12
Mai
2013

Lesermeinungen

Manchmal prokrastiniere ich, in dem ich Lersermeinungen im Medium "derStandard-online" lese. Online-Lesermeinungen scheinen in der Regel vom ärgsten, dümmsten Lesersegment zu stammen.

Anlässlich eines Artikels über CO2-Vorkommen gab es Diskussionen, die zwischen anscheinend Belesenen und typischen "Herr Karl"-Typen geführt wurden.

Mir ist dabei folgendes eingefallen, was der Sache aber auch nicht weiterhilft:)


Die Problematik beim CO2 liegt ganz woanders und sie hat überhaupt nichts mit CO2 zu tun. Es liegt in der Form der heutigen Berichterstattung, speziell wenn es um die Auslegung von Studien geht. Ich gebe zu, dass ich selber zu dem Thema keine Stellung beziehen kann. Es gibt allerdings einen systemischen Fehler der heutigen Zeit: die Wissenschaft (ohne dem einzelnen Wissenschaftler Redlichkeit absprechen zu wollen) wurde vom Kapitalismus vereinnahmt. Veröffentliche Studien sind von Interessensträgern beauftragt. Die Medien stürzen sich auf extrem formulierte Thesen. Ein klassisches Beispiel waren die Studien der 70erjahre zum Thema Atomkraft. Wir konnten Wissenschaftler pro und contra argumentieren hören. Wissen wir heute genauer Bescheid? In fünfzig Jahren werden wir zur bereits heute vorgebrachten Entschuldigung finden: "wir hätten es bisser wissen können." Aber was hilft uns das heute? Ein Artikel über CO2 müsste mindestens 20 Seiten oder eine Sonderbeilage wert sein. Eine oder zwei Kolumnen werden einem solchen Thema nie gerecht, weil sie zu stark verkürzen und damit dramatisieren müssen. Was bleibt? Wir machen weiter wie bisher und werden einmal jammern: "ach wenn wir das doch gewusst hätten!"
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13
Apr
2013

eigenartig

Ich habe ein echtes graphologisches Gutachten einmal für eine Jobbewerbung erbringen müssen. Die online-Deutung habe ich auch schon einmal vor Jahren ausprobiert. Heute bin ich durch Zufall wieder darauf gestoßen. Anscheinend habe ich mich nicht viel verändert.



Die Deutung der Handschrift brachte folgendes Ergebnis:

Er ist von sich überzeugt und hat eine eigene Meinung.
Er lässt sich von anderen nicht so leicht beeinflussen,
auch nicht von einem "Das gehört sich aber so."

h ist ein Gewohnheitsmensch.
Er ist mit einer praktischen Intelligenz ausgestattet,
die ihm erlaubt, rationell zu arbeiten,
und zwar im Privat- wie auch im Berufsleben.
Für ihn ist verbindliches Auftreten und Arbeiten selbstverständlich.

Er ist sinnlich, warmherzig, gemütlich und phantasievoll.
Im Großen und Ganzen wirkt er gelassen bis uninteressiert,
wenn er aber von einer Sache überzeugt ist, überrascht er
seine Umwelt durch sein überschwängliches und begeisterungsfähiges Auftreten.

Er ist lebhaft und kontaktfreudig.
Mit viel Verständnis für die Belange anderer.

h ist ein vernunftgesteuerter Mensch.
Er versucht, seine Gefühle zu verbergen und sich bei Entscheidungen nur vom Verstand leiten zu lassen.

Er versucht, die eigene Meinung durchzusetzen.
Wenn er etwas besser weiß als andere, muss er es ihnen auch unbedingt mitteilen.

h ist anderen Menschen gegenüber immer offen und aufgeschlossen.
Der Umgang mit Menschen macht ihm Spaß,
der ideale Arbeitsplatz ist da, wo er mit anderen Menschen zu tun hat.

Er arbeitet sehr genau und zeichnet sich durch rationales, analytisches Denken aus.

Er ist ein sehr humorvoller Mensch, bemüht sich, mit diesem Humor niemanden zu verletzen.



Diese Deutung wurde auf den Seiten von www.graphologies.de erstellt.
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12
Apr
2013

Vergangen und gegenwärtig

Manche Filme sieht man am besten alleine, andere führen den Rucksack einer persönlichen Beziehung mit sich. Andere Filme leben durch ihren Inhalt, der wiederum auf seltsame Weise eine Beziehung mit besonderen, einzelnen Menschen herstellt.
Ich spreche hier nicht von den Menschen, mit denen zusammen man einen Film gesehen hat. Da lässt sich die Beziehung ja schon vordergründig sehr leicht herstellen. Auch wenn es nett ist, beim Betrachten älterer Filme an bestimmte Freunde erinnert zu werden, die plötzlich aus der Vergangenheit wieder in der Gegenwart auftauchen, sind das nicht die Empfindungen, über die ich heute schreiben möchte.
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Menschen besitzen ein unterschiedliches Maß an Vielfältigkeit. Manche erscheinen ser vorhersagbar, bei anderen hingegen, scheint die momentane Laune ihr ganzes Wesen zu bestimmen. Mein Name ist ja ursprünglich von Hesses Steppenwolf abgeleitet. Dort wird ausreichend beschrieben, dass viele Seelen in unserer Brust wohnen.
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Heute sah ich zufällig einen Film, den ich nicht extra aufdrehe, obwohl oder gerade weil er mir gefällt. Der Film besticht durch opulente Bilder und ein sehr ruhiges Zeitmaß. Die Umgebung in der er spielt, ist gleichzeitig oberflächlich und von langen Traditionen bestimmt. Ich könnte mir nicht vorstellen, in dieser Umgebung und auf diese Weise leben zu wollen. Außer vielleicht zu bestimmten Zeitpunkten; - wenn ich gerade diese Art der Lebensweise als der unsrigen zu bevorzugen klassifiziere.
Interessanterweise verbinde ich den Film mit genau einer Person, mit der ich ihn zwar nicht gesehen habe, aber welche die einzige wäre, mit der ich mir ihn sehr gerne zusammen ansehen würde. In diesem Fall wäre die Verbindung von Ost und West eine emergente und harmonische. Sie wird diesen Text nicht lesen, aber vermutlich würde sie es genießen, den Film wieder einmal zu sehen. Dass er ihr gefällt, glaube ich zu wissen.
Es ist interessant, dass ich in diesem Fall durchaus sagen kann, dass andere mir lieb gewordene Personen keine vergleichbare Vorstellung erlauben.
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Prinzipiell könnte man den Film vielleicht erraten. Doch dieser Text soll kein Rätsel darstellen.
Der Film führt den Titel: "tae, knird, nam, namow"
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First Answer after Essen

Essen war nett. Auf mehrere Weise. Das Treffen mit einer Bloggerin (ursprünglich sollten wir ja ein Quartett bilden) gestaltete sich sehr reizvoll und amüsant. Es hat sich wieder einmal bestätigt, dass bestimmte Erwartungshaltungen durchaus erfüllt werden können.
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Essen war auch sonst sehr gut in Essen. Die Konferenz beinhaltete ja lunch, ein Abendessen in demselben Hotel und die verschiedenen Pausensnacks. Sehr erfreulich und dabei abwechslungsreich. Das Atlantic-Congress-Hotel bei der Gruga-Halle hat einen sehr guten Ruf. Das Personal war unheimlich zuvorkommend und hilfreich. Es muss einmal auch so etwas gesagt werden, denn auch unter den Sterne-Hotels gibt es Unterschiede. Gewohnt habe ich aus Kostengründen wo anders, aber die Sauna im Hotel durfte ich trotzdem genießen.
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Dann lernte ich noch die Faktorei in Duisburg kennen.
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Eigentlich war ich aber nicht wegen des Essens dort. Die Erfahrungen bei einer ganz neuen Gruppe von Wissenschaftlern, arriviert und angehend, waren sehr anregend. Und einige Vorträge bedeuteten sowohl Inspiration als auch Bestätigung. Die inhaltlichen Details wären hier nicht angebracht. Aber meine Freunde werden sich ausmalen können, dass ich mich bei den Themen Kreativität und Wissensvermittlung durchaus wohl fühlen kann.
So bin ich jetzt wieder rechtschaffen müde, aber mit guten Gefühlen zuhause angelangt. Über einiges könnte ich ja vielleicht einmal bei einem nächsten Treffen plaudern.
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6
Apr
2013

Last Call to Essen

Es ist ja schon bereits angekündigt worden:
Blogger, die sich am Dienstag, den 9.4.2013 in Essen treffen wollen, kommen um19:00 (vormals 18:30) in die Rotisserie-Rüttenscheid.
( http://www.rotisserie-ruettenscheid.de/ ).
Es wäre nett, wenn sich die Betreffenden wegen einer Zusage oder Absage bei mir melden würden.
Entweder hier im Kommentar oder auf meine mail:
xxx.
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31
Mrz
2013

Träumen, Wagen und Vollbringen

Eigentlich wollte ich ja den 3. Teil der Philosophie für Computer schreiben. Aber diese Geschichte muss jetzt dazwischen, weil ich sie doch für mitteilenswert halte.

Es geht um Bücher.

Meine Schwester ist um siebeneinhalb Jahre älter als ich. Als sie bereits verlobt war und sich eine Freundschaft zwischen ihren Schwiegereltern und meinen Eltern entwickelte, kam ich in den Genuss von Weihnachtsgeschenken eben jener Schwiegereltern.

Dabei kann ich mich an zwei Bücher erinnern, die einen besonderen Eindruck auf mich - und auf mein Leben - machten. Ich stelle hier fest, dass es ähnliche Bücher schon zuvor von meinen Eltern gab und der Boden quasi bereits aufgearbeitet war.
Gestern fiel mir eines dieser Bücher in die Hände, da mein Sohn ausgezogen ist und momentan die Buchbestände neu gesichtet werden müssen. Das andere "der zwei" habe ich leider nicht mehr. Ich weiß nicht, wo oder wann es verschwunden ist. Es hieß ungefähr "Die Wunder der Physik" und behandelte in sechs Kapitel die Grundelemente der Physik. Dabei gab es Mechanik, Elektrizität, ... und Atomphysik, wie man sie damals kannte. Es gab noch keine Quarks und keine Suche nach dem Higgs-Boson. Doch den Anfang des Kapitels werde ich nie vergessen. "Eine Sonne herzustellen ist ziemlich einfach. Nehmen Sie eine Quintillion Wasserstoff-Atome und bringen Sie sie in einem verfügbaren Raum zusammen. Die Schwerkraft tut ihr Übriges." Dann wurde erklärt, wie die leichten und die schwereren Elemente im Rahmen einer Fusion entstehen. Das Buch hatte ungefähr 500 Seiten, einen gelben Umschlag und ich liebte es heiß. Ich las darin, als ob ich in eine andere Welt versetzt wäre. Das Buch hat sicher einen großen Einfluss auf meine spätere Studien- und Berufswahl gehabt.
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Das gestern gefundene Buch ist von Paul Herrmann (von seiner Frau aus seinem Nachlass herausgegeben) und führt den Titel: "Träumen, Wagen und Vollbringen" (Das Abendteuer der neuen Entdeckungen)
Es besteht vier Teilen:
Die Strasse der hellen Nacht
Seelen, Nelken, Seide
Terra Australis incognita
Zauber der weißen Wüsten
und hat auch fast 500 Seiten. Illustriert noch mit den gesonderten Fotografie-Seiten, wie ein Buch von 1959 damals gestaltet war.
Die Geschichte von Amundsen Rennen zum Südpol kannte ich schon von früher. Nansen, Fram, Amundsen, Scott, sogar Peary waren mir damals schon ein Begriff.

Das Buch übte einen subtileren Einfluss auf mich aus. Obwohl ich mich nie mit den Strapazen einer Südpolexpedition anfreunden hätte können, lernte ich die Möglichkeit von Zielstrebigkeit und Ausdauer erfassen. (Ich selbst war in meinem Leben nur selten wirklich zielstrebig, und für Ausdauer reicht meine Geduld nicht.) Doch ich lernte, was Überzeugungen sind. Ich lernte, dass sich große Abenteurer immer mit der Ungläubigkeit ihrer Zeitgenossen konfrontiert sehen. Das half mir in meinem späteren Leben, zu meiner Meinung zu stehen. Ich habe einige Male gehört, "das etwas nicht gehen (funktionieren) könnte" solange bis ich es vorgehüpft bin. Als ich noch eitel war, hat mich das angetrieben, immer wieder etwas noch Neueres zu probieren.
Heute frage ich mich: "wozu". Möglicherweise wird mir noch einmal etwas einfallen, was wirklich eine neue Kombination von bekannten Erfahrungsschätzen ist. Doch ich laufe nicht mehr "dem Großen" hinterher.
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In diesem Zusammenhang möchte ich an eine der schönsten Werbeaktionen erinnern, die ich überhaupt kenne. Die Voest-Alpine hatte ein Video mit ungefähr dem folgenden Inhalt: "Ideen klopfen bei jedem an. Man muss ihnen nur aufmachen." Das wäre eine Werbung, die mich dazu bringen könnte, mich dort um einen Job zu bewerben.
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Das Wesentliche erscheint mir bei "Träumen, Wagen und Vollbringen", dass die geschilderten Abenteuer wirklich zum Träumen anregen können. Als ich 1997 einen Testjob bekam, stellte ich fest, dass im gesamten Computerbereich das Feld des Software-Tests unbestellt war. Ein riesiger weißer Fleck auf der Landkarte. Heute kennt man mehr. Es gibt noch immer weiße Flecken, die haben sich etwas verlagert. Aber für mich war Testautomation damals wie die Reise zum Südpol. IBM und meine Firma hatten beide ein Attest geschrieben, dass eine bestimmte Software nicht automatisiert werden konnte. Es war die Herausforderung, der ich mich damals stellte. Würde ich heute nicht mehr tun.
In der heutigen Zeit kann man in der IT nicht mehr "blood, sweat and tears" versprechen. Heute regieren die Hypes. Umbenennung von bestehenden Werkzeugen in ein gängiges Schlagwort.
Bücher der oben genannten Art gibt es in Form eines Bestsellers: "Die Vermessung der Welt". Das Buch ist großartig, der Film einfach schön ohne Wirkung. Kann das Buch eine Wirkung bei Heranwachsenden verursachen? Ich bin ein bisschen skeptisch. Die Abenteuer der heutigen Zeit stellen sich der Jugend als "Einer wird irgendetwas gewinnen". Nach erfolgtem Gewinn erfolgt der Wechsel in die Versenkung.
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Wenn ich länger darüber nachdenke, meine ich zu erkennen, dass die Grundvoraussetzung etwas Neues zu schaffen, zu entwickeln, zu entdecken, zu erforschen, im Lesen liegt. Denn bei allen Neuerungen muss man sich etwas vorstellen, was es noch nicht gibt. Und genau dieses Vermögen wird beim Lesen und der Ausbildung der Fantasie gefördert und trainiert. Es ist vermutlich zu einfach, eine Klassifizierung von Lesern und Nichtlesern danach vorzunehmen, ob sich jemand zum Neuerer oder zum Konsumenten entwickelt. Aber eine entsprechende Statistik würde mich echt interessieren.
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abohn - 7. Mai, 09:56
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abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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