F R E U D E
Gestern war ich in einem Konzert, bei dem das Orchester hauptsächlich aus Amateuren zusammengesetzt ist. (Das ist keine Abwertung, ich bin ja selber Amateur.) Das Programm war sehr nett zusammen gesetzt. Coriolan-Overture, eine Komposition, die auch sehr dramatisch und traurige Inhalte beschreibt, die 2. Symphonie von Brahms und das 2. Klavierkonzert von Dimitri Schostakowitsch.
Ich war überrascht, nachzulesen, dass dieses Konzert erst 20 Jahre nach dem ersten entstanden ist. Stilistisch habe ich so viele Ähnlichkeiten entdeckt, dass ich gedacht habe, dass es eine kleine Zeit nach dem ersten komponiert wurde.
Das Stück ist seinem Sohn Maxim gewidmet. Es strahlt Lebensfreude aus.
Damit komme ich zu dem "Held" des Abends. Dieser hieß Florian Feilmayr, ist 30 Jahre alt, und kann hervorragend spielen. Nicht nur spielen, er musiziert! Und er hat offensichtlich Freude am Spiel und verstrahlt so viel Begeisterung, dass er einige Mitglieder des Orchesters wirklich mitgerissen hat. Konzentriert waren sie alle, doch bei einigen konnte man erkennen, wie sich daran freuen, gerade Teil dieser Aufführung zu sein.
Noch eine kleine Anmerkung zur Technik. Er gab zwei Zugaben: die erste war die Petruschka-Suite von Strawinsky. Wunderbar interpretiert. Aber es ergab sich, dass er sich irgendwann kurz nach dem Beginn verhaspelte. Und dann spielte er seelenruhig mindestens 16 mal die betreffende Takte, bis er dann offensichtlich das Gefühl hatte: jetzt bin ich wieder im Gleichgewicht, jetzt geht es weiter. Für Zuhörer, die das Stück nicht gut kennen, wirkte das ganz ohne Fehler. Grandios,wie er so etwas meistert. Bei dem Stück tanzt man auf den Tasten und es macht den Eindruck, als balanziere man auf einer ganz dünnen Stange.
Die Moral von der Geschichte: nicht die Fehler sind wichtig, sondern die Ausstrahlung, die man mit der Musik bewirkt. Wenn diese auch die "arbeitenden" Musiker erreicht, dann ist wohl das höchste Ziel des Musizierens erreicht.
https://www.youtube.com/watch?v=ersYOF_IMlo
Ich war überrascht, nachzulesen, dass dieses Konzert erst 20 Jahre nach dem ersten entstanden ist. Stilistisch habe ich so viele Ähnlichkeiten entdeckt, dass ich gedacht habe, dass es eine kleine Zeit nach dem ersten komponiert wurde.
Das Stück ist seinem Sohn Maxim gewidmet. Es strahlt Lebensfreude aus.
Damit komme ich zu dem "Held" des Abends. Dieser hieß Florian Feilmayr, ist 30 Jahre alt, und kann hervorragend spielen. Nicht nur spielen, er musiziert! Und er hat offensichtlich Freude am Spiel und verstrahlt so viel Begeisterung, dass er einige Mitglieder des Orchesters wirklich mitgerissen hat. Konzentriert waren sie alle, doch bei einigen konnte man erkennen, wie sich daran freuen, gerade Teil dieser Aufführung zu sein.
Noch eine kleine Anmerkung zur Technik. Er gab zwei Zugaben: die erste war die Petruschka-Suite von Strawinsky. Wunderbar interpretiert. Aber es ergab sich, dass er sich irgendwann kurz nach dem Beginn verhaspelte. Und dann spielte er seelenruhig mindestens 16 mal die betreffende Takte, bis er dann offensichtlich das Gefühl hatte: jetzt bin ich wieder im Gleichgewicht, jetzt geht es weiter. Für Zuhörer, die das Stück nicht gut kennen, wirkte das ganz ohne Fehler. Grandios,wie er so etwas meistert. Bei dem Stück tanzt man auf den Tasten und es macht den Eindruck, als balanziere man auf einer ganz dünnen Stange.
Die Moral von der Geschichte: nicht die Fehler sind wichtig, sondern die Ausstrahlung, die man mit der Musik bewirkt. Wenn diese auch die "arbeitenden" Musiker erreicht, dann ist wohl das höchste Ziel des Musizierens erreicht.
https://www.youtube.com/watch?v=ersYOF_IMlo
steppenhund - 26. Mai, 12:10
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