Leben

28
Mai
2011

Paradies für Steppenhunde

Heute war ich bei einem Mathematiksymposium eingeladen. Die Vortragenden sprachen auf serbisch, was ich nicht verstand. Die Inhalte verstand ich, weil sie auf "mathematisch" waren.
Für den Abend wurde ich zum Abendessen mit dem Dekan eingeladen. Bereits während des Symposiums wurde ich quasi als Ehrengast begrüßt, was mir ein bisschen peinlich war.
Doch beim Abendessen war der Umstand, nur von Mathematikern umringt zu sein, fast paradiesisch. Lauter Personen, mit denen ich mich verstehe. Es war lustig, festzustellen, dass ich zwar die Vorträge nicht verstanden habe, die Inhalte aber sehr wohl. LaplaceFi_istgleichNull, bin ich bereits vor 29 abgeprüft worden.
Und alle warten schon gespannt auf meinen Vortrag am Donnerstag.
Das Leben ist doch nicht so schlecht, oder?

Vorausgesetzt, man mag Mathematik:)))
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24
Mai
2011

intensiv

Ich glaube, ich weiß jetzt, warum mir die Arbeit im Ausland Spass macht. Es ist nicht das nicht-in-Wien-sein, es ist das wo-anders-Sein. Das bewirkt, dass die Zeit eine neue Komponente gewinnt.
Wenn ich in Wien mit einer Arbeit nicht fertig werde, geschieht sie eben am nächsten Tag oder am übernächsten.
Doch im Ausland ist alles terminiert. Termine müssen zeitgerecht stattfinden, sonst ist man nicht mehr vor Ort. Die Einstellung habe ich noch von meinen ersten Auslandseinsätzen vor 40 Jahren behalten. Im Ausland etwas arbeiten, wertet die eigene Arbeit auf. Sonst würde sie ja ein anderer machen. Und so gewinnt jeder kleine Weg an Bedeutung, weil er geplant werden muss.
Besprechungen gab es heute nur zwei, allerdings sehr angenehme bzw. wichtige. Doch von 9:15 bis 19:30 wurde "gearbeitet". Und es wurden bestimmte Ziele erreicht.
Manches kann man sich nicht für den nächsten Tag aufheben. Mails müssen sofort beantwortet werden. Die Lebensqualität ist nicht besser oder schlechter, sie ist schlicht anders.
Aber das Gefühl zu Leben ist einfach verstärkt. Als würde ich dauernd mit einer Sauerstoffflasche herum rennen.
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Ein bisschen schwanger

Ich habe mich ja schon einmal darüber mokiert, was der Begriff "teilweise" Kernschmelze bedeuten soll.
Heute beim Lesen der ORF-Nachrichten online habe ich es endlich verstanden:
Tepco gibt an, dass möglicherweise auch in den Reaktoren 2 und 3 eine Kernschmelze stattgefunden hat.
Also nur 3/4 der Reaktoren sind hochgegangen. Drei Viertelteile.
Oder vielleicht nur die Hälfte?
Es gibt ja noch 5 und 6. Von denen hört man gar nichts mehr.
-
Da gibt es nur teilweise Informationen...
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23
Mai
2011

EINLADUNG Fortsetzung

Vor einigen Tagen sprach ich eine spontane Einladung aus und ich kann mir vorstellen, dass sich manche LeserInnen darüber nur wundern können.
Was glaubt er denn, was er ist? Sollen alle springen, weil ihm plötzlich fad ist? Hat er keine Freunde, die er in solchen Fällen anrufen kann? Irgendwie ist das schon etwas eigenartig, solche Einladungen derart kurzfristig anzusagen.
Nun, ich bin an dem Abend nicht mehr in die Stadt gefahren, weil ich den Trubel rund um den Life-Ball scheute. Dass ich den Umweg am nächsten Tag in Kauf nahm, belastete weder meine Geldbörse noch die der Firma. Und ja, ich habe Freunde, die ich kurzfristigst anrufen kann. Die sind aber mitunter selbst auf Urlaub. Und ja, ich bin verheiratet. Allerdings hat sich Frau Columbo gerade zu dem Zeitpunkt fertig gemacht, den Nachtzug nach Wien zu besteigen. Das Taxi, das sie von der U-Bahn abholte, war dasselbe, mit dem ich anschließend in die Stadt und zum Flughafen fuhr.
Wir gaben uns sprichwörtlich die Klinke in die Hand.
Jetzt kommt die Kehrseite der Geschichte:
Heute ruft mich unsere Sekretärin aus Wien an, um mir mitzuteilen, dass meine Gesprächspartner, ein Geschäftsführer in Vorarlberg, zwei Tage vor dem bereits seit Monaten anberaumten Gesprächstermin abgesagt hat, absagen musste. Meine eigene Reiseplanung hatte ich darauf abgestimmt und sogar eine Kurzreise nach Belgrad in Kauf genommen, weil heute und morgen unbedingt Anwesenheit in Belgrad notwendig waren.
Ok, es ist hier noch sehr viel zu tun, weil der Mai und der Juni extrem wichtig sind, um noch ein paar Sachen vor der Urlaubszeit zu erledigen. Daher entschied ich ebenso spontan, dass ich morgen nicht zurück nach Wien fahren würde sondern statt dessen jetzt bis zum 7. Juni hier in Belgrad bleibe. Ich muss mir halt die Noten zum Klavierüben noch einmal kaufen, denn zwei Wochen übungslos kann ich jetzt nicht bleiben.
Aber wenn ich andere Menschen so kurzfristig einlade, geschieht das in dem Bewusstsein, dass ich sowieso nie sehr lange im Voraus planen kann. Nicht in meinem derzeitigen Berufssetting. Ich beklage mich nicht. Ich habe diesen Zustand freiwillig akzeptiert und es macht auch irgendwie einen höllischen Spass.
Ich lebe.
Ja, Museen könnte ich jetzt auch besuchen. Vielleicht am Wochenende das Tito-Museum.
P.S. Meine Frau hatte ich noch angerufen, dass ich länger in Belgrad bleibe. Seit sie in Pension ist, sehen wir uns seltener als bisher. Ihr Kommentar: "das ist ok, ich bin ja eh da." bezieht sich weniger darauf, dass sie mich sowieso nicht sehen will, sondern darauf, dass unser Hund versorgt ist.
So ändern sich die Prioritäten im Leben...

Nachtrag: und eine ganz tolle Nachricht zum Schluss. Mathematura und Abschlussnote ist eine 2. Bei jemandem, der Mathematik hasst:)))
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21
Mai
2011

ESSENSEINLADUNG

Zeitpunkt: Heute, nicht all zu spät (Beginn 20:00 bis 21:00)
Ort: irgendein sehr gutes Lokal Nähe Stadtzentrum (haben ja nicht alle offen)
Die Einladung richtet sich sowohl an Damen wie an Herren, geistreiche Unterhaltung wird angestrebt.
-
Hintergrund: ich muss entweder heute noch in die Stadt oder morgen vor dem Flughafen. Da würde ich lieber das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.

Anmerkung: Anreise muss selbst organisiert werden, ich bin öffentlich unterwegs.

Mal sehen, wer spontan ist:)))
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8
Mai
2011

Handwerksarbeit

Ich habe etwas älteres Mobiliar bekommen. Heute konnte ich einem Handwerker bei der Restaurierung zusehen. Den ganzen Sonntag hat er an Bett und Sesseln gearbeitet.
Der Stuhl am Tisch bekommt gerade die Zierknöpfe.
Morgen wird noch der Tisch poliert, dann ist mein Apartment soweit einmal eingerichtet.



Man sitzt sehr bequem in den Stühlen.
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5
Mai
2011

Müde

Jetzt bin ich ziemlich müde.
Es ist jetzt 21:27.
Um 7:30 aufgestanden.
Um 9:30 ins neue Quartier gewechselt, um Möbel in Empfang zu nehmen.
Tisch, 4 Sessel und ein Bett. Die werden noch bis Sonntag abend neu kunstlederbepolstert. (Bilder dann)
10:30 Obstkorb als Willkommensgruß in Empfang genommen.
11:00 Klärung einer Firmenangelegenheiten
11:30 Zu Fuß vom Quartier zum Internet-Provider. Ein paar Fragestellungen, weil ich zwar schon offiziell Boss bin, aber noch keinen Firmenstempel habe. Doch es geht auch ohne. Bis die erste Rechnung kommt, wird es auch hoffentlich schon das offizielle Firmenkonto geben. Sonst darf ich Cash zahlen. (Ich habe den Eindruck, dass die Serben beim Zahlungsverkehr ziemlich ernsthaft kontrollieren. Sonst geht alles nur mit Bezahlung vom Rechnungsadressaten und wenn der eine Firma ist, muss die Firma zahlen.)
12:00 Anruf im Musikgeschäft, ob es das Clavinova ab Lager gibt.
12:20 Geldabhebung auf der Bank.
13:30 Geldwechsel in der Wechselstube, hätte ich mir vermutlich sparen können. Der Kurs war gleich wie in der Bank, allerdings könnte es sich noch um den Unterschied zwischen Kaufen und Verkaufen gehandelt haben. Da der Dinar momentan hoch steht, habe ich etwas verloren, dafür hatten sie den Preis für das Clavinova heruntergesetzt.
14:00 Anspielen des Clavinova, ob ich noch zufrieden bin. (Es ist noch immer Gummipuppe, aber ich werde ausreichend üben können.) Noch eine Klavierbank und einen Kopfhörer dazu gekauft. Das Gerät wird morgen zwischen 14:00 und 17:00 geliefert.
Alles abgeschlossen, die zwei gebundenen Geldbündel und ein bisschen was dazu abgeliefert.
15:00 Uschtsche 1. Ein Shopping Center, dass ein Geschäft beinhaltet, dass sich home-center nennt. Was braucht der einziehende Einwohner als Grundausrüstung?
Das Bild zeigt den Einkaufserfolg von Uschtsche 1. 370 € fließen einmal in die Grundausstattung ein.



Alles nach oben tragen und mit dem Taxi wieder nach Uschtsche fahren.
16:30 Uschtsche 2. Diesmal geht es nach Idea, das wie ein Spar-Ableger wirkt. Der Supermarkt gehört aber Agrokor, einem kroatischen Unternehmen.
Jetzt werden Grundnahrungsmittel gekauft, diverseste Spül- und Waschmittel, Geschirrtücher, ein Tischtuch und Kleinzeug. Natürlich sind auch Gewürze dabei.



18:30 Jetzt wird es knapp. Noch in Uschtsche muss ich mich beeilen, rechtzeitig im Quartier einzutreffen, um den Polsterer zu treffen.
19:00 Ist sich gerade ausgegangen. Er hilf mir noch bei den 20 Kleinsäckchen, die ich habe, sie hinaufzutragen. Außerdem kommt mir meine künftige Mitarbeiterin zu Hilfe, die die Verhandlungen führt. So gut ist mein Serbisch leider noch nicht.
Bis Sonntag abend will er fertig sein
20:00 Es hat sich ausbesprochen. Morgen wird das Leder für die Bespannung eingekauft, (hellbeiges Kunstleder).
20:30 Die Nahrungsmittel habe ich schon verstaut, aber jetzt werden die Sachen, die am Tisch gezeigt sind, aufgebaut. Die Teller gehören eigentlich gleich in die Geschirrmaschine, aber ich lasse alles so stehen. Morgen wird es ein netter Anblick sein, wenn ich am Nachmittag wieder hinkomme. Davor sind noch Besorgungen zu erledigen.
21:00 Das Quartier wird verlassen. es fehlt noch Bettwäsche und die Möbel müssen erst fertig restauriert sein.
Schaut alles ganz gut aus.
Jetzt bin ich eigentlich ziemlich müde.
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4
Mai
2011

Erfolg auf dem Papier

Der richtige Erfolg ist erst dann gegeben, wenn es Kunden gibt und das Geld auch fallweise in die Firma und nicht heraus fließt.
-
Aber trotzdem:

Heute ist ein Tag zu feiern!
Die Tochterfirma meines Arbeitgebers wurde heute offiziell in Belgrad inkorporiert.
Ich bin jetzt Direktor eines serbischen Unternehmens. Die erste Dienstleistung war ungefähr 30 Unterschriften zu leisten.

Ich bemühe mich, ruhig zu bleiben. Doch irgendwie ist es schon etwas Tolles. Dass ich heute auch mein kleines Apartment übergeben bekommen habe, ist ein anderes Kapitel. Morgen werde ich Teller, Gewürze, Gläser etc. kaufen.
Möbel bekomme ich auch morgen und vielleicht geht sich auch noch die Beschaffung des Clavinova CLP-340 aus.
Und morgen bekomme ich hoffentlich auch Termine für die Rekrutierungsaktionen auf den Universitäten.
Schließlich muss ich ja auch jemanden ausbeuten können:)
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1
Mai
2011

Und weg

In die mittlerweile etwas vertrautere Stadt.
Dieses Mal werde ich in das Gebäude einziehen. Nur in die Wohnung, das Office ist im Nebengebäude, dessen Bild schon neben meinem Wiener Arbeitsplatz hängt. Ich habe es aber nur auf dem anderen Rechner.


Der Tisch steht nicht mehr da. Fukushima ist zur Normalität entschwunden.

Dann am 11. vom Flughafen direkt zur Konzertgerneralprobe und dann zum Konzert.

Beim A-Team gibt es die Phrase: "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert."

Ich liebe es, wenn das Leben dicht ist.
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29
Apr
2011

Wie schnell die Zeit vergeht

Nach meiner Kieferoperation hatte ich Schmerzen, die sich als Zahnweh an den Zahnspitzen äußerten. Als ich den Arzt fragte, versicherte er mir, dass das normal wäre und noch zwei bis drei Wochen anhalten könnte. Mit Schmerzmitteln sollte ich mir aber helfen können.
Vorgestern war der erste Tag, an dem ich es komplett ohne Schmerzmittel versuchte. Und seither scheine ich keine mehr zu brauchen. Heute wache ich auf und rechne die Tage nach. Die OP war am 13. 13+14 = 27 und vorgestern war genau der 27. April. Interessant, wie genau die Prognose zugetroffen hat. Fast wie bei einem Schwangerschaftstermin.
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abohn - 7. Mai, 09:56
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Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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