9
Okt
2019

Nix ist fix - aber jetzt schon

Liebe Freunde aus dem Wiener Umkreis,

heute bin ich von Einladungen überschwemmt worden. Langweilig müsste mir nicht werden, jeden Abend könnte ich ausgehen.

Aber hier ist meine erste offizielle Einladung zu meinen eigenen Aktionen, damit man Termine eintragen kann:

Am 9.11.2019 spiele ich um 18 Uhr bei den Maria-Enzersdorfer Kulturtagen im Hunyadi-Schloss.
Programm:
Schubert "Fremd bin ich eingezogen" (Klavierfassung)
J.S.Bach: 2. englische Suite
Schubert: Impromptu 899/1 in C-Dur
Beethoven: Klaviersonate opus 14/2

Am 30.11.2019 gebe ich "mein eigenes Konzert" im Hans Szeiler-Saal in der Wienerstrasse in Perchtoldsdorf
Programm:
Beethoven opus 10/2
Beethoven opus 26 (Die Sonate mit dem Trauermarsch)
Beethoven opus 31/2 (der Sturm)

und entweder noch einmal Bach oder Grieg opus 7

Vom Programmatischen habe ich dann 50% meines Beethovenzyklus absolviert. (Ich spiele sie nicht nach der Reihenfolge, sondern kombiniere immer leichte und sehr schwere.)

In beiden Konzerten ist der Eintritt frei, wobei ich mich am 30.11. schon über kleine Spenden freue, weil ich den Saal dort selbst finanzieren muss.
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3
Okt
2019

ICH-ST BEZOGEN

Ich habe mich schon daran gewöhnt, wenig Kommentare zu erhalten. Früher hat mir das etwas ausgemacht und ich habe mich gefragt, was ich schlecht, provokant oder uninteressant formuliert habe.
Eine Zeitlang habe ich mich dann bemüht, möglichst kommentar-heischend zu posten. Es war eine sportliche Herausforderung für mich.

Heute trifft das nicht mehr zu. (Heute ist 3.10.2019) Ich schreibe ja doch ziemlich viel und habe sehr viel sozialen Kontakt, daher ist mir der soziale Austausch über das Internet nicht mehr so wichtig, es sei denn er betrifft Kontakte über das Facebook mit Menschen, mit denen ich auch real Einiges zu tun habe.

Für mich ist daher twoday zu einer Art Tagebuch geworden. Wobei ich noch nicht weiß, ob ich es je als solches verwenden werde. Ab und zu kopiere ich einige mir wertvoll erscheinende Beiträge auf meine Homepage. Aber das passiert sehr selten.

An Facebook schätze ich allerdings sehr die Erinnerungsfunktion. Jeden zweiten oder dritten Tag scheint ein Posting auf, dass ich vor einem, zwei oder auch 11 Jahren verfasst habe. Da ich auf Facebook hauptsächlich nur positive Eindrücke schildere, kann ich mich an diesen Erinnerungen freuen. Ich kann auch prüfen, ob ich heute manches noch genauso empfinden könnte.

Zu tun habe ich genug. Es ist nicht Langeweile, die mich zum Schreiben veranlasst. Es ist einfach das "richtige" Tempo, welches blitzartig auftretende Assoziationen durch das Schreiben etwas nachhaltiger zum Verbleib auffordert. Vom Kurzzeitgedächtnis, welches bei mir mittlerweile recht schwach existiert, zu einem etwas längeren Gedanken bietet die Möglichkeit des Schreibens eine Verstärkung und eine bessere Filterung, was ich jetzt "wirklich denken" möchte.
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ICH BEZOGEN

Heute gab es im Radio eine Sendung "Anklang", die Paul Badura-Skoda gewidmet war. Die Musikbeispiele waren apart. Alle Beispiele außer der Klaviersonate für zwei Klaviere, die er mit Jörg Demus gespielt hatte, habe ich selbst schon gespielt. Mit viel Übungsaufwand, weil ich mich bei der Kammermusik ja nicht blamieren will, wenn ich mit Symphonikern zusammen spiele.
Bemerkung meiner Frau: "kein Kunststück, Du hast ja schon alles gespielt." Stimmt nicht, nicht einmal fast alles. Aber doch relativ viel. Und in Bezug auf die Schubert 960 hatte ich selbst bei Badura-Skoda Unterricht. (Leider zu kurz)
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1
Okt
2019

B E E I N D R U C K T

Ich habe soeben den Film von Günter Herzog gesehen, ein intimes Interview mit Michael Gorbatschew.

Gorbatschew hat auch Fehler gemacht und teilweise könnten die begründen, weil er als "tragische Figur" gesehen werden kann. (ein Fehler, den ich ihm selbst vorwerfe, ist die radikale Vorgangsweise gegen Alkohol. Im Prinzip zwar richtig, doch die Radikalität hat Georgien in den wirtschaftlichen Ruin getrieben. Denn Wein war ihre Haupteinnahmequelle und Produkt.)
Aber es wäre wohl zu viel verlangt, wenn einer alles richtig machen soll und dabei noch so viel bewegen soll. Der Film zeigte viele Details, die mir unbekannt waren.
Als es den versuchten Putsch 1991 gab, war ich mit meinem Chef in St. Petersburg, um den Vertrag für den ersten nach dem 2. Weltkrieg verkauften Bösendorfer-Imperial mit dem Direktor des Radio und Fersehkomitees Leningrad zu unterzeichnen. Im Büro des Direktors standen vielleicht 15 Fernsehapparate gestapeltl Auf zehn von ihnen lief immer wieder das Bild von "Jelzin auf dem Panzer".

Eigentlich gab es drei Schlagworte: Perestroika (Umbau), Glasnost (Transparenz) und Katschestva (Qualität). Interessanterweise höre ich heute von der Katschestva nichts mehr. Doch später hat sie ganz erheblich mein Leben in einem anderen Zusammenhang bestimmt: 20 Jahre lang beschäftigte ich mich mit Softwarequalität und Software-Test.

https://www.mdr.de/kultur/werner-herzog-meeting-gorbachev-102.html
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27
Sep
2019

Der zweite Tag

Gut gelaufen. Der Vortrag kam gut an, obwohl oder weil er bewusst ein bisschen provokant gehalten war. Ich wurde sehr freundlich verabschiedet. Heute Abend treffe ich noch einmal den Rektor der Universität. Ich soll vielleicht eine Lehrveranstaltung vorbereiten. Mal sehen. Aber müde war ich! Jetzt habe ich noch drei Stunden geschlafen, danach geht es zur Abendveranstaltund der "Kammer" der Elektronik und Elektro-ingenieure, mit auch vielen Bekannten und Freunden von früher.
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26
Sep
2019

PAUL BADURA-SKODA

Mit Paul Badura-Skoda hatte ich mehrere Zusammentreffen.
Ich zähle auf:
1) er sucht Flügel für japanische Kunden aus. Dabei musste ich anwesend sein, weil es ja meine Kunden waren. Das waren immer wieder kehrende Ereignisse, die mich sehr freuten, obwohl ich damals noch keine wirkliche Beziehung zu ihm hatte.
2) Einmal musste er bei Bösendorfer warten und ich fragte ihn, wie man bestimmte Verzierungen bei Bach's Goldbergvariationen zu spielen hätte. Er sah mich fast ein bisschen indigniert an und meinte: "Kennen Sie denn mein Buch nicht?" Damals kannte ich es nicht, mittlerweile liegt es in greifbarer Entfernung vom Flügel.
3) "vom Flügel" ! Tatsächlich hatte er damals schon ein bisschen Vertrauen zu mir gefasst und fragte mich eines Tages, wie denn das in Japan sei. Sie sollten doch auch so an gebrachten Flügeln interessiert sein. Ob ich im bei Verkauf helfen könnte. Das hätte ich schon gekonnt, aber zuerst wollte ich mir den Flügel einmal ansehen. Kein Problem, der Flügel war gerade überholt worden und stünde im 5. Stock in der Firma. Also kletterten wir in den 5. Stock eines Gebäudes, dass später abgerissen wurde. Trotz Denkmalschutz für ein ehemaliges Kloster mit Kreuzgängen. Oben setzte er sich an den Flügel und spielte die ersten Passagen des 2. Klavierkonzerts von Brahms an.
Ich verliebte mich sofort in den Flügel (Baujahr 1914) und wollte ihn für mich haben. Ein bisschen musste ich feilschen und die Bezahlung auf drei nicht gerade kleine Raten aufteilen. Ich argumentierte, dass der Flügel doch in Wien bleiben würde und er sicher sein könnte, dass er gut betreut würde.
Ich glaube, dass er es ernst gemeint hat, als er Freude über meine Absicht erkannte. Ich habe den damaligen Entschluss nie bereut.
4) Für eine Großveranstaltung in St. Petersburg, die der Geldbeschaffung für Renovierungsarbeiten diente, war er einer der bedeutendsten Künstler, die beim 24 Stunden-Marathon auftraten. Ich stand mit ihm auf der Bühne, weil ich ja den Imperial für die Veranstaltung bereitgestellt hatte. (Eine eigene Geschichte, die man in einem (russischen) Roman erzählen sollte.
5) Als er erfuhr, dass ich auch Schach spielte, lud er mich zu sich in Neustift ein, wo in einem zweiten Haus seine Klaviersammlung untergebracht war. Ich durfte auch auf einem "Mozart-Flügel" spielen, der vielleicht nicht von Mozart bespielt worden war, aber die notwendigen Zusatzpedale hatte, mit denen man erst den türkischen Marsch richtig spielen konnte. Die zusätzlichen Pedale wurden beispielsweise mit dem Knie bedient, dass nach oben gegen den Klavierkörper gedrückt wurde.
Wir spielten Schach miteinander und es war ein sehr gemütlicher Nachmittag.
6) Paul war in Südamerika gewesen, bei einer Umweltkonferenz. Dort entstand eine CD, die von Bösendorfer als Weihnachtsgeschenkt versendet wurde. Um die Autogramme auf die CD zu bekommen, besuche ich den Künstler in seinem Unterrichtszimmer in der Musikakademie. Während er die CDs signierte, unterhielt er sich auch leise mit mir. Eine Japanerin spielte eine ganze Beethovensonate. Als sie fertig war, kommentierte er ihr Spiel mit einer solchen Genauigkeit, dass mir der Mund offen blieb, was er alles so nebenbei bemerkt hatte.
7) Vor einem meiner letzten Geburtstagskonzerte bat ich ihn, mir ein paar Klavierstunden zu geben. Er war gerade in Wien vor einer Parisreise. Deswegen wurden es nur drei. Er reichte mich aber an Maria Walzer weiter, die mir in einer Doppelstunde ganz wertvolle Hinweise auf Pausen und agogische Spielweisen bei Mussorgsky gabn. (Sie bekam dann ein fünftes Kind und es gab leider keine Fortsetzung.)
8) Bei einem seiner letzten, nicht dem letzten Konzerte war ich noch dabei. Er spielte vor der Pause die chromatische Fantasie und Fuge von Bach und danach die Waldsteinsonate.
9) ich las vor wenigen Wochen Fake News, die berichteten, dass er schon gestorben wäre.
10) Heute bewahrheiteten sich die Fake News, 10 Tage vor seinem 92. Geburtstag.

Wie ich schon einmal zu einem anderen Anlass geschrieben habe. Eigentlich mag er vielleicht gestorben sein, aber tot ist er nicht. Er wird für immer in meiner - und vermutlich auch in der anderer Menschen - in Erinnerung bleiben und in einigen Klavierstücken auch weiter wohnen.
R.I.P.
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Der erste Tag

Der Vormittag war sehr in Ordnung. Gute Vorträge, gute Sprecherinnen.

Der Nachmittag war einschläfernd. Ich komme morgen aber vor dem Lunch an. Ich habe schon mit einigen der Sprecherinnen und einem Sprecher näheren Kontakt aufgenommen.

Mit meinem Vortrag bin ich soweit zufrieden. Ich agiere als Advocatus Diaboli. "Der Mensch kann durch den Computer nicht ersetzt werden, zumindest nicht immer." (Obwohl ich mir das ja eigentlich vorstellen kann :) :) :) )






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abohn - 25. Apr, 15:30
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lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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