22
Dez
2010

Flughäfen

Angeregt durch einen Beitrag von Pezwo.

Ehrlich gesagt, ist die Entrüstung über die Flughafenmanager ja nicht unangebracht, speziell wenn ich an unsere Skylinkmanager denke. Aber je länger ich nachdenke, desto logischer kommt mir alles vor.
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Es fängt an mit "Geiz ist geil". Es geht zu 1€-Flügen. Die Flughafengebühren werden zwar extra verrechnet, aber die müssen sich ja auch in Grenzen halten. Sparen ist allerorten angesagt.
Bei Material, bei Personal, bei, bei, bei.
Es ist natürlich schon schön, wenn man billiger fliegt als man mit der Bahn fährt. Das war früher undenkbar. Ich frage mich, welche physikalischen Gesetze sich geändert haben, damit das jetzt möglich ist.
Auch für die Sicherheit kann man nicht mehr so viel ausgeben.
Klimawandel wird ja allgemein geleugnet. Ja, vielleicht wird es ein paar Zehntelgrad heißer. Dass das Wetter insgesamt erratischer mit mehr Extremen wird, ist noch nicht in den Köpfen verankert.
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Da waren mir die Russen früher, die den Alkohol für die Tragflächenenteisun lieber selbst gesoffen haben, noch weitaus lieber. Denn die können mit Schnee und Eis umgehen.
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Aber sind wir doch mal ehrlich. Verwöhnt sind wir. Welches Menschenrecht gibt es denn, dass garantiert, dass man pünktlich befördert wird. Früher sind die Leute zu Fuss gegangen. Hat auch funktioniert. In der Zeit haben Mozart und Beethoven wunderbare Werke komponiert. Von Burg Forchtenstein sind die Karossen zwei Monate nach Moskau kutschiert. Dabei wurden nur zehn Mal die Pferde gewechselt.
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Übrigens sind auch Formel-1-Autos mit so einer Schneemenge überfordert. Aber das ist das Gelbe vom Ei, nicht wahr. Spitzenleistung der Automobilindustrie.
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Ja liebe Leute, jetzt gibt es Facebook und Spiele, realistische Nachstellungen einer vegangenen Zeit mit Supergrafik. Mit der echten Natur werden wir nicht mehr so richtig fertig.
Solange nicht, bis die Katastrophen so häufig und heftig werden, dass wir innehalten und feststellen, es hat sich etwas geändert - in unserer Umgebung.
Vielleicht sollten wir uns auch ändern.
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21
Dez
2010

Weiberschlampen

Ich stelle fest, dass mir noch einige Begriffe fehlen. Weiber ist insbesonders auf dieser Plattform positiv besetzt und kann nicht als Schimpfwort dienen. Schlampen beziehen sich auf einen Nahebereich des Sexuellen, was in diesem Fall nicht zutrifft.
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Aber wie soll man ein vermutlich 17-18 jähriges Mädchen bezeichnen, welches eines der besonders literarisch hochstehenden U-Bahnblätter auf dem Geländer einer Rolltreppe entsorgt?
Wenn die nächsten Papierkörbe unmittelbar am Weg liegen?
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Ich hab so ein "Das ist aber nicht die feine Art" und "Arschloch" vor mich hin gemurmelt, aber anscheinend zu leise. Sie dürfte es nicht gehört haben.
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Aber wie soll ich sie jetzt bezeichnen?
Wenn das ein Mann gewesen wäre, hätten Frauen einfach "Männer" sagen können. Das hat ja meistens einen negativen Anstrich, wenn Frauen mit einem gewissen Tonfall "Männer" sagen.
Dann wäre es ein archetypisches Verhalten gewesen.
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Aber ist das jetzt archetypisches emanzipatorisches Verhalten?
Vielleicht hätte ich ihr "Stehpinklerin" nachrufen sollen...
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19
Dez
2010

Vogelfrei

Ursprünglich bedeutete das Wort „vogelfrei“ lediglich „frei wie ein Vogel, ungebunden“. So wird das Wort in den älteren Quellen verwendet.[1] Auch Luther und Zwingli verwendeten das Wort noch in seiner ursprünglichen Bedeutung.

Viel später kam es zu der Verknüpfung mit der Ächtung. Sie ergab sich aus den Formeln:

„als du mit urteil u. recht zu der mordacht erteilt worden bist, also nim ich dein leib u. gut aus dem fride und thu sie in den unfrid und künde dich erlös u. rechtlos und künde dich den vögeln frei in den lüften und den tieren in dem wald und den vischen in dem waßer und solt auf keiner straßen noch in keiner mundtat, die keiser oder künig gefreiet haben, nindert fride noch geleit haben; …“

– Artikel 241 der Bamberger Halsgerichtsordnung, zitiert nach Jacob Grimm, Bd. I, S. 58.

und

„sein leib soll frei und erlaubt sein allen leuten und thieren, den vögeln in den lüften,[2] den vischen im waßer, so daß niemand gegen ihn einen frevel begehen kann, dessen er büßen dürfe“

– Wigand, Das femgericht Westphalens. Hamm 1825. S. 436 zitiert bei Grimm S. 59.

Mit dieser Ächtung war auch verbunden, dass dazu verurteilten Personen keine Behausung gewährt wurde.[3] Im Todesfall wurde seine Leiche nicht bestattet, sondern den Vögeln zum Fraß[4] überlassen.

Nach heutiger Auffassung ist dort nicht die Ursache für die Verbreitung der pejorativen Bedeutung zu suchen, sondern in der Sprache der Landsknechte und Soldaten dieser Zeit. Dafür spricht auch das in diesem Zusammenhang auftretende Lehnwort „Preis“ (italienisch presa, französisch prise), hier gleichbedeutend mit dem Wort „Beute“. Landschädliche Leute werden „preis gegeben und vogelfrey“ erklärt.[5]

[aus Wikipedia]
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"vogelfrei" hat nicht unbedingt eine schlechte Ausdünstung, so wie Scheiße etwas. Trotzdem hat mich als Kind schon der Ausdruck mit Mitleid und gleichzeitig Hass gegen jene, die jemanden für "vogelfrei" erklären, erfüllt.
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Ähnlich verhält es sich mit den Worten "fair", wie man sie aus "fair trade" kennt, oder "game", was heute doch state-of-the-art ist. Alles ist nur ein "game".
Wenn man die Bedeutung von "game" als Wild kennt, könnte man aus dem Ausdruck "fair game" noch so etwas wie Abschuss in der erlaubten Jagdzeit interpretieren.
Im Kontext wird dann schon eher klar, dass "fair game" nichts anderes als vogelfrei bedeutet.
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Das haben ja jetzt Palin, wie auch andere ultrapatriotische Amerikaner in den Nachrichten- und Unterhaltungsmedien in Bezug auf Assange gefordert.
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Gestern habe "Fair Game" im Kino in der Originalfassung gesehen. Dass ich G. W. Bush für ein Unglück fur die USA halte, habe ich schon früher kundgetan. Der Eintritt in den zweiten Irak-Krieg bedeutet für mich den Abstieg der USA zur Bedeutungslosigkeit. Während ich allerdings früher noch eine zeitliche Spanne von "in 40 Jahren" bis "in 400 Jahren" angegeben habe, beschränke ich diese Aussage jetzt auf "in 40 Jahren" bis "in 200 Jahren", wobei ich denke, dass 200 die optimistischste Zeitangabe darstellt.
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Es mutet nur seltsam an, dass sich ein Land über Wiki-Leaks aufregt, dessen Machthaber die eigenen Geheimagenten und deren Zuträger verraten.
Wahrscheinlich haben die Amerikaner aber auch dafür ein eigenes Wort. Vielleicht "high truth" or "white truth", abgeleitet, wenn "die Wahrheit" aus dem weißen Haus kommt.
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18
Dez
2010

Was früher einmal

geschrieben wurde.
Es ist fast immer lustig, etwas zu finden was jahrelang aus den Augen verschwunden war. Seit Computer für mich erschwinglich waren, habe ich versucht, Dinge zu speichern. Das Ordnungsprinzip dabei ist allerdings nicht ganz durchsichtig und so kommt es schon vor, dass ich etwas überhaupt nicht finden kann, von dem ich sicher weiß, dass es da ist.
Das meiste ist ja ziemlicher Mist, was da einmal zusammengeschrieben oder gereimt wurde.Nicht einmal originell. Ich war damals scheinbar von Frosts Stil beeinflusst.Aber manchmal ist es besser als eine Tagebuchaufzeichnung.


der erste Eindruck ist von einem Bild beeinflusst, das über meinem Schreibtisch hängt. Eine Kopie (vermute ich) eines Aquarells, 270 * 30 cm, das den Ausblick vom Kahlenberg auf Wien zeigt.

Title: WATER

(Vienna 1800)

The freedom of the river danube
two centuries ago, was genuine.
A crossing of the stream at Vienna
not a majestic endeavor it was
but hopping over islands that were formed
by manifold of rivlets when the river tried
to find its easiest way.
My loves were like the rivlets, steady and
as true of me as were the little muddy streams
that can be found today as remnants of those ages.
Was not I true to myself letting nature split
my powers.
But split they were and I was bound and all
my freedom was just following a trivial call.

(Vienna 2000)

The river has become a public ressort, now.
And everybody can enjoy the one or other stream
that calmly passes by the city.
There is more power to the streams although
So tamed they seem.
And if one tried to swim across the closer stream
one would encounter force and power and detouring,
one would not reach the point you had intended to.
And when from all the loves emerged a single one
that tamed my wildness and had me found my goal
in knowing what I wanted.
And like the river I was split in two, a life
of former affiliations and the new that promised
giddiness and joy and true and never felt emotions.

Waterfall

Unlike the ressort places that invite for rest and
peaceful entertainment the stream of my true love
approached a waterfall.
The edges and the rocks made little swirls and if
the river was my love so I was shaken in my boat.
And every move I made to fight me off the cutty edges,
threw nearer me to just another riff.
And then I felt how strong that love would be.
It would transport me where I would not like to go,
the flow however had already taken me.
So just before the big fall came,
so came the knowledge and conviction that
Right this stream it was, that I had wanted
whereever it would take me, -- even to the fall.

Dam

My love is dammed now, all the freedom's gone?
Every drop in my abundant sea has memories
of forests, rocks and squirling speed.
It's loaded with enriched forces that are to be of use,
whenever one decides to open gates and let the water flow.
No forests anymore, no sky, no moon or sun.
The water will be pressed in tubes and will drive engines,
yielding power, light. A little trickle can be seen
when all is over.
The love when pressed in tubes might yield for knowledge,
peace or wisdom. Who is there to know?
But what I know and that I know for sure
that love has not been lost and not so has been lost its power.



The bad impacts of dams (8.8.2002)


If I learn from nature than I have to see
that dams can be of harm. So let me take this as reminder.
Open the gates, open the gates, open them.

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Mathematik ist nicht-linear

Es gibt eine sehr nette Darstellung dieses Themas. Für manche wird die Art der Darstellung neu sein.*
Ist leider auf englisch, aber es zahlt sich aus, durch die Präsentation durchzugehen. Meine ich, jedenfalls.


Unter "MORE" finden sich "AUTOPLAY" und "FULL SCREEN". Full screen würde ich stark empfehlen.
*) Wenn ich es schaffe, werde ich einige der neuen Vorlesungen so gestalten. Ich empfinde es als weitaus besser als Powerpoint.
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16
Dez
2010

Feesbug lustig

Facebook ist jetzt schon mindestens 10 Minuten down. Jetzt weiß ich nicht: sind die pro Wikileaks oder contra. Nachdem da ja doch ziemlich viel amerikanisches Gedankengut vermarktet wird, tippe ich auf contra.
Vielleicht ärgert die, dass soviele pro-Wikileaks-Stimmen auf facebook zu finden sind.
Ich bin gespannt, was es da wieder für Erklärungen geben wird.
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abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
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Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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