9
Feb
2011

Fortsetzung

hans1962 hat auf den letzten Beitrag einen Kommentar eingestellt, der auf eine dringende Fortsetzung hinweist. Ich greife hier ein paar Aussagen heraus, die ich nicht so einfach unkommentiert lassen möchte. Ich versuche sie, nicht außerhalb des Kontexts zu verwenden. Für alle Fälle kann aber der gesamte Kommentar im letzten Beitrag eingesehen werden.

Punkt 1:
Wer in der Entwicklung seiner intellektuellen Fähigkeiten durch das Elternhaus behindert wird - allem voran durch offen vorgeführte Aversionen gegenüber jedem "Wissen" und jedem "Verständnis" - müsste vom Schulsystem aufgefangen werden. Die Überwindung von sozialen Barrieren beschränkt sich nicht bloß auf die Möglichkeit zur Befreiung aus materieller Not, sondern betrifft selbstverständlich insbesondere die Aufweitung von Enge im Geist. Um letzteres zu bewerkstelligen, bedarf es selbstredend zumindest eines Lehrers, der seine Pflichterfüllung nicht nur in der termingerechten Abarbeitung eines Lehrplanes erlebt, sondern darüber hinaus dem jungen Menschen durch die eigene beispielgebende Haltung Ankerpunkte ermöglicht, sodass der junge Mensch selbst zu einer veränderten Lebenshaltung finden kann.

Ich stimme dieser Aussage zu. Ich gebe allerdings hier zwei politische Punkte zu bedenken. In allen politischen Diskussionen wird lediglich über den materiellen Aspekt, z.B. einer Studiengebühr, gesprochen. Die heutige Generation von Lehrern wurde aber bereits in einem Umfeld ausgebildet, in der "beispielgebende Haltung" absolut keine Kategorie mehr darstellt. Da spreche ich von den Schulversuchen der Siebzigerjahre, in denen mit Pflicht und Drill aufgeräumt wurde. Das wäre an sich nicht abzulehnen, allerdings hat man das Kind mit dem Bad mit ausgeschüttet. Es ist auch das Wissen über notwendiges Üben, Trainieren und die Notwendigkeit der Überprüfung verschütt gegangen.
Wenn ich die Meinungen heutiger Lehrer anhöre, (ich spreche jetzt von der Mehrheit, nicht von den Ausnahmen) so würden sämtliche Lehrer, die ich in meiner Jugend als ausgezeichnete Lehrer erleben durfte, durch den Rost fallen. Sie wären nicht mehr in.
Ein ähnliches System ist z.B. in der Kunst, in der Klavierinterpretation, zu finden. Ein Cortot würde heute nicht einmal die Stufen einer Konzertbühne betreten dürfen, er wäre nicht "perfekt" genug. Für seine Liebe zur Musik wäre kein Platz im Konzertwesen. Ein Lehrer mit Liebe zu seinem Fach wird heute durch aktive Beihilfe der Eltern "fertig" gemacht.


Punkt 2:

Falls das in der Schule gelingt, bedarf es auch der geeigneten Unterstützung bei der Ablösung aus einem bildungsfeindlichen Milieu. Wer sich ernsthaft mit familiären Systemerhaltungskräften beschäftigt hat, weiß, wie aufwendig und schwierig dieses Unterfangen werden kann.
Wo solche Befreiung, diese Emanzipation nicht gelingt - solch Scheitern ausschließlich dem Unwillen des Betroffenen zuzuschreiben, wäre schlicht so unangemessen, wie unverständig - haben wir es mit Mitmenschen zu tun, die sozial bedingt "vergiftet" blieben. Aber auch für diese Betroffenen besteht im späteren Erwachsenenleben noch die in der Regel aussichtsreiche Möglichkeit, eine Änderung der Lebenshaltung zu erreichen. Das ist allerdings ausgesprochen ressourcenintensiv und erfordert meist einen erschütternden, um nicht zu sagen: destabilisierenden - Impuls von außen, dem Leben schlechthin.

Arbeitslosigkeit sollte eigentlich erschütternd genug sein. Ich hatte Gelegenheit während meiner eigenen Arbeitslosigkeit mit Mitleidenden zu sprechen, die alle ähnlich wie ich aus guten Posten plötzlich aufgrund Restrukturierungen hinaus katapultiert wurden. Für jeden hat es Veränderungen in seinem Leben bedeutet, wobei die materiellen Einbußen nicht einmal so schlimm sein müssen wie das Bewusstsein, irgendwo versagt zu haben, und nicht zu wissen, was man hätte anders tun können. Man befindet sich in der Gewalt von anderen.
Ich selbst bin jedesmal von Menschen begeistert, die hier einen Lebenswandel erlebt haben. (Ich schließe mich selbst aus, irgendwie war es bei mir nur materiell schlimm, damals gab es keine Depression bei mir.)
Ich liebe Menschen, die Wissen aufzusaugen versuchen und dabei auch letztlich erfolgreich sind. Es ist umso bewundernswerter, wenn klar ist, dass bestimmte Inhalte nicht nur wegen des Jobs erworben werden.

Punkt 3:
Die Erkenntnis, "wie es hätte gewesen sein können", ist wohl die schmerzhafteste Erkenntnis, die der unerbittliche Mensch sich selbst antun kann. Dass ihm diese "Weisheit" von anderen aufgesetzt wird, spielt im Vergleich dazu eine völlig unbedeutende Rolle. Nichtsdestotrotz ermächtigen sich andere unter Berufung auf ihre eigene unbegründete Phantasie, für jenen Mitmenschen zu befinden, dass er es in der Hand gehabt hätte.



Diesen Punkt kann ich nicht zustimmen, obwohl ich mir bewusst bin, dass ich damit brutal klinge. Und zwar geht es um den letzten Satz.
Der Mensch hat es in der Hand. Es gibt genügend Beispiele, wo sich der Mensch nicht unbedingt selber helfen kann. Dann muss er sich helfen lassen. Das bedeutet aber manchmal auch, die Meinung eines anderen zu akzeptieren, obwohl es so aussieht, dass der andere leichtfertig urteilt. Die unbegründete Phantasie wird von Menschen strapaziert, die sich von Krone und Österreich bilden lassen und sich damit selbst einer erdrückenden Menge von Vorurteilen aussetzen.
Nicht immer ist eine Beurteilung leichtfertig. Ob eine Phantasie begründet oder unbegründet ist, ist ebenfalls nicht so leicht zu entscheiden.
Was für den "gesunden" Menschen am schwersten zum vorstellen fällt, ist die Wirkung von Depression. Ich würde behaupten, dass man es sich nicht vorstellen kann, wenn man nicht selber in der Situation war.
Aber dann ist es relativ einfach zu sagen:
zuerst die Depression heilen und dann das Leben in die Hand nehmen. Dass das erstere nicht ohne ärztliche Hilfe und Medikation zu erreichen ist, - also nicht aus eigener Anstrengung allein - habe ich kürzlich im Radio gehört. Ich bin kein Arzt, aber es kommt mir plausibel vor.
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8
Feb
2011

Loyalität

Ich bin ziemlich loyal, manchmal mehr als mir gut tut. Den Internet-Explorer verwende ich nur dann, wenn ich meine Reise-Abrechnungen mache. Unsere Steuerberatungskanzlei verwendet ein Produkt, dass nur über den Internet-Explorer ansteuerbar ist.
Sonst verwende ich Firefox.
Habe ich verwendet. Irgendwie hat mich die heutige Zeitungsmeldung von raschen Releases 4,5,6,7 aufgeschreckt. Ich gehöre ja zu den Leuten, die brav alle 4er-Betas in Verwendung genommen haben.

Heute habe ich mir die neueste Version von Chrome heruntergeladen.
Sie überzeugt mich auf Anhieb. Schnell, intuitiv und aufgeräumt.
diesen Beitrag schreibe ich schon mit Chrome.
Chrome ist jetzt mein Default-Browser.

Auch meine Loyalität hat Grenzen. Ich mag nichts, was schlechter funktioniert, als es die Notwendigkeit ist. (Frei nach: "Die Welt ist alles, was der Fall ist.")
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Arbeitslosigkeit und Umschulung

kürzlich bin ich auf einem anderen Blog angeeckt, weil ich gemeint habe, dass Arbeitslose einmal einen Monat bezahlt bekommen sollen, dabei nur drei Bücher lesen sollen und danach abgefragt werden. Die Kritik sprach von Grundschülermethoden, stufte mich als überheblichen Bessermenschen ein und sprach von NORMALEN MENSCHEN, die alle anders sind.

Offensichtlich bin ABNORMAL. Ich bin deswegen abnormal, weil ich nicht zustimme, dass alle Menschen die gleichen Chancen zum Studieren bekommen sollen. Dabei wird das Wort "gleich" sehr missverstanden. Unter gleich wird verstanden, dass alle gleichermaßen studieren können sollen. Das sehe ich als falsch an. Ich finde, dass Menschen, die nicht so begabt sind, nicht gleich behandelt werden sollen. In vielen Fällen sollten sie besser behandelt werden, man sollte ihnen mehr Zeit widmen, als denen, die eh alles von selbst kapieren. Aber daraus leitet sich nicht der Chancengleichheitsgrundsatz für die Uni ab.

Ich nehme einen Grenzfall. Eine deutsche Schauspielerin, den Namen müsste ich erst wieder herausfinden, nimmt ihre Tochter mit Downsyndrom auf die Bühne mit. Um solche Kinder darf man sich nicht "gleich" kümmern. Man muss viel mehr Aufwand hineinstecken. Allerdings ist es ein Geben und Nehmen. Alle Menschen, die Erfahrungen mit Down-Syndrom-Menschen haben, bestätigen, dass die Liebe, Dankbarkeit und Freude, die zurückstrahlt, für kein Geld der Welt zu kaufen wäre.

Ich nehme einen anderen - nicht Grenzfall - sondern durchaus verbreiteten Fall. Ob ein Kind mit sechs oder sieben Jahren eingeschult wird, hängt von vielen Faktoren ab, z.B. dem Ehrgeiz der Eltern, den wirtschaftlichen Verhältnissen, eine Schulpolitik. Ich habe es selbst an Schulkollegen erlebt, die zu früh eingeschult wurden. Sie wurden selbst von den Schülern für faul und vertrottelt gehalten. Einer von denen hat seinen Doktor gemacht und führt ein - soweit von außen beurteilbares - gutes Leben. Er war einfach zu früh dran.

Ich glaube, dass einige Menschen, die sich in der Schule verweigern, später nie mehr diese Rückbesinnung erleben können, wie es ist, etwas lernen zu können. Nach meiner Erfahrung richten sich alle Workshops, Seminare, Ausbildungskurse an "Erwachsene", von denen man annimmt, dass sie lernen können. Das Lernen kann aber imho nur durch ziemlich archaische Methoden gelernt werden: Aufgaben bekommen, üben und solange üben, bis etwas wirklich internalisiert wird. Wenn das in einer Disziplin gelingt, so geht das auch in anderen Fächern und dann können Umschulungen oder Weiterbildungen anschlagen.

Doch ohne das eigentlich Lernen gelernt zu haben, ohne sich selbst hinterfragen zu können, ob man etwas wirklich beherrscht, halte ich Seminare zwar für nette Abwechslungen, für angenehme "incentives", doch es ist so, wie es Tom DeMarco einmal in einer Keynote-speech ausgedrückt hat. Chef: "Na Herr Müller, waren Sie bei dem Chopin-Workshop letzte Woche bei Pollini?" - freudiges "Ja". "Hat es Ihnen gefallen? Haben Sie etwas gelernt." etwas neutraleres "Ja". "Wunderbar! Spielen Sie mir doch einmal die Revolutionsetüde vor!"

Wenn alle das gleiche Recht zum Studieren haben sollen, müssen sie auch mit gleichem Wissensstand das Studium beginnen. Wie soll der gesichert festgestellt werden?
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Große Busen

kein besserer Titel ist mir eingefallen, als ich heute auf ORF.at folgenden Ausschnitt las:

Es geht um Handy-Ladegeräte:
"In „vier bis sechs Wochen“ würden die ersten Einheitsladegeräte im heimischen Handel erwartet, sagte Erich Kurz, Vorsitzender des Fachausschusses Telekommunikation der Bundeswirtschaftskammer (WKÖ), gegenüber ORF.at. Kaufen braucht man sie allerdings noch nicht, denn die entsprechenden Handys sind noch nicht auf dem Markt.

Erst die nächste Handygeneration solle den neuen Standard vollständig unterstützen, so Kurz. Es gebe keine Garantie, dass die derzeit bereits auf dem Markt erhältlichen Geräte mit Micro-USB-Anschluss mit dem Einheitsnetzteil korrekt geladen werden können. Denn es kommt laut Kurz nicht nur auf den richtigen Anschluss, sondern auch auf die passende Stromversorgung dahinter an sowie auf Sicherheitsmechanismen wie den Überladeschutz."


Fett habe ich die große Überraschung hervorgehoben. Nein, es kommt nicht nur auf die Größe oder die Form des Busens an, sondern da scheinen noch andere Kriterien mitzuspielen.

Ich werde dabei an das Jahr 1981 erinnert. In einer optischen Firma, die gerade den Übergang von der Röhrentechnik zum Transistor geschafft hatte, gab es einen jungen Techniker, der mit integrierten Schaltkreisen arbeitete. Als seine Produkte dann gefertigt werden sollten, war das wichtigste eine Zeichnung des Teils. Eine mechanische Zeichnung mit den Abmessungen. Je, danach ob er 14 oder 16 oder 24 Haxerln hatte, wurden brav die mechanischen Abmessungen aus dem Datenblatt erfasst und in die firmeneigene Zeichnungsnorm übernommen. Was der integrierte Schaltkreis konnte, war völlig irrelevant.
Es hat mindestens ein halbes Jahr gekostet, den Leuten beizubringen, dass die Aufschrift des IS, 7400 oder 7408, einen ganz wesentlichen Unterschied bedeuten würde.

Wir sind wieder dort. Heute, 20 Jahre später, muss betont werden, dass die Ladegeräte auch unterschiedliches Innenleben haben.

Ich glaube, diese Haltung bezieht sich nicht nur auf technische Produkte. Wir sehen wohl die Menschen um uns nur daraufhin an, ob sie einer bestimmten, meistens von der Mode vorgegebenen Norm, entsprechen.
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7
Feb
2011

Superbowl

So! Greenbay Packers haben gewonnen.
Freut mich.
War spannend.
Und den Roethlesberger mag ich eh nicht.
Also alles bestens.
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Und endlich habe ich den Begriff Abknieen verstanden. Den verwenden die Kommentatoren nämlich ohne ihn zu erklären.
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Und dass Spieler mit bestimmten Nummern nicht in die Passline dürfen, habe ich auch erst heute gelernt.
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Hat Spass gemacht.
Gute Nacht!
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6
Feb
2011

Nano zum Zweiten

10 hoch minus 9. Soweit ist das nun geklärt.
Also eine Milliarde von irgendetwas ergibt etwas viel, viel Größeres.

Z.B. Wien - Bremen sind 1050 km mit dem Auto, also ungefähr 1000 km. Bezeichnen wir die Strecke Wien-Bremen mit einem WIB, so ist ein NanoWIB ungefähr ein Millimeter.

Oder wir nehmen einen Meter, nein lieber einen Dezimeter, die Seitenbreite eines Taschenbuches. Ein Milliardstel davon ist ungefähr ein Atomdurchmesser. (Nicht der Kern, der ist noch kleiner)

Oder nehmen wir ein menschliches Chromosom. Das ist ungefähr in der Größenordnung von einem Milliardstel Kilometer. Und es besteht aus sehr, sehr vielen Aminosäuren. Die Moleküle sind also noch viel kleiner.

Für mich ist faszinierend, dass wir heute mit den Begriffen wie Milliarde oder Nano so selbstverständlich umgehen, als wäre das das Natürlichste auf der Welt. Vor hundert Jahren war es das nicht. Etwas war entweder sehr groß oder sehr klein.

Ich habe den Eindruck, dass auch heute die meisten Menschen nur zwischen sehr groß und sehr klein unterscheiden. Das ist an sich nicht so schlimm. Wenn aber beispielsweise der Sieger einer 2 Minuten-Abfahrt um 3 Hunderstel-Sekunden gewinnt, so beträgt die Differenz nur ein Viertausendstel der gesamten Rennzeit. Für mich ist das ziemlich wenig.
Der Sieger wird aber fantastisch gefeiert, der Zweite ist nur der Trottel vom Dienst, der es halt nicht geschafft hat. In Wirklichkeit wird der Zweite in den Medien als "klein" dargestellt. Und das stimmt nicht.
Schon eine eigenartige Wahrnehmung, die uns da im Fernsehen suggeriert wird.
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Nanosekunden

Aus einem ORF.at-Online-Artikel:



SSD: Programme ohne Wartezeit starten

...
Für ein schnelleres Hochfahren und einen Programmstart ohne Wartezeit sorgt das so genannte Solid State Drive (SSD). Dieses hat eine drei Mal höhere Lesegeschwindigkeit und eine deutlich schnellere Zugriffszeit als eine herkömmliche Festplatte.

"Während eine normale Festplatte eine Zugriffszeit von 15 Millisekunden aufweist - das entspricht 15 Millionen Nanosekunden - schafft ein SSD den Datenzugriff in 60 Nanosekunden", so Nikolaus Ruby, Einkaufsleiter bei Österreichs größtem Computerhändler DiTech.
...


Als ich dies las, musste ich stutzen. Was sollte die Umrechnung auf 15 Millionen Nanosekunden? Zuerst erschien sie mir sogar als unrichtig und ich wollte schon auf einen Journalistenfehler hinweisen. Allerdings stimmt die Umrechnung von Millisekunden auf Nanosekunden. Und es wurde ein Computerspezialist zitiert. Dann erschien mir der Vergleich als logisch. Es wurde auf eine gemeinsame Einheit (nämlich Nanosekunden) heruntergerechnet.
Jetzt hätte man natürlich nach komplett ausrechnen können, dass der Zugriff bei einer SSD* 250 000 mal schneller erfolgt als bei einer Harddisk.

Aber insgesamt fand ich die Darstellung dann als recht reizvoll.

Nur: für wen sind Nanosekunden ein Begriff?

P.S. Die Zykluszeit der heutigen teureren Prozessoren beträgt 300 Picosekunden. Wer fängt damit etwas an?
:)))
*) SSD Solid State Harddisk, die Daten werden in Halbleiterspeichern statt auf Magnetplatten gespeichert.
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5
Feb
2011

Superbowl in Wien

Marriott ist schon ausverkauft, außerdem schmecken mir die Hamburger dort eh nicht so.
Weiß jemand eine nette Runde von Superbowl-Anschauern?
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Ich habe zwar schon am Nachmittag einen Geselligkeitstermin, aber das ist ja erst Mitternacht:)
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Nokia

Heute lese ich in www.orf.at und auf heise.de einen Bezug auf einen Artikel der wirtschaftswoche.
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Unter anderem kommt dabei folgendes vor:
"Zur Disposition stünden zum Beispiel der amtierende Nokia-Chefentwickler Kai Öistämö sowie Tero Ojanperä, derzeit für die Bereiche Services und Mobile Lösungen verantwortlich."
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Ich weiß nicht, ob ich mit Kai Öistämö Mitleid haben soll oder nicht. Einerseits war die Nokia-Entwicklung der letzten zwei Jahre echt im A...., andererseits weiß ich nicht, wie weit Kaida mehr getrieben wurde als dass er selbst hätte etwas ändern können.
Symbian als Betriebssystem war nicht so schlecht. Ein paar Entwickler haben geschlampt und dass ließ die Entwicklungsleitung durchgehen. Es gab genügend Anzeichen im Internet, dass die Softwarequalität zu wünschen übrig ließ. (Inklusive meiner eigenen Rückmeldungen:)
Dass die Touchscreen-Geschichte verschlafen wurde, kann eine Fehlentscheidung des Top-Managements gewesen sein. Genauso hat eine Fehlentscheidung einmal die zweitgrößte Computerfirma der Welt, DEC, umgebracht, weil Ken Olson die Bedeutung des Personal Computers unterschätzte.
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Jetzt sind Telco-Firmen in der Regel sehr schnell, wenn es geht, mit neuen Verkaufsmodellen neue Kunden über den Tisch zu ziehen. Nokia hat früher einmal mit dem Communicator Maßstäbe gesetzt, die lange nicht so leicht erreicht werden konnten.
Vielleicht ist es die Größe der Firma, die - ähnlich wie bei einem riesigen Schiff - das Ruder herumwerfen nicht so leicht gestattet.
Vielleicht ist es einfach die kommerzielle Ausrichtung, die jede Entscheidung nur nach ROI trifft, wo dann auch schon einmal ein Werk in Bochum über die Klinge springen muss.
Ich glaube, es ist diese Denkweise, die gnadenlos Know-how in der Firma vernichtet, Synnergien unmöglich macht und so blind ist, dass sie viel zu lange braucht, um Fehlentscheidungen zu erkennen. Sie werden erst dann erkannt, wenn wirklich der Umsatz einbricht.
Marketing und Image einer Firma kann allerdings diesen Einbruch noch lange hinauszögern - so lange, bis er dann wirklich nicht mehr zeitgerecht aufgefangen werden kann.
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In einer gewissen Weise FREUT mich daher die Misere von Nokia. Es scheint mir hier einmal die Frage beantwortet: "Ja, dürfen die das? Können die so kurzsichtig sein? Haben die nicht festgestellt, dass Entscheidungen, die ausschließlich auf kurzfristigen Return on Invest ausgerichtet sind, in die Hose gehen müssen?"
Die Antwort ist bitter. Nein, sie dürfen. Ja, sie sind so kurzfristig. Nein, die betreffende Ausprägung des Kapitalismus ist noch nicht widerlegt. Und der Markt reguliert sich selbst. (Was ich nicht für richtig halte.)
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Ich frage mich, ob das nur das Einläuten einer Reihe von weiteren Aha-Effekten auch bei anderen Firmen ist.
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Und offen gestanden würde ich jetzt auch kein Nokia mehr kaufen, wenn sie das Superduperüberdrüberiphoneandroid7-Handy bauen würden.
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Du

Heute wurde mir das Du-Wort angetragen. Mit dem Vermerk (dass der Antragende ja leider der Ältere ist und das daher von sich aus tun muss)
Ich bin ziemlich geehrt, dass ich dieses Du-Worts für würdig erachtet werde.
In der Regel sieze ich auch nur Leute, die mir unsympathisch sind. Oder manchmal Leute hier im Blog in Form einer gewissen spielerischen Verfremdung.
Mit manchen Menschen kann man per Sie sein, obwohl man sie sehr mag. Das gehört dann zu einer bestimmten Form, die extra kultiviert wird.
Je älter ich werde, desto mehr wird mir bewusst, ob es mir wirklich Freude macht, mich mit jemandem zu duzen.
In der Firma sind wir alle per Du, wie das auch in manchen EDV-Firmen von vornherein die Regel ist. Und ich ertappe mich dabei, dass ich manche lieber siezen würde.
In meiner früheren - sehr großen - Firma, war ich bis auf die Vorstände mit allen per Du, auch wenn sie in der Hierarchie höher waren.
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Und heute würde ich am liebsten nur mit den Personen per Du sein, bei denen ich in ihrer Gesellschaft nicht das Gefühl habe, allein zu sein.
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abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

The bridge


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