5
Jun
2011

In nicht eigener Sache

Duch Zufall habe ich jenes Blog entdeckt, aus welchem ich einen Artikel verlinke.
http://careconsulting.twoday.net/stories/16560942/

Sehr, sehr ansprechende Artikel. Und wenn ich so in verschiedenen Blogs lese, sind die Themen gar nicht so weit von uns entfernt.
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Für die Geduldigen

Für Leserinnen und Leser:

Wem der Text zu lange ist, der fangt am besten hier an.


In der heutigen ORF-online-Ausgabe findet sich ein Artikel darüber, wie Reagan anlässlich des Bekanntwerdens der ersten Aids-Fälle reagiert hat: die gerechte Strafe für Homosexuelle.
Dieser Artikel erinnert mich daran, dass allein die Vorstellung, einen Filmschauspieler als obersten Boss der Amerikaner akzeptieren zu müssen als ziemliche Zumutung erschien.
Von AIDS hatte ich in Österreich damals nichts erfahren. In den Jahren 1980 bis 1988 war ich aber beruflich zuerst teilweise, später als Exportleiter für die Sowjetunion eingesetzt. Damals herrschte noch der kalte Krieg und in Amerika hatte ich oft gehört, dass die Russen zu blöd wären, um selbst die Atombombe zu erfinden. Nur wegen Verrats seien die Kenntnisse bis nach Russland gedrungen.
Fazit: die Russen sind dümmer als die Amerikaner.
Im Jahr 1982 oder 1983 war ich bei einem Kunden, am Hämatologie-Institut in Moskau, in der direkten Nähe zum Stadion Dynamo gelegen. Es war damals von den vielen Kunden mein erster "Key-Account". Das bedeutete, dass ich auch mit den Kollegen dort ein wesentlich näheres, ja auch freundschaftliches Verhältnis hatte. Der Leiter des Instituts, Prof. Petrov, war bestens mit Prof. Deutsch, der in Wien im AKH die Interne leitete bekannt. Das AKH war mir bekannt, weil meine Frau dort arbeitete:) (Dieser Satz gehört nicht ins Schachrätsel, er kam einfach von selbst dazu.)
Die beiden Professoren K. und K. kümmerten sich immer sehr nett um mich. Der eine K. versorgte mich mit Tee und selbst hergestellten Wodka, der andere K. wünschte sich von mir Scott Joplin-Klaviernoten und brachte mich in den Jazzclub in Moskau und lud mich zu sich nach Hause ein. Er dürfte leider schon verstorben sein. Er ist später nach Chicago emigriert und war in der dortigen Szene als Prof. K. unter den Jazzern bekannt. Er erzählte mir einmal, dass er 1980 anläßlich der olympischen Spiele in Moskau sogar mit den Amerikanern zusammen "jammen" durfte. Das bedeutet, er war ziemlich anerkannt.
Dieser Prof. K. zeigte mir damals einmal einen Scherenschnitt, auf dem ein kopulierendes Paar zu sehen war. Nur schwarz-weiß. Wenn man den Scherenschnitt allerdings unter etwas anderen Lichtbedingungen ansah, formte er die Buchstaben S.I.D.A. Das war die französische Bezeichnung für "Syndrom der Immundefizienz, acquiriert".
Er erzählte mir, dass er dieses Krankheit für extrem gefährlich hielte, schlimmer noch als Krebs. Ich hatte davon noch nichts gehört und war nicht unbedingt so alarmiert, wie ich es hätte sein können. Von Homosexualität war dabei nicht die Rede.
Dass ich diesen ziemlich bedeutenden Wissenschafter überhaupt kennenlernte, verdankte ich einem Spezialgebiet, dass mich in den Jahren 1980 bis 1988 ziemlich weit gebracht hatte. Zu einem Zeitpunkt, als die Rechner noch 1.000.000 mal langsamer als die heutigen waren und Chromosomen noch nicht ge"sequenced" wurden, waren auch viele andere medizinische Untersuchungen auf biochemische Verfahren angewiesen. Und dort erwies sich die Mikrospektralphotometrie als äußerst leistungsstark. In der Angelegenkeit der Krebsfrüherkennung war sie den späteren TV-Analysatoren haushoch überlegen.
Die damals entstehenden Patente haben mir die Berechtigung verschafft, an Universitäten unterrichten zu dürfen und im Jahr 1982 machte ich auch den Karrieresprung vom einfachen Hackler in die Gehaltsregionen der leitenden Angestellten. Das war damals ungefähr 10.000 ATS Unterschied und ein quasi totes Band in der Gehaltsverteilung. Man war entweder unter diesem Band oder darüber. Wenn man einmal darüber ist, muss man schon sehr ungeschickt sein, wieder hinunter zu fallen.
-
Meine Arbeiten mit Mikrospektralphotometern haben mir die Möglichkeit geboten, Menschen in der UdSSR kennen zu lernen, die selbst aus der Ferne, nur aufgrund der damals veröffentlichen Berichte bereits die Gefahr abschätzen konnten. Der amerikanische Präsident hingegen mit einem riesigen Beraterstab konnte das nicht und stellte seine persönlichen Befindlichkeiten über die Realität.
Damit werden die USA, sollten noch einmal die Republikaner das Amt des Präsidenten stellen, ganz fürchterlich auf die Schnauze fallen und noch schneller in die Bedeutungslosigkeit fallen, ein Vorgang, den G.W.Bush bereits mit dem 2. Irak-Krieg mit ziemlicher Effizienz eingeleitet hat.
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Assoziationskette

Für Fortgeschrittene:
Artikel in orf.online:
30 Jahre Aids - Homophobie und Verschlampung
AIDS
1982
Kalter Krieg
Die Russen sind dümmer als die Amerikaner
SIDA
Professor K.
heute bereits verstorben
Musik
Freund
Scherenschnitt
Arbeiten an seinem Institut
Mikrospektralphotometrie

Und hier jetzt geht es zum Text...
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Die Anwendung

Das Diagrammbild - übersetzt:
Es gab eine Zeit, als ich mit meinen Kenntnissen der Mikrosprektralphotometrie meine spätere Karriere (vor allem finanziell) begründete.
Die Aufgabenstellung - in diesem Fall die "eigentliche Message":
"Amerikanische Republikaner sind miese Arschlöcher!"

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Die Schwierigkeit

Die Schwierigkeit eines Schachrätsels besteht darin, dass eine ganz klare Aufgabenstellung durch Beiwerk so maskiert wird, dass der eigentliche Lösungsweg unmöglich erscheint.
Das ist der Kick für den Rätsellöser, das scheinbar Unmögliche im Dickicht der Ablenkungen herauszufinden.

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Der einfache Text

Aufgabenstellung: Matt in 3 Zügen und ein Diagramm. Oder ein paar Zahlenbuchstabenkombinationen.
Diagramm und Aufgabenstellung können in wenigen Sekunden erfasst werden.

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Struktur

Es ist nicht unbedingt Absicht, aber meine Texte sind oft wie Schachrätsel aufgebaut.
Denn ich mag Schachrätsel.

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Rätsel

Ich weiß jetzt, warum meine Texte so lange werden und vielleicht auch schwer verständlich sind.

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4
Jun
2011

Selbst am Samstag

bin ich jetzt schon auf und denke ziemlich viel über den Montag-Termin nach. Noch wichtiger ist ein White-Paper, welches fertig zu stellen ich mir heute fest vorgenommen habe. Daran arbeite ich schon länger, aber ich brauche halt etwas Ruhe dazu.
Interessant war bei den Bewerbern, insgesamt drei gestern, dass sie alle lernen wollen. Und das tun sie auch um jeden Preis. Von einem dachte ich, dass er jüdisch sei, weil er Hebräisch als Sprachkenntnis hinsichtlich Lesen angab. Weit gefehlt. Weil ihn der Lehrinhalt einer Uni in Jerusalem so interessiert hat, ist er ein Jahr lang jeden zweiten Tag in ein benachbartes Dorf gefahren, weil dort ein aus Jaffa zurückgekehrter Lehrer Hebräisch-Unterricht gab. Und er wollte halt unbedingt die Online-Unterrichtsseiten lesen können.
Es gibt auch negative Überraschungen. So zum Beispiel ist einer schon 4 Jahre lang mit Testaufgaben beschäftigt, hat aber noch immer nicht kapiert, worum es eigentlich geht. Ich spreche jetzt nicht von theoretischem Wissen, das auch fehlt. Doch er entspricht durchaus dem Bild, das ich mir von manchen österreichischen Bewerbern mache.
Ein möglicher Kunde sagte gestern, dass wir das Gespräch schon vor zehn Tagen hätten führen sollen. Unser nächster Besprechungstermin ist bereits am Montag. Ohne es verschreien zu wollen - das sieht sehr gut aus.
Jetzt nach genau einem Monat nach der Firmengründung sieht die Angelegenheit besser aus, als ich sie in optimistischen Träumen erwartet hätte. Selbstverständlich wird es da noch viel Erwachen geben und der Teufel steckt bekanntlich im Detail.
Doch meine Entscheidung, diesen beruflichen Exodus zu wagen, war richtig. Daran kann kein Zweifel bestehen. Hier bin ich am richtigen Platz.
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3
Jun
2011

Lichtabhängigkeit

Also meine Lichtabhängigkeit ist größer als ich angenommen habe.
Da meine Schlafrichtung hier nach Osten geht und ich das Fenster normalerweise offen habe, bekomme ich den Sonnenaufgang, eigentlich schon die Dämmerung davor, voll mit und bin unmittelbar zum Arbeiten angeregt.
Möglicherweise ist das bereits pathologisch. Aber immerhin habe ich heute bereits ganz schön viel erledigt. Jetzt geht es unter die Dusche und danach um 9:00 zum Kundentermin.

P.S. Eigentlich ist das eher ein Beitrag für facebook und zählt unter den Befindlichkeitseinträgen, die ich selbst nicht so besonders schätze. Aber vielleicht wollte ich nur noch den Zeitpunkt hinauszögern, an dem ich mich unters Wasser stellen muss:)
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2
Jun
2011

Warum sollte man lernen?

Langsam muss ich die Seiten wechseln, oder zumindest die Seite, für die ich im Blog von teacher immer eintrete. Bildung, Wissen, Können ... blauäugig habe ich geglaubt, dass man auf diese Weise zu einem guten Job kommt.

Nun lese ich in der ORF-Online-Zusammenfassung folgenden Text:

Raiffeisen schafft neuen Job für Josef Pröll

Nur sechs Wochen nach seinem überraschenden Rückzug aus der Politik hat Ex-ÖVP-Chef und Ex-Vizekanzler Josef Pröll einen neuen Job. Schneller als erwartet startet Pröll damit nach seiner schweren Lungenembolie seine zweite berufliche Karriere und wechselt - wie erwartet - zum Raiffeisen-Konzern. In der Tochterfirma Leipnik-Lundenburger (LLI) wurde für Pröll nun extra ein neuer Chefposten geschaffen - die beiden bisherigen Vorstände bleiben freilich, um den im Management völlig unerfahrenen Pröll zu „unterstützen“.


Also ich habe nichts gegen Pröll und ich kann verstehen, dass man ihn versorgen will.
Aber auf einem Posten, in dem er "völlig unerfahren" ist?
Ich meine, in Österreich haben wir schon alles gehabt. Minister die vom der Landwirtschaft in die Verteidigung wechseln, von der Ausbildung in die Justiz, usw.
Es heißt immer, dass Politiker sich überall bewähren können, weil die Arbeit ja von ihren Beamten gemacht wird.
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Was muss ein Politiker also können?
Selbstverleugnung, markige Sprüche, die richtigen Beziehungen pflegen können?
Ja, wenn das so ist, kann ich nicht einmal mehr etwas gegen HCS haben. Jetzt verstehe ich, warum man bei der ÖVZ "kurz" tritt.
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Ich meine, es ist bekannt, dass es für Politiker Versorgungsposten geben muss. Und am besten, sie können dort nichts mehr anstellen.
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Mir sind Firmen bekannt, wo durch das politische bedingte Danebensetzen von Geschäftsführern und Vorständen ein ursprüngliches wie ein Uhrwerk laufendes Unternehmen plötzlich ins Stottern geriet. Ich glaube, jeder österreichische Leser oder Leserin kann sich die betreffenden Namen einsetzen.
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Lernen?
Ist nicht mehr in. Die richtigen Freunde haben, das ist notwendig. Vielleicht sollte ich bei den Blauen eintreten, denn die scheinen zwar sachlich nichts drauf zu haben, aber die werden bald an der Spitze stehen, solange die Schwarzen und Roten nichts - aber auch schon gar nichts Wichtigeres zu tun haben, als ihre Ex zu versorgen.
An Plätze, wo sie "völlig unerfahren" sind...
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1
Jun
2011

Komisch

Da ist doch etwas flau. Ich lese, dass das globale Vermögen um 8% gestiegen ist.
Nachdem Amerika pleite ist und Griechenland und Portugal und Irland und Italien und, und, und ... kann ja eigentlich nur China der große Gewinner sein. Vielleicht auch Russland.
Mit 8% könnte man ja solche Länder mit links sanieren.
Statt dessen freuen sich ein paar Leute, dass sie viel Geld haben. Viel und noch mehr.
Die müssen ja sooo glücklich sein!
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Allerdings gab es da ja einen Bericht, dass diese Leute deswegen so glücklich sind, weil sie sich auf Kosten der armen Länder mit Spekulationen bereichern.
Vielleicht rächt sich das noch einmal...
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würde ich mich wundern, dass Sie nicht auf meinen Kommentar...
abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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