8
Mrz
2013

Wer wohnt in Essen?

Und möchte einen Blogger live treffen?
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Bin vom 7.4. bis 10.4. in Essen auf einer Konferenz und frage mich, ob es dort irgendwelche Blogger gibt, die ein Treffen organisieren wollen.
Von denen, die ich kenne, fällt mir keiner ein. Aber es gibt ja auch ein paar, die sich nicht so weit outen.

So abgehakt.

Nachtrag:

Essen scheint twoday-frei zu sein:)
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3
Mrz
2013

Schmunzeln

Ursprünglich war es kein Schmunzeln. Ich sah sehr interessiert die Dokumentation Österreich I von Hugo Portisch an, die ich als ausgezeichnet ansehe. Der Zusammenhang mit der Ursache meines Schmunzelns wird auch nicht auf den ersten Blick ersichtlich sein. Danach gab es Mittagessen und jetzt komme ich gerade vom Wählen zurück.
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"Möchtest Du ein Hendlhaxerl mitnehmen? Etwas Erdäpfelpüree? Willst Du noch das Fleischlaibchen mit haben?" - Nicken, Nicken, Nicken. Ich sah meine Tochter an und musste schmunzeln, was sie verunsicherte. "Wieso lachst Du?" Dann erklärte ich ihr den Zusammenhang.
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Meine Tochter sehen wir nur zu Familienfeiern oder zu den seltenen Gelegenheiten, an denen sie außerdem noch nach Wien kommt. Diesmal war ich der Auslöser, weil ich sie zu einer Veranstaltung eingeladen hatte. Heute musste sie gleich nach dem Mittagessen wieder nach Graz und meine Frau packte den Proviant ein. Dazu gehörte auch noch ein Baguette und ein Mandelcroissant von unserer hervorragenden Boulangerie in Brunn, die ziemlich gut zu gehen scheint. Samstags, sonntags, immer frisches Brot oder eben französisches Baguette.
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Also warum schmunzelte ich? Es war so offensichtlich, wie die Familientradition meiner Familie fortgesetzt wird. Genauso hatte meine Mutter meine Frau gefragt. Genauso hatte meine Grossmutter meine Mutter gefragt. Essen spielte in unserer Familie eine große Rolle. Mein Vater, der genaue Buchhaltung führte, stellte manchmal fest, dass Essen einen der größten Ausgabeposten ausmachte. Er beschwerte sich nicht, weil qualitativ hochwertiges Essen als notwendige Therapie angesehen wurde, auf die meine Mutter infolge ihrer angeschlagenen Gesundheit Anlass zu geben schien.
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Die Assoziationen gehen aber noch etwas weiter. Ich erzählte meiner Tochter, dass meine Eltern den ersten Urlaub am Bauernhof in Oberösterreich machten, als ich zwei Jahre alt war. Der Grund dafür war ein Frühstück, dass dort Milch, Butter und Eier beinhaltete. Das war 1953 noch fast unerschwinglich. Vier Jahre später war es nicht mehr so schwierig, Nahrungsmittel zu bekommen. Dazwischen lag der Staatsvertrag, der sich anscheinend doch auch in der Versorgungslage niederschlug. In der Zeit davor konnte mein Großvater mütterlicherseits noch seine Hamsterfähigkeiten unter Beweis stellen. Auf seinem Motorrad fuhr er 80 km weit nach Niederösterreich hinaus, um 12 Eier oder ein halbes Kilo Butter zu ergattern.
Diese Eigenschaften ließen sich auch später nicht verleugnen, wenn er auf den Markt in Brigittenau um einen grünen Salat geschickt wurde und mit einem Sauschädel im Rucksack zurück kam.
"Aber Karl, was hast denn da wieder eingekauft? Einen Salat hättest Du bringen sollen." klagte meine Großmutter. Nicht wörtlich - aber so in meiner Erinnerung gespeichert - antwortete er: "Aber der hat mich so lieb angesehen."
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Da meine Großeltern Sudetendeutsche aus der Umgebung des heutigen Ostrava waren, schließt sich der Kreis bis zur 1. Republik. Ich weiß nämlich nicht, ob sie vertrieben wurden oder schon vorher nach Österreich kamen. Davor, im ersten Weltkrieg jedenfalls, war mein Großvater in Pula stationiert. Von dieser Zeit pflegte er manchmal zu schwärmen. Und da gibt es dann auch die Querverbindung zur Trapp-Familie und dem "Sound of Music".

Irgendwie ist es schon interessant, wie ein kleiner Dialog ein Jahrhundert an Geschichte aufspannen kann.
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19
Feb
2013

Der letzte Musikwunsch

Anläßlich meines letzten Eintrags fällt mir ein weiterer in Fortsetzung ein: was wünschen wir uns als letzte Musik zu hören, bevor wir in eine andere Welt gehen.

Als ersten Eintrag nenne ich den Musikwunsch meiner verstorbenen Tante. Es ließ sich leider nicht in der Form arrangieren, wie sie es vielleicht gerne gehabt hätte. Doch könnte der Eintrag ein Beweis dafür sein, dass sie nicht vergessen worden ist. Sie war eine wunderbare, hochbegabte Frau und Künstlerin mit ein paar Ecken und Kanten. Als Akademikerin in einer Zeit, wo sie Vorreiterrolle spielte, musste sie sich beruflich in einer Männerdomäne beweisen. Heutzutage hätte sie es wesentlich leichter gehabt, ihre Vorstellungen zu verwirklichen. Sie war äußerst tierlieb und manchmal denke ich, dass der Hund den wir nach ihrem Tod zu uns nahmen, etwas von ihrer Tierliebe weiter transportieren konnte. Es war die Zeit vor den schnellen Digitalkameras, (also daher kein Bild) als diese Staffordshire Bullterrier-Hündin halb rücklings auf der Fußbodenheizung ans Fenster gelehnt dalag, und an ihrem Bauch drei junge Kätzchen schlummerten. Ein Bild, dass sich auch ohne Kameras eingebrannt hat.

Hier findet sich ihre Musik: https://www.youtube.com/watch?v=ZEQecQjPP2w
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17
Feb
2013

Seelenwanderung

Es gibt Menschen, die wir in der Erde begraben; aber andere, die wir besonders zärtlich lieben, sind in unser Herz gebettet. Die Erinnerung an sie mischt sich täglich in unser Tun und Trachten, wir denken an sie, wie wir atmen, sie haben in unserer Seele eine neue Gestalt angenommen, nach dem zarten Gesetz der Seelenwanderung, das im Reich der Liebe herrscht.

[Honoré de Balzac]

Eine schöne Beschreibung, die mich vor allem deswegen überrascht, weil Balzac den Begriff der Seelenwanderung verwendet.

Der Anlass war das Begräbnis meiner Schwägerin, bei dem ich selbst nicht anwesend sein konnte, aber meine Frau sehr schön davon berichten konnte.

Eine Seitengeschichte dazu betrifft meinen Schwager. Der hatte bis jetzt eine sehr schwere Zeit gehabt, seiner Frau beim Sterben zuzusehen. Es geht ihm jetzt besser. Warum? Er ist Mitglied in drei Chören, an denen er jetzt wieder aktiv teilnehmen kann. Dort gibt es Freunde aber vor allem auch die Gelegenheit, seine Emotionen in der Musik auszuleben. Das ist schon ein sehr tröstlicher Gedanke.

Über meine verstorbene Schwägerin erzähle ich nichts. Sie war ein fantastischer Mensch, wie auch diie anderen Familienmitglieder, die ich kenne. (inklusive meiner Frau:) Man kann sich schwer vorstellen, wie viele Menschen bei der ersten Trauerfeier waren.
Was immer uns nach unserem Tod erwartet, mache ich mir um ihren Verbleib keine Sorge.
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10
Feb
2013

Carmen

Also auch wenn die Obraszova gut singen kann, die Carmen selbst ist ein bisschen deppat. An der Oper habe ich ja immer Verständnisschwierigkeiten gehabt. Aber gut, ich muss ja nicht Alles verstehen.
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Sollen sich die Feministinnen mit ihr identifieren!
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nichts für Mozartliebhaber

Von Mozart gibt es eine Fantasie UND Sonate in c-moll, die ich immer mal sehr gerne gespielt habe. Ich glaube, seit ich sechzehn war.
Heute drehe ich das Radio zum Mittagskonzert auf und erlebe, dass davon eine Orchesterfassung gespielt wird.
Es gibt ja Orchesterfassungen, die ich notgedrungen akzeptiere. Wenn z.B. Ravel Mussourgski orchestriert.
Aber bei Mozart hebt es mir den Magen aus. Da geht es um den Satz: "Schnitzel ist gut, Schlagobers ist gut, wie gut muss erst Schnitzel mit Schlagobers sein?
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Da finde ich ja noch die diversen Cross-over-Versionen ehrlicher.
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lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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