5
Mai
2011

Müde

Jetzt bin ich ziemlich müde.
Es ist jetzt 21:27.
Um 7:30 aufgestanden.
Um 9:30 ins neue Quartier gewechselt, um Möbel in Empfang zu nehmen.
Tisch, 4 Sessel und ein Bett. Die werden noch bis Sonntag abend neu kunstlederbepolstert. (Bilder dann)
10:30 Obstkorb als Willkommensgruß in Empfang genommen.
11:00 Klärung einer Firmenangelegenheiten
11:30 Zu Fuß vom Quartier zum Internet-Provider. Ein paar Fragestellungen, weil ich zwar schon offiziell Boss bin, aber noch keinen Firmenstempel habe. Doch es geht auch ohne. Bis die erste Rechnung kommt, wird es auch hoffentlich schon das offizielle Firmenkonto geben. Sonst darf ich Cash zahlen. (Ich habe den Eindruck, dass die Serben beim Zahlungsverkehr ziemlich ernsthaft kontrollieren. Sonst geht alles nur mit Bezahlung vom Rechnungsadressaten und wenn der eine Firma ist, muss die Firma zahlen.)
12:00 Anruf im Musikgeschäft, ob es das Clavinova ab Lager gibt.
12:20 Geldabhebung auf der Bank.
13:30 Geldwechsel in der Wechselstube, hätte ich mir vermutlich sparen können. Der Kurs war gleich wie in der Bank, allerdings könnte es sich noch um den Unterschied zwischen Kaufen und Verkaufen gehandelt haben. Da der Dinar momentan hoch steht, habe ich etwas verloren, dafür hatten sie den Preis für das Clavinova heruntergesetzt.
14:00 Anspielen des Clavinova, ob ich noch zufrieden bin. (Es ist noch immer Gummipuppe, aber ich werde ausreichend üben können.) Noch eine Klavierbank und einen Kopfhörer dazu gekauft. Das Gerät wird morgen zwischen 14:00 und 17:00 geliefert.
Alles abgeschlossen, die zwei gebundenen Geldbündel und ein bisschen was dazu abgeliefert.
15:00 Uschtsche 1. Ein Shopping Center, dass ein Geschäft beinhaltet, dass sich home-center nennt. Was braucht der einziehende Einwohner als Grundausrüstung?
Das Bild zeigt den Einkaufserfolg von Uschtsche 1. 370 € fließen einmal in die Grundausstattung ein.



Alles nach oben tragen und mit dem Taxi wieder nach Uschtsche fahren.
16:30 Uschtsche 2. Diesmal geht es nach Idea, das wie ein Spar-Ableger wirkt. Der Supermarkt gehört aber Agrokor, einem kroatischen Unternehmen.
Jetzt werden Grundnahrungsmittel gekauft, diverseste Spül- und Waschmittel, Geschirrtücher, ein Tischtuch und Kleinzeug. Natürlich sind auch Gewürze dabei.



18:30 Jetzt wird es knapp. Noch in Uschtsche muss ich mich beeilen, rechtzeitig im Quartier einzutreffen, um den Polsterer zu treffen.
19:00 Ist sich gerade ausgegangen. Er hilf mir noch bei den 20 Kleinsäckchen, die ich habe, sie hinaufzutragen. Außerdem kommt mir meine künftige Mitarbeiterin zu Hilfe, die die Verhandlungen führt. So gut ist mein Serbisch leider noch nicht.
Bis Sonntag abend will er fertig sein
20:00 Es hat sich ausbesprochen. Morgen wird das Leder für die Bespannung eingekauft, (hellbeiges Kunstleder).
20:30 Die Nahrungsmittel habe ich schon verstaut, aber jetzt werden die Sachen, die am Tisch gezeigt sind, aufgebaut. Die Teller gehören eigentlich gleich in die Geschirrmaschine, aber ich lasse alles so stehen. Morgen wird es ein netter Anblick sein, wenn ich am Nachmittag wieder hinkomme. Davor sind noch Besorgungen zu erledigen.
21:00 Das Quartier wird verlassen. es fehlt noch Bettwäsche und die Möbel müssen erst fertig restauriert sein.
Schaut alles ganz gut aus.
Jetzt bin ich eigentlich ziemlich müde.
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4
Mai
2011

Erfolg auf dem Papier

Der richtige Erfolg ist erst dann gegeben, wenn es Kunden gibt und das Geld auch fallweise in die Firma und nicht heraus fließt.
-
Aber trotzdem:

Heute ist ein Tag zu feiern!
Die Tochterfirma meines Arbeitgebers wurde heute offiziell in Belgrad inkorporiert.
Ich bin jetzt Direktor eines serbischen Unternehmens. Die erste Dienstleistung war ungefähr 30 Unterschriften zu leisten.

Ich bemühe mich, ruhig zu bleiben. Doch irgendwie ist es schon etwas Tolles. Dass ich heute auch mein kleines Apartment übergeben bekommen habe, ist ein anderes Kapitel. Morgen werde ich Teller, Gewürze, Gläser etc. kaufen.
Möbel bekomme ich auch morgen und vielleicht geht sich auch noch die Beschaffung des Clavinova CLP-340 aus.
Und morgen bekomme ich hoffentlich auch Termine für die Rekrutierungsaktionen auf den Universitäten.
Schließlich muss ich ja auch jemanden ausbeuten können:)
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2
Mai
2011

Sex-Spielzeug

In Japan bin ich oft nach dem Unterschied zwischen akustischen und elektronischen Klavieren gefragt worden. Ich war damals noch jünger, frecher und die Japaner haben ja keine sexuellen Hang-ups. Daher habe ich dann so verglichen: ein elektronisches Klavier ist so, als würden Sie mit einer Gummipuppe schlafen, ein Bösendorfer ist das Erlebnis mit einer richtigen Frau. Die Dolmetscherinnen blickten mich immer fragend an, ob sie das wirklich übersetzen sollten. Ich nickte, dann taten sie es und es war wunderbar zu sehen, wie die Verhandlungspartner langsam zu schmunzeln und dann zum lachen begannen. Zuerst schauten sie mich noch immer an, ob ich es ernst meinen würde, und dann löste sich der Bann.
"Hervorragend! - Sugoi, so des ka ne?" Und ich hatte wieder einen Flügel verkauft, der dort vielleicht 70 000€ nach heutiger Umrechnung kostete:)
(Das waren die kleinen Flügel für den Privatgebrauch. Bei Konzerthallen wurde die Frage ja nur gestellt, um mich auf die Probe zu stellen. Ein Imperial kostete damals 2.100.000,-- ATS in Toyko.)
-
Die Geschichte hat einen realen Hintergrund. Ich brauche etwas in Belgrad zum Üben. Und ich werde mich an den Gedanken an ein elektronisches Pianino gewöhnen müssen. Das CLP-340 ist schon fast entschieden, es spielt sich ausreichend gut.
Jetzt stellt sich die Frage, springe ich über den Jordan? Dann kaufe ich es noch diese Woche.
Die vorher angesprochenen Gummi-Puppen gibt es übrigens auch in mehreren Qualitäten. Die richtig guten sind aus zweierlei Silicon und spielen alle Stückeln. Man kann sie sogar nach Wunsch mit vorgegebenen Bildern fertigen lassen. Hat irgendwer die Manker-Inszenierung von der Alma gesehen?

http://www.realdoll.com/ Die Püppchen fangen bei 6000 US$ an.
Ganz interessant: die Kapitel female doll 2 und FAQ. Es gibt auch etwas für die Damen:)
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1
Mai
2011

Und weg

In die mittlerweile etwas vertrautere Stadt.
Dieses Mal werde ich in das Gebäude einziehen. Nur in die Wohnung, das Office ist im Nebengebäude, dessen Bild schon neben meinem Wiener Arbeitsplatz hängt. Ich habe es aber nur auf dem anderen Rechner.


Der Tisch steht nicht mehr da. Fukushima ist zur Normalität entschwunden.

Dann am 11. vom Flughafen direkt zur Konzertgerneralprobe und dann zum Konzert.

Beim A-Team gibt es die Phrase: "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert."

Ich liebe es, wenn das Leben dicht ist.
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30
Apr
2011

die schönen Momente

Der heutige Tag war dem Klavierüben und dem Proben gewidmet. Nachdem ich vorher schon drei Stunden geübt hatte., haben wir dann eineinhalb Stunden an einem zeitgenössischen Werk geprobt, dass am 11.5.2010 zur Aufführung gelangt. (Das Stück selbst dauert knapp 4 Minuten, man kann sich also vorstellen, wie intensiv die Probenarbeit sein muss. Jeder Takt muss erarbeitet werden.)
Am Schluss überredete ich meinen Partner noch, die Schubert-Fantasie in f-moll mit mir zu spielen. Solche Werke können Profis mehr oder weniger aus dem Stand, selbst wenn sie jahrelang nicht gespielt wurden.
"Spielen wir das kurz an!" Aus dem Kurz-Anspielen wurde das ganze Werk. Man kann einfach nicht aufhören.
"Das ist eine der schönsten Kompositionen. Und ich meine nicht nur die vierhändigen." Ja, ich stimme zu. Und so etwas muss man spielen, nicht hören, sondern spielen, immer wieder spielen.
Dabei hat mir mein Partner noch immerhin einen Trick verraten, den er von Jörg Demus hat. Immerhin war er selbst Professor an der Musikakademie und hat dort auch meinen ehemaligen, bereits verstorbenen Klavierlehrer gekannt.
Damit aber ein Eindruck gewonnen werden kann, von welchem Stück gesprochen wird, sei hier eine historische Einspielung des ersten Satzes eingefügt.
http://www.youtube.com/watch?v=ZxUjPL4cpZA

P.S. Falls männliche Leser das Stück hören wollen, gefällt ihnen vielleicht besser folgender Link:
http://www.youtube.com/watch?v=YJBvg2ue-Zw&NR=1

P.P.S. Die familienfreundliche Version: (auch eine der besten)
http://www.youtube.com/watch?v=EMM8NxvoG3M
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Studium für alle

Jetzt werden ja bald wieder die Studiengebühren diskutiert werden.
Wer mich kennt, weiß, dass ich dem Gedanken durchaus nahe stehe. Allerdings wäre ich bereit, studiengebührfreies Studieren zu befürworten, wenn es statt dessen entsprechende Aufnahmeprüfungen gäbe.
Mein Sohn hat mich jetzt auf einen Link aufmerksam gemacht, der kund tut, was man 1869 so als Aufnahmeprüfung für Harvard vorgesehen hatte.
Also abgesehen davon, dass ich kein Griechisch hatte, sind auch die anderen Abschnitte alles andere als einfach. Latein hätte ich wahrscheinlich kurz nach der Matura gepackt.
Bei Geschichte und Geographie hätte ich vielleicht knapp 50% geschafft. Auch bei der Mathematik wäre ich nicht auf 100% gekommen. Die dritte Wurzel händisch ziehen ist ein Hund, außer man darf Logarithmen verwenden, was allerdings nur mit sehr genauen Tafeln geht, wenn man 5 Dezimalstellen ausrechnen soll. (Defakto braucht man nur 4, weil eine 0 ja gegeben ist.)
-
Leider steht nicht, wie viel Zeit man dafür hatte. Da muss schon ein ganzer Tag drauf gegangen sein. Oder das weiß das vielleicht jemand?

Ich glaube, dass hier schon etwas ganz anderes abgeprüft wurde: Ausdauer, Einsatz, Bereitschaft, sich auch um Themen zu kümmern, die einem nicht so liegen. Dann könnten auch Wissenschafter heraus kommen, die über den eigenen Tellerrand schauen können.

Und Leute, die so einen Test (oder das aliquote Gegenstück heutiger Ausbildung, aber in gleicher Tiefe) bestehen, ja die dürfen dann auch umsonst studieren!
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abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
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Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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