Wenn schon denn schon
Beethoven opus 10/3 Letzter Satz
Das ist eine Übungseinspielung, spät des Abends. Ich war schon etwas müde. Doch momentan bin ich nicht gewillt, mich drei Stunden damit abzumühen.
Es wird interessant sein, diese Aufnahme mit einer in einem Jahr oder zwei Jahren zu vergleichen.
Diese Sonate mag ich besonders gern und den letzten Satz finde ich wie einen musikalischen Scherz. Es macht Spass, ihn zu üben, auch wenn es ziemlich viel Arbeit bedeutet. Man sollte überhaupt keine Schwierigkeiten beim Anhören merken. Davon bin ich noch weit davon entfernt.
grins,
Ansonsten würde ich einfach im Bett liegen bleiben.
Transformation
Was meinen Musikalität betrifft, reicht sie zum hören und fühlen, was die Musik mir sagen will, dass war´s dann auch schon. Leider ist die klassische Musik bei mir etwas abhanden gekommen, dabei hörte ich sie mal sehr gern. Bevorzugt Sinfonien oder auch Sonaten.
Für meine musikalischen Ohren hast du den 3. Satz brillant gespielt. Frauen sollen ja immer sehr stark von Klavierspielern beeindruckt sein. wahrscheinlich ist dieser Funke grade bei mir übergesprungen ;-))
Der letzte Satz aus Opus 10/3 von Beethoven hat für mich etwas sprudelndes sprunghaftes. Ich sah dabei vor meinem inneren Auge eine Bachstelze, die von Stein zu Stein hüpft, während das Wasser um und über die Steine sprudelt. Ein schönes musikalisches Bild, weil es sehr viel Natur assoziiert. Vielleicht saß Beethoven an so einen sprudelnden Bach, als er die Idee für den 3. Satz bekam. Weil er in den letzten Jahres seines Lebens selber nicht hören könnte, hat er vielleicht so die lautlosen Bilder der Natur in ein musikalisches Bild transformiert ;-)
LG LaWe
ich freue mich über das Kompliment, auch wenn von Brillianz keine Rede sein kann. Allerdings ist vielleicht der musikalische Gehalt wichtiger und da ist jetzt eine sehr schöne Bestätigung, wenn der hinüber gekommen ist.
Als Oberlehrer muss ich leider einige Korrekturen anbringen.
Es ist der vierte Satz. Der Fehler ist verzeihlich, weil die anderen Sonaten von Opus 10 jeweils nur drei Sätze haben. Ich werde jetzt auch die anderen Sätze einstellen, so dass man die gesamte Sonate hören kann.
Die Interpretation mit dem Bächlein gefällt mir gut, obwohl das Thema eigentlich eine Frage darstellt. "Ist's gut so" könnte man unterlegen. Taub war Beethoven zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es ist das Opus 10, also ein eher frühes Werk.
Was mich freut, ist eine Aussage von Andras Schiff, der meint, dass diese Sonate "größer" ist als die Pathetique. Das hängt vielleicht mit dem Schluss zusammen, der im pianissimo verhallt und nicht pianistische Größe unter die Nase reibt. Ich freue mich deswegen, weil ich in dieser Sonate so viel originelle Gedanken finde und genau so denke wie Schiff. Die Pathetique is sehr schön und sie ist sehr schwer, eigentlich schwerer als irgendein Pianist sie spielen kann. Doch musikalisch finde ich die Sonate op 10/3 viel interessanter.
Der Gedanke der Transformation birgt etwas sehr Interessantes in sich. Ich denke aber dabei eher an den Umstand, dass in den späten Sonaten, als Beethoven wirklich taub war, die Arme am Klavier sich immer sehr weit öffnen müssen. Ich denke dabei immer an eine gewollte Umarmung. Manchmal resultiert die Körperhaltung des Pianisten auch in einer angedeuteten Umarmung. Hören kann man das ja dann auch in der neunten Symphonie im Gesang.
Es ist bewundernswert,
Seien Sie nicht zu streng zu sich, grins, weder wegen Ihrer Unterarme, noch wegen des Spiels... das ist schon alles okay - und gefällt.
Ist es nicht wichtig, sich Ziele zu setzen, die über das Warten auf den Tod hinausgehen?
Ich könnte zwar auch ohne Ziele ein bequemes Leben haben. Aber das hätte ich nicht, wenn ich mir nicht früher bestimmte Ziele gesetzt hätte. Und das waren keine materiellen Ziele.
na ja, klar,
Ich legte meine Bewunderung eben auf die Höhe der Latte, die sie gewählt haben...
Es gibt eine Geschichte, die ich zwar schon einmal aufgeschrieben habe, aber nicht finden kann, warum ich im Alter von zehn Jahren beschlossen habe, kein Berufsmusiker zu werden. Als ich später bei Bösendorfer arbeitete, konnte ich mir im Nachhinein noch recht geben. Und das, obwohl ich mir manchmal das sehr wünschen würde.
Irre.
Ich erlebe das gerade selbst
in meinem Privatleben
und kann nur beipflichten,
welchen Kick einem das geben kann.
Wenn mans einmal verstanden hat,
dann kann man über sich hinaus wachsen.
Über Dinge und Schwellen,
an die man vorher nie zu denken gewagt hätte.
Der "Kick" tut zwar ein bissl weh,
aber er ist manchmal notwendig.
Für mich zumindest.
Finde die Aufnahme übrigens bewundernswert...
Ich glaube es geht darum, sein eigenes Potential auszuschöpfen. Dort sollte die Latte liegen.
Ich selbst habe das aber auch nur 2 oder 3 Mal im Leben erreicht. Sonst begnüge ich mich mit einer sehr bequemen Mittelmäßigkeit:)