14
Dez
2012

heißt play nicht spielen?

Was mich ärgert: seit geraumer Zeit ist das Herunterladen von Applikationen für die Android-Plattform nur über Google Play Store möglich. Ist jetzt im Leben alles nur mehr "play"? Ich wundere mich nicht mehr über hohe Scheidungsraten, über Arbeitslosigkeit etc. Arbeit? Die Leute wollen doch gar keine Arbeit, sie wollen Spiele. Ja, dann verteilt doch ein paar Smart-Handies anstelle in die AMS zu investieren. Und wer mit dem Handy spielend erwischt wird, darf sich einen gelben Spielerstern an die Stirn kleben und darf nie mehr in einer Arbeitslosenstatistik mitgezählt werden. Irgendwann löst das Problem Hunger das Spieleproblem.
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Bubi40 - 14. Dez, 14:54

das brot nicht vergessen !!!
"panem et circenses" ...

steppenhund - 14. Dez, 15:39

Auf die Rückmeldung eines Freundes hatte ich folgendes geschrieben:

Ich versuche nur, die Dinge so zu verstehen, wie sie mir medienmäßig angeboten werden und kommentiere sie bewusst jeder wohlwollenden Interpretation entkleidet, wie sie sich in der Realität anbieten. Natürlich gäbe es da noch ganz andere Dinge zu kommentieren. Was das Play Store angeht, gibt es auch schon absolut keinen Unterschied mehr zu den "panem et circenses", was die Römer benötigt hätten. Gäbe es heute einen Irak- oder Hamaskrieg wäre eine App ein Hammer, die live die einzelnen Einschläge über Video zeigt. Und "Spiele Geschäft" wäre die Plattform, über die diese App vermarket würde. Eigentlich eine Superidee, um wieder ein bisschen Geld in die Kassen zu bringen. Bekannterweise haben die Menschen ja schon immer gerne zugesehen, wenn andere abgemurkst werden. Gut, nicht alle. aber immer mehr!
bonanzaMARGOT - 14. Dez, 17:59

kann ich nicht nachvollziehen. spielen wollten die menschen schon immer. heutezutage lieber mit dem handy/smartphone als mit ihrem nächsten menschen - das ist ein ganz normaler effekt der entfremdung und orientierunglosigkeit des postmodernen menschen.

Jossele - 15. Dez, 13:25

@wvs, 1870 wurde im bildnerischen Bereich der Begriff erstmals verwendet, als Abgrenzung zu den Impressionisten, Philosophie und Literatur zogen erst in den frühen Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, bezüglich "Postmodern", nach.
In der Malerei wurde allerdings noch in den letzten Fünfzigerjahren Gegenwartskunst teilweise als Moderne bezeichnet, so dass sich der Begriff nicht verbindlich an ein Datum festmachen läßt.
Wenn wir die Angelegenheit sprachphilosophisch betrachten, befinden wir uns schon immer in der Postmoderne, oder zumindest seit es Moden gibt.
steppenhund - 15. Dez, 19:57

Ich wurde einmal aufgeklärt, dass es einen postmodernen Frauentyp gibt.
Jossele - 16. Dez, 09:08

Ui, das würde ich denen aber nicht sagen.
Jossele - 14. Dez, 22:18

Global-player allerorten, also dürfte Play zeitgemäß sein, und das ist jetzt nur eine marginale Anspielung auf Salzburg, Kärnten, NÖ, Wien...
Alles nicht echt, DKT (ältere Semester erinnern noch dieses Spiel), Stratego (befreie Land X und sichere dir Einfluss auf die Ölquellen), Kauf Derivate und ...
Android Plattformen als Play-Modus sind eigentlich logisch.

(Ich hab heut wieder einmal Schulwart gespielt, Oberstufe 4-irgendwas, große Pause, Stille. Alle 26, ausnahmslos am Fingerwischhandy. Ist nicht immer so, aber immer öfter.)

steppenhund - 15. Dez, 19:57

Also "spielen" wir halt Leben.
Meine Schwester hat das vor Jahren anders formuliert: wir spielen alle nur eine Rolle im Theater des Lebens.
Kienspan - 15. Dez, 10:44

"Die Leute wollen doch gar keine Arbeit, sie wollen Spiele. [...] Irgendwann löst das Problem Hunger das Spieleproblem."

Das nenn' ich mal eine kräftige Ansage.

david ramirer - 15. Dez, 14:51

die wogen gingen nicht ganz so hoch, wenn es um das spielen eines klaviers (to play the piano) ginge...

;)

Jossele - 15. Dez, 18:16

Aua, unter die Gürtellinie ;)
steppenhund - 15. Dez, 20:02

Ich spiele ja nicht Klavier, ich über nur:)
-
Im Jahr 1982, als es einen Commodore aber noch keinen PC gab, programmierte ich ein Interface für ein Forschungsmikroskop. Ein von mir geschätzter Mitarbeiter, nahe an der Pension, bemerkte jovial: "Ah, der Herr Hartmann spielt sich wieder." Ich fuhr wie von der Tarantel gestochen auf, und klärte ihn wortreich auf, dass von meiner Spielerei letztlich auch sein Gehalt erwirtschaftet wurde. Die Spielerei hatte damals tatsächlich einen Reinertrag von 3 Millionen Schilling gebracht, der Umsatz war ca. 7 Millionen. Doch das besondere war, dass mit der Spielerei Gerätestative, die vorher nur 1 Schilling wert waren, danach wieder um 500.000 S fakturiert werden konnten.
Ich spiele ja gerne:
Schach
Go
Aber da geht es nicht ums Spielen sondern ums Gewinnen. Und gewonnen habe ich früher ausreichend oft.
rosenherz - 16. Dez, 10:00

Also, wenns ums Spielen geht, dazu wähle ich ganz speziell Spielstricknadeln aus. Mit dieser "App" kann man sehr lange spielen und trotzdem wird man niemals verdächtigt, zu spielen.
rosenherz - 16. Dez, 09:53

Kann man denn mit einer App nicht auch "Essen zubereiten" oder "im Restaurant bestellen"?
Oder mit der entsprechenden App "Beziehung pflegen"?

Jossele - 17. Dez, 10:47

Hieß letzteres nicht Tamagochi?
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