10
Jan
2014

Keine Karte

Ich habe zwar keine Karte für morgen, allerdings für die anderen Konzerte des Zyklus. Andras Schiff spielt alle Beethoven-Sonaten.
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Ich werde heute hingehen und auf Springerkarten hoffen. Irgendwie habe ich es noch immer geschafft, ein Konzert zu besuchen, in das ich wollte.
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Und den Anfang des heutigen Konzertes habe ich gestern bei meinem Verein gespielt: den ersten Satz der ersten Sonate von Beethoven. Opus 2/1 in f-moll. Hat Spass gemacht.
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Bubi40 - 12. Jan, 09:37

hat es denn nun gestern geklappt ?
Andras Schiff live zu erleben, ist natürlich etwas ganz besonderes ...

steppenhund - 12. Jan, 10:05

Tja, es hat nicht nur geklappt, sondern auf ganz eigenartige Weise. Am Telefon hatte ich die Auskunft erhalten, dass Springerkarten 20 Minuten vor Beginn der Aufführung ausgegeben würden. Aber als ich 45 Minuten vor Konzertbeginn an der Abendkasse war, teilte man mir mit, dass wegen des besonderen Andrangs erst 2-3 Minuten vor Beginn freie Plätze vergeben würden.
Inzwischen wartete ich und sah zu, wie eine Dame bereits erfolgreich eine Karte ergattert hatte. In Wien ist es so, das sich Karteninhaber, die nicht teilnehmen können, häufig noch einfinden, um ihre Karten zu verkaufen.
Als ich so dastand, mittlerweile warteten bereits einige andere auf Restkarten, fragte mich eine ältere Dame, ob ich denn vielleicht eine Karte kaufen möchte. Selbstverständlich wollte ich und fragte sie, was sie haben möchte. Ich sah, dass die Karte 37,50 € kostete. Sie wollte nur 30 € haben, die ich natürlich gerne bezahlte. Ich hätte auch das Doppelte bezahlt. Sie erklärte mir, dass ich neben ihr sitzen würde, weil der Konzertpartner ausgefallen war. Selbst hatte sie die Karten geschenkt bekommen und es war das erste Mal, dass sie selbst Karten verkauft hätte. Nach dem Konzert bedankte sie sich, weil ich ihr so einiges über die Musik und den Pianisten erklärt hatte. Sie hatte vor allem die Sonaten zuerst auf CD gehört und fand sie gar nicht so besonders. Daher erzählte ich ihr die Hintergründe und deutete auf das, worauf sie achten sollte. Und ich prophezeite ihr, dass die live-Performance ihr einen ganz anderen Eindruck gerade dieser Sonaten vermitteln würde.
Ich selbst war aber ein unheimlicher Glückspilz. Ich hatte nicht auf den Sitzplatz zuerst gesehen. Aber es war 1. Reihe auf der linken Seite. So konnte ich praktisch dem Pianisten auf die Finger sehen.
Das war zwar nur bei der 2. Sonate für mich von Wichtigkeit, aber der Eindruck war natürlich durch die Nähe umso stärker.
Schiff spielte nicht Klavier, er machte Musik. Und deswegen schätze ich große Musiker, wenn die Technik in Vergessenheit gerät.
Bubi40 - 12. Jan, 10:58

glückwunsch zu dem (umfassenden) erlebnis ...
eine wirklich schöne geschichte ...

übrigens die karteninhaber die ihre eigene karte noch vor dem konzert ö.ä. verkaufen, gibt es natürlich auch bei uns ...
dummerweise gibt es, wie ich finde, kriminelle, die im vorverkauf von gefragten ereignissen soviel karten horten wie sie bekommen können, um sie dann absolut überteuert zu verscherbeln.
aber ich denke, dass es diese schwarzen schafe auch in wien hat.
steppenhund - 12. Jan, 11:29

Sie nennen sich Agioteure. Sie betreiben ihre Tätigkeit aber in der Regel bei Konzerten, die von vornherein als ausverkauft zu erwarten sind.
Bei Schiff war das aus mehreren Gründen kein Geschäft für Agioteure. Erstens: kleiner Saal,
Zweitens: Solokonzerte, da gelten nur Pop-Größen und in der Klassik Leute, die auf die Renner spezialisiert sind - ala Rachmaninoff, Tschaikovsky und ähnliche.
Drittens: Das Programm ist außer für Liebhaber uninteressant. Die ersten Klaviersonaten, da hat der Beethoven sicher erst gelernt:)
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