Schule

21
Apr
2011

Zen oder die Kunst des Spielens

Bei teacher wird eine Frage gestellt:
Lego spielen nach Vorlage oder kreativ?

Ich beantworte sie hier, weil es hier üblich ist, dass ich mich beweihräuchere. Wer das nicht lesen will muss es auch tun:)

Aber ich empfinde die Fragestellung zwar als intelligent doch ausgrenzend. Ich sehe mich in der Fragestellung nicht angesprochen.

Als Kind habe ich Matador gespielt. Viel Matador. Erst als Erwachsener hatte ich Lego, als ich mit 50 meinen Mindstorm-I-Baukasten geschenkt bekam.

Aber beide Spielzeuge sehe ich hinsichtlich dieser Frage als gleich an.

Beim Matador war ich glücklich, wenn es eine gute Vorlage gab, die es mir ermöglichte, etwas genauso zu bauen, wie es auf der Schachtel abgebildet war. Außerdem gab es in den Vorlagen auch Hinweise, wie z.B. eine Achse dünner gemacht werden konnte, damit die Räder gut liefen.
Es waren allerdings nur Einzelstücke, die mich zum Nachbau reizten.
Ich spielte Matador bis zu meiner Matura, natürlich immer seltener. Meistens stellte ich mir die Aufgabe, alle Steine zu verbauen und sie in Form eines Allzweck-Vehikels einzusetzen, wobei ich mich meistens auf spezielle Ausführungen von neuen Lenksystemen spezialiserte.
Mit 10 Jahren hatte ich einmal bei einem Wettbewerb den zweiten Platz gemacht. Ich hatte einen Kaugummi-Automaten, wie man ihn heute noch sehen kann, mit Matador gebaut. Mit einem Schließmechanismus, der nur dur ein Einser-Radel aber nicht durch etwas dünneres oder eine Einser-Nabe überwunden werden konnte. Der Gewinn war ungefähr der Gegenwert eines 8er-Matadors, das war die größte Baukastenpackung. Über den Gewinn war ich überglücklich.

Im allgemeinen habe ich als "frei" gebaut, obwohl ich anfänglich ganz gerne Vorlagen verwendet habe.
Bei Lego mit fünfzig Jahren war es ähnlich. Zuerst hat mich natürlich ein Fahrzeug interessiert, das nicht vom Tisch herunterfällt, wenn man es darauf fahren lässt. Da habe ich mich ganz genau an die Vorlage gehalten. Später habe ich dann den Usenet-Verkehr zwischen MIT und Carnegie Mellon beobachtet, die sich mit dem Reverse-Engineering der Roboter-CPU beschäftigt haben, und habe meine eigenen Versuche - abseits aller Vorlagen - angestellt.

Die Deutschen haben gelacht, als sie hörten, dass die Japaner Kameras, Stereoanlagen und Autos bauten. "Die können ja nur kopieren." hieß es allerortens. Als die Japaner dann mit billigeren Preisen, besserer Ausstattung und kürzeren Modellwechselzeiten auftrumpften, war es auf einmal klar, dass das mit dem reinen Kopieren nicht so hinhauen konnte.
Im Zen beschäftigt sich der Schüler solange mit dem Kopieren, bis er Perfektion darin erreicht hat. Wenn er dann Meister geworden ist, erlaubt er sich Änderungen in den Plänen durchzuführen.

Es gibt kein Entweder-oder. Es gibt Entwicklung. Und die schreitet von der Vorlage zum eigenen Plan fort. So sollten wir lernen, bzw. so sollten wir akzeptieren, dass Qualität nur über den momentanen Verzicht der Selbstverwirklichung zu erreichen ist. Wenn wir uns mit den Abläufen "spielen" können, ist die Zeit gekommen, das "Eigene" zu verfolgen.
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9
Feb
2011

Fortsetzung

hans1962 hat auf den letzten Beitrag einen Kommentar eingestellt, der auf eine dringende Fortsetzung hinweist. Ich greife hier ein paar Aussagen heraus, die ich nicht so einfach unkommentiert lassen möchte. Ich versuche sie, nicht außerhalb des Kontexts zu verwenden. Für alle Fälle kann aber der gesamte Kommentar im letzten Beitrag eingesehen werden.

Punkt 1:
Wer in der Entwicklung seiner intellektuellen Fähigkeiten durch das Elternhaus behindert wird - allem voran durch offen vorgeführte Aversionen gegenüber jedem "Wissen" und jedem "Verständnis" - müsste vom Schulsystem aufgefangen werden. Die Überwindung von sozialen Barrieren beschränkt sich nicht bloß auf die Möglichkeit zur Befreiung aus materieller Not, sondern betrifft selbstverständlich insbesondere die Aufweitung von Enge im Geist. Um letzteres zu bewerkstelligen, bedarf es selbstredend zumindest eines Lehrers, der seine Pflichterfüllung nicht nur in der termingerechten Abarbeitung eines Lehrplanes erlebt, sondern darüber hinaus dem jungen Menschen durch die eigene beispielgebende Haltung Ankerpunkte ermöglicht, sodass der junge Mensch selbst zu einer veränderten Lebenshaltung finden kann.

Ich stimme dieser Aussage zu. Ich gebe allerdings hier zwei politische Punkte zu bedenken. In allen politischen Diskussionen wird lediglich über den materiellen Aspekt, z.B. einer Studiengebühr, gesprochen. Die heutige Generation von Lehrern wurde aber bereits in einem Umfeld ausgebildet, in der "beispielgebende Haltung" absolut keine Kategorie mehr darstellt. Da spreche ich von den Schulversuchen der Siebzigerjahre, in denen mit Pflicht und Drill aufgeräumt wurde. Das wäre an sich nicht abzulehnen, allerdings hat man das Kind mit dem Bad mit ausgeschüttet. Es ist auch das Wissen über notwendiges Üben, Trainieren und die Notwendigkeit der Überprüfung verschütt gegangen.
Wenn ich die Meinungen heutiger Lehrer anhöre, (ich spreche jetzt von der Mehrheit, nicht von den Ausnahmen) so würden sämtliche Lehrer, die ich in meiner Jugend als ausgezeichnete Lehrer erleben durfte, durch den Rost fallen. Sie wären nicht mehr in.
Ein ähnliches System ist z.B. in der Kunst, in der Klavierinterpretation, zu finden. Ein Cortot würde heute nicht einmal die Stufen einer Konzertbühne betreten dürfen, er wäre nicht "perfekt" genug. Für seine Liebe zur Musik wäre kein Platz im Konzertwesen. Ein Lehrer mit Liebe zu seinem Fach wird heute durch aktive Beihilfe der Eltern "fertig" gemacht.


Punkt 2:

Falls das in der Schule gelingt, bedarf es auch der geeigneten Unterstützung bei der Ablösung aus einem bildungsfeindlichen Milieu. Wer sich ernsthaft mit familiären Systemerhaltungskräften beschäftigt hat, weiß, wie aufwendig und schwierig dieses Unterfangen werden kann.
Wo solche Befreiung, diese Emanzipation nicht gelingt - solch Scheitern ausschließlich dem Unwillen des Betroffenen zuzuschreiben, wäre schlicht so unangemessen, wie unverständig - haben wir es mit Mitmenschen zu tun, die sozial bedingt "vergiftet" blieben. Aber auch für diese Betroffenen besteht im späteren Erwachsenenleben noch die in der Regel aussichtsreiche Möglichkeit, eine Änderung der Lebenshaltung zu erreichen. Das ist allerdings ausgesprochen ressourcenintensiv und erfordert meist einen erschütternden, um nicht zu sagen: destabilisierenden - Impuls von außen, dem Leben schlechthin.

Arbeitslosigkeit sollte eigentlich erschütternd genug sein. Ich hatte Gelegenheit während meiner eigenen Arbeitslosigkeit mit Mitleidenden zu sprechen, die alle ähnlich wie ich aus guten Posten plötzlich aufgrund Restrukturierungen hinaus katapultiert wurden. Für jeden hat es Veränderungen in seinem Leben bedeutet, wobei die materiellen Einbußen nicht einmal so schlimm sein müssen wie das Bewusstsein, irgendwo versagt zu haben, und nicht zu wissen, was man hätte anders tun können. Man befindet sich in der Gewalt von anderen.
Ich selbst bin jedesmal von Menschen begeistert, die hier einen Lebenswandel erlebt haben. (Ich schließe mich selbst aus, irgendwie war es bei mir nur materiell schlimm, damals gab es keine Depression bei mir.)
Ich liebe Menschen, die Wissen aufzusaugen versuchen und dabei auch letztlich erfolgreich sind. Es ist umso bewundernswerter, wenn klar ist, dass bestimmte Inhalte nicht nur wegen des Jobs erworben werden.

Punkt 3:
Die Erkenntnis, "wie es hätte gewesen sein können", ist wohl die schmerzhafteste Erkenntnis, die der unerbittliche Mensch sich selbst antun kann. Dass ihm diese "Weisheit" von anderen aufgesetzt wird, spielt im Vergleich dazu eine völlig unbedeutende Rolle. Nichtsdestotrotz ermächtigen sich andere unter Berufung auf ihre eigene unbegründete Phantasie, für jenen Mitmenschen zu befinden, dass er es in der Hand gehabt hätte.



Diesen Punkt kann ich nicht zustimmen, obwohl ich mir bewusst bin, dass ich damit brutal klinge. Und zwar geht es um den letzten Satz.
Der Mensch hat es in der Hand. Es gibt genügend Beispiele, wo sich der Mensch nicht unbedingt selber helfen kann. Dann muss er sich helfen lassen. Das bedeutet aber manchmal auch, die Meinung eines anderen zu akzeptieren, obwohl es so aussieht, dass der andere leichtfertig urteilt. Die unbegründete Phantasie wird von Menschen strapaziert, die sich von Krone und Österreich bilden lassen und sich damit selbst einer erdrückenden Menge von Vorurteilen aussetzen.
Nicht immer ist eine Beurteilung leichtfertig. Ob eine Phantasie begründet oder unbegründet ist, ist ebenfalls nicht so leicht zu entscheiden.
Was für den "gesunden" Menschen am schwersten zum vorstellen fällt, ist die Wirkung von Depression. Ich würde behaupten, dass man es sich nicht vorstellen kann, wenn man nicht selber in der Situation war.
Aber dann ist es relativ einfach zu sagen:
zuerst die Depression heilen und dann das Leben in die Hand nehmen. Dass das erstere nicht ohne ärztliche Hilfe und Medikation zu erreichen ist, - also nicht aus eigener Anstrengung allein - habe ich kürzlich im Radio gehört. Ich bin kein Arzt, aber es kommt mir plausibel vor.
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8
Feb
2011

Arbeitslosigkeit und Umschulung

kürzlich bin ich auf einem anderen Blog angeeckt, weil ich gemeint habe, dass Arbeitslose einmal einen Monat bezahlt bekommen sollen, dabei nur drei Bücher lesen sollen und danach abgefragt werden. Die Kritik sprach von Grundschülermethoden, stufte mich als überheblichen Bessermenschen ein und sprach von NORMALEN MENSCHEN, die alle anders sind.

Offensichtlich bin ABNORMAL. Ich bin deswegen abnormal, weil ich nicht zustimme, dass alle Menschen die gleichen Chancen zum Studieren bekommen sollen. Dabei wird das Wort "gleich" sehr missverstanden. Unter gleich wird verstanden, dass alle gleichermaßen studieren können sollen. Das sehe ich als falsch an. Ich finde, dass Menschen, die nicht so begabt sind, nicht gleich behandelt werden sollen. In vielen Fällen sollten sie besser behandelt werden, man sollte ihnen mehr Zeit widmen, als denen, die eh alles von selbst kapieren. Aber daraus leitet sich nicht der Chancengleichheitsgrundsatz für die Uni ab.

Ich nehme einen Grenzfall. Eine deutsche Schauspielerin, den Namen müsste ich erst wieder herausfinden, nimmt ihre Tochter mit Downsyndrom auf die Bühne mit. Um solche Kinder darf man sich nicht "gleich" kümmern. Man muss viel mehr Aufwand hineinstecken. Allerdings ist es ein Geben und Nehmen. Alle Menschen, die Erfahrungen mit Down-Syndrom-Menschen haben, bestätigen, dass die Liebe, Dankbarkeit und Freude, die zurückstrahlt, für kein Geld der Welt zu kaufen wäre.

Ich nehme einen anderen - nicht Grenzfall - sondern durchaus verbreiteten Fall. Ob ein Kind mit sechs oder sieben Jahren eingeschult wird, hängt von vielen Faktoren ab, z.B. dem Ehrgeiz der Eltern, den wirtschaftlichen Verhältnissen, eine Schulpolitik. Ich habe es selbst an Schulkollegen erlebt, die zu früh eingeschult wurden. Sie wurden selbst von den Schülern für faul und vertrottelt gehalten. Einer von denen hat seinen Doktor gemacht und führt ein - soweit von außen beurteilbares - gutes Leben. Er war einfach zu früh dran.

Ich glaube, dass einige Menschen, die sich in der Schule verweigern, später nie mehr diese Rückbesinnung erleben können, wie es ist, etwas lernen zu können. Nach meiner Erfahrung richten sich alle Workshops, Seminare, Ausbildungskurse an "Erwachsene", von denen man annimmt, dass sie lernen können. Das Lernen kann aber imho nur durch ziemlich archaische Methoden gelernt werden: Aufgaben bekommen, üben und solange üben, bis etwas wirklich internalisiert wird. Wenn das in einer Disziplin gelingt, so geht das auch in anderen Fächern und dann können Umschulungen oder Weiterbildungen anschlagen.

Doch ohne das eigentlich Lernen gelernt zu haben, ohne sich selbst hinterfragen zu können, ob man etwas wirklich beherrscht, halte ich Seminare zwar für nette Abwechslungen, für angenehme "incentives", doch es ist so, wie es Tom DeMarco einmal in einer Keynote-speech ausgedrückt hat. Chef: "Na Herr Müller, waren Sie bei dem Chopin-Workshop letzte Woche bei Pollini?" - freudiges "Ja". "Hat es Ihnen gefallen? Haben Sie etwas gelernt." etwas neutraleres "Ja". "Wunderbar! Spielen Sie mir doch einmal die Revolutionsetüde vor!"

Wenn alle das gleiche Recht zum Studieren haben sollen, müssen sie auch mit gleichem Wissensstand das Studium beginnen. Wie soll der gesichert festgestellt werden?
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30
Jan
2011

Sinnlosigkeit

Bei teacher gibt es zur Zeit einen Artikel, der mir die Haare zu Berge stehen lässt.
Es betrifft die Sinnlosigkeit des Schreibens von Aufsätzen und des Lernens für eine Prüfung.
Selbst ein Lehrer fragt, ob das Schreiben von Aufsätzen (vielleicht auf eine Zweitsprache eingegrenzt) sinnvoll ist. Falls er das nicht nur als gezielte Provokation gebracht hat.
-
Es ist ziemlich eindeutig, dass es dann natürlich genauso unsinnig ist, von Eignungsprüfungen und Aufnahmeverfahren für Gymnasien oder Universitäten zu sprechen.
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Vielleicht wären einmal Lehrer, die diese Frage nach der Sinnhaftigkeit (die ich ausdrücklich nicht als dumm sondern als Zeichen einer Bildungslücke betrachte) stellen, gut beraten, sich wieder ein bisschen etwas über Gehirntätigkeit, Denken und Üben zu informieren. Die Unfähigkeit, sich etwas zu überlegen, bevor es herausgesprudelt wird, macht eine Person für echte konstruktive Arbeit unbrauchbar. Das Schreiben ist die beste Übung, um sich das Strukturieren von Gedanken beizubringen. Daneben ist es der erste Probelauf, ob ich mich in einer fremden Sprache einigermaßen verständigen kann.
In meinem eigenen Berufsfeld der Informatik, bei welchem häufig angenommen wird, dass der natürlichen Sprache keine besondere Bedeutung zugemessen werden muss, gilt gerade das Gegenteil. Zitat E. Dijkstra: neben einigen mathematischen Kompetenzen ist die möglichst gute Beherrschung der Muttersprache die wesentlichste Ingredienz eines Programmierers.
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Man muss kein Genie sein, um einen guten Aufsatz schreiben zu können. Vielleicht ist es anfänglich ein bisschen anstrengend. Ich frage mich ja, was heute überhaupt noch unterrichtet wird.
Mathematik . Scheiße
Deutsch - Scheiße
Computer - "das wird nicht unterrichtet, obwohl das so wichtig wäre" beklagen die Besserwisser
Also was wird jetzt wirklich an den Schulen unterrichtet?
Englisch? - vermutlich in der Form: "Geil, Sale, fuck"
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Und dann gibt es da noch die Frage nach dem Lernen für "eine" Prüfung.
Aha, ich möchte einen begehrten Posten habe und bewerbe mich. Na, für das eine Bewerbungsgespräch werde ich mich nicht vorbereiten. Der Personalchef ist selber schuld, wenn er meine innere Größe nicht erkennt.
Mir begegnet die Traumfrau meines Lebens: "He, Oide, wüst ficken?" Das schafft man auch ohne Vorbereitung.
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Und wieso sollte sich ein Lehrer für eine Unterrichtsstunde vorbereiten? Ist ja nur diese eine Stunde. Aber geh, die Schüler sind eh faul, verstehen nix. Da les ich lieber ein gutes Buch. Ach nein, so ein Lehrer liest auch kein gutes Buch, der sieht wahrscheinlich eher "Helden von morgen" oder das "Dschungelcamp".

Also in Anbetracht der vielen sinnvollen Beiträge von teacher nehme ich einmal an, dass er nur provozieren wollte. Wenn er die Meinung im Ernst sagt, dann kann ich nur resignieren.
Denn ob jemand keinen Aufsatz schreiben kann oder ob er nicht sinnerfassend lesen kann, (laut PISA, was ja auch so eine "einmalige Prüfung" ist) ist dann schon egal.
Da kann auch keine Schulreform helfen, wenn unsere Lehrer diese Einstellung haben.
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8
Jan
2011

Was mich dann doch gefreut hat

Planung ist gut, Improvisation ist besser. Mein ursprünglicher Lehrplan musste gestrafft werden. Die neuen Vorlesungen habe ich noch nicht gebracht. Dafür wurden die einzelnen Teile auf 5 Tage aufgeteilt.
Ich war gesundheitlich eh ein bisschen angeschlagen und daher kam mir die Reduktion des Aufwandes durchaus gelegen.
Ich pflege in der Regel zu Beginn Fragen zu stellen:
"Warum studieren Sie 'dieses' Fach?", "Was möchten Sie einmal arbeiten?" Die Kontrollfragen, was die Studenten bereits wissen, kommen dann später.
Am ersten Tag saßen alle ganz verhuscht herum und trauten sich offensichtlich nicht aufzuzeigen. Die Mitarbeit wurde aber von Tag zu Tag besser. Besonders erfreulich war es, dass ich auf einige Fragen ganz saubere und deutliche Antworten bekam. Bei den Übungen wurde mir dann schon manchmal widersprochen.
Dabei waren nicht nur Masterstudien-Studenten sondern auch Baks dabei.
Bei der Verabschiedung habe ich sie wegen ihrer Mitarbeit gelobt und gemeint, dass ich nichts davon halte, 50 Minuten draußen zu stehen, vorzutragen, Aufgaben zu verteilen und dann "das war's" zu sagen. "Ich weiß auch, dass das einige durchaus so machen."
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"Fast alle!" kam eine Antwort.
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Ich habe mir überlegt, dass zu meiner Zeit, die Professoren in der Regel auch frontal vortrugen. Aber an wen erinnere ich mich am liebsten. An den Paschke (der war später Dekan) und kam gerade aus der Industrie zurück. Der hatte einen Vortrag, der einfach spannend war.
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Ich hätte diesmal noch mehr aus der ganzen Sache machen wollen. Doch der ständige Husten und kurze Zeit auch Schnupfen hat für ausreichend Erschwernis gesorgt.
Jetzt bin ich wieder ganz froh, zuhause zu sein.
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7
Sep
2010

Nostalgie

Was ich vor 3 Jahren notiert habe...

Ja, ich bin ein Angeber
Ich geniere mich nicht für meine Bücher. Ich lese zur Zeit zum Vergnügen Der Klavierstimmer von Pascal Mercier, ein Buch, welches mich sehr stark zu einem Kommentar reizt, den ich zu einem späteren Zeitpunkt nachbringen werde.
Ich lese auch immer wieder die Bücher, besser wäre vielleicht der Ausdruck schmökern, die ich jetzt aus der Firma geholt habe.
Ich sollte das wohl gar nicht schreiben, denn Hochmut kommt leicht vor den Fall. Doch ich stehe dazu. Ich gebe nicht mit meinen Büchern an. Ob ich ein Regal mehr oder weniger stehen habe, verändert nicht den Eindruck. Die Wohnung besteht eh nur aus Büchern.
Ich gebe vielmehr damit an, dass ich auch in die Bücher hineinschaue. Ich gebe damit an, dass ich bereit bin, die Erfahrungen anderer anzuerkennen. Ich gebe damit an, dass mich auch Bücher zum Denken anregen, die vor mehr als 30 Jahren geschrieben worden sind.
Ich gebe damit an, dass ich ein gewisses nostalgisches Gefühl entwickle, wenn ich Bücher entdecke, die mir einmal sehr teuer waren und jetzt vielleicht nicht mehr sind.
Ich gebe auch damit an, dass ich mir ein Buch kaufe, wenn ich mir nur zwei Stunden Arbeitsersparnis erhoffe.

Ich gebe nicht nur mit meinen Büchern an sondern auch mit meinen Noten. Ich gebe damit deswegen an, weil diese Noten mir es ermöglichen, frei nach Belieben einer momentanen Stimmung am Klavier Laut zu verleihen. Ich gebe damit an, dass ich überhaupt Noten lesen kann und ein Klavierspiel in der
Regel auch spielen kann, wenn ich die Noten verstehe.


Doch in Anbetracht eines kürzlichen Kommentars gebe ich auch damit an, dass nie ein Aussenstehender überhaupt sehen kann, welche Bücher ich in meinem Schlafzimmer habe. Ich gebe damit an, dass ich mir den Luxus leisten kann, mit den Büchern nicht angeben zu müssen. Mitunter finden sich Menschen, die das eine oder andere Buch auch gelesen haben und sogar die
gleiche Meinung teilen. Das bedeutet dann Freude und Genuss.

Die Bücher, die teilweise über dreißig Jahre alt sind und trotzdem noch immer wieder einmal betrachtet und genossen werden, sind beispielsweise (ein Fach von 24):

---: Fun with Chinese characters. Singapore [u.a.]: Repr. Aufl. Federal Publ, 1994. - 981-01-3004-X

CUBE, Felix von: Was ist Kybernetik?. München: Ungek. Ausg. nach der 3. Aufl., Lizenzausg. Aufl. Dt. Taschenbuchverl, 1971. - 3-423-04079-3

GRIBBIN, John: Auf der Suche nach Schrödingers Katze. München u.a: 4. Aufl. (1. Aufl. dieser Ausg.). Aufl. Piper, 1991. - 3-492-11353-2

HAHN, Hans ; MCGUINNESS, Brian ; MENGER, Karl: Empirismus, Logik, Mathematik. Frankfurt a.M: 1. Aufl. Aufl. Suhrkamp, 1988. - 3-518-28245-X

KNUTH, Donald Ervin: Seminumerical algorithms. Reading, Mass. [u.a.]: 2. ed. Aufl. Addison-Wesley, 1981. - 0-201-03822-6

KOULEN, Michael: Die Mitte des Himmels. Köln: DuMont, 1986. - 377011902-9

MORFILL, Gregor E. ; SCHEINGRABER, Herbert: Chaos ist überall. und es funktioniert. Frankfurt/Main ;Berlin: Ullstein, 1991. - 3-550-06509-4

NONAKA, Ikujiro ; TAKEUCHI, Hiro: The knowledge-creating company. New York [u.a.]: Oxford Univ. Press, 1995. - 0-19-509269-4

RHEINGOLD, Howard: Virtuelle Welten. Reinbek bei Hamburg: 1. Aufl. Aufl. Rowohlt, 1992. - 3-49805731-6

RIEDL, Rupert: Die Strategie der Genesis. München u.a: 3. Aufl., 9. - 14. Tsd. Aufl. Piper, 1984. - 3-492-00590-X

ROJAS, Raúl: Theorie der neuronalen Netze. Berlin [u.a.]: Springer, 1993. - 3-540-56353-9

WIECKMANN, J.: Das chaos computer buch. Reinbek Bei Hamburg: Rowohlt, 1988. - 3-8052-0474-4

WINSTON, Patrick Henry: Artificial intelligence. Reading, Mass. u.a: 1977. - 0-201-08454-6
ZIMMER, J. A.: Abstraction for programmers. New York: McGraw-Hill, 1985. - 0-07-072832-1
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6
Aug
2010

Übung

Aus gegebenem Anlass möchte ich eine Übung vorschlagen:

Erklären Sie mir:

Was ist ein Modell?

Ich stelle immer wieder fest, dass Menschen, die dieses Wort durchaus kennen, (auch in der Form der zweibeinigen, zwei Meter großen Ausführung) große Schwierigkeiten haben, mir den Begriff in eigenen Worten zu erklären.
Bei Wikipedia nachsehen ist natürlich möglich. Doch probieren Sie es einmal ohne Hilfe!
-
Und probieren Sie es mit anderen Begriffen...
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auf 70 steuernd

die Erfahrungen genießend

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Ich liebe meinen Induktionsherd. Brauchst auch den...
la-mamma - 18. Okt, 18:10

Meine Kommentare

wenn Sie der Lehrer meiner...
würde ich mich wundern, dass Sie nicht auf meinen Kommentar...
abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

The bridge


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