nach einer Arbeit, die mehr den Geist beansprucht, als Flachs spinnen und Kartoffel klauben.
Frühere Jahre hatte sie mit ihren Schwestern zu Weihnachten und Neujahr im Pfarrhause und den reicheren Gehöften geistliche und weltliche Lieder gesungen, und mit ihrer frischen Stimme die Zuhörer entzückt, was manche blanke Silbermünze eintrug, jetzt fehlten aber die zweiten Stimmen, und so hatte Seferle nur den einen Wunsch, bald wieder nach Wien zu kommen, und erwartete mit Ungeduld die Rückkunft des Vaters.


wird fortgesetzt
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Lesen - Was ist das

Über das Lesen haben berufenere Leute als ich bereits deutliche Worte gefunden. Ein Blogger hat sich die Mühe gemacht, Hermann Hesses Text über das Lesen ins Internet zu stellen.
Wer den Text nicht kennt, sollte ihn einmal lesen, egal, wie er sonst über Hesse denkt.
Mein Vater hat mir einmal gesagt, das Lesen ein Verschwendung ist. Eine Verschwendung an Leben. Diese Aussage könnte leicht missverstanden werden. Wurde sie aber von mir nicht, weil ich ja wusste, wie viel mein Vater gelesen hatte. Und nicht nur einfach gelesen. Manchmal schrieb er auch Leserbriefe und die Antwort eines berühmten Autors, Heimito von Doderer, ist bezeichnend, wie intensiv mein Vater gelesen hat. In einem Antwortbrief schrieb Doderer: "Selten erfährt ein Autor das Glück, sich von seinem Leser so verstanden zu wissen."
Was hat mein Vater also gemeint? Er hat das auch in der Folge erklärt. Durch das Lesen kann man sich verlieren, man kann versäumen, das richtige Leben zu leben, schlichtweg zu leben. Denn Lesen kann zur Droge werden.
Und so, wie es Kettenraucher gibt, die 95 werden, und Weinbauern, die mit 80 noch ihren täglichen Liter Wein genießen, so wie es eine ganze Reihe von alten Menschen gibt, die sich nur einseitig ernähren, so kann man auch das Lesen wie eine Droge genießen, ohne dass man sich deswegen dem Leben versagen muss.
Während man aber beim Abstinenzler nicht unbedingt Mangelerscheinungen feststellen wird, stellt man schon manchmal überrascht fest, dass jemand Lungenkrebs bekommt, obwohl er nicht geraucht hat. Neben dem Passivrauchen gibt es ja auch noch andere verursachende Faktoren.
Vielleicht sollte man das Lesen daher besser mit der Milch vergleichen. Während die Milch für das Kind eine ganze Reihe wertvoller Ingredienzien mitbringt, kann sie für den Erwachsenen sogar schädlich sein. Ganze Menschengruppen vertragen sie nicht einmal.

Warum, und in welchem Alter, sollte der Mensch nun das Lesen brauchen?
Die Antwort ist: ziemlich früh. Zuerst in passiver Form des vorgelesen Bekommens, danach möglichst rasch in aktiver Form des selber Lesens.
Das Lesen ist der Schlüssel und die Nährsubstanz für die Fantasie. Die Fantasie kommt in unterschiedlichen Ausprägungen daher. Fabulieren, Tagträumen, Vorstellungsvermögen, Empathie und Verständnis, Verständnis und Einfühlungsvermögen in andere Menschen. Es gibt auch negative Aspekte wie Albträume, allgemeine Paranoia, die in gemäßigter Form vielleicht für das Überleben notwendig ist.
Die positiven Aspekte überwiegen allerdings.
Jetzt ist die Fantasie aber etwas, was vom Leser aus dem Inneren erbracht werden muss. Das Lesen ist Erfahren von äußeren "Tatsachen" (gilt auch für Märchen). Um diesen Erfahrungsprozess durchleben zu können, muss ich in der Lage sein, selbst das Tempo zu bestimmen. Wird mir vorgelesen, moniere ich "das kenn ich schon" oder "noch einmal, ich möchte das noch einmal hören". Ich mache das, um das Tempo des Vorlesenden dem Zeitmaß meiner Vorstellungswelt anzupassen.
Wenn ich dann einmal selbst lesen kann, bestimme ich das Tempo ohnehin selbst.
Das ist der große Unterschied, den das Lesen zu allen anderen Arten der Aufnahme neuer Inhalte hat. Die notwendige Menge an Zeit bestimme ich selbst. Dadurch können meine Gedanken bei jedem Satz schweifen und neue Assoziationen bilden, ich kann mich zu einem gestaltenden Menschen entwickeln.
Jetzt höre ich schon die Argumente, dass es auch Musiker gibt, die keine Noten lesen können. Ja, das stimmt. Ich selbst habe einmal einen berühmten und auch sehr berühmten Musiker in Manila (del Rosario) kennengelernt, der mir erzählt hat, dass er nicht Noten lesen kann. Ähnliches lässt sich sicher auch bei Malern als Gegenbeispiel anführen. Die Frage ist nur, wie schreibe ich eine Symphonie ohne auf Noten zurück zu greifen. Ich kann mir auch vorstellen, dass es berühmte Köche gibt, die nie ein Kochbuch gelesen haben, doch wieviele Menschen können ohne Kochbuch kochen?
Kommen wir zurück zum Lesen. Brauche ich bewusstseinserweiternde Drogen, wenn ich wirklich lesen kann? (Das ist ein anderes Thema, das ich jetzt hier nicht weiter ausführe.)
Lesen kann durch vielerlei ersetzt werden, aber vermutlich sind alle anderen Erfahrungsmaßnahmen entweder sehr zeitaufwändig, gefährlich oder vielleicht sogar unethisch. Ist es notwendig, jemanden umzubringen, um sich in die Situation zu versetzen, ob man sich danach schuldig fühlen soll, muss oder überhaupt kann?

Lesen ist überbewertet! So, wie auch die Mathematik! So, wie viele andere Dinge überwertet sind, wieviel PS mein Auto hat, nicht wahr?
So viele Dinge sind überbewertet. Menschenleben, Menschenwürde, Armut (die ist vielleicht unterbewertet) und so fort. Wie soll denn jemand überhaupt mit einem Armen Mitleid empfinden, wenn er nicht die Welt des Armen kennt. Wenn er nur den Bettler kennt, von dem er annimmt, dass er zu einer organisierten ausländischen Bande gehört.
Wie soll den jemand erkennen, dass er im Krieg genau auf die Person schießt, die möglicherweise genauso gut sein Nachbar hätte sein können?
Wie soll jemand verspüren, dass ein Bruderkrieg noch eine Spur gemeiner ist - und unheilbare Narben hinterlässt - als "der normale Krieg", bei dem man dann halt einmal zwei Atombomberln abwirft, um ihn zu beenden?
Natürlich ist es möglich, sich das alles erzählen zu lassen - in der Schule - oder das einmal in Filmen geschildert zu bekommen, wobei dort fast immer die Liebesgeschichte der unzureichende Träger ist, damit überhaupt Emotionen geweckt werden.
Wenn die Vorstellungskraft eines Menschen einmal verkümmert ist, helfen alle anderen Darstellungen nichts mehr.
Es gibt eine Ausnahme: es gibt Menschen, die sich sowieso nicht unserer Zeit anpassen, Menschen, die einfach der Natur verbunden sind, Menschen aus anderen Kulturkreisen, die wir als zurückgeblieben ansehen. Menschen, die komischerweise sehr viel Mitgefühl entwickeln können. (Die Erklärung ist einfach: die Leute lesen vielleicht nicht, aber ihnen wurden jede Menge von Geschichten, Sagen, Mythen in ihrer Kindheit eingetrichtert. Zwar auswendig überliefert, aber ganz in Vertretung des Vorlesens.)
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Für uns andere, die wir in unsere Zeit geboren sind, ist für die große Mehrzahl von uns das Lesen die Eintrittskarte in das Gebiet der Fantasie. Wer sich da einmal wirklich austoben möchte, sollte das Buch von Michael Ende die unendliche Geschichte
lesen.
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Falls es noch nicht klar ist: die zeitliche Eigenbestimmung ist es, was das Lesen sämtlichen anderen Erfahrensmöglichkeiten voraus hat. Deswegen ist der Fernseher als Babysitterersatz mit noch zu entzückenden Tierfilmen kontraproduktiv, wenn er zu einem Zeitpunkt verwendet wird, bevor das Kind lesen kann oder entsprechend viele Geschichten vorgelesen bekommen hat.
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Aber es mag sein, dass ich die Fantasie, das Vorstellungsvermögen überbewerte. Allerdings werden wir ohne Vorstellungsvermögen, dass es auch anders funktionieren kann, kaum eine Verbesserung der derzeitigen Zustände erreichen können.
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Mathematik ist natürlich genauso überflüssig wie Lesen!
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Was Österreich weiss

Das Blatt weiss ja im Allgemeinen schon einen Tag früher, bevor etwas passiert. Da ich allerdings das Blatt nicht einmal fladere, (ich lese es nur dann, wenn ich ein Exemplar neben mir auf dem U-Bahnsitz vorfinde) hätte ich auch nicht wissen können, dass der Zug, auf den ich 25 Minuten gewartet habe, (der Zug hatte Verspätung, der davor nicht, welcher mir vor der Nase davon gefahren ist) nicht bis Gänserndorf sondern nur bis Liesing fährt. Irgendwo scheint ein Lastwagen auf der Bahnstrecke zwischen Liesing und Meidlung zu liegen.
Das ist nun traurig, aber solche Dinge passieren halt.
Was vermeidbar wäre, ist die Umstellung des Ticket-Einkaufs übers Handy. Es ist mir als nicht unbedingt IT-feindlichem Benutzer unmöglich, eine Handlung zu wiederholen, die ich schon Jahre zuvor recht locker handhaben konnte. Ein Ticket von Brunn nach Liesing, Vorteilskarte. Ein Anruf bei 051717 ergab, dass letzte Woche ein e-Mail hereingekommen war, wo die neue Syntax beschrieben ist. Gleichzeitig wird betont, dass das Antreffen ohne Fahrkarte eine gehörige Geldbuße nach sich ziehen kann.
Was ich über ÖBB-interne Umstellungen erfahren habe, lässt mich keinesfalls hoffen, dass sich da in naher Zukunft viel ändern wird.
Aber in Zukunft werde ich das Österreich-Magazin doch bereits am Sonntag aufmerksam lesen, um zu wissen, ob meine öffentliche Zugverbindung auch tatsächlich zustande kommt.
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11
Dez
2010

6. Fortsetzung 1784

Was zuvor geschah

Seite 14,15,16 von 33


Nachdem der erste Freudentaumel vorüber, weckte sein Anblick allsogleich Ideen in dem Kopfe der Mutter.
Ein so angesehener Offizier müsste doch etwas zu Gunsten ihres Prozesses leisten können, das war bei ihr ausgemachte Sache. Sie begleitete ihn auch, nachdem sie einige Tage das Vergnügen genossen, ihn bei sich zu sehen, nach Bregenz, wo sein Regiment, von Wangen angelangt, auf wenige Tage stationirt war.
Amandus liebte seine Mutter ungemein. Oefter schrieb er an sie von seiner jeweiligen Station aus, einen zärtlichen Brief, sigelte ihn, klebte einen hellglänzenden Dukaten auf das heisse Wachs, und siegelte nochmals über das Goldstück. Wenn dann der Pfarrer von Weiler nach der Frühmesse zu Stasel sagte: „Stasel kommt mit mir, es ist ein Brief von Mandus für Euch angekommen,“ da klopfte vor Freuden das Mutterherz, sie wusste das Schreiben geistig und materiell wohl gespickt; von diesem Gelde lebte sie dann mehrere Monate.
Dem Vater, der zwei bis drei Tage vorher seine Töchter nach Wien führte, wo sie sich mit Stickerei beschäftigten, welche damals glänzend bezahlt wurde, wollte schier das Herz brechen, als er nach seiner Zurückkunft erfuhr, sein Sohn sei dagewesen, ohne dass ihm vergönnt war, ihn an die Brust drücken zu können. Er fuhr in seinem Schmerze schnell wieder nach Wien.
Nun kam, wie schon erzählt, Stasel mit ihrem dekorirten Sohne nach Bregenz. Stolz schritt sie an der Seite des jungen Offiziers durch die Strassen, die noch deutlich die Spuren der feindlichen Kugeln trugen, und führte ihn dort bei Gericht ein. Die Akten ihres Prozesses waren durch die Franzosen vernichtet, die Hoffnung des armen Weibes noch lange nicht. Sie machte denselben neuerdings anhängig und führte ihn fast bis an ihr Lebensende nach vielen Geldopfern ohne das geringste Resultat fort.
Wie es nach Kriegen geht, wagten es auch hier einige Marodeure und Nachzügler, die ganze Gegend unsicher zu machen, um Beute zu erhaschen.
So gewahrte Seferle eines Sonntags nach dem Nachmittags-Gottesdienste weit ausser dem Dorfe einen Plänkler, der einen Stock in die Erde stiess, auf selben sein Gewehr stützte und in das Ort hereinfeuerte. Darauf verschwand er, um bald wieder in Gesellschaft mehrerer zu erscheinen, die ihre Schritte gegen das Siechenhaus richteten. Hier steckten zwei ihre Gewehre unter das Thor, und hoben es ohne die geringste Anstrengung aus, dass es mit Gepoter in die Flur hinein fiel. Es schien jedoch ihre Beutelust in dem Hause der Armen und Kranken nicht befriedigt wurden zu sein, denn sie kamen nun in gerader Richtung auf die Hütte unserer Bekannten zu. Mutter und Tochter flohen mit Schrecken auf den Boden, während der Vater mit den Plünderern unterhandelte. Sie waren im Begriffe, das wenige Alles, was sie fanden, mitzunehmen, aber der Vater bath so flehend, so inständig, gab ihen durch Geberden so deutlich zu verstehen, dass er und seine Familie sich ohnedem in der der grössten Noth befänden, worauf einer der Soldaten, der der Anführer der Bande zu sein schien, alles ehrlich theilte und die eine Hälfte dem Manne zurück gab. Mit welcher Todesangst sahen die Beiden am Boden verborgenen weiblichen Wesen durch ein Astloch in der Diele dem Treiben der wüsten Gesellen zu!
Endlich entfernten sie sich, um an einem andern Orte diese Szenen zu wiederholen.

VII.
Nachdem Seferle zwei Sommer hindurch beim Küfer gedient hatte, wollte sich für den nächsten kein Platz für sie finden. In ihrer Bedrängniss wandte sich die Mutter an eine Bekannte, die da sagte: „Ich wüsst‘ wohl ein Oertel für Dein Sputele, aber es ist weit von da, und sind viel Stück Vieh zu halten.“ Allein die wanderten sie, bis sie Borneck am Weg, den künftigen Bestimmungsort erreichten.
„Ja,“ sagte der Herr des Bauernhofes lachend zu Stasel, „das Sputele ist ja zu schwach, zu klein, zu jung für uns; wir haben dreissig Stück Vieh auf der Weide.“ „Oh,“ meinte die Mutter, „wenn das Kind genug zu essen kriegt, wird’s schon stärker; und älter und grösser wird’s alle Tag.“
Ein ungeheurer Laib Weissbrot lag auf dem Tische, ein zu anziehender Gegenstand für Seferle, sich nur ja so vortheilhaft als möglich zu zeigen; die kleine Candidatin stellte sich sogar auf die Zehenspitzen, um nur etwas grösser zu erscheinen.
„Nun wir wollen’s probiren“, beschloss der Bauer, und Seferle wurde angenommen. Der Abschied vom Muatterle bleibe unbeschrieben; man möge sich erinnern, es war der erste auf längere Zeit.
Es ging ihr gut; an Brot und Milch konnte sie sich satt essen, das war etwas lang Entbehrtes!
Dafür häufte sie sich Arbeit auf Arbeit; am schlimmsten erging es ihr aber Abends, wenn sie das schwimmende Geflügel in die Ställe bringen sollte, da half oft stundenlang kein Zurufen, kein Werfen mit Steinen, die in ihrem zweiten Elemente befindlichen Enten und Gänse wollten vom Verlassen des Weihers nichts wissen, bis es endlich den vereinten Kräften der auf des Kindes Weinen herbeieilenden Hilfe gelang, das störrische Völklein aus dem Wasser zu jagen.
Für alles Gute, was sie genoss, was sie dankbar und fleissig. Sobald sie mit einer Arbeit fertig war, frug sie: „Hant’r nix z’schaffen?“ (Habt Ihr nichts zu schaffen?) Alles gewann das Kind lieb, so dass ihr stets mit Milde und Nachsicht begegnet wurde.
So war sie einst im Keller mit der Milch beschäftigt; die Naschhaftigkeit siegte und der süsse Rahm wurde wieder und wieder gekostet. Als sie zurück kam, wurde sie von der ältesten tochter in Gegenwart der ganzen Familie gefragt, ob sie genascht. Auf ihre Verneinung entgegnete die Fragende gelassen: „Nun so wische Dir die Schürze ab.“
Man kann sich nicht vorstellen, welchen Eindruck der peinliche Anblick ihrer besudelten Schürze auf Seferle machte. Sie wünschte sich in den Mittelpunkt der Erde begraben, nach sich fest vor, die abscheulichste der Untugenden, die Lüge stets zu meiden, und hielt treulich ihr selbst gegebenes Versprechen.
Die Wirthschaft wurde vom Herrn, dann von vier grossen Töchtern und zwei grossen Söhnen geführt. Die Leute massen alle wenigstens 6 Schuh, unter denen das sich um die Hälfte kleinere Sputele herumtummelte.
Die erste Nacht schlief Seferle auf dem Boden, kaum jedoch eingeschafen, wurde sie sehr unangenehm in Gestalt von kleinen röthlichen, runden, übelriechenden Thierchen geweckt, welche sich in so grossen Massen über das Mädchen hermachten, dass es sich deren nicht erwehren konnte. Seferle schlich sich langsam in die große Stube, und legte sich auf die Bank hinter dem grossen Ofen. Kaum war sie jedoch abermals eingeschlafen, als die beiden Söhne halbbetrunken nach Hause kamen.
Sie traten im heftigen Wortwechsel in das Zimmer, ohne die Erwachende zu bemerken, und hier entspann sich ein fürchterlicher Streit zwischen Beiden eines Mädchen wegen, das beide liebten. Schon griff Don Cesar nach dem auf dem Tische liegenden Brotmesser, als sich in der entgegengesetzten Thüre die Gestalt des Vaters zeigte.
Es bedurfte nur eines derb ausgestossenen Fluches, und die beiden Söhne schlichen, ohne ein Wort mehr zu verlieren in ihre Kammer.
Man kann sich unmöglich die Angst des diesem Schauspiel unwillkührlich zusehenden Kindes vorstellen. Abermals raffte sie sich von ihrem harten Lager auf; keine Macht der Erde hätte sie im Zimmer zurückgehalten.
Sie schlich sich mit einem Tuche in den Hofraum, machte in das Stroh in der Scheuer eine Oeffnung, breitete das Tuch auf, und schlüpfte hinein, dann schlief sie unter Angst und Bethen ein. Auf diese Art brachte Seferle, ohne dass es Jemand ahnte, denn ganzen Sommer die Nächte zu, bei einem Regen musste sie die Füsschen fest an sich ziehen, um nicht ganz durchnässt zu werden.
Viel Plage hatte sie mit den Pferden, die sich ausserordentlich störrisch gegen sie benahmen, und sich oft gegen die kleine Gebietherin auflehnten. Ja, ein Braun war ihr so aufsässig, dass sie einst im Nebenzimmer hörte, wie sich Vater und Sohn besprachen, was zu thun sei, ob das Pferd verkaufen oder das Sputele weggeben; glücklicherweise fiel die Entscheidung zu Gunsten des letzteren aus, und der grämliche Braschele wurde durch einen sanften Schimmel ersetzt.
Im Hause war ein blödsinniger Junge von beiläufig 15 Jahren, den der Bauer aus Mitleid aufgenommen.
In einer Nacht, als Alles im tiefen Schlafe lag, hörte der Herr den Blöden, der ober dem Schafzimmer in einer Dachkammer wohnte, deutlich mit gepresster Stimme herabrufen: „Vaterle, Vaterle, es sind Spitzbuben im Haus.“
Der Manan stand leise auf und ging ohne Licht oder Lärm zu machen, in die anstossende grosse Gemeinstube. Hier tappte er nicht lange, so hatte er unter seiner gewaltigen Faust eine Achsel wie in einem Schraubstock eingeklemmt. „Bist Du allein, Hallunke,“ flüsterte er, „oder sind Mehrere mit Dir?“ „Ich bin ganz allein,“ wimmerte eine zitternde Stimme, die ihm ganz bekannt schien.
Jetzt kamen auf sein Rufen Leute mit Licht herbei, man erkannte in dem Einbrecher einen jungen Drahtbinder, der durch längere Zeit im Hause liebreichen Unterstand gefunden, und den dadurch vergalt, dass er eines Abends mit Lieblingsflinte des Hausvaters verschwunden war. Wie er den Weg heute zurückgefunden, zeigte das durchfeilte eiserne Fensterkreuz.
„Der Herr band ihm ohne die geringste Mühe Hände und Füsse, und den Burschen selbst an den massiven eichenen Tisch, worauf Alles wieder, als ob nichts vorgefallen wäre, zur gestörten Ruhe ging.
„Wie mag der Geknebelte am harten Boden ruhen, mit der Furcht vor der gerechten Strafe, die des andern Tages auf ihn harrt,“ dachte Seferle, und konnte kein Auge mehr schliessen. Der Morgen kam, der Bursche verlegte sich auf’s Bitten, Flehen, Jammern, der Hausherr in seiner gewohnten Milde lässt sich erweichen, und gibt dem Diebe die Freiheit. Der lässt sich diess nicht wiederholen, springt zum durchbrochenen Fenster hinaus, und Zeitlebens sah und hörte man nichts mehr von ihm.
Der Blöde aber war auf einige Zeit der Held des Tages geworden, denn ohne ihn wäre das wäre vielleicht das Haus von einem grossen Unglück heimgesucht worden.
In der Nähe des Hauses war eine Schiesstätte, an welcher Sonntags von den Bauern der Gegen viel Pulver verpufft wurde.
Eines Sonntags erregte ein reicher Bauerssohn aus Weiler durch seine Geschicklichkeit allgemeine Bewunderung. Jedes Mal war das Schwarze getroffen, und das beständige Zutrinken hatte die Folge, dass er beim Abschiede den Kopf etwas schwer fühlte; er musste eilen, er sollte noch vor Anbruch der Nacht zu Hause sein, da seine Schwester Hochzeit feierte. Er will noch dem Zieler ein Trinkgeld reichen und geht unvorsichtig der Scheibe zu. In diesem Augenblicke kracht ein verfehlter Schuss, der Weilheimer draussen dreht sich ein paarmal herum, dann sank er tödtlich getroffen darnieder.
Der Unglückliche wurde auf einer Bahre aus Reisig heimgeschafft, dabei schleifte seine leblose Hand auf der Erde, und Seferle, die neben dem traurigen Zuge einhergeht, dachte sich: „Ach, wenn ich nur auch einmal so schöne Ringe am Finger hätte!“

Fortsetzung
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Eine ernste Antwort

Bei la-mamma findet sich under der Überschrift "weibliche Logik" ein sehr netter Beitrag, der mit folgender Anekdote beginnt:

als ich in unserer it-abteilung zu arbeiten begann, wurde ich natürlich sofort von einem der dümmsten ältesten mitarbeiter bescherzt, dass frauen in der edv nichts zu suchen hätten, denn sie könnten mit if und else einfach nicht umgehen. es werde immer if-else-vielleicht draus.

Ihre Fortsetzung ist eine andere als meine, die ich jetzt anfüge. Während sie das ganze humorvoll nimmt, ist es für mich eine ziemlich ernste Angelegenheit.

Wenn der Mitarbeiter schon vor 35 Jahren begonnen hat zu programmieren und sich zu einem solchen scherzhaften Vergleich hinreißen lässt, würde ich nachfragen:
"Wie löst man heute das 'vielleicht' programmatisch?"
Ein Stehengebliebener* (genannt MAA) wird mich nur blöd anstarren und meine Frage für unverständlich halten.
Einer, der sich im Laufe der Zeit weitergebildet hat, (MAB) wird fragen: "Ah, gibt es da schon eine Konstruktion für 'vielleicht', habe ich da etwas versäumt?"
Ein sehr guter moderner Programmierer, (MAC) wird antworten: "Das ist doch die Regel bei einer Abfrage. Das 'vielleicht' wird im Rahmen der 'exceptions' (Ausnahmesituation) abgefangen."
Beim MAA würde ich nachfragen, ob er wirklich meint, dass alle Fragen mit ja oder nein beantwortet werden können? Gibt er darauf die Antwort 'ja', so beginne ich mich selbst zu fragen, warum er nicht vor 25 Jahren schon aus der EDV entfernt wurde. Mit Arschtritt.
Dem Mitarbeiter MAB wurde ich antworten, dass das Schlüsselwort "PERHAPS" meines Wissens nach nicht existiert, aber funktional durchaus programmiert werden kann. Es gibt vor allem in "real-time-systemen" und in Software-Testsprachen (zb. TTCN-3) durchaus Konstruktionen, welche dieses 'vielleicht' einbeziehen.
Es gibt Softwaresysteme, die dieses 'vielleicht' einbeziehen und das schon seit langer Zeit tun. Es sind embedded systems, die auf 'fuzzy logic' beruhen.
Wenn sich ein Programmierer über das 'vielleicht' der Frauen lustig macht, hat er nicht den Satz von Prof. Heinz Zemanek verstanden: "Das Problem beim Programmieren besteht darin, dass die Welt unlogisch ist, die Programme aber nur logisch operieren können."
Der Satz hat vor 40 Jahren gegolten und er begründet noch heute die wesentlichen Schwierigkeiten und Fehlerquellen in der Software. Man hat inzwischen allerdings schon etwas dazu gelernt.
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Der Grund, warum ich hier so ausführlich antworte, ist meine Beschäftigung mit Software, Test und Requirements, er entspringt nicht einer femistischen Verteidigungsabsicht. Aber das Thema könnte eine gute Keimzelle für meinen Vortrag in Shanghai nächstes Jahr sein. Da darf ich mir das Thema nämlich aussuchen.
Stehengebliebener: einer der schon mindestens zehn Jahre mehr kein Buch übers Programmieren gelesen hat. Solche Leute treffe ich zuhauf an.
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8
Dez
2010

Herr B., die zweite

Ich kann mich über unseren Herrn Normalminister ja gar nicht so treffend auslassen, wie das zur Zeit im Standard-Forum zum betreffenden Artikel passiert.

http://derstandard.at/1291454639912/Reisepanne-Berlakovich-bekam-Tobsuchtsanfall-auf-Pariser-Flughafen

Da sind wahre Gemmen an Gemeinheiten vorhanden, und zwar welche, die den Kern der Sache ganz genau treffen.

Ich glaube, dem wird erst klar werden, was er sich da eingebrockt hat. Ernst nehmen kann man den nicht mehr. Aber unsere Umwelt nehmen wir ja auch nicht ernst. Da passt das gut zusammen.
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Im Schatten von Wikileaks

Das unsere Regierungsmitglieder bei den Amerikanern als harmlos bis uninformiert angesehen sind, schmerzt fürchterlich.
Der letzte Schwank betrifft aber unseren eigenen Umweltminister und der ist hausgemacht.
Ich habe nichts gegen ihn, wenn aber der ORF berichtet, dass er sich bei der Zeitschrift ÖSTERREICH ausgeweint habe, verfliegt mein Mitleid über die nicht standesgemäße VIP-Behandlung am Pariser Flughafen komplett, ja sie weicht sogar einer gewissen Schadenfreude.
Vom ORF ist zu vermelden, dass Herr B.s Mitarbeiter weder die entsprechenden Hilfemöglichkeiten in Paris aktivieren konnten noch dass er vielleicht bei seinen Parteifreunden entsprechenden Telefonzuspruch erhalten hat.
Wie gesagt, normalerweise würde er mir leid tun. Ich kenne die Situation mit fehlenden Fluganschlüssen.
Aber sein Ausweinen beim miesesten Blatt des Landes lässt das folgende Zitat nur als richtig erscheinen:
"Auch SPÖ, Grüne, FPÖ und BZÖ machten in hämischen bis empörten Aussendungen klar, dass sich aus ihrer Sicht nur Berlakovich selbst etwas vorzuwerfen habe."
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Irgendwie schon geil, wenn einmal so ein selbstüberzeugtes großgoschertes Regierungsmitglied darunter leiden muss, "nur" wie ein "Normalbürger" behandelt zu werden.
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5. Fortsetzung 1784

Was zuvor geschah

Seite 12,13 von 33


VI.
Wieder war ein rauher Winter verflossen, wieder glänzten die klebrigen Knospen der Kastanienbäume in der wärmenden Sonne, und verbreiteten nach deren Untergange einen durchdringenden Wohlgeruch. Wieder war Haas nach Wien gereiset und Stasel in Sachen ihres Prozesses nach Bregenz gewandert.
Einsam sass ihr Töchterlein am offenen Fenster, blickte traurig der scheidenden Mutter nach und weinte bitterlich.
Schon blinkten einige Sterne am dunkelnden Himmelszelte. Der Vollmond war eben im Begriffe, sein Nachtwerk zu beginnen, und spiegelte sich zitternd in den nassen Aeugelein der Kleinen, da nahte Sirene, die Tochter des Küfers, bei dem Seferle zuletzt diente. Diese wollte nach einem kurzen Grusse vorübereilen, als sie durch des Kindes Schluchzen aufmerksam wurde; halb neugierig, halb mitleidig blieb sie stehen, und frug Seferle um die Ursache ihres Kummers.
„Ach,“ erwiderte das Mädchen, „Muatterle is fort, und kommt erst Morgen zurück, ich bin ganz allein im Hause, und vergehe fast vor Angst und Furcht.“ „Komm Sputele, gang (gehe) mit mir,“ sagte Sirene, „mein Vater liebt Dich, er wird Dir’s gerne erlauben, dass Du bei mir schlafen darfst.“
Willig folgte das Kind, sie verschlossen sorgfältig das Haus und gingen zum Küfer. Dieser erklärte dem Seferle, sie nur beherbergen zu wollen, wenn sie ihm das Versprechen gäbe, nächsten Sommer wieder bei ihm halten zu wollen. Zu angstvoll, wieder in ihr verlassenes Häuschen zurückzukehren, schlug Seferle schnelle in die dargebothene Rechte, und ein Silber-Batzen besiegelte den erneuten Bund. Freilich war es der heimkehrenden Mutter nicht recht, ihr Kind wieder in dem Haus zu wissen, in welchem eine entsetzliche Krankheit ihr Lager aufgeschlagen, aber das Darangeld war so wie der Handschlag gegeben, das galt damals mehr, als heutzutage manches von Siegeln strotzende Dokument oder staatliche Verträge.
Jetzt verbreitete sich in Weile plötzlich das Gerücht, der „Franzos“ käme. „Ja was ischt dös, der Franzos,“ fragten die dummen Weiber die Exwirthin Stasel, die immer aufgeklärter als die übrigen Damen des Ortes war: „Was ischt dös?“ Sie glaubten nämlich, der Franzos wäre eine Ungethüm, ein hoher Berg, der sich heranwälze, um unter seiner Wucht alles zu erdrücken. „Soldate sinds“, erklärte die durch das Vertrauen nicht wenig geschmeichelte Stasel, „Soldats sind’s,“ wiederholten die weiblichen Schöngeister, und rissen gross und erstaunt die Bäuler auf. „Soldate,“ murmelten sie noch einige Male, und gingen kopfschüttelnd auseinander.
Jetzt wurde alles französisiert, der Pfarrer begoth von der Kanzel herab seinen Schäflein, dass Jedermann, das kleinste Kind in der Wiege nicht ausgenommen, blau roth-weisse Kokarden tragen müsse, widrigenfalls für keine Gewaltthat von Seite der französischen Truppen gutgestanden würde.
Alles versah sich demnach mit diesem Abzeichen; ja einer befestigte sogar seiner Kuh an den Schweif die Trikolore, um nur nicht an seinem Eigenthum gefährdet zu sein.
Die Folge davon war, dass sich die fremden Soldaten, sehr human gegen die Bewohner zeigen und nach einer Plünderung eines Erdäpfelackers oder einer Eroberung eines Mädchenherzens nach zwei Tagen wieder aufbrachen, in ihren Zelten den hungrigen Dorfkindern eine Masse Brotkrommen und halbabgenagter Fleischknochen zurücklassend, über die sich auch sofort die liebe Jugend mit unersättlichem Heisshunger hermachte. Anders jedoch war es in dem benachbarten, kaum fünf Stunden entfernten Bregenz.
Hier wurde bei Annäherung des Feindes die dort befindliche Stadtkasse von den betreffenden Beamten fortgeschaft; ob aus Vorsicht, ob aus Betrug, konnte nicht ermittelt werden. Der Vorgang war folgender:
Die Bürger der Stadt und die Bauern der Umgebung, worunter auch der Vater unsers Seferle, mussten ausserhalb des Weichbildes Schanzen aufwerfen, die sollten das bis jetzt mit ungebrochener Kraft angerückte französische Heer aufhalten. Eines Abends nun besuchte das Oberamt die draussen arbeitenden Leute und ermunterte diese mit den Worten: „Arbeitet, arbeitet, liebe Brüder, Ihr seht den Feind vor Augen.“
In der That konnte man schon einige feindliche Plänkler gewahren, und manche vorwitzige Kugel sauste durch heimathliche Lüfte.
Und während die Männer im Schweisse ihres Angesichtes die harte Erde mit ihren Spaten lockerten, entfernte sind das Oberamt, bestehend aus dem uns schon aus der Jugendgeschichte her bekannten Landvogte, nebst zwei anderen höheren Beamten heimlich in entgegengesetzter Richtung gegen Innspruck mit der Kasse der Gemeinde.
Sie waren einige Stunden weit, als sich die Kunde ihres Verschwindens mit den städtischen Geldern unter den Schanzgräbern verbreitete, die nun wüthend darüber, in derselben Zeit, als sie ihre Kräfte dem Vaterlande weihten, von ihren Mitbürgern betrogen zu werden, einen fürchterlichen Akt der Lynch-Justiz ausübten.
Sie eilten den vielleicht mit Unrecht vermeinten Betrügern nach, holten sie zwischen Stube und Landeck ein, brachten sie nach Bregenz zurück, und schleiften die Unglücklichen, ohne sie früher gehört zu haben, durch die Strassen der Stadt mit gebundenen Händen und Füssen so lange, bis Alle drei ihren Geist aushauchten; selbst an Misshandlungen der grässlich entstellten Leichname liess es die entartete Menge nicht fehlen.
So blieb es nicht festgestellt, ob nicht auch diese drei Männer, wie die Geschichte vielfach zu erzählen weiss, einem Missverständniss zu Opfer gefallen sind, wie solches in bewegten Zeiten leider oft vorzukommen pflegt.
Zu Ehren des Namens unserer Heldin muss aber erwähnt sein, dass sich ihr Vater nur in so fern bei diesen Vorfällen betheilte, als er den entmenschten Pöbel von seinem schauderhaften Vorhaben abzulenken suchte, wofür er jedoch schlechten Dank erntete, und mit genauer Noth einem gleichen Schicksale entkam.
Die Strafe sollte nicht lange ausbleiben, die Schanzen schienen dem Feinde eine unnöthige Spielerei zu sein, er drang in die Stadt ein, nahm die Kassa erst recht weg, und dass dabei das Eigenthum und Leben vieler gelitten, davon geben die Annalen Bregenz’s genügenden Beweis.
Endlich war dem Kriegsgotte auf dieser Seite Genüge gethan, die Tränzen auf der Karte wurden wieder mit den oft gewechselten Farben bemalt, Leben Glück und Habe vieler Unterthanen wurde zwar geopfert, blieb doch die ehre des Staates gerettet! –
Wenige Wochen nach dem Erzählten sassen Stasel und Seferle beim Spinnrade, als ein Mädchen aus dem Brauhause athemlos hereinstürmte, und die Beiden aufforderte, sich dorthin zu begeben, es wäre Jemand dort, der sie zu sprechen wünschte. Sich in allerlei Vermuthungen ergiessend, nahm Stasel das Töchterchen bei der Hand, und folgte der voraneilenden Magd.
Als sie in die Gaststube traten, konnte Seferle nur einen weissen bis an die Diele reichenden Federbusch inmitten eines Schwarmes Bauern bemerken, der sich bei ihrer Ankunft sofort zu ihnen herbewegte, und bald lag der Eigenthümer desselben in den Armen seiner Mutter. Amandus war, als Offizier mit der goldenen und silbernen Tapferkeits-Medaille geziert, auf dem Durchmarsche im Vorarlbergischen in sein Geburtsort gereiset, um seinen Angehörigen die grösste und freudigste Ueberraschung zu bereiten.
Zahlreich perlten die Freudenthränen die gefurchten Wangen seiner vor der Zeit gealterten Mutter herab.
Man kann sich denken, dass dieser Besuch ungeheures Aufsehen erregte. Amandus wurde von den Autoritäten des Fleckes, mit Ausnahme des abgesetzten Richters, mit Einladungen förmlich überschüttet; hätte es dort ein Schauspielhaus gegeben, der Amtsvorstand würde ihm gewiss eine Loge angebothen haben.


Fortsetzung
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PISA

PISA liefert in Österreich sehr traurige Ergebnisse. Noch trauriger sind aber unsere Politiker, die jetzt trotz vorheriger Dementi das Schuld-zuweisen am besten können.
Dass der Lesetest schlecht ausfällt, kann nicht verwundern, wenn Landeshauptleute meinen, dass Lesen überflüssig ist. Wenn wir es uns dann noch einen Vizekanzler leisten, weil er der Neffe des Leseverweigerers ist, brauchen wir uns über das Fehlen einer Schulpolitik nicht zu wundern.
Ich würde mich nicht so sehr daran stoßen, dass wir zum ersten Mal einen nichtakademischen Bundeskanzler haben. Aber irgendwie fällt es doch auf. Rein statistisch.
Und der Bundeskanzler ist mir noch weit lieber als "ein Neffe".
Bei der Verwendung des Namens Pröll frage ich nicht mehr, welcher gemeint ist. Sie widern mich beide an.
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5
Dez
2010

4. Fortsetzung 1784

Was zuvor geschah

Seite 10,11 von 33


Dieser Sommer war besonders heiss, und manchen Sonntag ergötzten sich die Kinder am Bache, die Glieder in dem kühlenden Wasser zu baden.
Einst überredete ein älteres Mädchen unser Seferle, bei einer gefährlichen Stelle zu baden. Der Bach war an diesem Tage besonders reissend, da die Woche vorher starke Wolken in den Bergen sich entleert hatten.
Ueber das Wasser führte ein einzelner grosser Baumstamm, die Kinder gingen darüber, entledigten sich jenseits im Gebüsche ihrer Kleider, und sprangen in die frische Fluth.
Serverle nahm nun den quer liegenden Stamm unter das Aermchen, und wagte sich bis in die Mitte des Baches.
Hier jedoch war die Strömung so heftig, dass sie nicht länger Widerstand leisten konnte, und den Baum loslassend, nun wie ein Laub von den Wellen fortgetragen wurde.
Die Besinnung schwand, nichts war ihr später erinnerlich, als einen wunderhübschen Gesang, ein Brausen in den Ohren gehört zu haben, das immer schwächer und schwächer wurde. - -
Als sie wieder die Augen aufschlug, lag sie am Rasen, weit, weit weg von der Stelle, an welchen der abgehauene Baumstrunk die Brücke bildete.
Das ältere Mädchen hatte mit unglaublicher Geistesgegenwart, Besonnheit, und fast übermenschlicher Kraftranstrengung die kleine Freundin den Wellen und dem sichern Tode entrissen.
Rührend war ihre Freude, als sie über den leblosen Körper angstvoll gebeut, bemerkte, dass dessen Lebensgeister wieder den Einzug hielten.
Es war die höchste Zeit, noch ein Moment, und – diese Erzählung wäre nicht geschrieben worden.
Und wäre das Kind ertrunken, hätte man damals eingewendet, was weiter? Ein Kind, dessen Erbtheil das Elend, ein armes Bauernmädchen, mit den wenigst tröstlichen Aussichten in die Zukunft, fast verachtet und gemieden von den meisten übrigen Dorfkindern, als das allerärmste und die Tochter des grössten Feindes des Richters, des Mannes, der die Amtmann-Buben bald den Juden verkauft hätte. Ja, hätte man die Nachricht, Seferle wäre ertrunken, ihrer Mutter gebracht, es würde ihr von dieser heiligen Seite nicht eine offizielle Thräne geweint worden sein, denn wehe der Weilheimerin, die über ein verstorbenes Kind solche öffentlich vergossen hätte. „Gott’s Lob und Dank“ hiessen die Beileidsbezeugungen der Weilheimer Frauen gegen einander, „ich habe gehört es wäre Dir ein Kind gestorben, nun hast Du einen schönen Engel im Himmel, der für Dich bethet.“ Die vielleicht trostlose Mutter musste dann noch eine freudige Miene dazu machen, und mit einstimmen in den Jubel, über das Glück, dass sie ein Kind im Himmel habe, dass für sie bethet. Freilich werden dann manchmal die Thränen in der einsamen Kammer über dem leeren Bettchen ungesehen und so reichlicher geflossen sein.
Dass diese Folgerung bei unserer Stasel hätte gezogen werden können, bezeugt das namenlose Entzücken, mit welchem die Mutter, der man unterdessen die entsetzliche Begebenheit mitgetheilt hattte, ihre verloren geglaubte Tochter umarmte.
Das Sprichwort sagt: gebrannte Kinder fürchten das Feuer, man könnte auch sagen: Bald Ertrunkene scheuen das Wasser, denn seit dieser Erfahrung mied Seferle das kalte Baden für immer.
Als Seferle am Herbste wieder im Hause ihrer Aeltern ankam, fühlte sie tief den Unterschied zwischen ihrem Soffer-Aufenthaltsorte und hier, wo sie stündlich das hohläugige Gespenst: Armuth mit seinem Sateliten: Hunger begegnete.
Fleissig schnurrte das Rädchen, noch war das Pfund Baumwolle nicht fertig gesponnen, und der Magen verlangte dringend, unerbittlich Nahrung.
Da ging auf Geheiss der Mutter Seferle zum reichen Gretles Peter (seine Mutter hiess Gretle und er selbst Peter, daher der Name) und verlangte für einige Pfennige Mehl.
Als es aber zum Zahlen kam, und das Kind um Nachsicht bath, bis das Pfund gesponnen wäre, schüttelte der Mann mit einer kränkenden Bemerkung das Mehl wieder in den Kübel hinein.
Werfen wir keinen Stein auf den Gewerbsmann; wie wenige würden anders handeln! Eines Mittags sassen unsere Leute um den Tisch, auf dem eine dampfende Schüssel stand. Ehrlich theilte die Mutter unter den Kindern die gekochten Kartoffel, da blieben noch zwei in der Schüssel, eine nahm die Mutter, die andere bekam der Vater.
Da traten dem Manne die hellen Thränen in die Augen, und ein tiefer Seufzer entrang sich seiner Brust.
Hierüber befragt, erzählte er folgende Geschichte:
Ich diente in meinem 20sten Jahre mit neun andern Burschen in einer Leinwandbleiche.
Rüstig arbeiteten die zwanzig Hände, winkte ja doch nach gethaner Arbeit ein meist gut gedeckter Tisch. Eines Mittags jedoch brachte die Meisterin eine Schüssel mit schwarzen Erdknollen.
Erstaunt sahen wir einander an, und ich als der älteste Geselle, aufgefordert von den Andern, sprach: „Frau Meisterin, das könnt Ihr Euren Schweinen vorsetzen, wir essen’s nicht.“ Standen auf, gingen in’s Wirthshaus, und rührten den ganzen Tag keine Arbeit an. Die Meisterin aber schrie uns erzürnt nach: „Ihr werdet einmahl froh sein, wenn Ihr genug von diesem Schweinefutter zu essen habt.“ Das Schweinefutter aber waren Kartoffel und der Meisterin Profezeihung ist in Erfüllung gegangen!
Zu Ebeneschwand, anderthalb Stunden von Weiler entfernt, wohnte eine alte Pathin von Stasel mit ihrer Tochter Marian, welch letztere mit neidischem Blicke auf den gährlichen Besuch blickte, den Stasel mit abwechselnd einer ihrer Töchter bei ihnen abstattete, da letztere von der Alten stets mit einem kleinen Geschenke bedacht wurden.
Diesmal war an Seferle die Reihe, ihre Mutter nach Ebeneschwand zu begleiten, die nach einem demüthigen Gruss das ihrer Schwester voriges Jahr mit Mehl und Wachs angefüllte Beutelchen der Godel überreichte. Marian setzte den sehr Ermüdeten auf Befehl ihrer Mutter Honig vor, wobei sie jedoch absichtlich kein Brot dazu gab, um es den Beiden unmöglich zu machen, davon zu geniessen. Auch wagten diese nicht, darum zu bitten, und so blieb die verlockende Süssigkeit fast unberührt.
Inzwischen war die Alte beschäftigt, das Säckle mit Flachs oder Baumwolle zu füllen, da sagte Marian mit höhnischer näselnder Stimme: „No, no Muatterle, gib ihnen nur recht viel Bittele (Beutelchen), es kimmen auf’s Jahr ihrer Zehne und bringen’s wieder leer, dass Du’s ihnen zehnfach anfüllen sollst!“
Krampfhaft ballte sich die kleine Faust Seferle’s vor Scham und unnennbaren Unwillen, und absichtlich liess sie beim Abschiede das Beutelchen auf der Ofenbank liegen.
Die eintönige trockene Zeit des Schulbesuches war gekommen, Vormittags zwei, Nachmittags zwei Stunden, die übrige Zeit des Tages mit Spinnen ausgefüllt.
Früh Morgens, wenn das Schlafen noch so gut schmecken wollte, bethet die Mutter mit lauter Stimme: „Himmlischer Vater, g’seg’n uns alle Speis,“ und scheppert dazu mit dem blechernen Löffel, da springen die Kinder mit gleichen Füssen aus dem Bette, und stellen sich um den Tisch, auf dem schon die Habersuppe dampft, das Tischgebeth dünkt ihnen heute entsetzlich lang, nach dessen Beendigung stürzten sie endlich mit Heisshunger über das köstlich duftende Gericht.
Jetzt geht’s an’s Spinnen. Rrrrrr! Wie das sich dreht und wackelt und pfeift, wer kann’s am Besten von Euch? Wer spinnt am Meisten? Bei jedem Pfund wird am Klaushölzel ein Einschnitt gemacht, dasjenige, das die meisten Einschnitte hat, wird dann vom Klaus (heiliger Nikolaus) am Besten bescheert.
Bärbel ist die Beste, weiss sie das Rädle so geschickt zu drehen? Und sie singt und plaudert doch am Meisten! Und doch ist ihr Gesponnenes häuflicher als das der Andern! Non löst sich das Rätsel, während die Andern eifrig spinnen, und auf die Wutzel acht geben, reisst sie bald von der Einen, bald von der Andern eine Handvoll an sich, besonders geht ihr dies Hanthieren Abend in der, nur durch einen brennenden Spahn schlecht erleuchteten Stube von Statten.
Am Tage der Prüfung haben sich die Kinder g’sunntagt; die Schulstube ist frisch getüncht, der Herr Pfarrer, der Herr Schulaufseher aus Bregenz sitzen am Katheder; furchtlos tritt Seferle vor Alle die schwarzen Herren, und weiss mit vernehmlicher Stimme einen langen lateinischen Satz auswendig herzuplappern, von dem jedoch die wenigsten Anwesenden etwas verstanden.
"Bravo Haas!“ tönte es einstimmig von droben herab, und zwei Freudenthränen glänzten in den Augen der zuhörenden Mutter.

Fortsetzung
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Zitat

Lese gerade bei Google ein Aristoteles-Zitat:

"Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit."

Ich schließe darau, ich muss ziemlich genial sein.
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bei virtualmono gefunden

Bei Level 4 habe ich aufgehört, sonst spiele ich den ganzen Tag.
Aber auf der Computer-Tastatur ist es schon etwas ungewohnt. Und ich habe ganz auf den Hypersprung vergessen:)

Nein VM, das war keine gute Idee!

Asteroids made by Neave Games

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Fragestellungen

Jetzt beginne ich mir langsam Fragen zu stellen:

Was ist schlimmer?

Kinderpornografie oder Wiki-Leaks?

Der türkische Botschafter oder ein Verfassungsbruch?

...

kann beliebig fortgesetzt werden.

Schocktiefsttemparaturen [Anm. -2 Grad] oder globale Erwärmung?

Ich orte da den Ausbruch eines weltweiten Krieges, der über Wirtschaft und Desinformation von teilweise unbekannten Parteien geführt wird.
Der Stil der Propaganda und die Vorgehensweise erinnern man sehr stark an Goebbels. Ich kann mir vorstellen, dass der gerne mit den Hilfsmitteln der heutigen Zeit agiert hätte.

persönliche Meinung:
Die meisten Fragen werden mit der Zeit irrelevant. Doch die Klimafrage wird sich verschärfen. Unsere Enkelkinder werden einmal nicht fragen: "Wieso habt ihr Hitler nicht gestoppt, wieso habt ihr bei der Judenverfolgung die Augen zugemacht?" sondern sie werden fragen:
"Warum habt ihr sie unsere Erde zerstören lassen?"
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abohn - 25. Apr, 15:30
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lamamma - 27. Mär, 12:44
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lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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