3
Jul
2011

Lehrplan

Das wäre mein Lehrplan, nachdem ich heute in der Presse lese, dass die Bildungsreform im Kreis läuft. Er schließt ein Modulsystem nicht aus, was etwas durch die Nullen in manchen Jahren belegt ist.
Freigegenstände sind nicht berücksichtigt, da Turnen und Theater hauptsächlich am Nachmittag anzusiedeln wären. Also quasi eine Dreivierteltagsschule.
Betont sind Deutsch und Mathematik, sowie Englisch. Außerdem werden manche Fächer, die sonst erst in der Oberstufe vorkommen, bereits in der Unterstufe erstmalig behandelt.
Einige Fächer, die vor allem enzyklopädisches Wissen vermitteln, sind im Stoff reduziert.
Grundzüge der Demokratie, Geschäftswesen und Informatik sind neu hinzugekommene Gegenstände. (In Amerika heißt es "Problems of Democracy" und ist ein absoluter Pflichtmodul für die erfolgreiche Matura)
Die Betonung auf Deutsch und Mathematik soll den Bedarf an Nachhilfe reduzieren.
Latein kommt nicht vor, wäre aber in meinen Augen der wichtigste Freigegenstand mit 0,0,2,2,2,2,2,2 Wochenstunden in den Klassen.
Danach kommen die anderen Fremdsprachen.
Natürlich würde ich Latein als Vorbedingung fürs Studium ansehen, jedes Studium.




Naja, sagen wir einmal so. Ich wäre froh, wenn meine Enkel das lernen müssten. Wenn sie dazu noch die Praktika machen, wie das in der Waldorfschule üblich ist, halte ich die Erziehung für ausreichend. Der Rest muss von den Eltern kommen.
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Teresa HzW - 3. Jul, 15:39

Lieber Steppenhund,

in Ihrem Lehrplan kämen mir "Geschichte" und "Sprachen" [generell] zu kurz ;-)

Die Möglichkeit in jungen Jahren, von Kindesbeinen an, nicht nur Englisch zu erlernen, sondern insbesondere die Wahl zum Erwerb mehrerer Fremdsprachen zu haben, war für mich das Wertvollste, das mir die Schulzeit angedeihen ließ ;-)
Gerade auch die Möglichkeit, osteuropäische, slawische Sprachen zu erlernen, ist heute noch wichtiger für die gegenseitige Völkerverständigung und v.a. für das [hoffentlich weitere] enge Zusammenwachsen mit unseren mittel[ost]europäischen Nachbarn.

Was "Geschichte" anbelangt, gilt dasselbe. Wieviele Fehler, Ungeschicklichkeiten, Fettnäpfchen könnte unsere heutige Politikerkaste vermeiden, wenn die alle mehr Ahnung von [wenigstens der naheliegenden, jüngeren] Vergangenheit [sagen wir mal der letzten 100 bis 150 Jahre] hätten. Es gibt ein sehr gutes Zitat [ich weiß auswendig, jetzt auf die Schnelle leider nicht mehr, wer es sagte]: "Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Zukunft nicht gestalten" - da ist viel Wahres dran.

Mal schau`n`g, was mir im Nachgang noch zu Ihrem Lehrplan einfällt ;-)
Bis dahin erstmal schönen Sonntagnachmittag,
herzlich Teresa

steppenhund - 3. Jul, 15:51

Was die Sprachen angeht, gebe ich Ihnen schon recht. Wenn Sie aber den Lehrplan aufmerksam durchlesen, so werden sie erkennen, dass am Vormittag noch 1-2 Stunden frei sind, um ihn mit Freifächern auszufüllen, worunter ich vor allem die weiteren Sprachen zähle. (Turnen und Theater sollte am Nachmittag angesiedelt sein.)
Bei Geschichte bin ich vielleicht ein bisschen subjektiv angehaucht. Was ich als notwendig erachte, ist eine kleine Grundausbildung in nationaler Geschichte. In der Unterstufe ist aber das richtige Erfassen von Geschichte noch nicht möglich. Es geht dabei nämlich um die Gleichzeitigkeit der geschichtlichen Ereignisse, die nicht nur die Kriege sondern auch die kulturellen und wissenschaftlichen Vorgänge erfassen muss. Dazu muss aber zuerst etwas von Kultur anderer Länder erfassbar werden. Und das geht nur über wenigstens eine Fremdsprache.
Nur anhand einer Fremdsprache kann man lernen, dass Menschen in anderen Ländern andere Denkstrukturen haben, selbst wenn sie alle fressen, saufen und vögeln müssen.
Ein Geschichtsunterricht, der sich in der Erzählung von Fakten erschöpft, kann nur die verschiedenen Vorurteile der unterrichtenden Lehrer transportieren.
Viel wichtiger erscheint mir hier der Unterricht der nationalen Sprache, wobei ich deutlich zwischen Sprache und Literatur trennen würde.
Sprache, das ist Semantik, Syntax und sprachliche Logik im Allgemeinen. Rechtschreibung ist dabei noch weniger wichtig als das Lesen können. Literatur hingegen dient der Vertiefung des sprachlichen Bewusstseins - eigentlich auch in seiner geschichtlichen Bedeutung.
Und bei der ersten Fremdsprache, die im Prinzip auch Französisch, Spanisch, Russisch oder Chinesisch sein könnte, ist die gleiche Trennung anzuraten.
Aus eigener Erfahrung kann ich behaupten, dass die Grammatik des Lateinischen mir sowohl bei Französisch, Russisch als auch jetzt bei Serbisch geholfen hat und hilft.
Teresa HzW - 4. Jul, 19:28

Ich komme nochmals auf den Geschichtsunterricht zurück, lieber Steppenhund, und sehe, wenn ich Ihre Kommentare hier betrachte, so weit sind wir in unseren Ansichten nicht auseinander ;-)
Sie haben vollkommen recht, wieso sollen unsere Kindeskinder sich mit dem schnöden Auswendiglernen von Geschichtsfakten rumquälen, mit Jahreszahlen, die man ohnehin wieder vergisst. Wieso ein Jahr lang sich mit den Merowingern und sämtlichen Feldzügen des Mittelalters beschäftigen. Was bringt das dem späteren Leben, vergisst man alles wieder!
Viel wichtiger die Zusammenhänge vermitteln, vor allem die Auswirkungen, die nationalen, europäischen, internationalen Folgen erklären. Das „WARUM, WESHALB, WODURCH, WIESO“ zentraler historischer Abkommen und Verträge, die bis heute Gültigkeit haben oder massiv in das Schicksal der Menschen eingriffen, wie zB der Hitler-Stalin-Pakt [der mir dazu spontan einfällt]; auch die Geschichte anderer Kulturen stärker vermitteln. So weit möglich, Zeitzeugen oder entsprechende Institutionen in den Unterricht einladen, v.a. wenn sie aus der Region stammen bzw noch in der Region wohnen. Überhaupt mehr plastisch-anschaulicher Geschichts-Unterricht unter Einbindung der neuen Medien, so wie Sie es auch in einer Ihrer Kommentarantwort gestern skizzierten. Ihre Ideen – super!

Was die Sprachen anbelangt, sollte es ab der 3. Klasse jeden Tag eine Stunde Fremdsprachenunterricht geben [in den ersten beiden Schuljahren halte ich es für wichtiger, dass Kinder die eigene deutsche Sprache und vor allem das Schreiben gut lernen und Textzusammenhänge verstehen].
Ich kann mich noch erinnern, dass ich in der 5. und 6. Klasse jeden Tag zwei Stunden Latein hatte, und es hat auch nicht geschadet, der Sprache bis zum Abitur und der Übersetzung der "Aeneis" treu zu bleiben. Nur die achtbändige Kriegsschrift von Cäsar über seine Feldzüge - "De Bello Gallico" - [die sich auf drei Schul-Lektüre-Jahre verteilten] sollte man heute den Kids ersparen!

Glücklicherweise bieten viele Schulen – jedenfalls hier im Ländle – einige Fremdsprachen an: zB Italienisch, Spanisch, Türkisch, Russisch, Chinesisch inklusive Schulprojekte und Schüleraustausch mit Partnerschulen in anderen europäischen Ländern.

Allerdings glaube ich, dass die neuen Medien in zehn, zwanzig Jahren stärker als heute den Schulunterricht bestimmen werden, v.a. wenn im Zuge der demografischen Entwicklung in den ländlichen Räumen nicht mehr überall Grundschulen vorgehalten werden können, geht es gar nicht mehr anders: Dann kommt der Unterricht per Internet. Und warum auch nicht!?
Entscheidend ist doch der Weg zu einer nachhaltigen Bildung, zu erlernen, wie man sich Spezialwissen erschließen kann, sobald man die Grundkompetenzen – Lesen, Schreiben, Rechnen – beherrscht.

Btw:
Interessant finde ich durchaus die Konzepte mancher Eltern, die ihre Kinder mittlerweile mit hartnäckigem Widerstand gegen die Schulbehörden zuhause unterrichten. Da könnte sich manche Schule Anregungen holen.
Hier in der Region haben v.a. die Privatschulen großen Zulauf. Waldorfschule gibt es – so weit ich informiert bin – nur eine, in Stuttgart.

Last but not least:
Was nützen all die schönen Pläne, wenn ein Kind dann mathematisch begabt oder eher praktisch veranlagt ist und mit Sprachen und Geschichte nichts am Hut hat! Dann ist es gut, wenn es noch Schulen mit anderen [mehr mathematisch-naturwissenschaftlichen oder Werkunterrichts-] Angeboten gibt - auch wenn man es als Mutter gern anders hätte: Es stehen eben die Talente und Anlagen, die das Kind mitbringt im Vordergrund ;-)
Das gilt es bei all theoretischen Planungen nicht zu vergessen :-)
steppenhund - 4. Jul, 21:34

die einseitige Begabung ...

an die glaube ich nicht. Man würde mich normalerweise in die Reihe der Mathematik-Begabten einordnen. Aber wenn ich bedenke, dass ich jetzt meine siebente Sprache (Deutsch und Latein eingerechnet) lerne, kann ich mich nicht so richtig entscheiden, was ich jetzt kann. So richtig kann ich gar nichts, aber so einigermaßen kann ich ziemlich viel. Und das wäre ja auch das Ziel einer allgemein höher bildenden Schule: von allem Nichts zu wissen als von einer Sache ein wenig:)
la-mamma - 3. Jul, 21:25

halb ot

interessanterweise waren auf dem bildschirm, den ich vor einer halben stunde verwendet hab, nur die klassen 1 bis 5 zu sehen. auf dem jetzigen sehe ich mehr, allerdings reicht die tabelle weit ins menü hinein. schaut seltsam aus.

schon at:

ich weiß nicht recht, nur eine stunde pro woche scheint mir für vieles recht dürftig. das französische fach "science" (mischung aus bio, chemie und physik) mit deutlich mehr stunden halte ich in der unterstufe (zum wirklichen interesse wecken) für eine bessere alternative. englisch am anfang ist viel zu wenig - bis 14 lernst du doch jede sprache noch deutlich besser als später. und keine zweite (lebende oder tote:-)) in der sekundarstufe I?
geschäftswesen mit 2 stunden in der dritten? was genau willst du den zwölf- bis dreizehnjährigen da anbieten?
gut gefällt mir ein bisschen psychologie in der unterstufe, das wär durchaus ein platz sich mit persönlichkeitsbildung, gruppenphänomenen, geschlechterrollen oder mobbing ... auseinander zu setzen.

insgesamt hätt ich auf jeden fall lieber ganztagsschule, 21 stunden sind da zu wenig. und gerade einmal eine stunde turnen oder zeichnen kannst du dann auch weglassen. bis die entsprechende gewandung oder materialrüstung erledigt ist, kannst du da ja schon wieder mit dem aufhören beginnen.

steppenhund - 3. Jul, 22:56

@la-mamma

Ich verstehe die Einwände schon recht gut. Allerdings wurde mein Kommentar #1 nicht gelesen. Bei den 21 Stunden sind ja Turnen und Theater inbegriffen und die sollen am Nachmittag stattfinden. Da bleiben zwei Stunden am Vormittag, die für die weiteren Sprachen zur Verfügung stehen.
Dort, wo ich nur 1 Stunde angesetzt habe, möchte ich den Unterricht nicht auf einer Wissensvermittlung aufbauen. Die Stunde muss genützt werden, um überhaupt einmal ein Verständnis für das Fach zu erzeugen. Das setzt natürlich eine vollkommen neue Einteilung des Lehrstoffes voraus.
Ich nehme jetzt als aktuelles Beispiel die Mathematik her. Den Stoff von der 1. bis zur 7. Klasse kann man in einem Semester lernen, wenn es nur um die Stoffvermittlung geht. Der Rest ist üben, üben, üben. Bei Literatur ist es lesen, lesen, lesen, "Nacherzählungen" schreiben. Oder Aufsätze "what I did last summer".
Für Zeichnen braucht man doch keine Gewandung, zumindest nicht, wenn man einmal mit Bleistift anfängt oder Malkreiden.
Was ich vielleicht vergessen habe zu erwähnen: in den einzelnen Fächern sollten modulmäßig Vertiefungen angeboten werden, die dann vom Grundausbau auf Lehrstofferweiterung und Projektarbeit abzielen.
OT
Ich habe Frau Columbo gefragt, wie das mit unseren Enkelkindern aussehen wird, weil sie da näher am Ball ist. Vermutlich werden alle in die Waldorfschule gehen. Das wird kosten, aber es sind Kosten, die ich als Privater leisten will. Dass die Regierung bei den Studenten einsparen will, ist eine Haltung, die ich nicht verstehen kann. Aber da hängt es auch sehr davon ab, ob wir als Wähler das den Regierungen durchgehen lassen.
steppenhund - 3. Jul, 23:02

Wenn ich z.B. 1 Stunde für Geschichte ansetze, möchte ich da nicht bei den Assyrern anfangen oder bei den Griechen oder bei den Römern. Ich möchte den Kindern einmal klar machen, warum Geschichte überhaupt interessant kein kann. Beispiele herausgreifen, wo Kriege genau aus den selben Gründen begonnen wurden, wie sie heute geführt werden.
Und dann müssten ein paar Begriffe grundsätzlich erklärt werden: was ist Imperialismus, was ist Kolonialismus. Wie hat er sich in der Vergangenheit dargestellt, wie heute? Was bedeutet der Boxeraufstand in Bezug auf die heutigen wirtschaftlichen Entwicklungen. Die Kinder müssen nicht alles wissen, aber sie sollen die Parallelen zwischen Geschichtlichem und Gegenwärtigen erkennen können.
Und da könnte man, was Geschichte angeht, sehr viel auch mit Computerspielen ausrichten, welche die Kinder freiwillig zu Hause spielen. Gibt es ein Szenario, mit dem Hannibal Rom hätte erobern können? Was ist das heutige Äquivalent von Galeerensklaven? Wie haben die Gladiatoren damals gelebt, wie heute?
Wie muss man sich einen Historienfilm ansehen? Was darf man glauben, was ist Theatralik? Man könnte jede Stunde so gestalten, als wäre es die letzte Stunde vor Weihnachten. Und im Ende würden die Kinder mehr über Geschichte wissen, als wenn sie die Jahreszahlen zwischen 100 vor bis 25 nach Christus aufzählen können.
Jossele - 4. Jul, 14:00

An sich ein sehr praktikables Gerüst für eine fundierte Grundbildung, auch wenn die musischen Fächer ..., aber da hat jeder seine Vorlieben.

Was nicht in Fächeraufteilung aufscheinen kann ist das Wie.
Ich halte es für sehr wichtig, dass Unterricht fächerübergreifend stattfinden darf und soll, ja eigentlich muss.
Geschichte hat sowieso mit Geographie zu tun, aber ebenso mit Philosophie, Mathematik, BE, Sprache, Musik, etc.
Mathematik mit Musik, Philosophie usw.

Bildung ist ein Ganzes und sollte, nicht wie gegenwärtig, zusehr in einzelne Fächer zerhackt werden.

Die Lehreraus- und Weiterbildung steht dem schon im Wege, vom Schubladendenken vieler Lehrenden ganz abgesehen.

Waldorfpädagogik klingt wie eine Lösung, aber auch die ist abhängig von den Menschen die sich daran versuchen, und da habe ich auch schon einiges an überzogenem Fanatismus erleben müssen.

Dein letzter Satz ist fundamental wichtig!
Menschensbildung (Kultur-, Sozial- und Wissensvermittlung) allein der Schule zu überlassen kann nicht funktionieren.

teacher - 7. Jul, 13:32

Lieber steppenhund, du scheinst mir doch ein Konservativer zu sein. Latein, omg! Mein Lehrplan würde von den heutigen viel stärker abweichen und hätte z.B. viele praktische Dinge (z.B.: Mobilität) und viele neue Fächer (z.B. Recht) integriert.

Es geht mir hier nicht darum, meine Wünsche zu deklarieren. Es geht mir um die Idee, die Wünsche der Bevölkerung abzufragen. Wenn 1000e Interessierte im Netz ihre Wünsche deklarierten, dann würde man sehen, wie weit die Vorstellungen streuen und man hätte die Gelegenheit, demokratische Mitbestimmung zu ermöglichen. Das gefiele mir und ich hätte - endlich - eine breite Legitimierung meiner Lehrinhalte, die ich wirklich gerne den Bevölkerungswünschen anpassen würde.

steppenhund - 10. Jul, 05:35

Ich kann mir nicht genau vorstellen, wie man Mobilität unterrichten könnte. Dabei bestreite ich nicht, dass man die Kinder darauf vorbereiten sollte. Gerade in Österreich herrscht hier eine ungemeine Trägheit.
Recht hielte ich für eine gute Sache. Wenigstens ein Jahr in der Oberstufe. In der Unterstufe glaube ich nicht, dass die Leute reif genug dafür wären. Aber vielleicht doch?
Dass Sie Latein ablehnen, (das ich übrigens nur als Freigegenstand vorgesehen habe) wundert mich sehr.
Latein ist für das Gehirn, was Konditionstraining für jede beliebige Leistungssportart ist. Und so praktisch. Ich könnte plakativ behaupten, dass ich nur deswegen sechs Sprachen sprechen kann, weil Latein so etwas wie den skelettartigen Unterbau darstellt.
Englisch ist z.B. noch viel mehr an lateinischen Vokabeln ausgerichtet, weil die Normannen sehr viel romanischen Sprachstamm den Angelsachsen aufgezwungen haben. Und die Möglichkeit, einen Satz grammatikalisch zu zerlegen, ist im Lateinischen wesentlich leichter zu erlernen als beispielsweise im Deutschen. Dass das Zeitwort in einem Nebensatz am Ende steht, ist wirklich nicht nur für Ausländer sehr schwer zu erkennen.
Im Weiteren ist Latein das beste Bindeglied, welches zwischen der Sprache und der Mathematik als Anschauungsbeispiel herangezogen werden kann.
Selbst die Amerikaner haben in ihren Aufnahmeprüfungen zu Yale und Harvard dem Latein eine sehr große Bedeutung zugemessen.
Ich vergleiche die Kenntnis von Latein einmal mit einer Sportart, die nicht als Sport gesehen wird: mit Schach.
Ich behaupte, dass ich gegen jeden Schachspieler gewinnen kann, der noch nie turniermäßig Schach gespielt hat. Erst duch das Turnierspiel gewinnt man einen bestimmten Denkansatz, der weit über die Beherrschung von Eröffnungen und Endspielen hinaus geht. Laien glauben oft, dass es nur mit Intelligenz zu tun hat. Das stimmt nicht. Die turniermäßige Ausübung fordert das Gehirn zu einer bestimmten Leistung und Konzentration, die der Kaffeehausspieler nie aufbringen kann.
Bis jetzt bin ich trotz mehrerer Herausforderungen noch nie widerlegt worden, obwohl ich heute lange nicht mehr so gut wie als Student spiele.
Mit Latein verhält es sich ebenso. Man lernt eine bestimmte Betrachtungsweise, die man nie mehr verliert.
teacher - 11. Jul, 12:06

Latein ist wie ein Auto, das nicht fährt. Ich kann alles damit machen, aber nicht fahren. Deshalb würde ich es sofort durch Esperanto ersetzen, weltweit. Sprach-Problem gelöst, liebe UNO und EU.
Köppnick - 11. Jul, 22:14

Esperanto leidet wie alle Kunstsprachen daran, dass es keine Muttersprachler hat. Kurioserweise hat die Latein aber noch heute - die Mediziner. Esperanto hat noch einen weiteren gravierenden Nachteil - es ist für Chinesen und andere Inder etwa gleich weit von ihrer Sprache entfernt wie Englisch. Nur für Indoeuropäer ist Esperanto leicht zu lernen. Also hat Esperanto mMn keine ernsthaften Chancen, je eine Weltsprache zu werden.
Köppnick - 9. Jul, 10:18

Nach einem ersten Blick auf den Lehrplan scheinen mir Biologie und Astronomie zu fehlen. Einige Fächer werden auch anders benannt, als ich es tun würde. Zum Beispiel würden "Grundzüge der Demokratie" bei mir aufgeteilt zwischen Geschichte und Ethik (die ebenfalls fehlt).

Eine interessante Idee habe ich einer freien Schule hier bei uns entnommen: Die Fächer werden nicht separat unterrichtet, sondern in Zeitblöcken, wo in allen Fächern ein Thema behandelt wird, jeweils aus dem fachspezifischen Blickwinkel. Und mit eigenen Ausarbeitungen der Schüler, und in Gruppen. Das scheint mir eine gute Möglichkeit der Lebensvorbereitung zu sein, denn Themen enden nicht an Fachgrenzen und Aufgaben werden meistens nicht allein, sondern in Gruppen gelöst.

steppenhund - 10. Jul, 05:22

Biologie habe ich bei Naturgeschichte inkludiert. So hieß das bei uns immer. Die wollte ich sicher nicht auslassen. Astronomie wäre interessant, würde ich aber bei der Mathematik und Physik als Praxisbeispiele mitnehmen.
Thema aus allen Blickwinkeln betrachten, halte ich für sehr, sehr gut. Ein bisschen wird das in der Waldorfschule auch so gehandhabt, allerdings beschränkt man sich dort vielleicht nur auf 3-4 Gesichtspunkte. Aber das wäre wirklich ein sehr vielversprechender Ansatz.
Über Grundzüge der Demokratie müsste wir zwei nicht diskutieren. Wichtig ist, dass sie gebracht werden. Ich bin da halt von meinem Austauschjahr in USA sehr stark geprägt, weil ich damals begeistet war, dass es überhaupt so etwas, und zwar "mandatory" gegeben hat. Politik kam in meiner Schulerziehung überhaupt nicht vor.
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