24
Jul
2010

Zauber

Bei meiner Siesta, bei der ich schon einmal den Fernseher aufdrehe, bin ich durch Zufall auf einen sehr interessanten Film gestoßen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_wandelnde_Schloss
Erst auf Wikipedia habe ich die Hintergründe nachgelesen.
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Ich bin begeistert davon, wie packend die Geschichte erzählt und die Graphik ausgestaltet ist. Es war mir unmöglich, mich dreissig Minuten vom Film zu trennen.
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Zeitungspapier

Wie man aus manchen meiner Einträge entnehmen konnte, bin ich mit dem Standard nicht wirklich mehr zufrieden und ich denke daran, das Abonnement abzubestellen. Gelegentlich scherze ich und meine, dass ich ihn nur wegen der Schachseite im Album beziehe, die ich Samstags beim Frühstück genieße. (Ich kann sonst alles online lesen und in der Firma liegt er auch auf.)
Heute beim Frühstück bin in allerdings über folgenden Artikel gestoßen, der mir großes Vergnügen bereitet hat:
http://derstandard.at/1277338803865/Salzburger-Festspiele-Ein-Objekt-Jedermanns

Es geht nicht um einen Buhlen, der seiner Lust ungehinderten Lauf verschafft. Nein. Die Mutter Jedermanns beklagt es. Es geht um den Unruhefaktor "lediger Mann" . Das immerhin ist wirklich mittelalterliche Katholizität. Der lange Weg der Zivilisierung des Mannes erfolgte über die Monogamisierung und deren Verrechtlichung in den kirchlichen Ehegesetzen. Das beschreibt auch den langen Weg der Zivilisierung in den europäischen Kapitalismus. Die Versammlung des Vermögens auf rechtlich anerkannte Erben von einer jeweils einzigen Frau und der Ausschluss der Priester aus einer solchen Erbmöglichkeit durch das Zölibat.

Es geht im Artikel mehr um die Buhlschaft als um den Jedermann. Aber der obige Abschnitt hat mich wirklich schmunzeln lassen. Ich empfinde auch den Hype um Jedermann als Salzburg-typisch, warum ich Salzburg Stadt mitsamt seinen Festspielen ja gerne an Bayern abtreten würde.
Ich mag Hugo von Hofmannsthal. In einer gewissen Weise ist der Jedermann auch eine geniale Schöpfung. Ein Dichter der folgenden Zeilen
Die Sonne sinkt den lebenleeren Tagen
Und sinkt der Stadt vergoldend und gewaltig,
So wie sie sank der Zeit, die viel zu sagen
Und viel zu schenken hatte, vielgestaltig.
Und Schatten scheint die goldne Luft zu tragen
Versunkener Tage, blaß und zartgestaltig,
Und alle Stunden, die vorübergleiten,
Verhüllt ein Hauch verklärter Möglichkeiten.


versucht sich erfolgreichst an der Löwingerbühne und gründet eine Institution, die vielleicht nur mehr vom Klatschen zum Radetzkymarsch* anlässlich des Neujahrskonzert übertroffen wird.
Das ist beste Handswerkskunst des Theaterautors.

Vor Marlene Streerowitz, die den Artikel geschrieben hat, ziehe ich meinen Hut.
Beim Waldbühnenkonzert in Berlin klatschen die Leute auch begeistert bei der Berliner Luft mit, die mittlerweile zum Militärmarsch mutiert ist. Allerdings stammt das Original von der Operette Frau Luna von Paul Lincke, die noch gar nichts Militärisches an sich hat.
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23
Jul
2010

nichts für mich

Ich habe "es" mir angesehen, weil ich neben einem Saturn von der U-Bahn ausgestiegen bin.
"Das" ist nichts für mich, obwohl ich schon für einen Impulskauf bereit gewesen wäre.
Der Verkäufer meinte (zu einer anderen Person): Das ist kein Computerersatz.
Ist es auch nicht.
Es ist für den Medienkonsumator.
Was ist gut? Die Bedienung auf dem Touchscreen. Da kann man nicht daran herummäkeln.
Was ist noch gut? Für mich nichts.
Der Formfaktor passt mir nicht: zu groß, um klein zu sein; zu klein, um groß zu sein.
Der Umstieg von einem Laptop, mit dem ich ja auch Medien konsumieren kann, kommt mir so vor, als würde ich von einem Mercedes auf einen Trabi umsteigen.
Der Preis ist ziemlich hoch, obwohl mich das noch am wenigsten stören würde - man zahlt den Status.
Als Fotobetrachter ist es für mich zu teuer.
-
Es wird andere revolutionäre Technikprodukte geben, bei denen ich wieder zuschlagen werde.
Der iPad gehört nicht dazu.
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Redeverbot

Im ORF.online.at findet sich heute eine Schlagzeile, welche berichtet, dass BP Forscher zum Stillschweigen anhalten wollte, was die Untersuchungen hinsichtlich der Ölkatatastrophe ergeben würden. (Zumindest solange, bis die Schadensersatzzahlungen geklärt wären)
http://www.orf.at/stories/2005026/2005027/

Das würde ich normalerweise nicht so schlimm erachten. Das machen vermutlich Firmen auf der ganzen Welt so. Ja vielmehr, ich möchte Wissenschaftlern einen bezahlten Auftrag geben und möchte, dass die Forschungsergebnisse nur mir zukommen. Das muss legitim sein.

IN NORMALEN ZEITEN !
Etwas anderes ist die Situation bei Naturkastastrophen oder MENSCH-Katastrophen. Selbst die Viecher fressen einander nicht auf, wenn sie gemeinsam vor einem Waldbrand flüchten.
Die Manager bei BP sind aber mieser und gemeiner als die ärgsten Raubtiere. (Der Vergleich hinkt, Tiere sind nicht gemein oder mies, aber Sie wissen, was gemeint ist.) Sie wollen es nicht wahrhaben, dass sie für eine der größten, wenn nicht die größte überhaupt, Umweltkatastrophen verantwortlich sind. Sie bagatellisieren und vertuschen.
Dafür sollte der derzeit noch im Amt befindliche CEO lebenslänglich im Gefängnis schmoren und verrotten. Und ein paar andere auch.
Wie dumm können die Leute sein, dass sie den Ernst der Lage nicht erkennen.

Aber halt! Vielleicht steht mir diese Aussage nicht zu. Vielleicht bin ich zu dumm und dramatisiere etwas, was nur eine Bagatelle ist. Ein bisschen Öl im Wasser. Da sieht man doch so schöne Regenbogenfarben. Natürlich schade um das Öl, was jetzt ungenutzt irgendwo abgefackelt wird. Aber was ist das alles gegen Bürgerkriege in Afrika, ein Erdbeben in Haiti, ein Tsunami in Indonesien, den Hunger in der Welt, das An-Aids-Sterben von Kindern.
Schütten wir doch einfach noch ein bisschen Essig dazu und nennen das Ganze "Früchte des Meeres, bereits fertig angerichtet".

Ruhig bleiben, einfach ruhig bleiben...
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22
Jul
2010

Fotos eines alten Mannes

Anlässlich eines der letzten Einträge gab es Wünsche, die Produktionen auch abgelichtet zu sehen.
Dem Wunsch kann ich nur teilweise entgegenkommen, da der Besuch bereits da war, als die Speisen gerade fertig wurden. Danach war an Fotografieren nicht mehr zu denken.
Aber es macht mir selbst Spass, mich anhand der Fotos an die Entstehungsgeschichte zurück zu erinnern. (War schon verdammt gut, der Fraß.)
Den Anlass, jetzt zu dokumentieren, erzeugte ein neuerlicher Beitrag bei Melancholie Modeste, bei dem die Mesalliance zwischen sechzigjährigen Mänern und 37-jährigen Frauen aufs Korn genommen wird.
Essen ist der Sex des Alters (mit oder ohne Wälzen) und ich meine, dass ich heute noch besser genießen kann als vor 20 oder 40 Jahren.

Also zuerst einmal der fast Sechzigjährige:


[Klicken macht's größer]



Zu Beginn weiß ich noch nicht so genau, was ich an Gewürzen benötige, daher stehen da auch ein paar Sachen herum, die dann später gar nicht benötigt werden. Der dekantierte Richeaume wurde aber ausgetrunken.



Am Anfang heißt es halt Putzen und Schnipseln.



Das Erdäpfelschälen dauert halt immer. Und die waren besonders klein. Aber der Bio-Geschmack war absolut nicht zu verachten.



Hendlfilet. Hier noch im Ganzen. Später werden noch Streifen daraus. Wird in den Salat zu Orangen und Grapefruitstückchen beigemengt.



So im fertigen Zustand. Vom Salat gibt es kein Bild. Der war früher gegessen, bevor ich noch ans Fotografieren denken konnte.

Hauptgericht

Hier bereits scharf angebraten. Gesalzen und gepfeffert, mit Dijon-Senf eingeschmiert, wird der Lungenbraten in Medaillons auf Zwiebel und Karotten im Rohr gegart.



Was ich noch oben vergass. Das Garen geschieht unter Einbeziehung einer Flasche Pinot Noir, die das ganze zumindest am Anfang sehr rot färbt:)

Ja, und eine dreiviertel Stunde später wurde dann der Saft in eine Pfanne abgegossen, reduziert, mit einem Becher Schlagobers und etwas Mehl versauciert. Und wieder gab es kein Foto.
Verdammt schnell war das alles weg.

Salat

Bei der Zubereitung des Obstsalates kann man beobachten, wie genau die Qualitätskontrolle arbeitet. Was dem Auge nicht gefällt, wird sofort entsorgt.

Jetzt frag ich mich nur: was brauch ich da 37-jährige Frauen dazu?

Nachtrag: es gab also keinen Basmatireis sondern Erdäpfelpüree, dass durch Zeller und reichlich Muskatnuss angereichert war. Handgeschält, handzerstampft, handvermischt. Und die Konsistenz war so, wie ich sie selbst gerne habe, also eher fester. Dies nur der Information halber:)
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21
Jul
2010

eine bemerkenswerte Frau

Am Montag hatte ich die Gelegenheit, einen Vortrag von Dr. Auma Obama (Schwester von Barrack Obama) anzuhören. Überraschenderweise war ich auch nachher zum Dinner mit eingeladen und konnte mich ein wenig mit ihr unterhalten. (Das Event war von CARE veranstaltet worden.)
Der Inhalt ihres Vortrags war über ihre Arbeit in Kenya, wo sie vor allem jungen Mädchen hilft, ihr Selbstbewusstsein zu entwickeln. Sie macht das über Sport, hat aber unter anderem es auch geschafft, mehrere Organisationen in ihren Zielen unter einen Hut zu bringen.
Sie hat auf deutsch gesprochen. (Sie hat in Deutschland promoviert.)
Ihr freier Vortrag war ausgezeichnet, nicht überzogen und trotzdem bekam man die Dringlichkeit ziemlich mit. Es ging auch weniger um den Spendenaufruf an sich, (der besteht natürlich implizit, wenn man über die Zustände unterrichtet wird) sondern die Überzeugung lag darin, dass man auch dann etwas ändern kann, wenn man es nur in kleinem Rahmen schafft, aber peu a peu die Bewusstseinslage verstärkt.
Ich habe sie später gefragt, ob sie Menschen kennt, die mit einer ähnlichen Einstellung in Deutschland operieren.
Der Anlass meiner Frage war folgender:
Es scheint mir so, dass in Deutschland das Problem herrscht, dass die junge Generation (in der Masse) kein Selbstwertgefühl mehr entwickeln kann. Das Fehlen von Arbeitsaussichten, Hartz-IV-Karriere bei den Eltern und die Aufklärung im Fernsehen, dass man nur dann etwas ist, wenn man entweder Top-Model ist oder einen Porsche fährt, kann einen schon entmutigen.

Ihre Antwort war sehr interessant.
Sie erzählte mir, dass sie eine ähnliche Arbeit in England durchgeführt hätte. Meine Begründung hinsichtlich Deutschland konnte sie sehr gut verstehen. Ich denke, sie teilt meine Ansicht. In England gibt es dasselbe Problem. Und dann sagte sie: in England bin ich gescheitert. Im weiteren Gespräch stimmten wir überein, dass der Grund für das Scheitern vermutlich daran liegt, dass es uns in Europa noch "zu gut" geht.
Es könnte sein, dass sich hier ein Missstand zu einer echten Gefahr auswächst.

Das war ein ziemlich interessanter Abend, in dem ich auch andere Informationen über CARE erfuhr. Es war aber ein Erlebnis, diese Frau kennen zu lernen.
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18
Jul
2010

Komische Frage

Klassische Musik
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steppenhund, 09:24h.


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abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
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Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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