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Das zwölfte Wort der famosen Reihe *txt: "Rausch". Siehe bei neonwilderness.
Den ersten Rausch, mit dem ich zu tun hatte, erlebte ich mit zehn Jahren. Später hatte ich unheimlich viele Formen von Rausch zu erleben, die ich nach den Substanzen einordnen könnte, welche den Rausch verursacht hatten. Ein weiterer Rausch, den ich hochgradig genoss, war der Geschwindigkeitsrausch. Doch über den möchte ich jetzt gar nichts schreiben.
Der Rausch, welcher den nachhaltigsten Eindruck auf mich hatte, war nicht durch Alkohol verursacht. Da gab es einen Whiskeyrausch mit Johnny Walker, den ich mit 22 Jahren hatte. Er verhinderte das Trinken von Whiskey für weitere 30 Jahre. Ähnliches könnte ich von einem Rum-Rausch erzählen. Der wirkte ebenfalls 30 Jahre.
Nein, der Rausch, von dem ich erzähle, war weitaus nachhaltiger. Man könnte sagen, dass er über 50 Jahre anhielt, ohne, dass es mir bewusst wurde. Erst heute, wo Rausch zum Thema wurde, wird mir bewusst, dass dieser Rausch bereits im Alter von zehn Jahren einsetzte und nie mehr seine Beeinflussung verringerte.
Tatsächlich war der Rausch ja vielleicht durch einen Katalysator verstärkt. Dieser Katalysator bestand aus unbeschränkten Mengen von Heidelbeeren.
Zerstampfte Erde, durchgetreten von schweren Kühen, teilweise mit schon zersetzten Kuhfladen, musste überwunden werden, um zu den Sträuchern zu gelangen, auf denen die blau-rote Köstlichkeit wuchs. Blau-rot, nicht blau-weiß. Blau-weiß, blaue Beere mit weißem Innenfüllung, heißt zwar Rauschbeere und kann schon größere Übelkeit hervorrufen, doch schon als Zehnjähriger wusste ich zwischen Heidelbeeren und Rauschbeeren zu unterscheiden. Manche behaupten ja, dass das Innenleben von Heidelbeeren auch blau ist. Ich habe es immer als rot angesehen, zumindest den Teil, den man sehen konnte, bevor man sie in den Mund steckte.
Jetzt habe ich aber schon geschrieben, dass es mir nicht um die Rauschbeere gegangen ist. Also was ist das jetzt mit dem Rausch.
Der Rausch war eine Lieblingspflanze meiner Mutter. Und er wuchs dort, wo auch die Heidelbeeren wuchsen. Dort wo die Sonne schien, den Boden wärmte und mitunter auch die Haut verbrannte. Dort, wo er eigentlich nicht gepflückt werden durfte, obwohl es noch nicht die verschiedenen Schutzkriterien gab.
Der Rausch ist für mich mit einer Gegend verbunden, in der heute viel besoffen wird, wo sich die high society herumtreibt und wo es Sommer wie Winter große Action und Geschäft gibt. Eigentlich ist der volle Name dieses Rausches der Almrausch oder auch die Rostblättrige Alpenrose. Aber das ist gar nicht so wichtig. Meine Eltern fuhren im Sommer mit mir auf den Hahnenkamm. Wir wohnten oben am Berg und es war traumhaft. Ich erinnere mich, dass ich nicht vertand, wie die Skilifte funktionieren könnten, denn die Sessel oder Schleppgarnituren waren im Sommer abmontiert.
Aber es gab Felsen, Moos, Gras, Kuhscheisse - und jede Menge Heidelbeeren und Almrausch.
Später habe ich dann meine unbewusste Begeisterung für Almrausch auf Flechten umgelegt, die ich am Großglockner fand. Aber im Sinne eines Rausches hat der Almrausch für mich Berg, Sonne, Schönheit, Kindheit und Ferien bedeutet.
Kinder erleben einen Rausch wohl anders. Und daher kann ich mich auch noch heute eine manche Einzelheiten erinnern. Und der Almrausch wirkte und wirkt auf mich durch die gewaltige Menge, die es von ihm gab. Er war das Kleid des Hahnenkamm. Der rote Dress eines Berges mit seiner eigenen Persönlichkeit.
Ich war später noch einige Male dort. Doch den Rausch erlebte ich mit zehn Jahren.
Almrausch
Den ersten Rausch, mit dem ich zu tun hatte, erlebte ich mit zehn Jahren. Später hatte ich unheimlich viele Formen von Rausch zu erleben, die ich nach den Substanzen einordnen könnte, welche den Rausch verursacht hatten. Ein weiterer Rausch, den ich hochgradig genoss, war der Geschwindigkeitsrausch. Doch über den möchte ich jetzt gar nichts schreiben.
Der Rausch, welcher den nachhaltigsten Eindruck auf mich hatte, war nicht durch Alkohol verursacht. Da gab es einen Whiskeyrausch mit Johnny Walker, den ich mit 22 Jahren hatte. Er verhinderte das Trinken von Whiskey für weitere 30 Jahre. Ähnliches könnte ich von einem Rum-Rausch erzählen. Der wirkte ebenfalls 30 Jahre.
Nein, der Rausch, von dem ich erzähle, war weitaus nachhaltiger. Man könnte sagen, dass er über 50 Jahre anhielt, ohne, dass es mir bewusst wurde. Erst heute, wo Rausch zum Thema wurde, wird mir bewusst, dass dieser Rausch bereits im Alter von zehn Jahren einsetzte und nie mehr seine Beeinflussung verringerte.
Tatsächlich war der Rausch ja vielleicht durch einen Katalysator verstärkt. Dieser Katalysator bestand aus unbeschränkten Mengen von Heidelbeeren.
Zerstampfte Erde, durchgetreten von schweren Kühen, teilweise mit schon zersetzten Kuhfladen, musste überwunden werden, um zu den Sträuchern zu gelangen, auf denen die blau-rote Köstlichkeit wuchs. Blau-rot, nicht blau-weiß. Blau-weiß, blaue Beere mit weißem Innenfüllung, heißt zwar Rauschbeere und kann schon größere Übelkeit hervorrufen, doch schon als Zehnjähriger wusste ich zwischen Heidelbeeren und Rauschbeeren zu unterscheiden. Manche behaupten ja, dass das Innenleben von Heidelbeeren auch blau ist. Ich habe es immer als rot angesehen, zumindest den Teil, den man sehen konnte, bevor man sie in den Mund steckte.
Jetzt habe ich aber schon geschrieben, dass es mir nicht um die Rauschbeere gegangen ist. Also was ist das jetzt mit dem Rausch.
Der Rausch war eine Lieblingspflanze meiner Mutter. Und er wuchs dort, wo auch die Heidelbeeren wuchsen. Dort wo die Sonne schien, den Boden wärmte und mitunter auch die Haut verbrannte. Dort, wo er eigentlich nicht gepflückt werden durfte, obwohl es noch nicht die verschiedenen Schutzkriterien gab.
Der Rausch ist für mich mit einer Gegend verbunden, in der heute viel besoffen wird, wo sich die high society herumtreibt und wo es Sommer wie Winter große Action und Geschäft gibt. Eigentlich ist der volle Name dieses Rausches der Almrausch oder auch die Rostblättrige Alpenrose. Aber das ist gar nicht so wichtig. Meine Eltern fuhren im Sommer mit mir auf den Hahnenkamm. Wir wohnten oben am Berg und es war traumhaft. Ich erinnere mich, dass ich nicht vertand, wie die Skilifte funktionieren könnten, denn die Sessel oder Schleppgarnituren waren im Sommer abmontiert.
Aber es gab Felsen, Moos, Gras, Kuhscheisse - und jede Menge Heidelbeeren und Almrausch.
Später habe ich dann meine unbewusste Begeisterung für Almrausch auf Flechten umgelegt, die ich am Großglockner fand. Aber im Sinne eines Rausches hat der Almrausch für mich Berg, Sonne, Schönheit, Kindheit und Ferien bedeutet.
Kinder erleben einen Rausch wohl anders. Und daher kann ich mich auch noch heute eine manche Einzelheiten erinnern. Und der Almrausch wirkte und wirkt auf mich durch die gewaltige Menge, die es von ihm gab. Er war das Kleid des Hahnenkamm. Der rote Dress eines Berges mit seiner eigenen Persönlichkeit.
Ich war später noch einige Male dort. Doch den Rausch erlebte ich mit zehn Jahren.
Almrausch
steppenhund - 14. Sep, 22:56
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Sunnilein - 16. Sep, 12:02
Nein, da bin ich mir schon ganz sicher. Wenn man sie trocknet, riechen sie mit Blättern u Stiel dann ganz herb, das meinte ich. :-))) Dort oben gab es keine Kühe mehr, die grasten unterhalb der 1.800-2.200m-Grenze.
Schon wieder...