31
Mai
2012

MÖGLICHE VERTEIDIGUNGSSTRATEGIEN

Kommentar zu der Antwort der twoday-Betreiber, dass es sich bei den SPAM-Attacken weder um Hacker noch um BOTs handelt.

Da in den meisten Fällen in wenigsten einem der Beiträge irgendein Produkt beworben wird, gehe ich - unter Ausschließung, dass es sich um eine direkte Attacke gegen twoday handelt - davon aus, dass jemand versucht, mit möglichst viel Platzierungen bestimmter Produkte irgendwelche Rankings in Suchmaschinen hoch zu treiben.
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Was könnte man dagegen tun?
1) einen einfachen Filter setzen, der anspricht, wenn Blogname und username identisch sind. Dies nicht automatisch melden sondern eine automatische email auf deutsch(!) aussenden, die die Regel erklärt, dass das nicht sein darf.
(Anmerkung: früher waren die Namen ja noch künstlicher, mittlerweile wird ein echter Name mit einer phonetisch plausiblen Zeichenfolge ergänzt.) (Das wird nicht lange wirken, aber es ist eine zusätzliche Erschwernis.)

2) Anmeldungen mit einer Zeitverzögerung versehen, wonach am ersten Tag nur eine Meldung gepostet werden darf. (Damit ist der Nutzeffekt für die kommerziellen Neuanmelder wesentlich geringer)
2a) wenn 2) nicht machbar erscheint, in Abstand von einer Stunde einen Watchdog über die Datenbank laufen lassen: Filter: Anmeldungen der letzten Stunde, genau drei Artikel gepostet. Wenn Sprache englisch, dann einfach killen. Wenn sprache deutsch, Mail ausschicken. (Wird nicht sehr viele geben, welche innerhalb von einer Stunde drei Postings in den vorhandenen Längen posten können.
3) Ich kenne die gmail-Adressen nicht. Es würde mich aber nicht wundern, wenn die nicht ebenfalls mit dem Blog-Namen korrelieren sollten.
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Es gibt noch mehr Methoden. Unter der Vorraussetzung, dass es sich nicht wirklich um feindliche Attacken handelt, werden die Invasoren aber nicht soviel Aufwand treiben, dass sie die twoday-Abwehrmaßnahmen bekämpfen. (Außer es gibt dort einen freak, der es als Herausforderung ansieht.)

4) etwas tiefgehender. ich kenne die antville software nicht, daher weiß ich nicht, in wie weit man einen entsprechenden Modul bei der Anmeldung einbinden kann. Heute lässt sich die Anmeldung ja relativ leicht in Selenium automatisieren. (Wie die das mit dem Captcha hinkriegen, verstehe ich allerdings noch nicht.) Jetzt kann man aber nicht jede Web-Oberfläche mit Selenium ansprechen. Google verändert z.B. seine GUI-Elemente hinsichtlich der Adressierbarkeit regelmäßig. Ein Skript, welches jetzt läuft, scheitert vielleicht schon in zwei Stunden. Wenn der Anmeldemodus mit einem Abfragefeld verbunden ist, welches nicht so leicht automatisiert erforscht werden kann, dann könnte das auch eine große Hemmschwelle sein.
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Bitte mir es nicht übelnehmen, wenn ich da besserwisserisch erscheine. Vielleicht haben Sie schon alles ausprobiert. Aber ich finde es entsetzlich, - auch hinsichtlich der Begrenzung auf 150 Einträge - dass oft alle Übersichtsseiten von SPAM blockiert sind.
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Ich poste das auch bei mir, vielleicht haben andere Leute auch noch gute Einfälle.
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Lieber kein Streit

Er liegt mir nicht und daher bin ich sehr froh, dass sich die Missverständnisse aufgelöst haben.
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Meine bevorzugte Art, mit Künstlern "umzugehen", ist die Kammermusik. Mit einer gewissen Trauer denke ich an einen Wiener Symphoniker, dem der Art aus gesundheitlichen Gründen das Geigen untersagt hat.
Eines der ersten Werke, dass ich durch ihn kennenlernte, war die Violinsonate von Cesar Franck. Dafür musste ich ganz schön üben. Vielleicht nicht schön üben, aber schön viel üben. Das ist jetzt ungefähr neun Jahre her.
Die Violinsonate gibt es auch in einer Fassung für Cello. Ja, ich kann nicht einmal sagen, welche Fassung zuerst da war.







Viel Freude wünsche ich den Zuhörern.
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30
Mai
2012

Konflikte

In 45 Minuten habe ich einen wichtigen Termin. Ich bin soweit vorbereitet und schaue noch schnell meine Mails nach. Darunter sind auch Verständigungen, wo sich irgendetwas am Blog getan hat.
Einige Personen sind bemüht, die Wogen zu glätten. Dabei sieht es so aus, dass sie sowohl meinen Kontrahenten als auch mich zu schätzen scheinen.
Das ist eine ungute Situation, in die ich selbst sehr ungerne gerate. Ich gehöre auch nicht zu den Personen, die von vornherein gerne streiten. Zumindest suche ich dann einen Kompromiss.
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Und dann gibt es die Situation, in der sich der Kontrahent absolut im Recht fühlt und dann noch immer verbal aushaut, wenn er sich friedlich zu geben scheint. Vielleicht sieht der Kontrahent mich genauso und damit geraten wir in eine Pattsituation, aus der es kein Entrinnen gibt.
Ich habe ja den Eindruck, dass ihn das Wort Lynchjustiz sehr stark getroffen haben muss. Wenn jemand Zivildienst macht, steht er wohl gerade dann physischer Gewalt und Selbstjustiz nicht besonders freundlich gegenüber. Dafür entschuldige ich mich gerne. Von verschiedenen Bemerkungen her entnehme ich aber, dass er umgekehrt überhaupt nichts sieht, was er falsch gemacht haben könnte. Es war alles nur grober Humor.
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"Kreuzweise" an einen vermutlich Unbekannten richten, ist grober Humor. Irgendwie hänge ich mich daran auf. Ich hätte meinen früheren Eintrag schon längst vom Netz genommen, wenn mir nicht sinngemäß der Spruch von Maria Ebner von Eschenbach so eingebrannt wäre. "Wenn der Klügere immer nachgibt, ist es kein Wunder, dass die Welt von den Dummen regiert wird."
Damit will ich nicht sagen, dass mein Kontrahent dumm ist. Aber er schätzt mich als dumm ein. Da bin ich eigen. Es macht mir nichts aus, wenn mich jemand dumm schimpft oder mir eine dumme Verhaltensweise vorhält, wenn derjenige selbst ein besseres Beispiel abgibt.
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Aber so? Ich lasse meinen Beitrag noch stehen. Vielleicht bin ich im Unrecht damit, doch ich kann in meinen Behauptungen nichts erkennen, was ich als falsch zugeben wollte.
Und nachdem es bei uns nicht zu einem blutigen Konflikt a la Nahost oder ehemals Irland kommen wird, scheinen die Differenzen offen zu bleiben. Frieden? Eher ein Waffenstillstand. Die Welt ist ja groß genug, um sich aus dem Weg zu gehen.
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P.S. Manchmal bin ich darin auch richtig konsequent. Als G.W.Bush den 2. Iraqkrieg begann, sagte ich meine Teilnahme an einer Konferenz in Amerika ab. Das war auch gleichzeitig mit dem Verlust von 2000 US$ verbunden, die ich sonst kassiert hätte. Meine einzige politische Entscheidung, die ich trotz persönlichen Nachteils traf. Würde ich heute wieder so machen.
Aber nach Berlin würde ich mich schon zu fahren trauen...
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Experten

Der Wissenschaftshistoriker Federico di Trocchio unterscheidet Experten erster und zweiter Klasse. Erstere sind Fachleute, die man um Rat fragt, weil sie sich bei konkreten Problemen auskennen: Etwa Professoren für Geodäsie, Wasserbau – wie
übrigens Einsteins Sohn Hans Albert – oder aber auch Quantenoptik.
Demgegenüber gibt es nach di Trocchio „Experten zweiter Klasse“, deren Wissen sofort überflüssig würde, sobald das Rätsel verstanden ist. Sie leben umgekehrt sogar davon, dass die ungeklärte Situation weiterbesteht und erfolglos bearbeitet wird. Gewöhnlich äußert sich dies in vielen Publikationen, was als Markenzeichen für „aktive“ Forschungsgebiete gilt. So finden wir dort Experten der theoretischen Beschreibung der Dunklen Materie und Dunklen Energie, der Quantenkosmologie und natürlich Experten der Großen Vereinheitlichten Theorie, der Theory of
Everything oder auch „Weltformel“. Der betreffende Wikipedia-Eintrag trägt übrigens die rührende Aufforderung: This article needs the revision of an expert. Ich fürchte, darauf können wir lange warten. Blicken wir also lieber kurz zurück zu einem echten Experten der Quantentheorie.

[aus Vom Urknall zum Durchknall von Alexander Unzicker]

Hinsichtlich mancher Geisteswissenschaftler denke ich mir da noch eine dritte Kategorie dazu.

In der IT scheint es das Prinzip allerdings auch zu geben...
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die heutige Generation

Im Spiegel ist ein interessanter Artikel erschienen, der eine Beobachtung beschreibt, die ich selber auch schon gemacht habe.

http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/bachelor-studenten-eine-generation-unter-druck-a-834713.html

Dazu kommt noch chinesisch Lernen mit drei Jahren in der Kita und ein Burn-out, der sich noch vor der Midlife-Krise einstellt.

Im Prinzip ist es Leistungsdruck par excellence, den heutige Eltern nach bestem Wissen und Gewissen - und dazu auch noch mit gehörigem Geldeinsatz für Bildung - an ihre Kinder weitergeben.

Am Ende werden wir dann noch ein einig Volk von Beratern, die andere beraten, aber sich selbst nichts mehr verantwortlich zu entscheiden trauen.
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28
Mai
2012

Metaphysik des Internets

Es mag unterschiedliche Gründe geben, die Dr. Schein zum Rückzug aus twoday veranlassen. So wie ich ihn kenne, hat er Besseres zu tun, als in diversen Blogs nachzuforschen, wie der Umstand aufgenommen wird. Die Nachrufe häufen sich auf seiner letzten Meldung und bedeutende BloggerInnen auf twoday haben sein Verlassen betrauert.
By phyllis hat sich eine von Literaten und Kritikern geführte Diskussion ergeben, welche im Tonfall leicht unliterarisch ausgeufert ist. Da ging es schon längst nicht mehr um Dr. Schein, sondern um die Bedeutung des Internets und der darin publizierenden Literaten. Wertungen werden auf sehr subtile Weise untergejubelt: eine Lewitscharoff wird namentlich ausgeschrieben, während von den Lesern erwartet wird, dass sie eine Frau J. eindeutig erkennen. Natürlich kann ich zur Not auch einen Herrn M. oder einen Herrn P. oder vielleicht einen Herrn G. erkennen. Aber ist es nicht ein bisschen Stadt/Land-Kinderspielniveau, auf welches sich da einige "angebliche Meister des geschriebenen Wortes" begeben.
Meine Kleinlichkeit geht aber vollkommen an meinem eigenen Thema vorbei. Viel interessanter ist es doch zu lesen, was einzelne KonsumentInnen aus der Praxis gezogen haben. Verstorbene Komponisten haben nichts mehr davon, dass heute ihre Werke gefeiert werden und man sich den Kopf darüber zerbricht, wie sie denn eigentlich eine bestimmte Phrase gemeint haben. Aber ein im Internet Gestorbener hat die nicht zu unterschätzende Möglichkeit, sein eigenes virtuelles Begräbnis mit zu erleben, Gast beim eigenen Leichenschmaus zu sein.
Ich selbst werde ihn allerdings lieber zu einem speziellen Schmaus einladen. Ich weiß, dass er Muckalica mag. Und dabei werden wir uns dann köstlich unterhalten. Bei solchen Gelegenheiten darf sogar bei uns in der Küche geraucht werden:)

P.S. Auflösung: Jellinek, Mann, Pasternak, Grass
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18
Mai
2012

Spass und Ernst

Bei http://dokufactory.twoday.net/stories/griechen-fordern-ende-des-sparens-keine-rueckzahlung-der-schulden/ gibt es einen Artikel, der schon fast ernst klingt. Die Überzeichnungen in diesem Blog sind in der Regel leicht zu erkennen und heitern mich manchmal sehr auf.
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Der Griechenlandeintrag besorgt mich deswegen, weil ich mich dabei ertappe, irgendwie zuzustimmen.
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Das ist doch fair: die Griechen zahlen keine Schulden und wir zahlen auch nichts. Punkt. Irgendwas wird schon passieren. Und das wird nicht viel anders aussehen, als wenn wir zahlen.
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Jetzt kann man sagen: das betrifft ja nicht alle Griechen. Doch entweder gibt es eine Mehrheit bei den Griechen, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind, oder es gibt sie nicht.
Es geht ja nicht darum, dass hier ein Diktator verrückt spielt.
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Vielleicht haben die Perser genügend Geld und können Griechenland aus der EU herauskaufen. Die waren doch früher sehr an Griechenland interessiert, oder?
Noch besser wäre es allerdings, wir stellen noch ein paar Raketenbasen, atombombenbestückt, in Griechenland auf und lassen dann die Perser übernehmen. Dann kämen die ganz legal zu ihren Atomwaffen.
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Also kurz gesagt, ich weiß auch nicht mehr, was ich von allem halten soll. Aber eine Regel gibt es schon:
Lieber eine Ende mit Schrecken als eine Schrecken ohne Ende.
Und so betrachtet plädiere ich für eine EU ohne Griechenland, dass sich nur mit betrügerischen Goldmann-Sachs-Assessments hineinschwindeln konnte.
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13
Mai
2012

ein neues Schulmodell

Nach dem Schreiben einiger Kommentare arbeitet es in mir weiter.
Wird von den Schülern heute wirklich so viel gefordert?

Im Radio hat es eben die Coriolan-Overtüre von Beethoven gegeben. Ich konnte mich nicht mehr genau daran erinnern und habe nach der Geschichte gegoogled. Ich schaute dann noch nach Patrizier und Volkstribun nach. Sacrosanctitas war mir ein Begriff aber nicht in der Verbindung mit den Volkstribunen. Ich glaube, mich erinnern zu können, dass einiges von dem, was in Wikipedia zu finden war, nicht in meinem Geschichtsunterricht vorkam.

Ich spinne in meinen Gedanken weiter und stelle mir vor, dass Frontalunterricht komplett durch Recherchensteuerung ersetzt wird.
Die Kinder bekommen ein Wort vorgesetzt, über das sie (im Internet) recherchieren müssen. Die Prüfungsfragen werden so gestellt, dass das Gelernte in Zusammenhang mit ihrem heutigen Leben dargestellt werden muss.
Innerhalb eines Monats referieren die Kinder über die Ergebnisse ihrer Recherchen und diskutieren darüber mit ihren Mitschülern. Am Ende des Monats gibt es eine Zusammenfassung durch die LehrerInnen, welche allenfalls wesentliche Teile ergänzen.
Die Matura in den Lernfächern wird so abgeführt, dass Begriffe vorgegeben werden, für deren Recherche der Prüfling zwei Stunden Zeit hat und dann mündlich referieren muss.

Das wäre doch eine Herausforderung. Im Zuge der Jahre würde sich ebenfalls herauskristallisieren, wofür sich die einzelnen Schüler interessieren und eignen.

Bei allem Lernen ist nicht allein die Begrifflichkeit von Bedeutung sondern vielmehr die Zusammenhänge und das schlagartige Erkennen, wie einzelne Fakten miteinander zusammenhängen.

P.S. Die Rechner werden aus dem aufzulassenden Schulbuchbudget bereit gestellt. Kostenlose Schulbücher werden eingestellt.
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würde ich mich wundern, dass Sie nicht auf meinen Kommentar...
abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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