17
Okt
2013

Neues Programm

Eine Sonate, die ich als Student (der Technik) ausgelassen habe, war opus 27/1, die dreizehnte Sonate von Beethoven.

Der erste Satz war mir zu langweilig. Die langsamen Passagen habe ich nicht verstanden. Der zweite Satz war mir zu schwer zum lesen, was ich eigenartigerweise heute überhaupt nicht mehr nachvollziehen kann. Der letzte Satz war zu virtuous und außerhalb dessen, was ich zu spielen können glaubte. Allerdings hat mich der letzte Satz immer fasziniert.
Nachdem ich jetzt die ersten vier Takte einigermaßen hin bekomme, sind auf einmal die anderen zugegebenermaßen schwierigeren Stellen nur mehr reine Übungssache.
Trotzdem werde ich jetzt nicht meine Version einstellen.
Vinnitskaya spielt die Sätze 2-4 hervorragend und Arrau zeigt, wie man den ersten Satz interpretieren kann. Ich hoffe, dass auch die Freunde in Deutschland an die Einspielungen herankommen.

1. Satz 1962 Claudio Arrau
http://www.youtube.com/watch?v=dbtF0IdYBs0

2.-4. Satz 2007 Anna Vinnitskaya
http://www.youtube.com/watch?v=fuQWWF8p9bc

Den vierten Satz zu spielen ist übrigens ein ausgesprochen lustvolles Vergnügen, was sich wohl auch beim Anhören nachvollziehen lässt.
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Nichts tun

passt gar nicht zu mir. Muss ich erst lernen. Aber angeblich soll ich mich schonen...
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11
Okt
2013

Nachtrag zur Freude

http://www.youtube.com/watch?v=9Ht1T96xjUA

das ist jetzt der zweite Satz. Die anderen muss ich noch aus der Gesamteinspielung herauslösen. Aber damit bin ich schon recht zufrieden.

der dritte Satz:
http://www.youtube.com/watch?v=n_rWwRYPg80
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es freut einen doch

Gestern habe ich in meinem Geselligkeitsverein (Freunde wissen, von welchem ich spreche) den ersten Satz der 7. Sonate von Beethoven vorgetragen.
Ich bin jetzt selbst schon recht zufrieden, nachdem ich die Sonate ungefähr schon drei Monate übe.
Aber ich war dann doch überrascht, wie begeistert die Rückmeldungen waren.
Was am meisten gezählt hat, war die Anerkennung eines Professors von der Hochschule für Musik.
Der hat anerkennend gemeint, diese Sonate spiele er nicht, sie wäre ihm zu schwer. Er ist nicht Pianist sondern Organist, spielt aber selbst auch sehr gut Klavier.

Ich freue mich schon auf meine Pension, wenn ich dann wirklich 6-8 Stunden im Tag üben kann. Vielleicht schaffe ich es dann, als Amateur alle Beethoven-Sonaten ausreichend gut spielen zu können. Das wäre durchaus ein Ziel.
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10
Okt
2013

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Ich gehe einmal davon aus, das dieser ein ganz vorzüglicher Bischof ist. Schließlich hat sich Papst Benedigt XVI, Meisner und Zollitsch (p.t. die beiden letzteren) ganz entschieden hinter ihn gestellt.
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Elsalaska wird vermutlich gegen die deutsche Presse argumentieren, die den ach so armen Bischof verunglimpft.
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Mir tut er auch leid. Der Arme wird so vehement angegriffen, weil er für den Ruhm der Kirche etwas Mäzenatentum heraushängen lässt. Das war ja früher auch kein Problem und wir freuen uns noch heute über prachtvolle Barockbauten.
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Ich bin nur froh, dass ich nicht in Deutschland arbeite. Da würden mir 8% gleich automatisch vom Gehalt abgezogen, damit ich in zwei Jahren die Badewanne des ehrwürdigen Herrn Bischof finanziert habe.
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Meines Erachtens gibt es immer schwarze Schafe. In jeder Organisation. Die Frage ist nur, wie lange sie sich halten können.
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Wenn ich aber jetzt lese, dass er wegen Falschaussage (wegen des 1. Klasse-Flugs) strafrechtlich belangt werden soll, kommen mir die Mitleidstränen. Der arme Bauernbub soll es doch wenigstens einmal in seinem Leben so richtig schön haben!
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9
Okt
2013

Unbeendet, oder ...

An einem ganz gewöhnlichen Mittwoch zu Beginn des Herbstes empfand Stefan die Veränderung der Zeit. Es war ihm, als säße er in einem Auto, welches sich auf dem mittleren Fahrstreifen einer dreispurigen Autobahn befand. Er selbst bewegte sich mit mittlerer Geschwindigkeit im fließenden Verkehr. Die Bewegung symbolisierte den Zeitfluss, innerhalb dessen sein Leben verfloss.
Doch die Zeit hatte sich geteilt. Das äußere Leben steckte in einem tonnenschweren Lastwagen, der sich auf der Kriechspur rechts von ihm langsam den Berg hinaufquälte. Die Veränderungen in seinem beruflichen Umfeld waren noch langsamer. Da stand ein protziger Mercedes am Pannenstreifen und wartete auf Hilfe vom Pannendienst.
Links von ihm huschten sehr rasch überholende Sportwagen an ihm vorbei, die sehr kurz nur in seinem Blickfeld blieben.
Früher hatte Stefan selbst ein solches Fahrzeug gelenkt und hatte die linke Spur nie verlassen. Heute fuhr er ein vernünftiges Fahrzeug, er wusste um seine langsamere Reaktionszeit und es machte ihm Spass, auch etwas von der Umgebung wahrzunehmen. Bis hierher schien alles in Ordnung zu sein, doch Stefan hatte das Gefühl, auf allen Streifen und dem Pannenstreifen gleichzeitig unterwegs zu sein. Abwechselnd spürte er seinen Arsch auf den Fahrersitzen der unterschiedlichen Bewegungsmittel und stellte dabei fest, dass manchmal alle anderen verschwindend langsam dahinkrochen oder auch umgekehrt an ihm vorbeischossen, dass er den Kopf gar nicht schnell genug wenden konnte, um die anderen im Blickfeld zu behalten.
Er versuchte sich zu erinnern, ob er diesen Eindruck schon einmal früher wahrgenommen hatte. Eigentlich musste es doch immer so gewesen sein. Er dachte nach und versuchte den Unterschied zu erkennen. Der bestand darin, dass es ihm früher nichts ausgemacht hatte, die Position zu wechseln. Die einzelnen Veränderungen zwischen den unterschiedlichen Geschwindigkeiten waren wie ihm Spiel, ein Schnippen mit den Fingern. und er war schneller oder langsamer. An jenem ganz gewöhnlichen Mittwoch zu Beginn des Herbstes konnte Stefan den Unterschied diagnostizieren. Er empfand Schmerz, ja sogar Angst bei jedem Wechsel. Er hatte einmal gelesen, dass eines der Symptome eines sich ankündigenden Herzinfarktes Atemnot begleitet von stark zunehmendem Angstgefühl sei. Diese Angst schien präsent zu sein. Eine Angst, dass die Wechsel so schmerzvoll werden würden, dass er den Schmerz nicht mehr aushalten könnte. Er würde einen Infarkt aufgrund des stetig zunehmenden Schmerzes bekommen. Statt wie früher spielerisch je nach Bedarf der Lebenssituation hin und her zu springen, überlegte er jetzt vor jedem Sprung, ob der Zweck den Schmerz rechtfertigen würde, ja ob er den Sprung überleben würde.
Stefan analysierte seine Empfindung und war erstaunt, dass gerade jetzt dieser Zustand eingetreten war. Er hatte eine Überzeugung angenommen, dass das ruhige Fließen auf dem mittleren Fahrstreifen, das sich Anpassen an den unhektischen Bewegungsfluss die richtige Denk- und Lebensweise wäre. Dass es nichts brächte, kurzfristig aufs Gas zu steigen, um beim nächsten Stau dafür umso länger zu stehen. Er benötigte doch den Wechsel zwischen den Spuren nicht mehr.
Er musste aufstehen und danach trachten, rechtzeitig seine Tochter zur Schnellbahn zu bringen. Seitdem jene arbeitete, hatte sich auch für ihn ein geregelter Morgenanfang eingestellt, der ihn nunmehr sehr regelmäßig und viel früher als sonst in der Arbeit erscheinen ließ.
Stefan beobachtete die Leute in der Schnellbahn. Er hatte das Auto am Park and Ride-Parkplatz stehen gelassen, da er die morgendliche Fahrzeit eher zum Lesen oder Arbeiten während der Fahrt nutzen wollte. Da er in der Bahn stehen musste, konnte er nicht seinen Laptop herausholen. Daher versuchte Stefan in den Erscheinungen der ihm sichtbaren Personen zu lesen. Welche Geschichte verbarg sich hinter der Frau? Wo kam sie her? Würde sie einen netten oder einen enervierenden Tonfall haben, wenn sie sprechen müßte? In der Regel flossen diese Vorstellungen nahtlos ineinander über und Stefan hatte bei solchen Gelegenheiten ein Gefühl des Gesamtstatus im Waggon. Obwohl er es nicht wirklich wiedergeben können, hatte er das Gefühl, es mit einer überschaubaren Einheit zu tun zu haben, die man mit einer knappen statistischen Aussage hätte beschreiben können.
An jenem ganz gewöhnlichen Mittwoch im Herbst glaubte er vollständig inkompetent zu sein. Er fragte sich, warum er nicht in der Lage wäre, die vielen Botschaften, die zu ihm geschickt wurden, zu entschlüsseln und sie in ein klares stimmiges Bild einzubringen. Im Radio sang man „Beim Schlafengehen“ von Richard Strauss. Da gab es eine plötzliche Querverbindung zum Begriff des Flows, jenes Thema, mit dem sich Mihàly Csikszentmihàlyi beschäftigt, einer Glückserfahrung, welche zu besonderen Leistungen befähigt. Plötzlich konnte er erkennen, wieviel von diesem Flow er in seinem Leben erfahren hatte. Es gab noch eine Querverbindung, denn zuletzt hatte er vor wenigen Tagen von einem Treffen in Melk erfahren, bei welchem er fast Csiksentmihàlyi persönlich hätte treffen können.* Er hatte davon Abstand genommen, sich zu der Klausur anzumelden. Er konnte es sich zu der Zeit nicht leisten. Solche Einschränkungen betrübten ihn nicht. Er war von Dankbarkeit beseelt, was ihm bereits in seinem Leben gegeben worden war. Für ihn war die Möglichkeit einer solchen Begegnung bereits Anlass für die Beschäftigung mit den angenommenen Themen.
Er war der festen Überzeugung, dass alle die Botschaften und Synchronizitäten in ihrer Gesamtheit stimmig waren und eine Gemeinsamkeit aufwiesen, welche die eigentliche Botschaft aufwiesen.
Er war sich nicht darüber im Klaren, dass er selbst als Filter wirkte, der nur stimmige Botschaften als richtig und erkennenswert zuließ. Wenn er allerdings in einer trüben Laune war, konnte er diese Schwachstelle in seiner Glücksüberzeugung schon erkennen.
Stefan konnte flow bei verschiedenen Gelegenheiten erkennen: beim Programmieren, beim Klavierspielen, manchmal auch in Gesprächen, wenn er vollkommen losgelöst andere mit seinem Wortschwall überschwemmte.

HH 2004
___
* Waldzell 2004, Melk an der Donau
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8
Okt
2013

Statistik

Eine Million kann kaum lesen...

http://orf.at/stories/2201460/2201462/

Es gibt ja den Spruch, traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälschst hast. Allerdings scheinen mir die Ergebnisse, die im Artikel präsentiert werden, durchaus glaubwürdig, wenn ich sie mit eigenen Erfahrungswerten vergleiche.
Wenn ich denke, 12,8% nicht sinnerfassend lesen können, kann ich zwar annehmen, dass es nicht unbedingt etwas mit der wirtschaftlichen Stellung dieser Personen zu tun hat. Tatsächlich kommt es aber auch vor, dass Leute mit besserer Ausbildung, in gehobenenen Berufen arbeitend, über dem Durchschnitt abschneiden.

Meine Erfahrungen haben mich manchmal vor den Kopf gestossen. Da gibt es Personen mit einem Bruttogehalt von mehr als 3.500 Euro, die weder lesen wollen, noch lesen, noch eine Beschreibung ihrer eigenen Arbeitstätigkeit geben können.

Mir selbst tut das nicht weh. Es hilft mir, mich gegenüber Konkurrenz abzugrenzen, trotz meines Alters nicht entsorgt zu werden und einen guten Job zu haben.

Aber erwartet man von mir Mitleid mit denen, die wegen Mangel an Bildung und fehlenden Grundfertigkeiten keine vernünftigen Jobs ergattern können? Da fühle ich noch eher mit den Studienabgängern mancher Fächer, die bestenfalls ein Praktikum bekommen.
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auf 70 steuernd

die Erfahrungen genießend

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abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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