25
Okt
2010

Mein Baby

CPUsmall

Aus gegebenem Anlass einmal fotografiert, nachdem ich mich erinnern konnte, wo ich es zuvor kurz einmal gesehen hatte.
Baujahr 1984.
Beschreibung:
frei programmierbare Steuereinheit
128-IO-Leitungen
In einem Meßgerät waren 5 solche jeweils unterschiedlich programmierte CPUs enthalten, die miteinander kommunizierten.
Diese dienten zur Steuerung von:
Hochspannung
Messverstärker
Anzeige
Frontplatte-Bedienung
Autofokus-Ansteuerung
Lambdascan-Ansteuerung
Motortisch-Ansteuerung x,y
-
Im weiteren wurden folgende Analysefunktionen innerhalb der Master-CPU durchgeführt:
Chromosomenanalyse: C-Banding und G-Banding
Krebszellenidentifikation inklusive Objektisolierung
Fertilitätsanalyse
Forensik
Kohlefluoreszenz
-
Auswertung:
Statistik
Druckeransteuerung
Selbstkalibration des Messinstrumentes
-
Kosten des Messinstrumentes waren damals umgerechnet 30.000 € (ohne Inflationsberücksichtigung)
Die Entflechtung hat ein Freund durchgeführt. Der gesamte Entwurf inklusive der Elektronik des Steuergeräts waren zu 100% "meines". Die optische Mess-Zusatzeinrichtung zum Mikroskop war zu 50% "meines". Zeitdauer der Gesamtentwicklung 3 Jahre.
Verkauf in Österreich, UdSSR, China, Deutschland, um nur einige zu nennen.
Die CPU-Karte selbst wurde auch in anderen Geräten der Firma verwendet und ist vermutlich noch heute in einigen Laborgeräten aufzufinden.
Es handelte sich um den ersten Mikroprozessoreinsatz eines sehr, sehr traditionellen Unternehmens, für das bis dato auch Transistoren etwas unheimlich waren.
Für mich war es das dritte Mikroprozessorprojekt. Es war ein Erfolg für mich, der mich karrieremäßig weitergebracht hat, obwohl ich später ganz andere Wege gegangen bin.
Aber das war wirklich ein Baby, an dem ich Tag und Nacht entwickelt habe.
Preisfrage: in welcher Sprache waren die Programme programmiert?
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walhalladada - 25. Okt, 11:15

C

steppenhund - 25. Okt, 11:17

Nein. Definitiv nicht!
stilz - 25. Okt, 12:41

Assembler?

steppenhund - 25. Okt, 12:47

Wär sich nicht mit der Entwicklungszeit ausgegangen. Der Assembleranteil belief sich vielleicht auf 400 Byte für die Implementierung der Hochsprache.
schneck08 - 25. Okt, 13:03

in Österreichisch! (scnr...) :)

steppenhund - 25. Okt, 13:14

Mein Lieber, wenn Du analysierst, wie lange alleine schon meine Texte sind, kannst Du dir vorstellen, dass sich das mit den beschränkten Resourcen des Jahres 1084 nie ausgegangen wäre, eine Chromosomenanalyse auf Österreichisch zu programmieren:)
pathologe - 25. Okt, 13:12

Fortran?

steppenhund - 25. Okt, 13:15

4 Buchstaben würden ja stimmen, aber es ist nicht FORTRAN.
pathologe - 25. Okt, 13:39

Da

ist der ORF drin versteckt. Der hat aber nichts damit zu tun, nehme ich an.
steppenhund - 25. Okt, 13:50

nein:)))
punctum - 25. Okt, 15:01

Süß, der Kleine!
(Du machst wohl Scherze - Du willst doch hoffentlich nicht wirklich, dass Ahnungslose wie ich in wildes Raten ausbrechen :-) Die einzige Programmiersprache, mit der ich jemals zu tun hatte, war Basic, und ich wollte sie anschließend nie, nie wiedersehen.)

steppenhund - 25. Okt, 16:22

nein, Basic war es nicht:)
PeZwo - 25. Okt, 16:19

Ich tippe auf FORTH.

steppenhund - 25. Okt, 16:24

We have a winner!
FORTH a very polarizing language. You'll love it or you'll hate it. But it is one of the most productive languages, I have ever known.

http://de.wikipedia.org/wiki/Forth_%28Informatik%29

Und wie einige andere Sprachen, die ich gern hab, beruht sie ursprünglich auf der Entwicklung von nur einer Person.
PeZwo - 25. Okt, 16:35

*g* ... und der Preis ist ein Platz erste Reihe fußfrei bei deinem Konzert am 17.11. in der Josefstadt? ;)

btw: ich gehörte zu den FORTH-Hassern. Das Stackprinzip habe ich zwar verstanden, aber ich mochte es nicht. Damals war ich noch ein Hardcore-Assembler-Programmierer, der BASIC und andere Programmiersprache verlachte (außer FORTRAN, was ich gerade noch akzeptierte).
steppenhund - 25. Okt, 21:02

Das Stackprinzip sorgt für die Vermeidung von Nebeneffekte. Defacto war FORTH objektorientiert, bevor das Wort Objektorientierung überhaupt erfunden war.
Aber sicher musste man eine gewisse Affinität dazu entwickeln.
Aber einen schirmorientierten Editor in einem Tag entwickeln und lauffähig zu bekommen, wäre damals mit keiner anderen Sprache möglich gewesen. Die Effizienz war unheimlich.
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