19
Feb
2014

Managerkrankheit

Momentan bin ich krank. Und ich beschließe, ab morgen wieder gesund zu sein. Fast eine Woche laboriere ich jetzt an Ohr, Nase, Müdigkeit, vielleicht war es eine fieberlose Grippe, die anscheinend momentan auch in Saison ist.
Doch in Wirklichkeit scheint es sich um eine Managerkrankheit zu handeln. Letzte Woche habe ich mir selbst ein Lob ausgesprochen und eine Arbeit zufrieden als vorläufig beendet erklärt und damit fing der Schwächeanfall an. Ungefähr 16 Stunden habe ich jetzt jeden Tag geschlafen. Möglicherweise hatte ich doch Fieber. Ich kenne mich soweit, dass ich auf erhöhte Temperatur schließen kann, wenn sich meine Träume in Schleifen bewegen.
Vor zwei Tagen versuchte ich im Traum eine preisgünstige und schnelle Verbindung von Cannes nach Wien zu finden. Und zwar mir der Eisenbahn. Irgendwann beschloss ich, dass die letzte Strecke Zürich-Wien mit dem Railjet zu erledigen war. Wie komme ich von Cannes nach Zürich. Entweder entlang der Küste nach Genua, von dort nach Mailand und weiter nach Zürich. Aber besser wäre es vermutlich von Cannes nordwestlich in Richtung Genf zu zielen. Ich weiß nicht, wie ich auf Cannes gekommen bin. Eigentlich hatte ich vermutlich Nizza gemeint. Wenn ich fieberfrei bin, wache ich normalerweise auf, schaue geschwind im Internet nach und schlafe beruhigt weiter.
Aber was mich schon beunruhigt hat, war mein absolutes Desinteresse. Ein paar Mails habe ich beantwortet, pro Tag habe ich eine Stunde Klavier geübt, das war es. Weder Einträge auf twoday, noch die Nachrichten - nicht sehr überraschend - haben mich interessiert. Appetit eher durch Abwesenheit auffallend. Eigentlich habe ich nur ans Gesundwerden gedacht, weil am Samstag die nächste Dienstreise ansteht. Und da werde ich wohl wieder fit sein, wie es bei Managern so üblich ist.
Als Workaholic kann ich mich ja nicht mehr wirklich bezeichnen.
300 volle Arbeitstage habe ich noch. Und ich bin verwundert, denn so habe ich nie in meinem Leben gerechnet, nicht einmal während der Bundesheerzeit.
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Und mein Beruf geht mir auf die Nerven. Nein, nicht der Beruf, sondern das, was ich darüber in Zeitschriften und in den Nachrichten lese. Die Elektronik und die Informatik gehen in die falsche Richtung. Und da stoße ich mich noch nicht einmal an der NSA. Ich lese Fachzeitschriften und denke mir: da steht nur mehr Sch... drin. Und man darf mir glauben, es liegt nicht daran, dass ich die Inhalte nicht verstehe.
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13
Feb
2014

Das Schweizer Modell

Die Abstimmung in der Schweiz hat ja einigen Staub aufgewirbelt. Ich finde das Ergebnis der Kontingentierung nicht besonders aufbauend, aber auch nicht tragisch.
Die Frage ist ja, in welcher Höhe werden die Kontingente den angesetzt?
Wenn die Kontingentierung großzügig bemessen wird, kann es dauern, bis überhaupt eine Änderung im Ablauf erkannt werden kann.
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Falls aber geplant ist,eine wirklich restriktive Kontingentierung vorzunehmen, werden die Schweizer schon bald wieder abstimmen, wenn sich die EU darauf einigt, Visa für Schweizer zu verlangen, die aus ihrem Land wo anders hinwollen.
Ok, nach den USA dürfen sie umsonst fliegen, obwohl man da etwas mit der Überfluggenehmigung über europäisches Gebiet noch etwas unternehmen könnte.
Aber sonst auf dem Landweg könnte ich mir eine Visumspflicht schon vorstellen:
Ein-Tages-Visum ... kostenlos, nur ein bisschen umständlich, weil ein Antrag ausgefüllt werden muss. Das dauert dann an der Grenze mit Abwicklung
Ein-Wochen-Visum ... 50 €. Wer meint, dass das zu hoch ist, soll sich nur das Verhältnis der Gehälter in der Schweiz und in Österreich ansehen.
Ein-Monats-Visum ... 200 €.
Dauervisum ... 15.000 €
Durch die elektronischen Grenzkontrollen können Überschreitungen des legalen Auslandsaufenthalts leicht überwacht werden.
Falls jemand argumentieren sollte, dass er ja nur ein paar Tage in der EU war und danach in ein EU-freies Land weitergereist ist, hat er dafür Sorge zu tragen, einen entsprechenden Nachweis an den Zollstellen von Ausreise und Einreise zu erbringen.
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Die Schweizer werden wohl versuchen, mit Druckmitteln wie Schokolade, Käse und Geld die Bestimmungen zu Fall zu bringen. Doch es wäre einmal die Möglichkeit, ein geschlossenes Vorgehen der EU zu zeigen...
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10
Feb
2014

Der Verlust

Durch Zufall wähle ich heute einen Kanal, auf dem der 2003 gedrehte Film "Die Kinder des Wüstenplaneten spielt". Eine Trilogie, die 251 Minuten dauert.
Ich finde Dune (von Frank Herbert), mit all seinen Folgen - ich glaube, insgesamt sind es 6 Bücher - faszinierend. Ich habe zwei Computerspiele gespielt und zwei verschiedene Verfilmungen gesehen.
Ich würde nichts lieber tun, als mir die gesamte Trilogie anzusehen, sie setzt ungefähr beim 2. Buch an. Ich hätte nichts lieber getan, denn momentan habe ich mich vom Schirm entfernt und höre den Ton.
Die Darstellung bestimmter Einzelheiten ist gut gelungen. Doch ich will nicht den Film sehen. Der Film ist bereits in meinem Kopf während des Lesens gelaufen. Alles, was ich sehen kann, interferiert mit meinen eigenen Vorstellungen und Erinnerungen.
So habe ich etwas verloren, was ich einmal hatte - den Wunsch, die weiteren Bände verfilmt zu sehen.
Komisch, nicht.
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7
Feb
2014

Apropos Yenta

Untertitel: Was ich so lese

Als ich jung war, las ich sehr gerne Entwicklungsromane.
Es waren meistens Männer, die sich entwickelten. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Begeisterung vo Arrowsmith (Sinclair Lewis) oder "Of Human Bondage" (W.S.Maugham). Ebenso gehörte der "Wilhelm Meister" (s Lehrjahre) zu meiner Jugendlektüre und in Mignon muss ich wohl ebenso verliebt gewesen sein wie in Dostojewskis Sonja.
Als Kind las ich aber auch begeistert die Nesthäkchen-Bücher. Ich weiß nicht einmal, ob man das heute zugeben darf. Da wird sicher jemand Vorläufertum zum Nationalsozialismus zuordnen. Oder halt eine "heile, rechte Welt des Establishments."

Je älter ich wurde desto häufiger waren die Hauptpersonen Frauen. Es war interessant zu lesen, wie Frauen ihr Leben erleben. Jane Austin war nicht so mein Fall, trotzdem fand ich nach dem Ansehen des Films "Stolz und Vorurteil", dass ich etwas dazu gelernt hatte. Frauen haben mich immer sehr interessiert und ich hatte Glück, eine sehr tolerante Ehefrau an meiner Seite zu haben.

Diese brachte nun wieder andere Literatur in mein Leben. Eines der letzten Bücher, die ich in einem Sitz bis zum Ende durchlas, war "das Schloss aus Glas" von Jeannette Walls.

Jetzt habe ich über dieses Medium hier ein weiteres Buch gefunden, es heruntergeladen und gestern nach der Arbeit in einem Zug durchgelesen. Es ist "Wegen der Schuld" von Yenta E.
Das Buch hat bei mir eine Stimmung wie "Die andere Seite" von Kubin ausgelöst. Eine zunächst nicht so schlimm erscheinende Gesamtsituation wird durch die Schilderung der Psychotherapie zu einem Albtraum transformiert.
Es kommt immer noch schlimmer.
Würde ich das Buch ohne Begleitinformation lesen, hätte ich vielleicht irgendwann zum Lesen aufgehört. Es wurde schlimmer und schlimmer und unvorstellbar, wie die Protagonistin, (wenn man sie überhaupt so nennen kann) die Kurve kratzen könnte.
Offensichtlich hat sie das geschafft, denn die Geschichte endet mit einem Nachwort, was zehn Jahre nach dem Geschehen spielt oder vielleicht überhaupt erst nach einer viel längeren Periode verfasst wurde. Das Überleben ist also geglückt.
Die Autorin hat geschrieben, dass sie den 2. Abschnitt stark gekürzt hat, um den roten Faden nicht zu zerstören. Vielleicht wird aus dem doch noch ein separates Buch.
Es ist schwer zu sagen, ob sich das Buch verkaufen wird. Alles ist möglich: vom Bestseller zum Ladenhüter.
Für mich finde ich ein Attribut dafür: "packend".
Gegen dem Ende zu sind ein paar psychologische Befunde angeführt, deren Textierung einem die Haare aufstellen lässt.
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Und wie es im Nachwort heißt: es ist leider möglich, an sehr schlechte Psychiater zu geraten. Wie sehr sie ein Leben beeinflussen können, ist hier deutlich genug geschildert.

Nachsatz: Im Buch sind einige Vorfälle geschildert, die ich in meiner Jugend nie für möglich gehalten hatte. Oder jedenfalls als sehr selten angesehen hätte. Mittlerweile kenne ich Statistiken über inzestuösen Missbrauch und bin überhaupt nicht skeptisch, wenn ich Berichte darüber lese. Aber manchmal ist es für mich unvorstellbar, was sich Menschen gefallen lassen. Wirklich unglaublich.
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3
Feb
2014

Ein neuer Versuch

Der langsame Satz jetzt in einer Form, mit der ich mich "langsam" identifizieren kann.

Beethoven opus 2/3 Adagio


Und für die neugierigen Fans - ich weiß, dass es da 2-3 gibt - sind hier Probeübungseinspielungen der Sätze 3 und 4.

Alles andere als perfekt. Der 4. Satz hat noch einige schwere Lücken, doch der Spirit ist zumindest bereits da:)

Beethoven opus 2/3 Satz 3 und 4

Aufgenommen am 2.2.2014 (gerade von Serbien zurückgekommen und drei Stunden vor der Reise nach Bulgarien...)
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abohn - 25. Apr, 15:30
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Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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