14
Jun
2015

Entscheidung

Also es wird die 30. Beethovensonate sein, die ich spielen werde, nicht die siebente. Vielleicht könnte das eine Draufgabe werden.
Doch die 30. lässt mich nicht mehr los. Viel zu üben, doch wenn ich jetzt schon von drei Berufspianisten gehört habe, dass sie diese Sonate so hoch einschätzen, ja sogar als größte von Beethoven bewerten, dann muss ich schauen, dass ich sie dann spiele, wenn ich sie noch spielen kann.
read 361 times

12
Jun
2015

Leichtes Aufflammen

letzter Geistesblitze ...
Nein, das ist es nicht. Mein Sohn hat mir einen ausgezeichnet geschriebenen Artikel über "Code" geschickt. (Code, was ist das wohl?)

Und da gab es eine Zeile, die so lautet:

: gcd ( a b -- n ) begin dup while tuck mod repeat drop ;

Sie ist in einer Programmiersprache geschrieben, die sich FORTH nennt und auch heute noch angeblich mit 40% in allen Geräten verwendet wird, die sich mit Forschung in Weltraumsatelliten beschäftigen.

gcd ist die Abkürzung für "greatest common divisor" und die Funktion berechnet den größten gemeinsamen Teiler nach dem Euklid'schen Algorithmus. Den lernt man in der Mittelschule vermutlich im dritten Jahr oder noch früher, spätestens dann, wenn man sich mit der Bruchrechnung beschäftigen muss.

Die restlichen acht Worte (zwischen den Klammern steht nur ein Kommentar) berechnen das Ergebnis. BEGIN und REPEAT klammern die Schleife, die solange wiederholt wird, bis die Division zweier Zahlen den Rest 0 ergibt.

Ich schreibe hier darüber, weil es ein so gutes Beispiel (für mich selber) ist, wie blöd ich langsam werde. Ich musste mir das genau überlegen und anhand eines Beispiels nachvollziehen, bis ich den Algorithmus erkannte.

Allerdings ist es heute erschreckend, dass Maturanten die relativ einfache Methodik nicht mehr kennen. (Brauchen sie auch nicht, denn bessere algorithmische Taschenrechner zu ca. 100 € rechnen das bereits mit eingebauten Funktionen aus.) Fürchterlich ist allerdings etwas anderes. Wenn Maturanten die eh schon leichter werdenden Maturaarbeiten nicht lösen können und sich externe Hilfe via Handy erschmuggeln, könnte ich die Schummelei noch als gewisse geistige Leistung anerkennen.
Wenn sie dann aber damit im Internet (z.B. Facebook) prahlen, geht es mir nicht mehr um das Nichtkönnen von einfacher Mathematik. Es geht mir darum, dass für diese Schüler einfach ein "Reifegrad" noch nicht erfüllt ist.
Ich persönlich würde keine Nachprüfung gestatten sondern eine Klasse wiederholen lassen.
read 936 times

6
Jun
2015

čušpajz

čušpajz = wenn man es ausspricht, klingt es wie ein deutsches Wort: Zuspeise.
Man könnte auf Beilage tippen.
Ich habe gerade erfahren, dass man das Wort in Ungarn verwendet hat. Anscheinend kommt es noch aus derösterreichisch-ungarischen Monarchie.
Ich fand es auf einer Speisekarte in Novi Sad. Novi Sad ist eine Stadt an der Donau, nordwestlich von Belgrad.
Im Prinzip ist es wirklich eine Beilage, ein Gemüse, (Karotten und anderes) welches sich in einer einfachen Einbrennsauce befindet. Vielleicht ist aber vegetarischer Eintopf die korrekte Bezeichnung. Auch Kroatien kennt das Gericht in unterschiedlichsten Ausführungen. Die englische Übersetzung lautet stew.
Geschmeckt hat es sehr gut - als Beilage zu einem Schweinsmedaillon in Kirschensauce.
Vielleicht kennt das jemand meiner LeserInnen.
Die Serben im Restaurant und meine Kursteilnehmer konnten mir nicht auf Anhieb sagen, was es ist, obwohl dann schon allgemein auf Gemüse getippt wurde:)
read 604 times

28
Mai
2015

Frühjahrsmüdigkeit

kann es ja nicht sein.
Ich übe gerade an der 30. Sonate von Beethoven. Die ist technisch nicht so schwer, wenn man von den Trillern in der 6. Variation des letzten Satzes absieht.
Es gibt Pianisten, die sie als ihre Lieblingssonate von Beethoven bezeichnen und das mit besonderen Eigenschaften der Sonate begründen.
Tatsächlich fällt mir auf, dass ich nach einer Stunde so fix und fertig bin, dass ich mich sofort erschöpft hinlege.
Also irgendwas ist da schon sehr merkwürdig.

Für Musikinteressierte: sehr interessanter Vortrag:
Andras Schiff - Vortrag in Wigmore Hall
read 650 times

26
Mai
2015

Was endet und was bleibt

Es ist schon bekannt, dass ich nur über Musik und Arbeit schreibe. Alles andere würde zu sehr in die Belange von anderen Menschen eingreifen, daher versage ich mir manches, worüber ich gerne kommentieren würde.
Also heute ist die Arbeit dran:
Ich habe vergangenen Freitag die Firma in Serbien zur Liquidation angemeldet. Nein, kein Konkurs. Sie wird einfach geschlossen. Gerade als die Entscheidung gefallen war, kamen noch ein paar Anfragen.
Daher werde ich im Juni noch ein paar Schulungen machen. Ein größerer Auftrag, der sich ergeben könnte, wird von Wien aus erledigt, falls er wirklich eingeht.
Heute gab es die Bekanntgabe bei uns in der Wiener Firma. Obwohl das Serbien-Projekt letzten Endes Verlust bedeutet hat, wurden mir noch ein paar Rosen gestreut.
Ich habe es halt versucht. Such is life.
Mich schmerzt es nur ein bisschen, dass ich den besten Mitarbeiter nicht nach Wien locken konnte. Er hätte so gut zu unserem Team gepasst.
Aber irgendwie habe ich mich damit abgefunden. Es ist ja eigentlich schön zu sehen, dass es noch fachlich gute Leute gibt, die in ihrer Heimat bleiben, wenn die meisten ins Ausland flüchten.
Ich sollte eine Flasche Wein aufmachen. Ha, es gibt ja noch einen Rest vom 2003 aus der Provence, den wir gestern zur Feier des Tages geöffnet haben. Den trink ich jetzt aus.

Ich bin etwas traurig. Es ist letztlich eine Niederlage. Das wäre nicht so schlimm. Bis jetzt bin ich immer wieder aufgestanden. Nur jetzt wird es keinen neuen Anlauf mehr geben. Jetzt freue ich mich auf die Pension.
Der nette Kollege, der mich auf seinem Heimweg bei mir zuhause absetzt, meint zwar: geh so richtig in Pension gehst Du ja gar nicht. Das meint er ehrlich. Und vor zwei Jahren hätte er recht gehabt. Doch jetzt ist es aus.
Ich übe lieber an der Opus 109. Das ist zwar ein teuflisches Unterfangen, doch ich habe ja den Rest meines Lebens dafür Zeit.
Beethoven 30. Sonate
Eine Aufnahme aus dem Jahr, in dem ich 4 Jahre alt war.
So kann man auch 60 Jahre überbrücken.
read 579 times
logo

auf 70 steuernd

die Erfahrungen genießend

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Nachtrag zu diesem Jahr
Abschluss der Musikaktivitäten Die Leistung des Jahre...
steppenhund - 10. Dez, 18:59
Langsamer Abschied
Долгое прощание - Langsamer Abschied Dieses Buch von...
steppenhund - 13. Nov, 12:01
Aleksandra Mikulska
Es gibt drei Pianistinnen, die ich ganz hoch einschätze,...
steppenhund - 22. Okt, 14:44
Quietschen
Q U I E T S C H E N Als ich gestern nach dem Aufstehen...
steppenhund - 20. Okt, 12:36
Ich liebe meinen Induktionsherd....
Ich liebe meinen Induktionsherd. Brauchst auch den...
la-mamma - 18. Okt, 18:10

Meine Kommentare

wenn Sie der Lehrer meiner...
würde ich mich wundern, dass Sie nicht auf meinen Kommentar...
abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

The bridge


Bloggen
Computer
ernst
Familie
Film
fussball
Icebreaker
Ist das jetzt das Alter
Kino
Kultur
Leben
Lesen
Musik
nichttägliche Mathematik
Philosophie
Politik
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren