11
Mrz
2014

Prolog

Der Titel dieses Buches "2041" ist nicht besonders originell, die Anbiederung an "1984" ist zu deutlich wahrnehmbar. Auch die Bedeutung des Zahlenverdrehens kann genauso wie bei 1984 verstanden werden. Allerdings wird es einen Unterschied geben. Im Jahr 2041 wird man diesen Text nicht mehr lesen können. Obwohl die hier beschriebenen Vorkommnisse rein fiktionalen Charakter haben, werden sie den realen Zuständen in 2041 viel zu ähnlich sein, dass sie nicht einer bestimmten Zensur zum Opfer fallen müssten. Gäbe es nämlich jemanden, der an den realen Umständen zu rütteln versuchte, oder gar danach trachtete sie zu ändern, wäre die Kenntnis der zugrunde liegenden Entwicklungen ein möglicher Ansatzpunkt, an einer bestimmten Stelle anzugreifen.
Die dargestellten Entwicklungen könnten Aufschluss über Schwachstellen des Systems geben. Nicht dass dieses System zu viele Schwachstellen hätte, aber es ist immer leichter anzugreifen als zu verteidigen. Möglicherweise gibt es einen "single point for failure", der ein stabiles System wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen kann.
Glaube ich heute, dass die Kenntnis der Vorgänge im Vorhinein etwas verhindern könnte? Die Antwort ist von meiner Seite ein klares Nein. Aber ich kann nicht schweigen, ich kann nicht verschweigen, dass die Route bereits klar vorgezeichnet ist. Ob ich die systematischen Denkfehler der menschlichen Wissenschaft wirklich richtig erkannt und analysiert habe, ist weniger wichtig als die Strömung zu beschreiben, die uns mitreißt. Diese Strömung ist von teilweise positiven Anlagen und teilweise von verantwortungslosigkeit der Menschen getrieben. Es hilft auch nicht, wenn wir uns klar werden, dass wir aus der Geschichte nichts gelernt haben.
Die Entwicklung, die bereits begonnen hat, lässt sich nicht mehr aufhalten. Vielleicht werden nur Masochisten meine Ausführungen lesen, vielleicht kann ich aber auch etwas zum Verständnis beitragen, wieso alles so kommen wird.
Der Ausgangspunkt ist ein geschichtliches Vorkommnis, dass sich 2014 zugetragen hat. Die Besetzung der Krim durch russische Truppen. Ich schreibe das ohne Vorverurteilung zu betreiben. Es geht nur um den historischen Zeitpunkt, der ursprünglich durch die Ereignisse am Majdan in Kiew zeitlich verankert werden kann.
Des Weiteren gab es am 9. Juni 2013 eine einschneidende Mitteilung, welche die allgemeine, weltweite Bespitzelung durch einen amerikanischen Geheimdienst verlautbarte. Für den Laien war dies gleichermaßen alarmierend wie unglaubwürdig. Die Überwachung als solche ist böse, kann aber in Wirklichkeit gar nicht so stattfinden, weil das viel zu viele Daten wären, die verarbeitet werden müssten. In der gleichen Zeit warben allerdings die großen Mitspieler in der Informationslandschaft mit ihrer Beherrschung von "bigdata". Bigdata beschreibt Datenmengen, die über das normale Erfassungsvermögen der Menschen hinausgehen. Ein klassisches Beispiel wäre hier zum Beispiel die Erfolgsmeldung eines dreibuchstabigen Konzerns, welcher mit einem seiner Groß-Computer menschliche Intelligenz herausforderte und in einem durchaus anspruchsvollen Spiel gegen die menschlichen Kontrahenten gewann. Die Grundlage für diesen Gewinn war die Speicherung von zweihundert Millionen Milliarden Daten, die einige Jahre vorher den aktuellen Inhalt dessen darstellten, was im Internet gespeichert war. Innerhalb weniger Sekunden konnt der Rechner aus irreführenden Beschreibungen den erfragten Begriff herausfinden.
Im Jahr 2014 wussten wir also von der Bespitzelung, wir konnten uns ausrechnen, dass die Daten auch wirklich verarbeitet werden konnten. Und wir sahen, dass das weltpolitische Machtspiel mit den gleichen Methoden weitergeführt wurden, wie sie schon die alten Römer beherrscht haben.
Dann interessiert auch noch das Jahr 2029. Das allerdings soll nicht hier im Prolog besprochen werden. Ein bisschen Neugier soll erhalten bleiben.
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Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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