Leben

21
Mai
2013

Arroganz

Ich glaube, ich präsentiere mich in letzter Zeit recht arrogant. Das wäre mir an sich peinlich. Ist es aber nicht. Ich komme mit so viel Dummheit in Berührung, dass ich mich für alle stellvertretend räche, die genauso darunter leiden wie ich.
Und vor allem auch manchmal auf infamste Weise angegriffen werden.
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Also wer sich arrogant überfahren fühlt, darf das gerne tun. Ich werde mich nicht entschuldigen.
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Aber jetzt kommt zur Abwechslung einmal etwas Positives. Über Windows 8.
Da ich einen neuen Rechner habe und der vorab mit Windows 8 installiert war, musste ich eine Entscheidung treffen, ob ich nicht doch lieber Windows 7 haben wollte. (Überspielt musste das Betriebssystem allemal werden, da wir firmenintern nur mit englischsprachigen Betriebssystemen fahren.) Getreu meinem Leitspruch "Man is born to have adventure." ließ ich mich auf das Windows 8 ein. Jetzt ist es ja so, dass in den diversen Printmedien ein sogenanntes Bashing hinsichtlich Windows 8 betrieben wird. Bis jetzt habe ich mich sehr gut an die neue Bedienung gewöhnt. Ich verwende ja nicht die Kacheln sondern den normalen Desktop.
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Nun ist etwas passiert, was mich ganz schön vom Hocker gehauen hat. Als ich anfing, diesen Beitrag zu schreiben, begann das System zu restarten. Es hatte das schon angekündigt und im Prinzip war es mir auch recht. Allerdings hatte ich nicht das Geschriebene in diesem Fenster gesichert. "Ok, drei Sätze sind perdu." dachte ich mir. Als nach 21 Updates und Systemkonfiguration der Desktop wieder hergestellt wurde, fand ich meine twodays-Seite mit dem offenen Beitrag inklusive der drei Sätze. Alles war erhalten geblieben. Ehrlich gesagt, das ist eine ganz schöne Leistung, die jeder nachvollziehen wird können, der schon einmal seinen Text in einer Java-Exception des Twoday-Servers dahin schwinden sah. Alles was recht ist, aber man muss die Dinge auch loben, wenn sie passieren.
Und das gehört auch zu meiner Arroganz!
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20
Mai
2013

1848 oder 1914

Vor wenigen Tagen habe ich "Nachtzug nach Lissabon" gesehen, gestern "Gorky Park". Über "Gorky Park" werde ich vermutlich noch einmal gesondert schreiben. Über Lissabon und den Filmverriss durch kluge Kritiker fielen mir in den letzten Tagen allerdings ein paar Dinge ein, die mich - vor 10 Jahren hätte ich Wut, oder vor 5 Jahren Verachtung geschrieben - mit einer gewissen Trauer und Gewissheit erfüllen, dass die kommenden Generationen um Weltkriege, Genozide, Inquisition und Brutalität nicht umhin kommen werden.
Drei Kritikpunkte sind bei mir haften geblieben, wobei ich den Begriff Europudding nicht kannte, der in mehreren Kritiken vorkam. Aber den schreibe ich Schreiberlingen zu. Solche Stillblüten überlasse ich anderen zur Anprangerung.
Punkt 1: Wie kann sich jemand in einen Zug ohne Gepäck setzen? (Immerhin sind es ja doch einige hundert Kilometer.)
Punkt 2: Wieso muss der nie das Handy aufladen?
Punkt 3: Die Schauspieler spielen alle nur für sich selbst und nicht miteinander.
Meine Stellungnahme:
zum Punkt 1: ich habe das auch schon gemacht. Es gab auch eine Zeit, da fuhr ich nicht ohne Pass in die Firma, (eigentlich habe ich auch heute den Pass immer dabei) weil es heißen hätte können: "Packen Sie ein, um 11:55 geht Ihr Flieger." Der wäre nach Moskau gegangen. Ich glaube, die Abflugszeit ist auch heute noch die gleiche geblieben.
Ich wünsche dem Kritiker, dass er bei seinen nächsten drei Reisen, den Koffer erst drei Tage später nachgeliefert bekommt, weil er statt nach New York nach Singapore verschickt wurde. So viel zur Wichtigkeit von Koffern.
zum Punkt 2: Es soll eine Zeit gegeben haben, als Handys noch eine Woche lang für Gesprächsbereitschaft gehalten haben. Erst mit der Erfindung der Smartphones, die in Wirklichkeit nichts anderes als kleine Computer sind, fing das Aufladedilemma an. Dass sich heutige "Filmkritiker" eine Zeit vor den Smartphones gar nicht mehr vorstellen können, deutet nicht auf eine Schwäche eines Films hin sondern vielmehr auf die absolute Imbezibilität mancher Zeitgenossen.
Es soll auch schon vorgekommen sein, dass man sein Ladegerät vergessen hat. Dann kauft man sich um 10 € ein neues und jetzt erhebt sich nur mehr die Frage, warum das Aufladen nicht gezeigt wurde.
Offengestanden will ich auch das Scheißen nicht im Film sehen. Manchmal ist Kotzen notwendig, um einen Handlungsstrang zu untermalen, doch selbst die Softcore-Pornoszenen in manchen Filmen gehen mir furchtbar auf die Nerven. Wenn ich Porno sehen will, dann schaue ich mir Porno an und warte nicht, bis in einer Liebestragödie die Protagonisten einmal ins Bett gehen, um einen Busen oder einen gefakten Geschlechtsverkehr zu sehen.
zum Punkt 3: Offensichtlich spielen Schauspieler wie Bruno Ganz, Charlotte Rampling, Jeremy Irons, Martina Gedeck oder Christopher Lee ihr ganzes Leben lang nur für sich selbst. Deswegen sind sie ja auch so berühmt geworden, weil sie für Kammerspiele ungeeignet sind. Bruno Ganz zum Beispiel hat den Iffland-Ring nur deswegen bekommen, weil er den Faust in einer Ein-Personenáufführungen glaubhaft dargestellt hat.
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Das sind alles nur kleine Details, die noch nicht das Hauptdilemma aufzeigen. Der Film wird als "zu gemütlich" gebrandmarkt - mit Postkartenphotos von Lissabon. Dass gerade dies eines der zwei Hauptthemen des Buches und des Filmes ist, wird vollkommen übersehen. Ja, man sitzt gemütlich im Sessel und sieht sich etwas an, was anderswo passiert ist. Irgendwo gab es eine Diktatur, irgendwo gab es einen Widerstand, - da hätte man doch eine packende Dokumentation über das Salazar-Regime machen können. Da kämpfen Menschen um ihr Leben, doch was geht uns das an. Unser Lebensstandard ist gesichert. Wir bewegen uns zwischen Song-Contest und "einer wird gewinnen" - wo immer auch - in einem Neo-Biedermayer. Die Leute haben einst die Metternichsche Geheimpolizei und Spitzelei gefürchtet und sind in die innere Emigration des Zuhauses geflüchtet. Wir machen das heute genauso und irgendwann wird uns 1848 oder 1914 ereilen. Wir werden Opfer von Hassmotivationen werden, die man sublimimal in Werbekampagnen versteckt hat. Wir werden es glauben, dass bestimmte Volksgruppen oder ganze Religionsstämme vernichtet werden müssen. Und wir werden jede Ausrede glauben oder erfinden, warum das umbedingt so sein muss. Und vielleicht werden wir auch einmal in einem Zug sitzen müssen, ohne irgendetwas von unseren Habseligkeiten mitnehmen zu können.

Aber das macht man doch nicht!
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13
Apr
2013

eigenartig

Ich habe ein echtes graphologisches Gutachten einmal für eine Jobbewerbung erbringen müssen. Die online-Deutung habe ich auch schon einmal vor Jahren ausprobiert. Heute bin ich durch Zufall wieder darauf gestoßen. Anscheinend habe ich mich nicht viel verändert.



Die Deutung der Handschrift brachte folgendes Ergebnis:

Er ist von sich überzeugt und hat eine eigene Meinung.
Er lässt sich von anderen nicht so leicht beeinflussen,
auch nicht von einem "Das gehört sich aber so."

h ist ein Gewohnheitsmensch.
Er ist mit einer praktischen Intelligenz ausgestattet,
die ihm erlaubt, rationell zu arbeiten,
und zwar im Privat- wie auch im Berufsleben.
Für ihn ist verbindliches Auftreten und Arbeiten selbstverständlich.

Er ist sinnlich, warmherzig, gemütlich und phantasievoll.
Im Großen und Ganzen wirkt er gelassen bis uninteressiert,
wenn er aber von einer Sache überzeugt ist, überrascht er
seine Umwelt durch sein überschwängliches und begeisterungsfähiges Auftreten.

Er ist lebhaft und kontaktfreudig.
Mit viel Verständnis für die Belange anderer.

h ist ein vernunftgesteuerter Mensch.
Er versucht, seine Gefühle zu verbergen und sich bei Entscheidungen nur vom Verstand leiten zu lassen.

Er versucht, die eigene Meinung durchzusetzen.
Wenn er etwas besser weiß als andere, muss er es ihnen auch unbedingt mitteilen.

h ist anderen Menschen gegenüber immer offen und aufgeschlossen.
Der Umgang mit Menschen macht ihm Spaß,
der ideale Arbeitsplatz ist da, wo er mit anderen Menschen zu tun hat.

Er arbeitet sehr genau und zeichnet sich durch rationales, analytisches Denken aus.

Er ist ein sehr humorvoller Mensch, bemüht sich, mit diesem Humor niemanden zu verletzen.



Diese Deutung wurde auf den Seiten von www.graphologies.de erstellt.
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12
Apr
2013

Vergangen und gegenwärtig

Manche Filme sieht man am besten alleine, andere führen den Rucksack einer persönlichen Beziehung mit sich. Andere Filme leben durch ihren Inhalt, der wiederum auf seltsame Weise eine Beziehung mit besonderen, einzelnen Menschen herstellt.
Ich spreche hier nicht von den Menschen, mit denen zusammen man einen Film gesehen hat. Da lässt sich die Beziehung ja schon vordergründig sehr leicht herstellen. Auch wenn es nett ist, beim Betrachten älterer Filme an bestimmte Freunde erinnert zu werden, die plötzlich aus der Vergangenheit wieder in der Gegenwart auftauchen, sind das nicht die Empfindungen, über die ich heute schreiben möchte.
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Menschen besitzen ein unterschiedliches Maß an Vielfältigkeit. Manche erscheinen ser vorhersagbar, bei anderen hingegen, scheint die momentane Laune ihr ganzes Wesen zu bestimmen. Mein Name ist ja ursprünglich von Hesses Steppenwolf abgeleitet. Dort wird ausreichend beschrieben, dass viele Seelen in unserer Brust wohnen.
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Heute sah ich zufällig einen Film, den ich nicht extra aufdrehe, obwohl oder gerade weil er mir gefällt. Der Film besticht durch opulente Bilder und ein sehr ruhiges Zeitmaß. Die Umgebung in der er spielt, ist gleichzeitig oberflächlich und von langen Traditionen bestimmt. Ich könnte mir nicht vorstellen, in dieser Umgebung und auf diese Weise leben zu wollen. Außer vielleicht zu bestimmten Zeitpunkten; - wenn ich gerade diese Art der Lebensweise als der unsrigen zu bevorzugen klassifiziere.
Interessanterweise verbinde ich den Film mit genau einer Person, mit der ich ihn zwar nicht gesehen habe, aber welche die einzige wäre, mit der ich mir ihn sehr gerne zusammen ansehen würde. In diesem Fall wäre die Verbindung von Ost und West eine emergente und harmonische. Sie wird diesen Text nicht lesen, aber vermutlich würde sie es genießen, den Film wieder einmal zu sehen. Dass er ihr gefällt, glaube ich zu wissen.
Es ist interessant, dass ich in diesem Fall durchaus sagen kann, dass andere mir lieb gewordene Personen keine vergleichbare Vorstellung erlauben.
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Prinzipiell könnte man den Film vielleicht erraten. Doch dieser Text soll kein Rätsel darstellen.
Der Film führt den Titel: "tae, knird, nam, namow"
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First Answer after Essen

Essen war nett. Auf mehrere Weise. Das Treffen mit einer Bloggerin (ursprünglich sollten wir ja ein Quartett bilden) gestaltete sich sehr reizvoll und amüsant. Es hat sich wieder einmal bestätigt, dass bestimmte Erwartungshaltungen durchaus erfüllt werden können.
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Essen war auch sonst sehr gut in Essen. Die Konferenz beinhaltete ja lunch, ein Abendessen in demselben Hotel und die verschiedenen Pausensnacks. Sehr erfreulich und dabei abwechslungsreich. Das Atlantic-Congress-Hotel bei der Gruga-Halle hat einen sehr guten Ruf. Das Personal war unheimlich zuvorkommend und hilfreich. Es muss einmal auch so etwas gesagt werden, denn auch unter den Sterne-Hotels gibt es Unterschiede. Gewohnt habe ich aus Kostengründen wo anders, aber die Sauna im Hotel durfte ich trotzdem genießen.
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Dann lernte ich noch die Faktorei in Duisburg kennen.
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Eigentlich war ich aber nicht wegen des Essens dort. Die Erfahrungen bei einer ganz neuen Gruppe von Wissenschaftlern, arriviert und angehend, waren sehr anregend. Und einige Vorträge bedeuteten sowohl Inspiration als auch Bestätigung. Die inhaltlichen Details wären hier nicht angebracht. Aber meine Freunde werden sich ausmalen können, dass ich mich bei den Themen Kreativität und Wissensvermittlung durchaus wohl fühlen kann.
So bin ich jetzt wieder rechtschaffen müde, aber mit guten Gefühlen zuhause angelangt. Über einiges könnte ich ja vielleicht einmal bei einem nächsten Treffen plaudern.
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3
Mrz
2013

Schmunzeln

Ursprünglich war es kein Schmunzeln. Ich sah sehr interessiert die Dokumentation Österreich I von Hugo Portisch an, die ich als ausgezeichnet ansehe. Der Zusammenhang mit der Ursache meines Schmunzelns wird auch nicht auf den ersten Blick ersichtlich sein. Danach gab es Mittagessen und jetzt komme ich gerade vom Wählen zurück.
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"Möchtest Du ein Hendlhaxerl mitnehmen? Etwas Erdäpfelpüree? Willst Du noch das Fleischlaibchen mit haben?" - Nicken, Nicken, Nicken. Ich sah meine Tochter an und musste schmunzeln, was sie verunsicherte. "Wieso lachst Du?" Dann erklärte ich ihr den Zusammenhang.
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Meine Tochter sehen wir nur zu Familienfeiern oder zu den seltenen Gelegenheiten, an denen sie außerdem noch nach Wien kommt. Diesmal war ich der Auslöser, weil ich sie zu einer Veranstaltung eingeladen hatte. Heute musste sie gleich nach dem Mittagessen wieder nach Graz und meine Frau packte den Proviant ein. Dazu gehörte auch noch ein Baguette und ein Mandelcroissant von unserer hervorragenden Boulangerie in Brunn, die ziemlich gut zu gehen scheint. Samstags, sonntags, immer frisches Brot oder eben französisches Baguette.
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Also warum schmunzelte ich? Es war so offensichtlich, wie die Familientradition meiner Familie fortgesetzt wird. Genauso hatte meine Mutter meine Frau gefragt. Genauso hatte meine Grossmutter meine Mutter gefragt. Essen spielte in unserer Familie eine große Rolle. Mein Vater, der genaue Buchhaltung führte, stellte manchmal fest, dass Essen einen der größten Ausgabeposten ausmachte. Er beschwerte sich nicht, weil qualitativ hochwertiges Essen als notwendige Therapie angesehen wurde, auf die meine Mutter infolge ihrer angeschlagenen Gesundheit Anlass zu geben schien.
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Die Assoziationen gehen aber noch etwas weiter. Ich erzählte meiner Tochter, dass meine Eltern den ersten Urlaub am Bauernhof in Oberösterreich machten, als ich zwei Jahre alt war. Der Grund dafür war ein Frühstück, dass dort Milch, Butter und Eier beinhaltete. Das war 1953 noch fast unerschwinglich. Vier Jahre später war es nicht mehr so schwierig, Nahrungsmittel zu bekommen. Dazwischen lag der Staatsvertrag, der sich anscheinend doch auch in der Versorgungslage niederschlug. In der Zeit davor konnte mein Großvater mütterlicherseits noch seine Hamsterfähigkeiten unter Beweis stellen. Auf seinem Motorrad fuhr er 80 km weit nach Niederösterreich hinaus, um 12 Eier oder ein halbes Kilo Butter zu ergattern.
Diese Eigenschaften ließen sich auch später nicht verleugnen, wenn er auf den Markt in Brigittenau um einen grünen Salat geschickt wurde und mit einem Sauschädel im Rucksack zurück kam.
"Aber Karl, was hast denn da wieder eingekauft? Einen Salat hättest Du bringen sollen." klagte meine Großmutter. Nicht wörtlich - aber so in meiner Erinnerung gespeichert - antwortete er: "Aber der hat mich so lieb angesehen."
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Da meine Großeltern Sudetendeutsche aus der Umgebung des heutigen Ostrava waren, schließt sich der Kreis bis zur 1. Republik. Ich weiß nämlich nicht, ob sie vertrieben wurden oder schon vorher nach Österreich kamen. Davor, im ersten Weltkrieg jedenfalls, war mein Großvater in Pula stationiert. Von dieser Zeit pflegte er manchmal zu schwärmen. Und da gibt es dann auch die Querverbindung zur Trapp-Familie und dem "Sound of Music".

Irgendwie ist es schon interessant, wie ein kleiner Dialog ein Jahrhundert an Geschichte aufspannen kann.
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17
Feb
2013

Seelenwanderung

Es gibt Menschen, die wir in der Erde begraben; aber andere, die wir besonders zärtlich lieben, sind in unser Herz gebettet. Die Erinnerung an sie mischt sich täglich in unser Tun und Trachten, wir denken an sie, wie wir atmen, sie haben in unserer Seele eine neue Gestalt angenommen, nach dem zarten Gesetz der Seelenwanderung, das im Reich der Liebe herrscht.

[Honoré de Balzac]

Eine schöne Beschreibung, die mich vor allem deswegen überrascht, weil Balzac den Begriff der Seelenwanderung verwendet.

Der Anlass war das Begräbnis meiner Schwägerin, bei dem ich selbst nicht anwesend sein konnte, aber meine Frau sehr schön davon berichten konnte.

Eine Seitengeschichte dazu betrifft meinen Schwager. Der hatte bis jetzt eine sehr schwere Zeit gehabt, seiner Frau beim Sterben zuzusehen. Es geht ihm jetzt besser. Warum? Er ist Mitglied in drei Chören, an denen er jetzt wieder aktiv teilnehmen kann. Dort gibt es Freunde aber vor allem auch die Gelegenheit, seine Emotionen in der Musik auszuleben. Das ist schon ein sehr tröstlicher Gedanke.

Über meine verstorbene Schwägerin erzähle ich nichts. Sie war ein fantastischer Mensch, wie auch diie anderen Familienmitglieder, die ich kenne. (inklusive meiner Frau:) Man kann sich schwer vorstellen, wie viele Menschen bei der ersten Trauerfeier waren.
Was immer uns nach unserem Tod erwartet, mache ich mir um ihren Verbleib keine Sorge.
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9
Feb
2013

Sieben

In der Anthroposophie ist das Menschenleben in Abschnitten zu je 7 Jahren geteilt. Danach würden sich meine Einstellungen und Lebensgewohnheiten erst in eineinviertel Jahren ändern. Anscheinend hat etwas meinen Ablauf beschleunigt.
Ich kann es kaum mehr über mich bringen Nachrichten zu hören oder lesen. Auch bei den Blogs interessieren mich nur mehr ganz wenige, die meisten davon mit humorvollem Charakter. Die Lust zum Kommentieren ist verflogen und meine Mitleidsbereitschaft ist auf null. Mittlerweile spende ich zwar gerne, allerdings dorthin, wo ich die Menschen gar nicht kenne. Ärzte ohne Grenzen oder CARE. Manchmal gebe ich den Augustin-Leuten etwas, aber das kommt immer seltener vor.
Ich lese, wenn Leute jammern oder philosophieren und denke mir nur: jeder hat sein Schicksal in der Hand. Wenn er so weit ist, dass er jammern und schreiben kann, kann er auch etwas Produktives tun. In seiner Freizeit, nicht als Beruf.
So ist das. Es dreht meine bisherige Lebenseinstellung ziemlich um. Ich bin nicht unbedingt zum Misanthropen geworden, doch mein Verantwortungskreis beschränkt sich mehr und mehr auf Familie. Die anderen gehen mich nichts mehr an. So scheint es zumindest momentan.
Da gibt es auch nichts zu bejammern. Wenn ich jammern würde, wäre ich der erste, den ich nicht aushalten könnte:)
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2
Feb
2013

mit 16

Spenden wir Trost,
So sollten wir weinen.
Denn nur um zu teilen,
Ist diese Welt uns gegeben.

[Was ich mit 16 alles geschrieben habe, tsts...]
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1
Feb
2013

WIR

Oder "mi" in der Originalsprache. Das ist ein dystopischer Roman von Jewgenij Samjatin, der in der Regel in der Troika mit "Brave New World" und "1984" genannt wird.
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Wir bewegen uns noch immer in die Richtung, die uns einmal im Zentrum der geschilderten Welten finden wird.

Das "Wir" ist ja am gewaltigsten in der Bild-Überschrift "Wir sind Papst" strapaziert worden.

In ORF-online gibt es eine Bildüberschrift (Verlinken sinnlos, weil die Bilder wieder verschwinden) mit dem Insert:
"Wir sind Planei"

In Anlehnung an einen Werbespruch "Ich bin doch nicht blöd" können wir schlussfolgern, dass "ich" nicht blöd bin, als Miglied einer angesprochenen Gruppe sehr wohl: "Wir sind blöd!"

Also "wir sind Schnee", "wir sind Chaos", "wir sind sexistisch" ... das passt alles.

Scheiße, und ich habe einmal gedacht, dass ich anders bin.
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Meine Kommentare

wenn Sie der Lehrer meiner...
würde ich mich wundern, dass Sie nicht auf meinen Kommentar...
abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

The bridge


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