1
Nov
2012

Standortbestimmung

Ich werde immer wieder einmal aufgefordert, auch von mir selbst, endlich einmal ein Buch fertig zu schreiben.
Jetzt gibt es Gründe, die dafür und welche, die dagegen sprechen.

Dagegen:

1) seriöserweise sollte ich ein Fachbuch schreiben (oder mehrere)
1a) damit verdient man nichts
1b) es ist sehr viel Arbeit (lt. Kollegen, die es schon gemacht haben, zwei Jahre, manche schreiben es allerdings auch in einem Monat)
1c) es gibt schon so viele Bücher
1d) ich könnte meinem eigenen Qualitätsanspruch nicht genügen.
1e) ich bin eigentlich faul.

2) ich würde gerne einen Roman schreiben. (Science-Fiction oder Entwicklungsroman)
2a) es gibt schon so viele Bücher
2b) ich weiß gar nicht, ob ich so schreiben kann, dass es von mehr als meinem Fan-Club überhaupt goutiert wird.
2c) es dauert sehr lange, weil es sehr viel Arbeit bedeutet.
2d) ich könnte nicht so gut schreiben, wie die Autoren, die ich bewundere.
2e) ich bin eigentlich faul.

Dafür:

1) Fachbuch
1a) Ich erzähle in Vorträgen und bei Schulungen so viel, bei dem ich meine, einen eigenen pädagogischen Stil zu entwickeln.
1b) Ich würde zu Konferenzen eingeladen werden und irgendwann als Keynote-Speaker auftreten. (Das würde mir gefallen:)
1c) In einer gewissen Weise bin ich in meinem Fachgebiet missionarisch unterwegs. Es wäre vernünftiger, die eigene "Bibel" zu schreiben als immer nur korrigierend zu ergänzen.

2) Belletristik
2a) Ich habe mindestens sechs Romanszenarien im Kopf.
2b) Es wäre toll gewesen, wenn ich zwei der Szenarien geschrieben hätte, bevor sie Realität geworden sind.
2c) Ich würde wirklich gerne ein paar Ideen in die Köpfe der Menschen verpflanzen.

Der Grund, dass ich keine Zeit habe, zählt nicht. Für bestimmte Dinge muss man sich Zeit nehmen. Schließlich bringe ich ja auch Zeit für das Klavier Üben auf.

Mal sehen, ob sich meine Überlegungen in einem Jahr verändert haben werden...
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29
Okt
2012

Was noch ein Glück ist

Manche LeserInnen werden sich denken, der Mann hat Probleme. Warum beschwert er sich, wenn er etwas gewonnen hat. Hat er denn das überhaupt das notwendig, das kann er sich selbst kaufen und eigentlich würden wir erwarten, dass er das bereits getan hat.
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Vor vier (drei gestern war wieder einmal twoday down) Tagen habe ich ein tablet gewonnen. (Die meisten kennen das nur unter iPad, doch es gibt auch andere Erzeugnisse.) Der Umstand des Gewinnens war eher lustig. Denn ich glaube, ich war der Einzige, der überhaupt versucht hat, etwas zu gewinnen. Es ging darum, mit einem Telefonat zum Handy des Moderators durchzukommen. Alle anderen waren so richtig seriöse Geschäftsleute, die zwar alle ein Handy oder mehrere haben, sich aber von der Ankündigung, dass im Saal Telefonblocker eingeschaltet waren, abhalten ließen, es überhaupt zu versuchen. Als nach eineinhalb Stunden Panel-Diskussion der Preis verliehen werden sollte, läutete bei mir das Handy.
So weit so gut, ich gewannt ein Lenovo IdeaPad K1.

Es ist nicht das teuerste Gerät und schneidet in Vergleichstest unter ferner liefen der besseren Androids-Tablets ab, Aber prinzipiell ist es ok.
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Ich habe schon geschrieben, dass ich mir kein iPad gekauft habe, obwohl es mein Chef auf Firmenkosten akzeptiert und sogar empfohlen hat. Meine Ablehnung gründet sich auf meiner Aussage: ich kann ja noch einen Computer bedienen.
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Jetzt finde ich meine Aussage bestätigt. Das Gerät hat eine Bedienungsanleitung, gegen die eine Ikea-Zusammenbauanleitung ein dicker Wälzer ist. Der Rest ist "intuitiv". Da ich die gleiche Bedienung vom Handy her kenne, ist das mit der Intuition auch relativ einfach.
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Was mir abgeht, ist die rechte Maustaste.
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Jetzt ist es gut, dass ich das gewonnen habe. No na net! Nein, ich meine, es ist gut, dass ich es als Österreicher gewonnen habe. Denn in Serbien kann ich mir da weder was vom Lenovo-AppMarket noch von Google-Play etwas herunterladen. Wird hier einfach nicht unterstützt. Nicht einmal einen Firefox-Browser kann ich mir installieren, nachdem der an sich sonst so gute und von mir geliebte Chrome unsere Firmensoftware nicht darstellen kann.
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Was aber super funktioniert, ist meine Yahoo-Mail, youtube, kindle-Leser, auf dem ich auch meine Bücher, die ich für den Kindle heruntergeladen habe, verfügbar habe. Die Kamera ist nett, aber sehr matt in den Farben. Umso färbiger ist "Angry Birds", ein Spiel, das sicher viele kennen, welches aber bis jetzt an mir vorbeigespielt wurde.
Für Spielen ist so ein Ding schon ganz schön gut.
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Und es ist gut für Menschen, die mit Computern nichts zu tun haben wollen. Das erscheint mir plausibel. Insofern hat Jobs schon Recht gehabt und die Marktlücke gar nicht erst aufgerissen. Sie war da. Und ich stelle fest, dass ich nicht zu dieser Generation gehöre. Wenn ich am Computer sitze, möchte ich schreiben. (Mit dem Ding geht das auch, es gibt eine Docking-Tastatur, mit der zusammen das Ding fast wie ein Laptop aussieht.)
Ich will nicht auf den Schirm schauen, wo meine Finger Fettflecke hinterlassen. Doch natürlich könnte ich mir Filme ansehen. Das funktioniert gut, doch irgendwie gehe ich ja lieber ins Kino. (Mit Breitwand und Sensurround und vielleicht ein bisschen Knutschen mit der Begleiterin.)
Ja, Onanieren kann man mit dem Ding sicher auch recht gut. Pornos lassen sich ruckelfrei abspielen. Sind ja auch nur Filme.
Fazit:
Es ist ein Ding, mit dem man die Freizeit totschlagen kann. Und das scheint im Augenblick der eigentliche Bedarf zu sein.
Ich selbst werde das Ding sicher beruflich auch nützen können. Präsentationen schauen gar nicht so schlecht aus, und alles wirkt auf einmal wesentlicher einfacher.
Das kann nur gut sein fürs Geschäft.
Und natürlich gibt es jetzt zwei Kabel mehr in meiner Aktentasche. Der Rattenkönig hat neues Material gefunden.
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Um das Geld würde man heute schon einen netten Laptop bekommen. Der wäre aber größer und man müsste ihn bedienen. Dieses Ding muss man nur spielen können...
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Unbelehrbar

Es sind solche Informationen, die mich früher noch etwas in Verzweiflung stürzen konnten. Sie könnten es jetzt auch noch, doch ich habe resigniert.
Anlässlich einer ORF-Meldung heute, rechnete ich nach und stellte fest, dass 1965 war, als die Amerikaner vier Atombomben über Spanien verloren und eine entsprechende Suchaktion starten mussten.
Jetzt hatte ich angenommen, dass der Film Der Tag, an dem die Fische kamen schon vorher gedreht wurde. Allerdings habe ich jetzt auf Wikipedia nachgelesen, dass er 1967 heraus kam. Der Regisseur Michael Cacyannis (berühmt durch Alexis Sorbas) hatte das Sujet auf eine - für mich - ganz tolle Weise verfilmt. Aber ich lese:
Doch geriet sein nächster Film, Der Tag, an dem die Fische kamen (The Day the Fish Came Out) von 1967 mit Tom Courtenay, zu einem künstlerischen und finanziellen Fiasko.
Eigentlich hätte der Film doch erfolgreich sein müssen. Vermutlich wusste und glaubte aber niemand, wie nahe der Film an der Realität war. Inklusive der Fischer und Ziegenhirten, die halt nicht in Spanien sondern in Griechenland filmmäßig platziert waren.

Ja, so ist das. Wahrscheinlich wurde das damals nicht besonders breitgetreten und die Leute konnten es sich wirklich nicht vorstellen. Umso netter finde ich es jetzt, wenn in New York der öffentliche Verkehr eingestellt wird, weil man vor dem Sturm Sandy Angst hat. Ich will nicht behaupten, dass die zunehmenden Stürme mit global warming und unserem Umgang mit der Natur zu tun haben. Das wäre unseriös, weil mir die wissenschaftlichen Grundlagen fehlen. Es aber so zu verneinen, wie es namhafte politische Vertreter der USA (speziell in Republikanerkreisen) tun, ist eher kriminell.

Die heutige Meldung hat mich aber doch sehr überrascht.
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25
Okt
2012

Irren ist menschlich

sagte der Igel und kletterte beschämt von der Klobürste herunter. Die Katholische Kirche kennt die Wahrheit. Möglicherweise habe ich auch etwas in diesem Ausspruch missverstanden.
Man wirft ihr oft vor, bei Kindesmissbrauch in den eigenen Reihen nicht nachhaltig genug vorgegangen zu sein.
Der Vorwurf ist ungerechtfertigt. Kindesmissbrauch wurde von ihr ganz öffentlich belohnt. So hat "Papst Johannes Paul II. den päpstlichen Ritterorden" an einen Missbraucher verliehen, der zeit seines Lebens unbehelligt blieb. Siehe dort.
Man sieht da schon sehr deutlich, wie genau es die Kirche hier mit der Wahrheit oder der Wahrheitsfindung nimmt. Dass man ihm posthum den Adelstitel nicht mehr wegnehmen kann, ist schon ein Ding an sich. Aber hinsichtlich der Missbrauchsskandälchen fragt man sich, warum er nicht schon heilig gesprochen wurde, wenn er zu Lebzeiten im Vatikan so viel Anklang gefunden hat.
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20
Okt
2012

Was man so im Handy findet.

Eine kleine Ergänzung zu wvs*.

Jetzt muss man noch wissen, womit sich die ins Handy starrenden Personen beschäftigen:

Ein "Aiken, SC" hat eine Aufgabe auf Facebook "geposted". (For some fun: can anyone work this out? Answers inthe comment box please.)
"
6-1*0+2/2=?
Answer it
"
11.003 Leuten gefällt das, 110.289 kommentieren das, 3.447 teilen das, weil es ihnen so gut gefällt.

Gehen wir davon aus, dass mein Schulfreund es geteilt hat, um auf die Absurdität hinzuweisen.
Und gehen wir weiter davon aus, dass die restlichen 3.446 das aus dem gleichen Grund getan haben.

Ein kurzer Überblück über einen Teil der Kommentare lässt nämlich vermuten, dass mindestens 90% diese Rechenaufgaben nicht lösen können.

Also 100.000 sind nicht zu blöd, um ihre Dummheit auch noch öffentlich zuzugeben.

Es sind hauptsächlich englisch-sprachige Kommentare.

Aber in mir steigt unheimliche Wut auf. Jeden, der gegen PISA-Tests argumentiert, würde ich am liebsten persönlich eins ADF geben.

__
*) Es ist bekannt, dass ich nicht alles gut finde, was wvs schreibt. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht alles, was von ihm kommt, ablehne:)
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19
Okt
2012

Ersatzprogramm

Zur Zeit bin ich nicht sehr proliferativ. Oder sagen wir einmal so, ich habe so viel in beruflicher Hinsicht zu schreiben und zu studieren, dass ich wirklich ausgelaugt bin. (Dazu noch immer marode)

In einer Mail wollte ich aber ein musikalisches Beispiel bringen:



Als ich das abspielte, befiel mich die Vorstellung, dass "Heimwärts" genau jene Melodie ist, die ich innerlich höre, wenn ich an Oberösterreich und meine Ferien dort vor langen, langen Jahren in Scharnstein denke. Ich kannte damals gar nichts von Grieg. Aber die Musik konnte ich innerlich schon irgendwie vorweg nehmen...
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Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
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lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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