2
Jun
2012

Computer-Nostalgie

Anlässlich eines Kommentars bei pjerunje erinnerte ich mich an einen Computer, der für mich schon etwas sehr Besonderes darstellte.

HP-9845

Ich programmierte auf diesem Computer zu einer Zeit, als es bereits die ersten Commodore zu einem Preis von 2.500 € (nicht inflationsbereinigt) gab, während das obige Gerät damals gut und gerne 35.000 € gekostet hatte. Beide waren in BASIC zu programmieren.
Den Commodore musste ich mit eigenen Assemblerprogrammen auf Vordermann bringen, während es für den HP die notwendigen Schnittstellenmodule fur die Automation von Messgeräten schon serienmäßig gab, wie z.B. ein IEEE-488-Interface, wobei der Computer den Controller darstellte.

Das HP-BASIC war eher dem MBASIC, welches auf CP/M lief verwandt als dem Commodore-Basic. Wenn ich mich richtig erinnere gab es bereits vorprogrammierte ARRAY-Operatoren. Der Rechner war eindeutig von Technikern für Techniker und Wissenschaftler gemacht.
Die Tastatur war äußerst robust und sher zuverlässig. Der Schirm natürlich nur monochrom.
Der Rechner erschien als riesiges Ding, er war weitaus größer als der Commodore.

Etwas später kam dann der HP-85 heraus.

HP-85

(Die Philosophie des HP-85 schloss an den 9845 an, doch war das Gerät natürlich bereits viel billiger, ich glaube, dass es ungefähr 7.000€ gekostet hatte.)
Aus der dort vorzufindenden Beschreibung möchte ich zwei sehr interessante Punkte zitieren.

Der Prozessor war speziell für die 80er-Baureihe entwickelt worden und zeichnete sich durch einige Fähigkeiten aus, die für 8-Bit-Prozessoren außergewöhnlich waren. So enthielt er sehr viele Register (64 Stück), die für manche Operationen auch zusammengeschaltet werden konnten. So konnte der Chip mit einem Maschinensprachebefehl z.B. zwei 64-Bit-Zahlen addieren. [Hervorhebung von mir]


Die HP-85 beeindruckt auch heute noch durch zeitloses Design. Das Gerät war viele Jahre lang in der technisch-wissenschaftlichen Anwendung sehr beliebt. Der kompakte Computer wurde zur Steuerung von Maschinen oder Versuchsaufbauten verwendet und konnte Messergebnisse aufnehmen, speichern und grafisch aufbereitet wiedergeben. Für viele Anwendungen wäre das Gerät auch heute noch vollkommen ausreichend.

Dem letzten Satz kann ich ohne weiteres zustimmen. Ist das nicht ein Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass das Gerät vor 30 Jahren entwickelt wurde.

Und jetzt vergleiche man das mit der Entwicklung von Mobiltelephonen, die bereits nach vier Monaten veraltet erscheinen!
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