21
Apr
2019

Ostersonntag

Ein wunderschöner Ostersonntag. Wie geplant, kam die ganze Familie zu Besuch. Ich kochte mit Hilfe der Frau Columbo. Sie war für die Erdäpfel und die klassischen Zutaten verantwortlich. Ich selbst hatte den Fisch und zwei spezielle Zutaten "in der Reißen". Karottensalat mit Harissa und grüner Spargel mit Mandelsplittern, Kapern und Dill, im Rohr geröstet. Die Zulagen kamen sehr gut an, der Spargel wurde in kürzester Zeit verschlungen, obwohl es noch einen zweiten mit Dillsauce und Knoblauchsauce gab. Vom Karottensalat blieb etwas übrig, aber da bin ich durchaus froh, weil mir so auch etwas bleibt.
Die Stimmung war ausgezeichnet. Eier suchen im Garten, danach Aufteilung, damit jedes Kind den gleichen Anteil bekommt, auch wenn sie unterschiedlich schnell und effizient beim Suchen waren.
Ich habe mich sehr müde gefühlt, weil ich etwas mehr Wein als sonst getrunken habe. Aber vor allem strengt es mich an, wenn ich stehen muss und mich dabei auf etwas konzentriere, in dem Fall kochen. Dann passe ich nicht richtig auf und nach einiger Zeit stelle ich fest, dass ich eigentlich Schmerzen bekomme. Aber trotzdem war das ein ganz besonders schöner Ostersonntag. möglicherweise fühle ich mich aber jetzt älter, weil ich sehe, wie "erwachsen" meine Kinder geworden sind und wie groß die Enkelkinder sind. Die älteste Enkeltochter ist heuer vierzehn geworden und wirkt schon ganz erwachsen

Eine Tochter kam aus Graz angereist, Aus Graz hatte sie auch eine selbstgemachte Nusstorte mitgebracht. Köstlich!
Die ältere Tochter war mit den Kindern auf Rädern zu uns gekommen.
Im Garten wurde auch ein Familienfoto gemacht. Das kommt selten vor. Ich bin schon gespannt, wie es geworden ist. Mein Sohn hat es mit Stativ gemacht, damit er selber auch aufs Bild kommen konnte.

Klavier geübt habe ich heute noch nicht. Das mache ich vielleicht noch in der Nacht.

Unsere Familienfeste mag ich sehr.
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17
Apr
2019

Jetzt wird es schlimm

nein nicht der Brexit, nicht Notre Dame.

Ich werde nicht nur alt sondern anscheinend schon komplett vertrottelt.
Wäre das jemandem anderen passiert, würde ich ihn oder sie für ein bisschen unaufmerksam betrachten. Mir selbst bin ich da im Urteil wesentlich härter.
Ich überlege mir eine Fahrt, überprüfe die Anschlussmöglichkeiten, und stelle fest, dass alles besten klappt.
Zum Umsteigen habe ich 15 Minuten Zeit. Ich lese Bahnsteig 8. Dieser Bahnsteig hat nur 8 Gleise. Als ich hinauf fahre, gibt es nur ganz wenige wartende.
Dann sehe ich, dass der Zug 5 Minuten Verspätung hat. Aber dann passiert der zweite Irrtum. Zuerst hatte ich 8 statt 5 gelesen. (Vermutlich gab es da in meiner Vision einen Zeilensprung.) Aber jetzt lese ich REX statt RJX. Und das ist schon ein gewaltiger Unterschied, der mir sofort ins Auge hätte fallen müssen.
Ich wunderte mich noch, dass der Zug auf diesem Gleis angeschrieben war, denn da gehen zwei Gleise gleich in eine andere Richtung und keinesfalls in den Tunnel ab.
Da höre ich die Ansage, dass der RJX gerade einfährt. Ich sehe ihn auch, - auf der Nachbar-Plattform. Zum Wechseln ist es zu spät. Nicht einmal ohne Krücken würde ich das schaffen.
Das Unglück hält sich in Grenzen. Der nächste Zug fährt bereits 20 Minuten später und eilig habe ich es nicht.
Aber diese Irrtümer beim Lesen und bei der Interpretation empfinde ich als besorgniserregend. Ich stand weder unter Stress, noch gab es andere irritierende Faktoren.
Ganz schön blöd! - In dem Fall ich.
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16
Apr
2019

Tand

Achtung: Satire bzw. Zynismus, bevor ich einem militanten Katholiken zu nahe trete.

Mein Buch mit dem Arbeitstitel "2041" wollte ich ja einige Zeit lang "Wird nie ..." nennen. Das ist ein Spruch, den ich in meinem Arbeitsleben oft gehört habe und dann den Gegenbeweis angetreten habe.

"Wird nie" hat aber schon seine Bewandtnis. Es wird bei vielen technischen Großleistungen angebracht, um Dauerhaftigkeit und Exzellenz anzupreisen. In der Vergangenheit hat sich "Wird nie" schon einige Male widerlegen lassen. Am bekanntesten ist wohl der Untergang der Titanic, aber es gibt genügend weitere Beispiele. Auch von den Weltwundern der Antike haben sich meines Wissens nur diePyramiden erhalten.

Jetzt sind Kirchen ja schon besondere Bauten. Man kann sich nicht vorstellen, dass der Kölner Dom oder der Wiener Stephansdom (ohne Fremdeinwirklung) einstürzt. Oder "Notre Dame". Was 800 Jahre überlebt hat, wird wohl noch weitere 1000 Jahre überleben. Es ist wirklich schlimm, dass hier das Feuer so gewütet hat.

Die Gründe sind noch nicht erforscht, aber es bieten sich vier vordergründige Erklärungen an:
1) Anschlag von IS
2) Anschlag durch Briten (endlich Rache für die Verunglimpfung der Briten durch die Franzosen, dargestellt durch "Die Ritter der Kokusnuss" von Monty Python, oh! das waren ja auch Engländer ... ??? )
3) Die höchstwahrscheinliche Erklärung: Putin war's. Der ist ja an allem schuld!
4) Die vermutliche Erklärung: eine nicht ausgedämpfte Gitane, die in der Pause bei der Restaurationsarbeit genossen wurde.

Mein erster Gedanke war - und ich musste noch nachschlagen, um die genauen Daten zu kennen - "Die Brücke am Tai" von Theodore Fontane.
"Tand, Tand ist alles Gebilde von Menschenhand"
Man könnte sich fragen, was Fontane über dem Brand der Notre Dame geschrieben hätte. Es wäre wohl eine wunderbare Ballade geworden, eine, die wohl heute nicht mehr geschrieben werden kann.

Im Zuge des Unglücks hat mich aber etwas ganz "strange" berührt. Die mehrfache Erwähnung der Dornenkrone. die Christus getragen haben soll. Ich muss das noch recherchieren, durch welche Quellen das belegt ist. Persönlich halte ich es für eine typisch katholische Geschichte, um ein "metaphysisches" Ereignis materialisieren zu lassen.
Sie wurde gerettet! Für mich wäre das ein Grund, aus der Kirche auszutreten.

Und vielleicht ist es dieser Betrug (ich nenne das einmal so) der seine gerechte Strafe darin gefunden hat, dass Gott (oder auch Maria) die schützende Hand von der Kathedrale abzog. Es war Zeit für die Wahrheit!

Der Verlust besteht allerdings - trotz gut erfundenen Legenden. (Zu oft kommt in der Geschichte das Wort "soll" vor.)
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14
Apr
2019

Dichtung und Wahrheit

Ich bin ja sehr, sehr, sehr intelligent :)
(Das ist der gedichtete Teil, der Rest des Artikels ist wahr.)

Jetzt erst verstehe ich, dass das nicht mein Verdienst ist. Ich bin ein Opfer der Lebensumstände in meiner Familie. Eigentlich ist es interessant, so schlecht hat mein Vater vielleicht als Beamter gar nicht verdient. (Obwohl er das schon behauptet hat.) Er wollte nie sagen, was es war. Aber er führte eine penible Buchhaltung, die Familie sparte auf eine Eigentumswohnung und bestimmte "Luxusgüter" gab es in unserer Familie nicht. Ein Auto hatten wir nicht, das war aber auch nicht notwendig. Als Familie eines Eisenbahners hatten wir Regiefahrt auf der Bahn und in Wien als auch in Linz hat man kein Auto gebraucht.
Mein Vater machte dann mit 55 den Führerschein und fuhr mit meiner Mutter in Europa herum.
Was wir aber auch NICHT hatten, war ein Telefon. Mein Vater konnte über das Bahntelefon erreicht werden, aber meine Schwester leidete schon darunter, dass wir keines hatten. Als sie mit 17 Jahren von einem Austauschjahr in Amerika zurück kam, konnte sie sich dann durchsetzen und wir bekamen ein Telefon. Damals war das in Wien gar nicht so einfach. Wir hatten den üblichen Viertelanschluss, was bedeutete, dass die Leitung auch besetzt sein konnte, wenn man gar nicht selber sprach.

Was wir noch NICHT hatte, war ein Plattenspieler. Musik hörten wir nur über das Radio. Erst als meine Schwester in Amerika war, bekam mein Vater als Weihnachtsgeschenk einen Plattenspieler als Aufsatz zum Eumig-Radio. Danach hörte er sehr viele Platten, die er von einem Freund bekam, der sie im damaligen Ostblock sehr günstig erstehen konnte. Die musikalische Qualität dieser Platten war ausgezeichnet und vor allem wurde dadurch das Programm, das wir hören konnten, sehr stark erweitert. So gab es nicht "eine" Symphonie, sondern z.B. alle Symphonien von Dvorak. Von denen waren manche bei uns nie aufgeführt worden. So ging es auch bei anderen Komponisten weiter. Der Boris ist auch eine original russische Aufnahme usw.

Was wir aber überhaupt gar nicht, so richtig NICHT hatten, war ein Fernseher. Obwohl ich mir manchmal leid tat, weil ich in der Schule nicht mitreden konnte, wenn der letzte Maigret oder Edgar Wallace Anlass zum Gesprächsstoff gab, empfand ich dieses Defizit nicht besonders schlimm.
Erst mit sechzehn Jahren sah ich "La Strada" bei einer Einladung meiner Eltern zu einer befreundeten Familie. Der Film hat mich sehr beeindruckt.

Statt Platten und Fernseher gab es etwas anderes. Meine Mutter, die sehr auf "frische Luft" aus war, brachte die ganze Familie dazu, am Sonntag einen großen Spaziergang zu machen. Mit dem Autobus ging es hinauf in den Wienerwald. Zu Fuss gingen wir dann ungefähr drei Stunden nach Hause zurück. Während dieses Rückwegs unterhielt sich mein Vater mit mir. Hauptsächlich erzählte er mir unterschiedlichste Geschichten. Die konnten aus seinem Leben sein, oder etwas aus der Literatur, Erklärungen über bestimmte Fragestellungen, auch Musik und viele andere Themen. Mein Vater war belesen, als Diplomingenieur ausgebildet und hatte auch zwei Jahre an der Musikakademie studiert. Reden konnte er auch sehr gut. Später hielt er Vorträge über Musik für reine Amateure, bei denen das Publikum ihm über Jahre treu blieb.

Aber den wahren Grund für meine Superintelligenz habe ich jetzt herausgefunden. Es war nicht der untenstehende Artikel, aber ein abgeleiteter, der sich auf diesen Artikel bezog.

Fernsehen">https://www.aerztezeitung.de/panorama/article/904288/schlechtere-hirnleistung-macht-fernsehen-dumm.html">Fernsehen macht dumm.</a)
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D E R _ L E T Z T E _ S A T Z

Nach der Sauna habe ich um 22:00 bereits das Licht abgedreht, was Frau Columbo sehr überrascht hat. "Wolltest Du nicht noch Klavier üben?" Ich war von der Sauna zu müde.
Um zwei Uhr bin ich dann aufgewacht und habe eineinviertel Stunden geübt. Das ist länger, als ich mir normalerweise am Stück zumute.

Einige Male den zweiten Satz gespielt. In dem Moment, in dem ich mich nicht konzentriere, mache ich Fehler. Unnotwendige!
Die Übung ist also in erster Linie eine Konzentrationsübüng.

Vom dritten Satz gehen jetzt etwas mehr als zwei Seiten auswendig. Eigentlich nichts, was schwer zu lernen ist. Aber zwei "ges" bringen mich fast um. Sie gehen jetzt, aber manches geht einfach nicht ins Hirn. Jedenfalls bin ich mit dem heute Nacht erreichten zufrieden, bin müde und gut gelaunt. Ich hoffe daher, sehr gut schlafen zu können.
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12
Apr
2019

A U S W E N D I G

Ich habe das schon erzählt, dass mir das auswendig spielen schwer fällt. Das ist sicher durch das jahrzehnte lange Training für Blattspielen bedingt. Da sieht man die Noten zum ersten Mal und muss so gut es geht, alles erfassen und musikalisch umsetzen.
Wenn man viel übt, könnte man vieles auswendig spielen, aber es kann sein, dass man viel zu viel der Automatik der Finger überlässt. Das bedeutet, dass man nicht irgendwo zwischendurch anfangen kann.

Jetzt gibt es allerdings Werke, die man einfach auswendig spielen muss, sonst kann man sie weder musikalisch noch überhaupt technisch beherrschen. Ein solches Werk ist die Pathetique. Gestern habe ich davon den zweiten Satz vor Publikum auswendig gespielt. Ich war sogar mit mir zufrieden.

Trotzdem: wenn ich den Satz im Kopf durchspielen möchte, habe ich bei den ersten zwei Takten richtige Probleme, um die richtige Lage zu "denken". Wenn ich vor dem Flügel sitze, gibt es kein Problem.

Ich bin schon gespannt, wie der erste Satz vor Musikprofessoren ankommen wird :)
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Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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