19
Feb
2013

Der letzte Musikwunsch

Anläßlich meines letzten Eintrags fällt mir ein weiterer in Fortsetzung ein: was wünschen wir uns als letzte Musik zu hören, bevor wir in eine andere Welt gehen.

Als ersten Eintrag nenne ich den Musikwunsch meiner verstorbenen Tante. Es ließ sich leider nicht in der Form arrangieren, wie sie es vielleicht gerne gehabt hätte. Doch könnte der Eintrag ein Beweis dafür sein, dass sie nicht vergessen worden ist. Sie war eine wunderbare, hochbegabte Frau und Künstlerin mit ein paar Ecken und Kanten. Als Akademikerin in einer Zeit, wo sie Vorreiterrolle spielte, musste sie sich beruflich in einer Männerdomäne beweisen. Heutzutage hätte sie es wesentlich leichter gehabt, ihre Vorstellungen zu verwirklichen. Sie war äußerst tierlieb und manchmal denke ich, dass der Hund den wir nach ihrem Tod zu uns nahmen, etwas von ihrer Tierliebe weiter transportieren konnte. Es war die Zeit vor den schnellen Digitalkameras, (also daher kein Bild) als diese Staffordshire Bullterrier-Hündin halb rücklings auf der Fußbodenheizung ans Fenster gelehnt dalag, und an ihrem Bauch drei junge Kätzchen schlummerten. Ein Bild, dass sich auch ohne Kameras eingebrannt hat.

Hier findet sich ihre Musik: https://www.youtube.com/watch?v=ZEQecQjPP2w
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17
Feb
2013

Seelenwanderung

Es gibt Menschen, die wir in der Erde begraben; aber andere, die wir besonders zärtlich lieben, sind in unser Herz gebettet. Die Erinnerung an sie mischt sich täglich in unser Tun und Trachten, wir denken an sie, wie wir atmen, sie haben in unserer Seele eine neue Gestalt angenommen, nach dem zarten Gesetz der Seelenwanderung, das im Reich der Liebe herrscht.

[Honoré de Balzac]

Eine schöne Beschreibung, die mich vor allem deswegen überrascht, weil Balzac den Begriff der Seelenwanderung verwendet.

Der Anlass war das Begräbnis meiner Schwägerin, bei dem ich selbst nicht anwesend sein konnte, aber meine Frau sehr schön davon berichten konnte.

Eine Seitengeschichte dazu betrifft meinen Schwager. Der hatte bis jetzt eine sehr schwere Zeit gehabt, seiner Frau beim Sterben zuzusehen. Es geht ihm jetzt besser. Warum? Er ist Mitglied in drei Chören, an denen er jetzt wieder aktiv teilnehmen kann. Dort gibt es Freunde aber vor allem auch die Gelegenheit, seine Emotionen in der Musik auszuleben. Das ist schon ein sehr tröstlicher Gedanke.

Über meine verstorbene Schwägerin erzähle ich nichts. Sie war ein fantastischer Mensch, wie auch diie anderen Familienmitglieder, die ich kenne. (inklusive meiner Frau:) Man kann sich schwer vorstellen, wie viele Menschen bei der ersten Trauerfeier waren.
Was immer uns nach unserem Tod erwartet, mache ich mir um ihren Verbleib keine Sorge.
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10
Feb
2013

Carmen

Also auch wenn die Obraszova gut singen kann, die Carmen selbst ist ein bisschen deppat. An der Oper habe ich ja immer Verständnisschwierigkeiten gehabt. Aber gut, ich muss ja nicht Alles verstehen.
-
Sollen sich die Feministinnen mit ihr identifieren!
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nichts für Mozartliebhaber

Von Mozart gibt es eine Fantasie UND Sonate in c-moll, die ich immer mal sehr gerne gespielt habe. Ich glaube, seit ich sechzehn war.
Heute drehe ich das Radio zum Mittagskonzert auf und erlebe, dass davon eine Orchesterfassung gespielt wird.
Es gibt ja Orchesterfassungen, die ich notgedrungen akzeptiere. Wenn z.B. Ravel Mussourgski orchestriert.
Aber bei Mozart hebt es mir den Magen aus. Da geht es um den Satz: "Schnitzel ist gut, Schlagobers ist gut, wie gut muss erst Schnitzel mit Schlagobers sein?
-
Da finde ich ja noch die diversen Cross-over-Versionen ehrlicher.
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9
Feb
2013

Sieben

In der Anthroposophie ist das Menschenleben in Abschnitten zu je 7 Jahren geteilt. Danach würden sich meine Einstellungen und Lebensgewohnheiten erst in eineinviertel Jahren ändern. Anscheinend hat etwas meinen Ablauf beschleunigt.
Ich kann es kaum mehr über mich bringen Nachrichten zu hören oder lesen. Auch bei den Blogs interessieren mich nur mehr ganz wenige, die meisten davon mit humorvollem Charakter. Die Lust zum Kommentieren ist verflogen und meine Mitleidsbereitschaft ist auf null. Mittlerweile spende ich zwar gerne, allerdings dorthin, wo ich die Menschen gar nicht kenne. Ärzte ohne Grenzen oder CARE. Manchmal gebe ich den Augustin-Leuten etwas, aber das kommt immer seltener vor.
Ich lese, wenn Leute jammern oder philosophieren und denke mir nur: jeder hat sein Schicksal in der Hand. Wenn er so weit ist, dass er jammern und schreiben kann, kann er auch etwas Produktives tun. In seiner Freizeit, nicht als Beruf.
So ist das. Es dreht meine bisherige Lebenseinstellung ziemlich um. Ich bin nicht unbedingt zum Misanthropen geworden, doch mein Verantwortungskreis beschränkt sich mehr und mehr auf Familie. Die anderen gehen mich nichts mehr an. So scheint es zumindest momentan.
Da gibt es auch nichts zu bejammern. Wenn ich jammern würde, wäre ich der erste, den ich nicht aushalten könnte:)
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2
Feb
2013

mit 16

Spenden wir Trost,
So sollten wir weinen.
Denn nur um zu teilen,
Ist diese Welt uns gegeben.

[Was ich mit 16 alles geschrieben habe, tsts...]
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abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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