21
Jul
2019

Ü B E R _ D A S _ Ü BE N

Ich habe schon geschrieben, dass mir mittlerweile auch das Üben Spass macht. Jetzt kommt aber noch etwas Neues dazu. Selbst das Spielen von Tonleitern kann Befriedigung bringen.
Wenn ich mich zum Klavier setze, sind die ersten Töne, egal was ich spiele, immer von Fehlern durchsetzt. Nicht Ungenauigkeiten sondern einfach falsche Tasten. Offenbar muss sich erst die Hirn-Finger-Verbindung richtig konfigurieren. (Übrigens war das früher in der Arbeit, als ich noch Mikroprozessorsteuerungen entwickelt hatte, genauso.)
Jetzt hat mir meine Klavierlehrerin empfohlen, zu Beginn immer Tonleitern zu spielen, wie ich es ja von der Musikschule kannte. Damals war es eine Tortur: ich wollte viel lieber gleich "schöne" Dinge spielen.
Ich habe "empfohlen" geschrieben. Sie schreibt mir nichts vor, aber sie erklärt mir, warum es gut ist.
Und jetzt übe ich Tonleitern. Ich habe beim ersten Mal mit der leichtesten begonnen, nein nicht D-Dur, sondern H-Dur. Das volle Programm: Oktaven, Terzen, Dezimen, Gegenbewegung, Dreiklang, Vierklang, die Hände getrennt: links legato, rechts stakkato. Es dauert in der Regel eine Viertelstunde.
Wenn ich die Tonleiter zum ersten Mal übe, holpert sie noch. Am Tag 2 und Tag 3 geht es dann schon einigermaßen. Eine Verbesserung ist allemal möglich.
Jetzt übe ich die e-Moll. Harmonisch und melodisch. Das ist ja das doppelte Pensum. Aber das Erstaunliche ist, dass es mir jetzt Spass macht. Ich höre mir zu und versuche, die Unregelmäßigkeiten zu entdecken. Natürlich lassen sich Schwächen beim vierten Finger leicht entdecken.

Warum schreibe ich das? Es ist ja nichts Neues und gehört auch zum Lehrplan der Musikschulen. Aber obwohl mein Klavierlehrer sehr, sehr gut war, hatte er nicht die Notwendigkeit gesehen, mir zu erklären, warum es gut ist, sich mit Tonleitern zu beschäftigen. Ja, natürlich lernt man, welche Töne zu welchen Tonarten gehören. Im Endeffekt tut man sich auch mit Mozart und Beethoven leicht. Dass aber auch ein echter Nutzeffekt für die Finger gegeben ist, ein spürbarer, hat mir bis jetzt noch niemand erklärt.

Fazit: es ist nie zu spät, um etwas zu lernen.

P.S: Um bestimmte Kommentare vorweg zu nehmen. Es empfiehlt sich auch, danach mit Bach fortzusetzen und erst dann etwas Romantisches oder Klassisches in Angriff zu nehmen. Habe ich auch schon gelernt :)
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Lo - 23. Jul, 13:35

Vielleicht zur Entspannung...

....dieses Rätsel, extra für Dich gemacht:
https://schwallhalla.twoday.net/stories/gutenortes/
Viele Grüße!

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die Erfahrungen genießend

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Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
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