21
Nov
2010

Wenn Anerkennung schmerzt

Aus einem Abschnitt aus teachers blog:

Was soll man zu so einem Kommentar sagen?


Insider (Gast) meinte am 21. Nov, 14:04:
Vielleicht schmilzt bei einem privaten Treffen die Animosität der Testsiegerin. Der Steppenhund ist IRL ja auch viel sympathischer als auf seinem Blog. ;)
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testsiegerin antwortete am 21. Nov, 15:07:
welche animosität? ich hab gar keine animosität gegenüber dem teacher. ich bezweifle überhaupt nicht, dass er ein engagierter lehrer und liebenswerter mensch ist. wir haben nur oft auffassungsunterschiede. und ich bin auch mit dem steppenhund oft anderer meinung und hab ihn trotzdem sehr gern.
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steppenhund antwortete am 21. Nov, 20:50:
Na da muss ich mich ja anstrengen, damit ich IRL genauso unsympathisch werde wie im Blog. Diese Art von Schizophrenie ist keinesfalls gewollt und untergräbt meinen Authentizitätsanspruch auf das Heftigste:)
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Hiemit kündige ich an, in Zukunft so richtig fies zu sein, damit ich das richtige Bild vermitteln kann!
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Alterserscheinung

Es gibt in Wien eine Bar, die ich in Jugendjahren als Inbegriff der Dekadenz gesehen habe. Dieser Eindruck wurde vor allem durch folgenden Song Der Papa wird's schon richten substantiiert.

Wie sich die Zeiten doch ändern. Irgendwann, ich weiß nicht mehr wann, aber vermutlich erst während meiner Bösendorferzeit war ich das erste Mal drinnen. Damals hat Schimanko noch gelebt und die Bekleidungsvorschriften waren recht rigide. Ein Besuch in der Eden sprengt normalerweile mein Ausgehbudget.

Inzwischen hat sich ein alljährlicher Edenbesuch in den letzten Jahren als durchaus vergnügliches Erlebnis etabliert. In die Eden geht man als Mann normalerweise in weiblicher Begleitung. Doch es gibt Ausnahmen. So führt mein Chef mein Mitarbeitergespräch am liebsten in der Edenbar. Das ist dann einfach "standesgemäß". (Ich arbeite halt in einer guten Firma:)
Dann gibt es ganz wenige Freundinnen, mit denen ich die Edenbar gemeinsam besucht habe. Ich glaube die Anzahl kann man an einer halben Hand abzählen. Und heute war ich mit meinem Freund aus Deutschland da. Ganz ungeplanterweise. Heute musste ich mir ein Sakko ausborgen und normalerweise hätte ich nicht im Traum gedacht, ihn dorthin mitzunehmen. Aber dann schien es auf einmal doch ganz richtig und das kam so.
Er hatte bei uns zuhause indisch gekocht, was meiner Frau und mir sehr gut geschmeckt hat, ihm ja wohl auch. Dann überlegten wir, ob wir noch in eine Kinospätvorstellung gehen würden.
Er war an Social Networks interessiert, die Geschichte über Facebook und seinen Gründer. Ich hätte mir den Film von selbst nicht angesehen, war aber insgesamt sehr positiv überrascht. Irgendwann im Film - da musste er eine Länge gehabt haben - waren wir plötzlich beide mit dem Handy beschäftigt. Erst mal wieder andrehen und erkennen, dass etwas auf unseren Facebook-Seiten kommentiert war.
Er machte eine witzige Bemerkung, dass er wohl der einzige sei, der im Facebook-Film eine Freundesanfrage auf Facebook beantworten würde. Nein, er war nicht der einzige. Ich war auch tätig:)
Insgesamt waren wir dann aber recht gut aufgelegt und es war noch zu früh, nach Hause zu fahren. Wir spazierten dann downtown und die meisten Lokale, die ich aus Erfahrung kenne, waren schon zu oder am Zusperren.
Wir hatten aber gescherzt, dass wir internetmäßig nicht zu der jungen Generation der Downloader sondern zu den Uploadern gehörten. Wir sind aktiv, wir profitieren nicht von Napster, sondern wir machen selbst Musik.
Und im Zuge des Abspanns, der von einem jungen Milliardär spricht, war es vollkommen "normal", dass ich den Gedanken fasste, dass ich nicht so viel Geld brauche. Die Edenbar kann ich mir auch so leisten.
Und so erschien es vollkommen folgerichtig, dass wir zur Edenbar pilgerten, ich ein Sakko ausfasste, und wir uns jeder zwei Absinth genehmigten. Und ich zwei Zigarren.
Und die Musik gefiel auch ihm.
Meinen Lieblingssong, der vom dortigen Sänger, der seinen Job schon seit 44 Jahren - ohne playback - gesungen wird, kannte er gar nicht.
Er ist von Gilbert Becaud.
Ein anderer Song wurde gestern nicht gespielt. Ich dachte auch nicht daran, ihn mir zu wünschen. Er ist hier trotzdem verlinkt.
Mein Freund erzählte mir, dass er viele Impulse bekommen hätte und diese morgen (=heute) noch aufarbeiten müsse.
Und mir geht es ebenso.
Manchmal hätte ich am liebsten eine Frau zum Tanzen aufgefordert, aber heute war ich wirklich nicht präsentabel, einer der seltenen Fälle, wo ich mich dann tatsächlich geniere:)
-
Irgendwie repräsentiert die Edenbar den Verlauf meines Lebens. Von totaler Ablehnung zu sich wohlfühlen. Oder besser ausgedrückt: eine kontinuierliche Veränderung der Werte und Relativierung von äußeren Umständen.
Das ist auch eine Art von Freiheit.
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Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
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Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
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Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
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