12
Jul
2010

Keine Entschuldigung

Es gibt keine Entschuldigung.
Wahrscheinlich denken jetzt wieder einige: "Was hat er nur bloß? Immer verknüpft er Dinge, die gar nichts miteinander zu tun haben."
Heute in der Früh höre ich ein Interview mit Nikolaus Harnoncourt, einem Musiker, einem Dirigenten. Sehr ernst meint er zum Abschluss: "Ich bin halt so ein Pessimist. Obwohl - ich hab Kinder, ich hab Enkelkinder, ich denk schon, dass es irgendwie gut ist. Aber - da folgt etwas, was ich mir nicht so genau gemerkt habe - der Grund, dass es schlechter wird, liegt in der immer größer werdenden Betonung auf dem Materialismus."
-
Und jetzt kommt das Ding, das damit gar nichts zu tun hat. Gestern höre ich bei der Heimfahrt nach Wien, ausnahmsweise im Auto sitzend, die Nachrichten um 17 Uhr, um 18 Uhr. Ich lese die online-Zeitungen.
Und ich rätsele über den Satz, der in allen Nachrichten gleichartig vorkommt:
"... in ihrer Verzweiflung versuchte die Mutter eines siebenjährigen Jungen die Scheibe mit dem Notfallhammer zu zerschlagen."
Es geht um die ausgefallenen Klimaanlagen in deutschen Zügen.
Was bedeutet der Satz?

a) Sie hat es versucht, ist aber gescheitert.

b) Sie hat die Scheibe zerschlagen.

Trifft Antwort a zu, so frage ich mich, wo die nachfolgende Schlussfolgerung bleibt. Die Hämmer sind nur Alibi-Hämmer, das ganze Notausstiegssystem ist eine Farce. In einem Notfall mit stillgestandendem Zug und Feuer wüprden die Menschen hilflos verbrennen, weil sie keinen Notausstieg durchs Fenster öffnen können. Und so weiter.

Trifft Antwort b zu, so frage ich mich, was Journalisten damit bezwecken, diese Ambivalenz im Raum stehen zu lassen. Ist es eine dramaturgische Überhöhung, dass der Versuch mehr Mitleid erwecken soll als die unsägliche Hitze im Waggon?

Zwei Dinge beschäftigen mich als Menschen, der mit Software-Qualität oder mit Qualität oder mit Test zu tun hat:

1.) Wofür baut man Klimaanlagen? Heizungen für den Winter sind mitunter auch schon ausgefallen, aber wofür braucht man Klimaanlagen, die ja auch zusätzlich noch mit unbedingt geschlossenen Fenstern im Tandem operieren?
Dass Zimmertemperaturen bis 21° Celsius auf 10° herunter gekühlt werden und sich die Menschen verkühlen?
Denn wenn man sie wirklich braucht, weil es draußen heiß ist, funktionieren sie nicht.
Bis zu welcher Außentemperatur sind sie spezifiziert, bis zu welcher Außentemperatur sind sie getestet? Ausfall bei +38° Celsius, weil die Temperatur für die Klimaanlage zu heiß ist! Das ist ja reinstes Winkeladvokatentum. Vielleicht steht auf der Eisenbahnkarte noch in mikroskopisch kleinen Lettern: "Bei hohen Außentemperaturen kann es zu heißen Abteilen mit Kreislaufkollapsgefährdung kommen." Und die Käufer an der Bahnhofskasse lesen das und geben die Karte dem Kartenverkäufer zurück. "Geh'n 'S, kennens ma net a Koartn verkaufn, auf die i impotent wer'. Kreislaufkollaps is so unangenehm."
Und in Anlehnung an das Rauchverbot wird irgendwann einmal das Eisenbahnfahren aus gesundheitlichen Gründen verboten.
Wie gesagt: KEINE ENTSCHULDIGUNG. GEHT'S SCHEISSEN!


2.) Kann man jetzt mit den kleinen Hämmerchen eine Waggonscheibe zerschlagen oder nicht? Sind die Hämmerchen und die roten Punkte wirklich nur Placebo? Bitte da haben wir einen Typen bei uns in Österreich, der die Homöopathie nicht mehr auf Krankenkasse verschreiben lassen will. Hundert Studien haben nachgewiesen, dass Homöopathie nichts ausrichtet. (So begründet er.) Da sollte man die Hämmerchen doch gleich mitentsorgen. Die richten ja auch nichts aus.
Wie gesagt: KEINE ENTSCHULDIGUNG. VERARSCHEN KANN ICH MICH AUCH SELBER!

Nachtrag:
Ich lese gerade im heutigen Standard:

Die Bundespolizei habe am Samstag beantragt, den ICE-Zug in Bielefeld zu beschlagnahmen. Dies habe die Staatsanwaltschaft als unverhältnismäßig bezeichnet und abgelehnt. Die Klimaanlagen der gesamten ICE-Flotte sollen bei der Frühjahrsinspektion gecheckt worden sein.

Hervorhebung von mir: "Gecheckt" bedeutet wahrscheinlich, dass der Schalter aufgedreht wurde und die Klimaanlage zu laufen begonnen hat. Es bedeutet sicher keine funktionale Überprüfung in einer Klimakammer, ob die Anlage funktioniert."
Sonst kein weiterer Kommentar. Wer mich kennt, weiß, was ich denke.
Oder auch nicht...
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books and more - 12. Jul, 09:53

Sehr richtig, Herr Steppenhund! Das mit den Hämmerchen ist der Oberhammer. Wenn man erst mal das Denken anfängt, möcht' man manchmal auch gleich das Schreien anfangen oder rhythmisch den Kopf gegen die Scheibe ...

steppenhund - 12. Jul, 09:56

Wobei es mich ja auch aufregt, dass die Formulierung von einem Medium zum anderen so unkontempliert weiter gegeben wird. Es ist also offensichtlich ganz egal, was damit ausgesagt wird.
books and more - 12. Jul, 09:59

In einem anderen Medium wurde aus der 'Schwangeren' sogar eine 'Mutter mit Kind, das keine Luft mehr bekam'. Wahrscheinlich eine Sturzgeburt, tsas!
katiza - 12. Jul, 10:18

Da jault der Grubenhund, Herr Steppenhund.

steppenhund - 12. Jul, 10:33

Das ist aber ein sehr netter Link:)
katiza - 12. Jul, 11:27

Das dachte ich mir, dass Ihnen das gefällt....
steppenhund - 12. Jul, 11:29

Unglaublich, wie leicht ich zu durchschauen bin...
walküre - 12. Jul, 12:03

Wenn ich lese, dass jemand versucht hat, etwas zu tun, beinhaltet dies für mich die Information, dass eben dieser Versuch nicht gelungen ist - sonst handelte es sich ja nicht um einen Versuch, sondern es stünde im konkreten Fall zu lesen, dass die Scheibe eingeschlagen wurde.

Leider sehe ich seit gestern einen Verdacht bestätigt: Ich konnte mir nie so recht vorstellen, dass ein solches recht filigran wirkendes Hämmerchen tatsächlich eine robuste, große Fensterscheibe eines Waggons zerbersten lassen kann.

steppenhund - 12. Jul, 12:36

Besser als Eugene Faust kann man diese Frage gar nicht beantworten.
So (!) geht es also. Und an diese Aufklärung muss man sich auch genau erinnern, wenn man einmal wirklich in einer Notsituation und (in Panik) der Fensteröffnung bedarf. Also da haben sich ein paar Leute gar nichts gedacht.
Eugene Faust - 12. Jul, 12:25

1:03

es sieht tatsächlich nicht gerade ganz einfach aus:

Wissen vor 8 - 94 - Wie funktioniert Sicherheitsgl… - MyVideo

steppenhund - 12. Jul, 12:35

Super!

Also ich wusste schon, dass es nur beim roten Punkt funkioniert. Dass man dann aber solange nachklopfen muss, sollte in einer Anleitung mit am Glas stehen.
ich kann mir vorstellen, dass man aufgibt, wenn die Scheibe nach dem ersten Zerbröckeln noch immer fest im Rahmen hängt.
Vielen Dank für diese Antwort.
walhalladada - 12. Jul, 12:33

Bin selbstpersönlich am Sonntag mit der Bahn (1.Klasse) von S. nach B. gereist -Klimaausfall im Waggon - der Wahnsinn hat Methode, wenn Sie mich fragen....

steppenhund - 12. Jul, 12:42

Ich habe mich ja im Vorjahr darüber aufgeregt, dass das Fassbier im Speisewagen zu 50% wegen mangelnder Kühlelektrik ausfiel.
Die Bierentsagung kann man ja gerade noch verkraften.
Der Ausfall der Klimaanlage sollte aber mit körperlicher Bestrafung der Maßgeblichen geahndet werden. Ich denke da an den Generaldirektor plus genau eine Etage tiefer: 99 Peitschenhiebe auf die nackten Fußsohlen und ausheilen in der Sauna bei 100 Celsius.
hans1962 - 12. Jul, 14:55

@Was bedeutet der Satz?

a) natürlich
b) kann nicht im entferntesten in Erwägung gezogen werden, wenn Sprache als Informationsträger noch ernst genommen werden soll.

Die Schlussfolgerung aus dem Ausfall der Klimaanlage und dem nicht rechtzeitigen Anhalten des Zuges wurde bereits gezogen: es wurden offenkundig amtswegig Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung begonnen.

Dass niemand der Reisenden auf die Idee kam, die Notbremse zu ziehen und damit ein Anhalten des Zuges wenigstens im unmittelbar nächsten Bahnhof zu erzwingen, ist noch viel bedrückender, als der Ausfall einer technischen Anlage. Auch die Aufforderung an das Zugpersonal: "Halten Sie an, wir wollen aussteigen!" bei Androhung der Anforderung polizeilicher Hilfestellung wäre eine Verhaltensvariante gewesen.

Es bleibt übrigens völlig offen, ob das Zugpersonal ausreichend kompetent für die sachgemäße Handhabung der Klimaanlage war. Ich denke da beispielsweise an eine Schutzeinrichtung, die bei lange andauernder Überlast die Anlage stromlos schaltet und nach einer bestimmten Abkühlzeit manuell reaktiviert werden muss.

Besonders pikant wäre die Vermutung, dass in dem beanstandeten Zug eine oder mehrere Schulklassen in Begleitung von Lehrern unterwegs war. Das schließe ich aus den Presseberichten, wonach sich DB-Chef Grube (ist selbstverständlich in wikipedia zu finden) bei der Schulleiterin telefonisch entschuldigt habe - am Sonntag!

Dass technische Anlagen nicht erwartungsgemäß funktionieren, ist ein ärgerliches Anhängsel unserer ach so fortschrittlichen Zeit. Dass Menschen keine Phantasie mehr haben, was situationsangemessene Verhaltensalternativen sein könnten und in (bestenfalls maulender) Starre verharren, alarmiert hingegen. Es bedarf erst des Zusammenbruchs menschlicher Gesundheit (Kollaps), damit das der "Primat der Vertragserfüllung" außer Kraft gesetzt wird.

Ich hoffe nicht nur auf zielführende strafrechtliche Verfolgung der Deutschen Bahn, sondern auch der Begleitlehrer, sofern solche bei dem Vorfall tatsächlich dabei waren.

steppenhund - 12. Jul, 16:38

Nicht schlecht! Das nenne ich "konsequent weitergedacht".

Besonders der Inhalt des vorletzten Absatz scheint ja ein Hauptproblem unserer Zeit zu sein. Bei den Lehrern wäre ich selbst ein bisschen nachsichtiger, weil sie selbst ja auch Betroffene waren und ihre Verantwortungsfunktion infolge hinausgeschwitzten Hirns nicht mehr mit der notwendigen Qualität ausüben konnten.

Was mich allerdings dieVerfolgung der Deutschen Bahn fordern lässt, ist der Umstand:
"Dass technische Anlagen nicht erwartungsgemäß funktionieren, ist ein ärgerliches Anhängsel unserer ach so fortschrittlichen Zeit."
Das zeigt nämlich von einer Indolenz, die sich am Besten mit der Ausrede eines der bestochenen Beschaffungsbeamten der DB darstellen lässt: "Was? Funktionieren soll das auch? Das hat mir bisher niemand gesagt." Und das Siemens das Geld lieber in Bestechung als in Qualität anlegt, lässt sich nach den mittlerweilen positiv belegten Bestechungsskandalen ja nicht mehr leugnen.
Das gibt es allerdings wo anders auch.
walküre - 12. Jul, 17:58

Dass sich niemand getraut hat, die Notbremse zu ziehen, kann ich nachvollziehen: Ich habe schon des öfteren gelesen, dass sich Bahnbetreiber nicht scheuen, Schadenersatz zu fordern, wenn sie der Ansicht sind, dass keine unmittelbare Gefährdung vorgelegen hat
(Und im Ausredensuchen sind solche Unternehmen sehr gut - wofür hat man schließlich Winkeladvokaten unter Vertrag ?). "Situationsangemessene Verhaltensalternativen" relativieren sich, wenn man nachher sehr wahrscheinlich mit einer saftigen Geldstrafe konfrontiert ist, und der Ruf nach der Polizei ebenfalls, denn wie wollen Sie beweisen, dass Gefahr für Leib und Leben bestanden hat, wenn (noch) keine entsprechend kritische Situation besteht ?
hans1962 - 12. Jul, 18:15

@Indolenz

"Dass technische Anlagen nicht erwartungsgemäß funktionieren..."
Damit meinte ich die unvermeidlichen Störungen und Ausfälle - wie eben in der Softwareproduktion auch. Es ist ja allgemein bekannt, dass bei Annäherung an mögliche Lebensgefährdung bei Systemausfall die sicherheitsrelevanten Systemeigenschaften redundant ausgelegt und auch wiederkehrend geprüft werden. Eine Klimaanlage in einem Zug fällt nach meinem Dafürhalten nicht so ohne weiteres in diese Gefährdungsklasse. Da braucht's schon ausgesprochen viel Dummheit und Ignoranz, um eine Lebensgefährdung zu e r w i r k e n.
hans1962 - 12. Jul, 18:23

@walküre

Wenn Menschen vor der phantasierten Drohung schon in die Knie gehen (dabei ginge es aber theoretisch nur um Geld(strafen), wohlgemerkt), und nur mehr bereits eingetretene Gesundheitsschäden als Beweismittel gelten ließen - aber hallo!
Ich glaube nicht, dass Ihr "Angst"-Argument Ihrer eigenen Überprüfung standhalten wird. Zivilcourage zu unterdrücken bis zur Selbstgefährdung - das kann's ja wohl nicht sein.

PS: Sie bräuchten lediglich zu behaupten, dass Ihnen schlecht wurde. (Hitzestau und so...)
walküre - 12. Jul, 18:35

"Berlin (dpa/tmn) - In Situationen wie einer Überhitzung der Waggons sollten Bahnreisende nicht einfach die Notbremse ziehen. Auch mit dem Nothammer eine Scheibe einzuschlagen, ist in einer solchen Lage keine gute Idee.

Denn dafür könne der Fahrgast regresspflichtig gemacht werden, warnt Matthias Oomen vom Fahrgastverband Pro Bahn in Berlin. Notbremse und -hammer seien vor allem für den Einsatz bei Bränden oder Unfällen gedacht. Stattdessen sollten sich Passagiere immer zuerst an das Zugpersonal wenden."

Hier nachzulesen:
http://www.wz-newsline.de/?redid=886252

Und was tun, wenn das Zugpersonal nicht reagiert (was zu erwarten ist) ? Ich habe in meiner Jugend ähnliche, aber nicht ganz so extreme Situationen erlebt - dem Bahnpersonal waren Beschwerden schnurz.

Nochmals: Wer definiert, ob in einem solchen Fall Gefahr im Verzug ist (was einen Polizeieinsatz rechtfertigen würde), und wessen Definition gilt dann ?
steppenhund - 12. Jul, 18:43

@hans

Ein oder zwei Ausfälle mag unvermeidlich sein. Laut bisherigen Zeitungsberichten waren 10 von (ich glaube) 300 ICEs betroffen, das sind schon 3.3% und das halte ich für eine Betriebseinrichtung, die unerlässlich ist - wegen der zwangsweise geschlossenen Fenster - für unzulässig.
Dazu kommt noch, dass Kühlung im Speisewagen ein spezielles Problem zu sein scheint. Da habe ich meine eigene Statistik geführt.
hans1962 - 12. Jul, 18:50

Dass das Zugpersonal die erste Interventionsstelle ist, denke ich, kann außer Diskussion gestellt bleiben. Bei ablehnender Haltung der Zugbegleiter ist die Notbremse dran. Wir sprechen hier von ICE-Zügen, die bis zu zwei Stunden Fahrzeit zwischen ihren regulären Halten zurücklegen.

Wenn ich am geordneten Abbruch meiner Reise wegen erheblichen Reisemangels (als solcher erweist sich der Klimaanlagenausfall in einem ICE) gehindert werde, noch dazu bei vorliegender Gesundheitsgefährdung, ist die strafrechtliche Grenze bereits überschritten. Da braucht niemand Angst vor der Polizei zu haben, wenn er diese zu Hilfe ruft.

Im übrigen sind in solchen ICE-Garnituren üblicherweise viele Menschen zugegen, die bloß auf die Initiative der/des Ersten warten. Dann kommt die unterstützende Dynamik in Schwung.

Ob mir schlecht ist wegen des durch den Bahnbetreiber hingenommenen, weil nicht abgestellten Hitzestaus bestimme ausschließlich ich selbst, niemand sonst.
hans1962 - 12. Jul, 18:59

@steppenhund

Erfahrungsgemäß sprechen Überlastsicherungen an, die manuell rückgesetzt werden müssen. Wegen der Häufung der Zwischenfälle denke ich nicht an konstruktionsbedingte Schäden der Anlagen, sondern an Informationslücken bei den Zugbegleitern. Die Möglichkeit der Störungsbehebung muss erst einmal bekannt sein, bevor sie durchgeführt wird.

Aber das ist, nochmal, lediglich eine Vermutung. Ich bin noch nie mit einem ICE gefahren. Vielleicht kann ja einer der regelmäßig ICE-Reisenden das nächste Mal nachfragen, ob der Zugbegleiter eine abgeschaltete Klimaanlage wieder einschalten kann. (möglichst nicht bei der DB fragen ; )
steppenhund - 12. Jul, 18:53

Nachtrag

zur Statistik:
Ich bin in meinem Leben ungefähr 800 Mal geflogen. Einmal war die Klimaanlage defekt. Nicht so stark, dass wir hätten landen müssen, aber sie hat einfach schlecht funktioniert. (Zu heiß oder zu kalt, ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Flug Krasnodar - Moskau)
Soviel zur technischen Machbarkeit von Klimaanlagen. (Wobei die meistens ja heizen müssen.)

hans1962 - 12. Jul, 19:02

Eben

"Klimaanlagen" in Flugzeugen funktionieren völlig anders. Da wird nicht Kälte erzeugt wie im ICE, sondern Warmluft beigemischt. Kalt isses ja schon...
hans1962 - 12. Jul, 21:37

Nachtrag

zur Überlastungsmöglichkeit von ICE-Klimaanlagen.

Auf meinem Weg zum "kühlen Blonden" vorhin kam ich gewohnheitsmäßig am Westbahnhof vorbei und siehe da: ein ICE stand abfahrbereit am Bahnsteig. Die günstige Gelegenheit nutzend befragte ich zwei ausnehmend freundliche Zugbegleiter der DB über das Thema.

Mir wurde erklärt, dass sich die Klimaanlage bei Überlastung selbsttätig abstellt. Zur neuerlichen Inbetriebnahme müsse die Anlage zunächst gänzlich abgeschaltet werden und könne nach einer "gewissen" Zeit (diese blieb unspezifiziert) wieder eingeschaltet werden.

Es wäre für mich also nicht überraschend, wenn sich zum Schluss mangelhafte Handhabung der Klimaanlage als Grund für die Überhitzung in den bis zu 10 Zügen erweisen würde.
Schlicht nicht mehr eingeschaltet...
steppenhund - 12. Jul, 22:46

Wenn das der Fall ist, dann gute Nacht.
Ich kann's schwer glauben. Aber da gibt es ja auch den Satz: credo, quia absurdum.
virtualmono - 12. Jul, 20:59

der Grund, dass es schlechter wird, liegt in der immer größer werdenden Betonung auf dem Materialismus

Meine Rede seit mindestens 15 Jahren... aber weißt Du was: Lasse sie doch alle sinnlos der Kohle hinterherhecheln und bei jedem noch so kleinen Handgriff erst mal ausrechnen, was der Ihnen wohl einbringt. Für mich sind das alles komplette Idioten, die nicht begriffen haben worum es sich im Leben wirklich dreht, und die es auch nie begreifen werden, weil sich schlichtweg viel zu dämlich sind.

steppenhund - 12. Jul, 21:15

Na ja, mit einem künstlerischen Seiteneinschlag können wir da leicht reden.
Es gab es allerdings früher auch schon. Mit meinem Cousin, den ich 40 Jahre lang nicht gesehen habe, bin ich überein gekommen, wie materialistisch unsere gemeinsame Großmutter war. Das hat einen großen Keil zwischen zwei Familien getrieben.
Aber Du hast recht: es kann nur eine Sache der Intelligenz sein.
virtualmono - 12. Jul, 21:27

Wirklich schlimm finde ich eigentlich nur, daß diese Deppen eben auch sämtliche Schaltstellen in Politik und Wirtschaft besetzt halten...
steppenhund - 12. Jul, 21:41

Es könnte sein, dass die Deppen in der Überzahl sind. Daher finden nur Deppen die richtige Sprache, um mehrheitlich von ihnen gewählt zu werden.
Gregor Keuschnig - 13. Jul, 10:17

Ja, über "den Materialismus" lässt sich sehr gut lamentieren, wenn man vorher Millionen Euro gescheffelt hat.

steppenhund - 14. Jul, 11:17

Also Millionen Euro habe ich noch nicht gescheffelt:)
Gregor Keuschnig - 16. Jul, 09:06

Nein, aber Harnoncourt.
creature - 13. Jul, 14:43

ich war diese tage in deutschland auf der autobahn unterwegs und hörte im radio berichte der betroffenen, aber die meldung des verkehrsministers (glaub ich) war, "aber lassen wir doch die kirche im dorf, wegen der paar züge, so viele sind unterwegs wo alles funktioniert".
da ist eine mentalität die leider immer populärer wird, werde ich verletzt und millionen nicht ist mir das wurscht, das ist doch keine hilfe und kein trost, wir sind individuen und kein massenstall, geht das in diese köpfe nicht hinein?
ich find die leut werden immer depperter, und werden dafür noch fürstlich entlohnt ;/

steppenhund - 14. Jul, 11:18

"Aber bitte, regen wir uns doch nicht über Terror auf. So viele Menschen werden kein Opfer eines Terroranschlags. Lassen wir doch die Moschee lieber im Dorf!"
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Wobei nähen sich ja viel...
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Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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