1
Okt
2012

Wettlauf

Hoffentlich gibt es das in meiner Nähe, bis es mich trifft.
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29
Sep
2012

Mehdorn-Klasse

Ich weiß, er ist nicht mehr zuständig. Er ist sozusagen zu Grube wie der Bush zu Obama.
Bremen-Hannover, Reisegeschwindigkeit 142km/h. Ich glaube, ein ICE der dritten Generation, der mit dem Tempo eindeutig unterfordert ist.
Rumpelt und schaukelt mehr als die Moskauer Straßenbahn, wenn sie am Onkologie-Zentrum vorbei schunkelt.
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Der Gleisbau (Oberbau) ist eindeutig Mehdorn-Klasse. Vielleicht2,3 Mehdorn auf einer Skala von 1-5 (5 am schlechtesten, 1 bereits unter jeder Kritik) Eine Schande für die deutsche Bahn, für die Deutschen, für die deutschen Politiker, insbesonders für einen deutschen Verkehrsminister, der Mehdorn den Auftrag gegeben hat, die DB borsenfähig zu machen
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Aber sonst geht's mir gut!
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To fall in love

Der leider nicht mehr hier schreibende Dr. Schein hat mich durch seine wiederholten Zitate von Slavoj Žižek auf denselben aufmerksam gemacht.
Heute findet sich im der Standard ein interessanter Artikel über ihn und einige seiner heutigen Statements. Ich habe den ganzen Artikel sehr genossen und möchte hier meinen Lieblingsabsatz zitieren:

Žižek: ...
So kommen wir auch zum Rätsel des Cybersex. Der hat immer mehr eine masturbatorische Struktur in dem Sinn, dass man nicht nur keinen wirklichen Partner hat - er beeinflusst auch unseren wirklichen Sex mit wirklichen Partnern. Man braucht diese immer weniger, wenn man seine Fantasien ausleben will.


Fällt Ihnen nicht etwas auf, wenn Sie sich das Tiefste der gegenwärtigen Populärkultur ansehen?

STANDARD: Was meinen Sie konkret?

Žižek: Ich meine zum Beispiel den neuesten James-Bond-Film, "A Quantum of Solace" ("Ein Quantum Trost"). Früher war es üblich, dass Bond in der letzten Szene zum Sex übergeht. In diesem Film nicht. Oder nehmen Sie Romane von Dan Brown, "Angels and Demons" ("Illuminati") oder andere. Da gibt es Paare, aber sie haben auch keinen Sex. Etwas sehr Merkwürdiges passiert hier, mein Freund Alain Badiou (französischer Philosoph und Schriftsteller, Anm.) hat es wunderbar ausgedrückt, aber es funktioniert auf Französisch und Englisch besser als auf Deutsch. Er verweist auf den Ausdruck "falling in love" bzw. "tomber en amour". Hier ist das Moment des Risikos, des Fallens enthalten.

Nun gibt es amerikanische Dating- und Heiratsagenturen, die mit dem Argument werben, dass das viel zu riskant sei: "Who can afford today to fall, even in love? We enable you to find yourself in love without the fall!" Also Liebe, ohne einen Sturz zu riskieren. In Wirklichkeit also ohne eine traumatische Begegnung mit dem anderen.
...
Es geht nicht mehr um die alte patriarchalische Ideologie, die auf Liebe und Treue insistiert, sondern fast um das Gegenteil. Liebe wird zum Problem. Die Ideologie sagt uns heute auf diese buddhistische Art: Engagiere dich nicht zu sehr, halte Abstand, hänge an nichts und niemandem. Ein One-Night-Stand ist okay, aber kein Sturz, keine dramatische Begegnung, die dein Leben verändert.
[Hervorhebungen von mir]

Wenn man den Fall und die tiefen Enttäuschungen vermeiden will, reduziert man zwangsläufig auch das mögliche Glücksempfinden.

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Für mich ist das nicht so erschreckend, weil ich oft genug verliebt war, bevor es das Internet gab. Ich muss mich aber fragen, wie ich heute mit dem Thema umgehen würde.

der ganze Artikel findet sich hier.
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21
Sep
2012

gemilderte Enttäuschung

Die letzten Tage waren sehr arbeits- und lehrreich, aber keinesfalls von Erfolg gekrönt. Die Lehrziele, die ich vermitteln wollte, gingen in rein technischen Problemen mit dem Betrieb der Software (in diesem Fall nicht unsere) unter, zum eigentlichen Unterricht kam ich nicht. Wenigstens mein Einsatz wurde gewürdigt, aber das ist eher als ein Pyrrhus-Sieg zu bewerten.
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Weil ich mehr oder weniger Tag und Nacht arbeitete, kam ich nicht zu einer Stadtbesichtung oder sonstigen kulturellen Eindrücken. Trotzdem habe ich etwas Interessantes gelernt. Und zwar nachträglich aus dem Internet.
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Ich hatte mich nie nach der geographischen Lage der Geburtsstädte meiner Großeltern erkundigt. Gefühlsmäßig hatte ich sie nördlich von Linz angeordnet, was ein großer Irrtum war. Von den Gesprächen, die ich als kleines Kind mitgehört hatte, waren beide Großeltern von ihren Heimatorten alles andere als begeistert. Die einen sind dann freiwillig, die anderen gezwungenermaßen nach Wien gezogen.
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Schon neugierig, wo die jetzt her waren?
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Allerdings hatte mein Großvater noch sehr schöne Landschaftsaquarelle aus der Gegend gemalt. Eine Landschaft, die ich mir jetzt, nach meinen Zugfahrten nach und von Ostrava (Mährisch-Ostrau) recht gut vorstellen kann. Beim Mittagessen erfuhr ich, dass beide Orte in sehr naher Entfernung zu Ostrava liegen, also in der nordöstliche Ecke von Tschechien. Nun sollte man zwar Schlesien geographisch einordnen können. Aber Geographie war weder mein Interesse in der Schule noch bekam ich alle Ortsverhältnisse intuitiv "ins Blut". Dass man z.B. von Prag mehr nach Norden als nach Westen fährt, wenn man in Richtung Dresden unterwegs ist, habe ich erst beim letzten Ausflug nach Meißen so richtig mitbekommen. Wäre es anders, müsste Prag ja auch an der Elbe liegen. Tut es nicht, jetzt sind mir die Wasserverläufe endlich klar geworden.
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Ostrava war mir ein Begriff, wirtschaftlich und geographisch. Ich habe stolz erzählt, dass die erste Eisenbahn in Europa nach Ostrava fuhr. Das stimmt so natürlich nicht. Aber das Eisenbahnstück zwischen Floridsdorf und Deutsch-Wagram (beide nahe bei Wien) zählt als äteste Dampfeisenbahnstrecke außerhalb Englands. Und diese Strecke ist ein Stück der Kaiser Franz Ferdinands-Nordbahn, die letztlich bis Ostrava und auch noch weiter gegangen ist.

Die war mir im Begriff geblieben. Den Wikipedia-Eintrag habe ich mit großem Interesse gelesen. Jetzt war zwar Ostrava eine industriell bedeutsame Stadt und ist heute die drittgrößte in Tschechien. Doch etwas früher war Troppau (heute Opava) die Hauptstadt von Mährisch-Schlesien. Und dort kamen meine Großeltern väterlicherseits her. Opava ist mit dem Auto nur 20 Minuten von Ostrava entfernt. Wahrscheinlich komme ich ja noch einmal nach Ostrava und dann plane ich Opava ein.
"Fürchterliches Kleinkaff" habe ich noch in den Ohren, wenn meine Vorfahren über Troppau sprachen. Aber so unbedeutend dürfte es nicht gewesen sein, wenn man über seine Geschichte nach liest.
Nun bleibt nur noch Bílovec, der Geburtsort meiner Oma mütterlicherseits, vom Opa weiß ich nicht, ob er auch dort geboren ist. Ich glaube, ich kann heute niemanden fragen. Natürlich habe ich nie etwas von Bílovec gehört, wie auch der Mädchenname meiner Oma "Klein" hieß. Kennen Sie die Weihnachtsgeschichten von Karl Heinrich Waggerl? Ein bisschen schnulzig, nett zu lesen und meine erste Assoziation mit dem Herkunftsort von Oma und Opa. Bílovec hieß nämlich früher Wagstadt.

Ich muss zugegen, dass Wagstadt und der Geburtsort meiner Mutter in Christkindl, einem Ortsteil von Steyr in Oberösterreich, für mich etwas Weihnachtliches und Christliches enthielten. Waggerl kannte ich als Kind vornehmlich von Weihnachtsgeschichten und über Christkindl brauche ich nichts zu sagen. Dass Wagstadt als kleines kleines Dorf ebenfalls im Dunstkreis von Opava und Ostrava liegt, war mir bis vorgestern nicht nur unbekannt sondern auch einfach gleichgültig. Der Vertrieb der Deutschen aus der Tschechoslowakei 1945 aufgrund der Benes-Dekrete mag zwar angesichts der deutschen zwar verständlich sein, die Art, wie die Vertreibung statt gefunden hat, war genauso unmenschlich. Ich bin da empfindlich. Es gibt kein "ich darf" weil Du es auch es "auch getan" hast. (Und daher wollte ich mich mit den Orten auch nicht weiter befassen.)

Jedenfalls ist die positive Ausbeute der letzten dreieinhalb Tage die, dass ich etwas mehr über meine "Vorvergangenheit" erfahren habe. Und das ist im Ende auch nicht so schlecht!
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18
Sep
2012

Wenn man sich selbst an der Nase nehmen sollte

Bin ich überheblich? Ich wohne zur Zeit in einem sehr guten Hotel mit modernen Lifts. Ähnlich wie auch in anderen gut ausgestatteten Lifts, haben sie eine gewisse Grundintelligenz, die nur dann anhält, wenn man die Ruftaste für diejenige Richtung gedrückt hat, in der der Lift gerade unterwegs ist. Es kommt vor, dass der Lift aber in der Aufwärtsbewegung auch stehen bleibt, wenn ich hinunterfahren will. Denn manche Personen drücken grundsätzlich beide Knöpfe, weil sie glauben, dass sie dann schneller befördert werden. Dann steigen sie auch in einen Lift ein, der nicht in ihre gewünschte Richtung fährt. (Bis hierher alles verstanden, ist ja auch ok so. Ich steige auch manchmal in die falsche Richtung ein, damit dann nicht bei der Rückfahrt kein Platz mehr für mich da ist.)
Aber jetzt: der Mensch ist eingestiegen, der Lift fährt in die Richtung, in die er nicht will. Und jetzt setzt Erstaunen, Grübeln, Verzweiflung ein: wieso fährt der Lift in die andere Richtung?
Und ich frage mich: ist das so schwer zu kapieren?
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Ich bin da vielleicht überempfindlich. Vielleicht veranschaulicht es ein anderes Beispiel besser:
JEMAND WÄHLT EINE PARTEI. NACHHER FRAGT ER SICH, WIESO HABEN WIR SO EINE BESCH... POLITIK?
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17
Sep
2012

elektronisches Klavier

Aus gegebenen Anlass und weil auch in anderen Blogs manchmal von Klavieren gesprochen wird, möchte ich hier meine jüngste Erfahrung preisgeben.
Beim Besuch einer lieben Bloggerfreundin hatte sie extra vom Nachbarn ein elektronisches Klavier ausgeborgt, auf dem ich ein bisschen herumklimperte.
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Ich war sehr überrascht, dass es besser klang als meines in Belgrad. Der Preis ist bei beiden ungefähr gleich. Mein Yamaha hat mehr Spielereien elektronischer Art. Dagegen wird das Kawai spartanisch.
Das Kawai spielt sich allerdings von der Mechanik besser, das linke Pedal wirkt wesentlich natürlicher, das Wichtigste aber, der Klang, ist eindeutig überlegen.
Jetzt hatte ich in Belgrad beide Klaviere nur mit Kopfhörern ausprobiert, was eigentlich die kritischere Beobachtung sein sollte. Jetzt könnte man behaupten, dass das Kawai nur bessere Lautsprecher hat.
Aber das ist es nicht alleine. Auf dem Kawai kann (zumindest) ich einen besseren Klang erzeugen als auf dem Yamaha. Gestern hatte ich dann noch einmal die Record_Taste betätigt und mich in einiger Entfernung in den Garten gesetzt. Der Klangeindruck war durchaus überzeugend.
Es ist zwar noch immer kein Bösendorfer aber doch für einen ganz guten Einstieg geeignet. Anscheinend hat die Kooperation zwischen Steinway und Kawai (der Boston-Flügel) doch etwas gebracht, während die Yamaha-Bösendorfer-Verbindung rein finanziellen und Eigentümercharakter hat.
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auf 70 steuernd

die Erfahrungen genießend

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Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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