31
Jan
2013

Beamtendeutsch

Von einem lieben Schulfreund habe ich eine ganze Sammlung bekommen:

"Besteht ein Personalrat aus einer Person, erübrigt sich die Trennung nach Geschlechtern."

[Info des Österreichsichen Lehrerverbandes]
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lost.in.thought - 1. Feb, 06:10

Grad wenns die Lehrerzunft betrifft, dann würd ich ihnen manchmal heimlich gern eine schmerzhafte Trennung von irgend welchen Körperteilen wünschen - ansonsten: man kann über manche Paragraphen wirklich nur den Kopf schütteln, lachen und sich wundern, dass so ein Nonsens niemandem auffällt, der den Mumm hat, solche Sätze zu streichen...

steppenhund - 1. Feb, 09:49

Der erste Satz wundert mich etwas. Ich stehe in der Regel auf der Seite der LehrerInnen, was sich durch ziemlich viele Eintragungen auf der mittlerweile ruhenden Seite von "teacher" belegen lässt.
Der einzige Punkt, wo ich auf LehrerInnen los gehe, ist eine stolz vorgetragene Unkenntnis von der Mittelschulmathematik, die sie selbst einmal gelernt haben sollten. Dass es vielen Mathematiklehrerinnen nicht möglich ist, den Stoff so zu vermitteln, dass ihn die Kinder verstehen, ist etwas grausam.
Auch das kann ich belegen, wenn eine Klassenlehrerin, die als beliebt und freundlich gilt, eine intelligente Schülerin nicht dazu bringt, nach dem Nachzipf in der 6. auch noch den Nachzipf in der 7. zu vermeiden.
Eine entsprechende Nachhilfeaktion im Sommer hat die Schülerin dann dazu gebracht, die Siebente nicht mit 4 sondern mit sogar 3 abzuschließen und die Matura mit 2 zu machen. Dabei hat sie sich noch ein wenig geärgert, weil auch ein 1 möglich gewesen wäre. Wesentlich dabei war aber, dass sie in der 8. Klasse gar keine Nachhilfe mehr gebraucht hat. Das Denkschema zu verstehen, hat vollkommen ausgereicht, denn dumm war das Mädchen ja absolut nicht.
Das ist ein Fall, wo ich auf LehrerInnen losgehen würde. Tue ich aber gerade in diesem Fall nicht, weil es eher an der pädagogischen Ausbildung liegt, die nicht darauf Rücksicht nimmt, ob ein Lehrer von seinem Fach begeistert ist.
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Ich verstehe den Satz auch deswegen nicht, weil ich schon mitunter über die tollen Erfahrungen geschrieben habe, die wir mit unseren Professoren (damals sagte man noch so) gehabt haben. Und das war keine Privatschule sondern ein ganz reguläres Bundesrealgymnasium.
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Und was gerade diesen Eintrag angeht, geht der Vorwurf vollkommen daneben. Den Satz haben höchstwahrscheinlich keine Lehrer verfasst.
lost.in.thought - 1. Feb, 16:34

Ist anzunehmen, dass dieses Geschreibsel nicht aus der Feder eines Lehrers stammt. Das wollte ich damit aber auch gar nicht sagen. Und es ist durchaus schön, wenn Du positive Erlebnisse mit Lehrern hattest. Ich vergönn es jedem von Herzen. Ich hatte sie nicht. Damals schon nicht, als ich im ländlichen NÖ auf ein naturwissenschaftliches Realgymnasium ging, und heute nicht, wo meine Kinder ein Bundesrealgymnasium besuchen (bzw. besuchten). Vor 30 Jahren war der Tenor der Professoren : " Alle Schüler sind Trottel, und sehr gut sind wir, deshalb kann auch keiner diese Note bekommen. " Erst als ich ein Jahr lang in den USA studiert habe, und erleben durfte, dass ein Lehrer auch positiv zu einem Schüler stehen kann (" You can do it, everything will be O.K. ") wurde ich das Gefühl los, das mir im Gymnasium ständig eingeeimpft wurde. Und wie durch ein Wunder bestand ich später auch meine HTL - Matura mit gutem Erfolg. Als meine Kinder dann (in Kärnten) ein Bundesrealgymnasium besuchten, hegte ich die leise Hoffnung, dass sich die Zeiten und die Einstellung der Lehrkräfte geändert hätten. Leider war dem nicht so. Einige unter den "Professoren" sind schwere Alkoholiker, depressiv oder schlicht unmenschlich. Ein Klassenvorstand sagte mir als Mutter geradeaus ins Gesicht, dass mein Sohn zwar sehr intelligent, gut erzogen und höflich sei, sie ihn aber ganz persönlich schlichtweg nicht leiden könne, und sie ihn aus diesem Grunde auch negativ beurteilen würde. Mit ein paar Ausnahmen würde man auch nicht sagen können, dass sie ihren Job gerne oder sorgfältig tun. Teilweise fehlt fachliches Wissen so offenbar, dass es schon weh tut. Und schon gar nicht erkenne ich eine Pädagogik oder Didaktik hinter der Vorgehensweise und dem Verhalten des Lehrkörpers. Jeder Interventionsversuch seitens der Eltern wurde mit dem Argument: " Wir sind eine BUNDESSCHULE, da ist Wien zuständig und Wien ist weit weg" beschwichtigt. Sohnemann besucht nun eine höhere Agrarschule und berichtete voller Begeisterung schon nach wenigen Wochen: "Mum, in der Schule gibts keine Professoren. Dort sind MENSCHEN". Ich habe mich über diese Aussage gefreut und die Freude meines Sprösslings sieht man nun an seinem Schulerfolg. Während er im Gymnasium andauernd ums Überleben kämpfen musste und ich etliche Diskussionen wegen falscher Korrekturen gerade im naturwissenschaftlichen Bereich mit den Lehrern hatte (Darstellende Geometrie, Mathematik etc...) brilliert er nun in der höheren Schule unter den Klassenbesten. Und nein, er ist über den Sommer nicht schlauer geworden und Nachhilfe hat er auch keine bekommen. Fräulein Tochter muss sich leider noch einige Zeit mit dem Personal eines Bundesrealgymnasiums herumschlagen. Solange der stellvertretende Schulleiter (einen Direktor gibt es hier seit Jahren nicht mehr) aber zu den Schülern sagt, sie sollten einfach nicht ernst nehmen, was eine sturzbetrunkene Englischprofessorin im Unterricht brüllend androht, weil sie es am nächsten Morgen eh schon wieder vergessen hätte, wird sich meine Einstellung zu gymnasialen Lehrern wohl kaum ändern...
steppenhund - 1. Feb, 19:52

Ich habe Ihren Kommentar missverstanden, was wirklich mein Fehler war. Denn ich hatte die Kleinschreibung von "ihnen" als Versehen angesehen und gemeint, dass Sie mir bestimmte Körperteile abtrennen wollen.
Ihre Haltung kann ich aufgrund der gemachten Erfahrungen gut verstehen. Ich kenne auch Lehrer, die schlicht aufgegeben haben, bevor sie zum Alkoholiker wurden und im weiteren Berufsleben sehr erfolgreich waren.
Was einen guten Lehrer ausmacht, wie er natürliche Autorität erwirbt, lässt sich halt nicht einfach lernen oder per Dekret verordnen. Das ist aber ein Punkt, der in der gesamten Bildungsdebatte nie angesprochen wurde und wahrscheinlich bleibt es auch so.
lost.in.thought - 1. Feb, 21:31

Um Himmels Willen ! Ich trenne niemandem irgendetwas ab - schon gar nicht meinen lieben Blognachbarn !
Klar kann man auf der Uni nicht lernen, wie man ein "guter" Lehrer wird. Auch in meinem Job als Schilehrer gibt es "solche" und "solche". Manchmal frage ich mich halt nur, wieso jemand so einen Job überhaupt von vorne herein haben will, wenn er doch mit Kindern/Jugendlichen so gar nicht zurecht kommt ? Oder sie vielleicht sogar nicht einmal ausstehen kann ! Leider - und da stimme ich zu - sind all diese Um - und Zustände niemals in die Bildungspolitik eingeflossen. Obwohl es doch so elementar wichtig wäre...
Bubi40 - 1. Feb, 08:46

... ;-))) ...

in der dienstanweisung für deutsche postbeamten war folgendes zu lesen :
"Die Benutzung von Dienstfahrrädern ist nur denjenigen Beamten gestattet, die des Radfahrens kundig sind. "

nömix - 1. Feb, 09:09

»Da der Arbeitnehmer zur persönlichen Arbeitsleistung verpflichtet ist, endet das Arbeitsverhältnis mit dessen Tod.«
[Wirtschaftskammer Österreich] (*)

Lo - 1. Feb, 09:12

Aus der Zentralen Dienstvorschrift der Bundeswehr: ZDV 3/11 Gefechstausbildung:
"Nach dem Sprung ins tiefe Wasser hat der Soldat sofort mit Schwimmbewegungen zu beginnen."

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die Erfahrungen genießend

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la-mamma - 18. Okt, 18:10

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abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
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Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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