31
Mai
2011

Amerika einmal anders

Man kann über die Amis viel Schlechtes sagen, was ich mitunter ja auch selbst tue, doch Manches bekommen sie dann umso besser hin. So finde ich die auf youtube gezeigte Aktion wirklich toll:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ZPjjZCO67WI

Die Vorgeschichte sieht ja nicht so toll aus:

aus ORF-online: (der ganze Artikel hier)

Lebenslust trotz Krise

Eine Zeitung, eine Meldung, eine beleidigte Stadt und dann der große Befreiungsschlag via Internet: Die Geschichte hinter einem YouTube-Video der Stadt Grand Rapids im US-Staat Michigan liest sich wie ein modernes Märchen - eines mit Moral. Sie wirft ein Schlaglicht auf die Wirtschaftskrise, moderne Nachrichtenproduktion und die Möglichkeiten von Bürgerprotest im Web.

Schon vor der Wirtschaftskrise gab es die Krise der Printmedien. Sparen war auch beim US-Nachrichtenmagazin „Newsweek“ angesagt, und ausführliche, von Journalisten recherchierte Artikel kosten Geld. Deshalb entschied sich das Wochenmagazin wie viele andere Medien auch dafür, mit anderen Anbietern Inhalte zu tauschen, sich also bei diesen wie bei Nachrichtenagenturen zu bedienen.

Die böse Liste
Eines dieser Medien war Mainstreet. Das Redaktionsteam von „Newsweek“ wählte im vergangenen Jänner aus deren Pool an Nachrichten ein Ranking „sterbender Städte“ der USA aus und erstellte online eine Bildergalerie zum Durchklicken. Auf Platz zehn dieser Liste rangierte Grand Rapids, eine Stadt mit etwas weniger als 190.000 Einwohnern in Michigan, die von den Problemen der Autoindustrie betroffen war und ist. Für die letzten zehn Jahre verzeichnet die Statistik einen Bevölkerungsrückgang von rund zwei Prozent.

Von wegen „sterbende Stadt“
Aber „sterbende Stadt“? Der Ausdruck stieß den Einwohnern von Grand Rapids mehr als sauer auf. Damit assoziiert man verfallene Häuser, depressive, arbeitslose Alkoholiker und verkommene Straßenzüge. So sehen sich die Rapidonians nicht - und so wollen sie ihre Stadt nicht dargestellt wissen. Abgesehen vom Eindruck einer tristen Stadt könnte die schlechte Presse Investoren abhalten. Die Empörung blieb nicht folgenlos.
...
Videodreh als Volksfest
Am Ende des Videos wird die Kamera an ein Helikopterteam übergeben, das die Szenerie von oben filmte. Ins Gras steht in Riesenlettern geschrieben: „Experience Grand Rapids“. Die Aufnahmen selbst waren ein Volksfest. Nach zahlreiche Proben wurden schließlich fünf Durchgänge gefilmt, Bliss entschied sich für die letzten Aufnahmen. Am Donnerstag wurde das Video hochgeladen, es rangierte zeitweise auf Platz eins der Klickliste von YouTube.
...
„Newsweek“ schiebt die Schuld ab
...
...
Mainstreet gibt sich kleinlaut
...

Eine wirklich nette Art zu revoltieren.

Und das Lied mag ich sehr!
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30
Mai
2011

Hätte sich was geändert?

Ein Text, den ich 2003 geschrieben habe. War nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Beim Warten in der Telefonwarteschleife auf den Internet-Servicedienst falle ich bei der Suche nach älteren Texten auf diesen.
Schon merkwürdig, so etwas zu lesen.


Was hätte sich geändert?
Könnte es eine Erfindung geben, welche die Umstände des Elternhauses nachhaltig verändert haben könnten? Wenn ich davon absehe, dass aus dem Legat einer Erfindung vielleicht rein wirtschaftliche Schwierigkeiten ausgeblieben wären und meine Schwester weniger materialistisch geworden wäre, kann ich mir nicht wirklich etwas Maßgebliches vorstellen. Selbst die rein materiellen Dinge sind nicht ausschlaggebend. [Mit Ausnahme des Klaviers. Aber da bedurfte es nicht einmal Verdrängung. Zu gut kenne ich die Branche.
hier nicht relevant, Anm. s.] Es ist auch schwierig, sich vorzustellen, nichts arbeiten zu müssen. Das Maß der Verantwortung, welches ich trage, ist genau richtig.
Hätte es keinen Krieg gegeben? Schwer vorstellbar. Krieg scheint auf jeder Ebene notwendig, außer auf einer mechanokratischen Basis. Diese würde den Freiraum des Menschen entscheidend einengen. Wünsche ich eine Denkleistungsunterstützung, die die Unterschiede der Menschen ausgleicht? Lauter Menschen mit gleichen Voraussetzungen. Die Gefühle, die aus Frustration in der Kindheit entstehen, würden dann über Herrschaft und Demütigung unterscheiden.
Die Frage zielt eindeutig in den religiösen Bereich. Areligiöse Ethik ist ja momentan sehr in. Also was ist vorstellbar? Eine zweigeteilte Menschheit. Die große Masse normalisiert auf eine zusammenlebbare homogene Herde und ein Reservat, in dem sich naturbelassene Menschen nach einem moraltestenden Aufnahmeritual als Pioniere betätigen dürfen. Sie stellen dann das Mutationselement dar, ohne dass eine anderwertig resultierende Stagnation zum Absterben führen würde. Aber über den zwei Gruppen müsste es eine kontrollierende Instanz geben. Woraus wird sie rekrutiert?
Kann man Mütter Theresas oder Albert Schweitzers aussortieren? Oder fällt man in eine absolutistische Herrscherzucht von Gottes Gnaden zurück?
Es könnte sein, dass die Menschheit genauso sein muss, wie sie ist, um überleben zu können. Dass eine Bedrohung von außen herrührt und wir fit sein müssen, um ihr zu widerstehen. Daher müssten wir vielleicht bestimmte Eigenschaften entwickeln, die in Friedenszeiten grausam erscheinen.
Was stört mich denn? Dass Leute nicht mit dem zufrieden sind, was sie haben. Das es kein kollaboratives Gesellschaftssystem gibt, oder das lebbar ist.
Ich möchte vermutlich eine Normierung der Werte a la Glasperlenspiel, in dem dann wieder die Unzufriedenheit ausgedrückt wird, wenn das Leben weder Blut noch Schweiß kennt.
Ich könnte anführen, dass keine einzige Erfindung das Leben der Menschen entscheidend verändert hat. Oder doch? Da müsste man ansetzen.
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Arbeitswoche

nur zwei Termine für heute und zwei für Donnerstag. Trotzdem bin ich überzeugt, dass ich nicht über Langeweile zu klagen habe.
Genügend Arbeit steht an.
Außerdem muss ich noch Einiges für Österreich aufarbeiten.
Umso wichtiger, dass meine Infrastruktur durchaus ausreichend ist. Ich kann hier genauso gut wie von zuhause arbeiten. Das reicht in der Regel:)
In 8 Minuten geht es wieder los:)
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28
Mai
2011

Paradies für Steppenhunde

Heute war ich bei einem Mathematiksymposium eingeladen. Die Vortragenden sprachen auf serbisch, was ich nicht verstand. Die Inhalte verstand ich, weil sie auf "mathematisch" waren.
Für den Abend wurde ich zum Abendessen mit dem Dekan eingeladen. Bereits während des Symposiums wurde ich quasi als Ehrengast begrüßt, was mir ein bisschen peinlich war.
Doch beim Abendessen war der Umstand, nur von Mathematikern umringt zu sein, fast paradiesisch. Lauter Personen, mit denen ich mich verstehe. Es war lustig, festzustellen, dass ich zwar die Vorträge nicht verstanden habe, die Inhalte aber sehr wohl. LaplaceFi_istgleichNull, bin ich bereits vor 29 abgeprüft worden.
Und alle warten schon gespannt auf meinen Vortrag am Donnerstag.
Das Leben ist doch nicht so schlecht, oder?

Vorausgesetzt, man mag Mathematik:)))
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26
Mai
2011

Mühsam

Drei Aufgaben erledige ich, die nächsten fünf sind schon in der Warteschleife. Bevor ich die angehe, versuche ich noch mit den neu gekauften Kabeln eine Überspielung vom Clavinova in den Rechner zu bewerkstelligen. Die Pegelanpassung funktioniert mit LINE-OUT überhaupt nicht. Mit den Kopfhörerausgängen bekomme ich dann noch wenigsten ein bisschen Signal drüber.
Gestern hatte ich so eine schöne Aufnahme. Da ich allerdings kurz das Clavinova ausschalten musste, hat die Aufnahme dran glauben müssen.
Eine Neueinspielung heute abend nach einem anstrengenden Tag war fast unmöglich. Wenn ich es nicht besser könnte, würde ich das Konzert absagen.
Aber hart zu sich selbst, unfair zu den anderen. Ich versuche das jetzt einmal auf Youtube hochzuladen.
Eines weiß ich allerdings sicher: wo es noch etwas zu üben gibt:

ÜBERALL!

[Hier kommt noch der Link auf die Aufnahme.]
http://www.youtube.com/watch?v=HfTmFpEgGnU
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24
Mai
2011

intensiv

Ich glaube, ich weiß jetzt, warum mir die Arbeit im Ausland Spass macht. Es ist nicht das nicht-in-Wien-sein, es ist das wo-anders-Sein. Das bewirkt, dass die Zeit eine neue Komponente gewinnt.
Wenn ich in Wien mit einer Arbeit nicht fertig werde, geschieht sie eben am nächsten Tag oder am übernächsten.
Doch im Ausland ist alles terminiert. Termine müssen zeitgerecht stattfinden, sonst ist man nicht mehr vor Ort. Die Einstellung habe ich noch von meinen ersten Auslandseinsätzen vor 40 Jahren behalten. Im Ausland etwas arbeiten, wertet die eigene Arbeit auf. Sonst würde sie ja ein anderer machen. Und so gewinnt jeder kleine Weg an Bedeutung, weil er geplant werden muss.
Besprechungen gab es heute nur zwei, allerdings sehr angenehme bzw. wichtige. Doch von 9:15 bis 19:30 wurde "gearbeitet". Und es wurden bestimmte Ziele erreicht.
Manches kann man sich nicht für den nächsten Tag aufheben. Mails müssen sofort beantwortet werden. Die Lebensqualität ist nicht besser oder schlechter, sie ist schlicht anders.
Aber das Gefühl zu Leben ist einfach verstärkt. Als würde ich dauernd mit einer Sauerstoffflasche herum rennen.
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Ein bisschen schwanger

Ich habe mich ja schon einmal darüber mokiert, was der Begriff "teilweise" Kernschmelze bedeuten soll.
Heute beim Lesen der ORF-Nachrichten online habe ich es endlich verstanden:
Tepco gibt an, dass möglicherweise auch in den Reaktoren 2 und 3 eine Kernschmelze stattgefunden hat.
Also nur 3/4 der Reaktoren sind hochgegangen. Drei Viertelteile.
Oder vielleicht nur die Hälfte?
Es gibt ja noch 5 und 6. Von denen hört man gar nichts mehr.
-
Da gibt es nur teilweise Informationen...
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die Erfahrungen genießend

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abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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