24
Jan
2014

N wie ?

An sich liegen ja bei N die Nüsse auf der Hand. Darüber könnte ich so einiges schreiben, denn ich liebe Nüsse in praktisch jeder Verarbeitung. Möglicherweise sind die Nüsse bei mir auch mystisch besetzt, denn schon als kleines Kind bekam ich die Bedeutungsschwere des Wortes Nussbaum immer wieder vor Augen geführt.
"Der Nussbaum tragt heuer viel." "In dem Garten steht auch ein Nussbaum." "Die haben ja sogar einen Nussbaum."
Die angesprochenen Bäume waren Walnussbäume und sie stellten so etwas wie ein Faktotum in den Gärten meiner Vorfahren dar. Einen Nussbaum zu fällen wäre einem Sakrileg gleichgekommen.
Nüsse sind gesund.
Die Nüsse meiner Großmutter waren besonders gesund, vor allem dann, wenn sie sie in Nusstorte einsetzte. Es mag unbedeutend klingen, aber die Nusstorte meiner Großmutter war das einzige Gericht, wo ich Schlagobers tolerierte. (Meine Bekannten und Freunde kennen meine Milch- und Schlagobersverweigerung.)
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Aber ich wollte ja gar nicht über Orasnice schreiben. (Ein wunderbares Nussdessert in Serbien) Ich wollte auch nicht über die Mandelbögen in der Bad Ausseeer Konditorei schreiben, die die besten auf der Welt zu sein schienen.
Ich will auch nicht über die einzelnen Eisvarianten mit Nuss schreiben, die ein österreichischer Geschäftsmann in seinem Geschäft nahe der Knez Mihailjova anbietet.
Es fällt mir schwer, meine Erinnerung an den Nussbecher in Kufstein zu verdrängen, bei dem man zuerst meint, dass 7 Euro doch etwas viel für ein Eis ist. Wenn man dann den Becher sieht, meint man eher, dass 7 Euro wenig für den Becher sind.
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All das wollte ich nicht schreiben. Denn mir hat es die Nagami angetan. Die Nagami findet man immer häufiger auf den Desserts der Schicki-Micki-Gastronomie. Ich habe schon oft beobachtet, dass Gäste sie einfach beiseite geschoben haben, weil sie dachten, es sei nur Garnierung.
Dabei schmeckt eine Nagami ganz ausgezeichnet. Man nimmt das ganze Ästlein und löst mit dem Mund die Frucht ab. Natürlich ist sie auch sehr schön anzusehen. Und wahrscheinlich haben die wenigsten eine Ahnung, worüber ich da tatsächlich schreibe.
Naja, neben der Kastanie für K gibt es noch die Kumquat. Sie kommt ursprünglich aus Asien und hat leichten Orangengeschmack, gewürzt durch die Haut, die man mitessen kann.

Tja, so ist das mit dem N. Die exotische Nagami oder die heimische Wallnuss - es sollte für jeden etwas dabei sein.
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22
Jan
2014

Neue Version

Das habe ich ja schon vor einigen Tagen eingestellt.
Das ist eine, wie ich meine, musikalisch verbesserte Version.

Mal sehen, was die Fachleute dazu sagen.
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20
Jan
2014

Abbado

Hier würde ein Beitrag über diesen großartigen Dirigenten stehen. Aber es wurde hier schon ausreichend schön ausgedrückt.
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19
Jan
2014

I wie I

Ich hätte auch I wie "ich" schreiben können, doch auf Englisch wird das ich ja mit I übersetzt. Damit wird die Angelegenheit noch klarer. Gibt es in einer Sprache ein Wort, dass durch einen einzigen Buchstaben ausgedrückt wird, so wird es wohl recht wichtig sein.
Ich könnte natürlich auch schreiben I wie Ego. Aber das passt ja dann nicht mit dem Buchstaben. Aber das Ego ist in unserer Gesellschaft heute wichtiger denn je zuvor. Oder es wird wichtiger genommen als es ist. Heute zählt die IAS-Gesellschaft. I(ch will) A(lles) S(ofort haben). Das wird uns durch die Medien suggeriert. Lebensstandard in Filmen, einhämmernde Werbung, - alles sollte heute möglich sein, vor allem jetzt und sofort.
Etwas versöhnlicher wirkt der Buchstabe I in slawischen Sprachen. Da bedeutet er nämlich "und". Und drückt zumindest schon eine Mehrzahl aus. Ich und etwas anderes oder andere Menschen.
Wäre ich ein Kind, dann assoziierte ich das I am ehesten mit Indien oder Indianern. Es ist schon interessant, dass es einen Unterschied zwischen Indianern und Indern gibt. Da tut sich eine ganze Entdeckungswelt bzw. ein Entdeckungsirrtum auf. Die Indianer sind heute die mit Esoterikanspruch und "In sich gehen"-Anspruch. Die Inder, die einmal als Sexkapazitäten galten, haben ihren Kamasutra-Anspruch auf Gruppenvergewaltigungen reduziert. In Österreich kämpfen sie für billigere Telefontarife. (Mit Verlaub gesagt, diese Werbekampagne kotzt mich noch mehr an, als Geiz ist geil vor einigen Monaten.)
Das I hat in manchen Fällen wirklich negative Konnotationen. Der Iltis ist zwar putzig, doch sagt man "stink nicht wie ein Iltis". Der Index wäre ein vollkommen neutrales Wort, wenn er nicht auch die Liste der Bücher angeben würde, welche von der Katholischen Kirche verboten waren.
Eine Insel ist ambivalent. Wir wünschen uns eine einsame Insel zum entspannen, aber wir lieben es nicht, eine einsame Insel in der Gesellschaft zu bleiben. Der Igel ist ein Tier zum Liebhaben, wir haben unsere Igel gefüttert, wenn wir welche im Garten entdeckten. Weil er so lieb ist, braucht er die Stacheln um sich zu wehren.
Dann gäbe es da ja noch die Vorsilbe "in", die bei einigen Wörtern statt des "un" verwendet wird. In- drückt praktisch immer etwas Negatives aus. Insuffizienz, Inkontinenz und dergleichen mehr.
Das "In" in Institution ist eine Verfälschung des "un", doch Institutionen haben auch einen schalen Beigeschmack.
Und dann gibt es noch das "Inter". Das verbindet wieder, fast schon so gut wie das slawische "i".
Interdisziplinär und international verbindet getrennte Einheiten.

Wenn jemand dieser Beitrag nicht gefällt, kann er noch immer "igitt" kommentieren:)
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18
Jan
2014

H wie H.H.

Als ich Student war, war Hermann hesse "in". Er war Lesestoff in der Schule. Ich fand ihn in den Buchgeschäften in Amerika. Das Glasperlenspiel war nicht so bekannt. Und nicht alle Leute kannten den Steppenwolf. Dass mein Blogname nicht Steppenwolf sondern Steppenhund ist, hängt mit einem Fehler in der Blogsoftware von twoday zusammen. Ist nicht so wichtig. Aber der Harry Haller aus dem Steppenwolf war eine Identifikationsfigur. Eigentlich eine negative, wie Hesse selbst einigen Leserbriefen erwiderte. Zu Beginn ist er ja angewidert und gewillt, sich das Leben zu nehmen. Seine Heilung erfolgt in einer Hippie- oder Gipsy-ähnlichen Umgebung, orgienhaft nd mit einigen Anspielungen, denen man nicht zu wortwörtlich folgen sollte.
Aber das H.H. von Harry Haller hat mir schon gefallen. Da haben ja sogar die ersten zwei Buchstaben gepasst. Ha ha. Manchmal haben meine Schulkollegen damit Scherze aufgeführt.
Im Russischen wurde mein Name dann nicht mit einem X geschrieben, was auf russisch wie ein CH ausgesprochen wird. Das deutsche H wird zu einem G umgewandelt.
So heißt es z.B. 50 Gerz, wenn die Frequenz der Netzspannung angegeben wird.
Und ich war Gans. Ich hab das gemocht. Denn im Märchen hat der Hans im Glück ja auch irgendwann einmal eine Gans. Ich habe auch eine aus Porzellan, ein Geschenk meiner Schwester vor langen Jahren.
H hat aber noch eine andere Bedeutung, noch viele andere Bedeutungen. Die für mich bedeutenden Bedeutungen hängen mit der Verwendung der Tonart h-moll zusammen:
Allen hier angeführten Kompositionen haftet etwas Metaphysisches bzw. Religiöses an.

Bach Messe in h-Moll
Schubert Unvollendete
Liszt Sonate
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abohn - 25. Apr, 15:30
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lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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