Verdorben
Für die Frauenwelt bin ich verdorben.
Das habe ich heute wieder einmal gemerkt. Ich schalte FS2 ein, weil ich mich wie am Sonntag fühle und lande im Dreimäderlhaus, bei einem Film über Franz Schubert.
Und das gerade in einer Szene, die mir als Halbwüchsigen die Tränen in die Augen getrieben hat. Franz Schubert bittet seinen Freund Kuppelwieser, die von ihm selber komponierte Liebeserklärung zu singen, worauf "das Mäderl" dann "irrtümlich" den Kuppelwieser statt den Schubert heiratet. Der Name Kuppelwieser lebt im Kuppelwieserwalzer fort. Darüber gibt es eine andere, sehr nette Geschichte, die ich ein anderes Mal erzähle.
Ein paar Jahre später wurde ich durch eine Freundin mit Rostands Cyrano de Bergerac bekannt gemacht. Da verliebt sich die Frau in die Briefe eines Mannes, die aber von einem anderen geschrieben sind als sie glaubt.
Diese Verwechslungsgeschichte gibt es noch weitere Male in der Literatur. Und vermutlich auch im wirklichen Leben.
Das kann einerseits recht reizvoll sein, andererseits stellt sich immer die Frage, ob man selbst gemocht wird oder irgendein Artefakt, das einem zugeschrieben wird.
Eigentlich verlässt einen diese Frage nie mehr. (Ich beschwere mich allerdings nicht, ich habe es ganz gut getroffen.)
Das habe ich heute wieder einmal gemerkt. Ich schalte FS2 ein, weil ich mich wie am Sonntag fühle und lande im Dreimäderlhaus, bei einem Film über Franz Schubert.
Und das gerade in einer Szene, die mir als Halbwüchsigen die Tränen in die Augen getrieben hat. Franz Schubert bittet seinen Freund Kuppelwieser, die von ihm selber komponierte Liebeserklärung zu singen, worauf "das Mäderl" dann "irrtümlich" den Kuppelwieser statt den Schubert heiratet. Der Name Kuppelwieser lebt im Kuppelwieserwalzer fort. Darüber gibt es eine andere, sehr nette Geschichte, die ich ein anderes Mal erzähle.
Ein paar Jahre später wurde ich durch eine Freundin mit Rostands Cyrano de Bergerac bekannt gemacht. Da verliebt sich die Frau in die Briefe eines Mannes, die aber von einem anderen geschrieben sind als sie glaubt.
Diese Verwechslungsgeschichte gibt es noch weitere Male in der Literatur. Und vermutlich auch im wirklichen Leben.
Das kann einerseits recht reizvoll sein, andererseits stellt sich immer die Frage, ob man selbst gemocht wird oder irgendein Artefakt, das einem zugeschrieben wird.
Eigentlich verlässt einen diese Frage nie mehr. (Ich beschwere mich allerdings nicht, ich habe es ganz gut getroffen.)
steppenhund - 26. Okt, 13:25
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ConAlma - 26. Okt, 17:07
Auch die herzigen Dreimäderl gesehen, nebenbei, ach ja, und diese Männerfreundschaft!
Was, wenn man selbst ein Artefakt kreiert und sieht, sie dieses ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerät, wo man doch eigentlich selbst dahinter steht, dieses also Teil eines selbst ist?
Ja und die Frage, warum man gemocht wird und die, einmal gestellt, eine merkwürdige Antwort generiert, und man dann mit dem forcierten Auftreten des Selbst feststellen muss, dass es das Bild war, das gemocht wurde, und nicht das Sein, das offenbar Schwierigkeiten bereitet .... ich geh jetzt ins Dampfbad und suche mein Sein ;)
Was, wenn man selbst ein Artefakt kreiert und sieht, sie dieses ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerät, wo man doch eigentlich selbst dahinter steht, dieses also Teil eines selbst ist?
Ja und die Frage, warum man gemocht wird und die, einmal gestellt, eine merkwürdige Antwort generiert, und man dann mit dem forcierten Auftreten des Selbst feststellen muss, dass es das Bild war, das gemocht wurde, und nicht das Sein, das offenbar Schwierigkeiten bereitet .... ich geh jetzt ins Dampfbad und suche mein Sein ;)
steppenhund - 26. Okt, 19:42
Es ist eine Falle, in die man leicht hineintappt, indem man die Frage stellt.
Irgendwann lernt man, die Frage nicht mehr zu stellen. Allerdings kann das auch die Resignation bedeuten. Denn wenn man nicht wegen seiner selbst geliebt wird, ist es fraglich, wie man überhaupt geliebt werden soll. In den Attributen sind wir austauschbar.
Sehr merkwürdig, alles. Dampfbad scheint eine gute Lösung zu sein.
Oder wie ich zu sagen pflegte: Klavier, Sauna, Sex - dabei kann das Denken außen vor bleiben.
Irgendwann lernt man, die Frage nicht mehr zu stellen. Allerdings kann das auch die Resignation bedeuten. Denn wenn man nicht wegen seiner selbst geliebt wird, ist es fraglich, wie man überhaupt geliebt werden soll. In den Attributen sind wir austauschbar.
Sehr merkwürdig, alles. Dampfbad scheint eine gute Lösung zu sein.
Oder wie ich zu sagen pflegte: Klavier, Sauna, Sex - dabei kann das Denken außen vor bleiben.
bonanzaMARGOT - 27. Okt, 17:49
dass äußerlichkeiten oder, wie du es sagst "artefakte", den keim der liebe anfangs bedingen, ist eine binsenweisheit.
steppenhund - 27. Okt, 19:49
Das Wort Artefakt bedeutet nicht Äußerlichkeiten und ist auch absolut nicht so von mir gemeint.
bonanzaMARGOT - 28. Okt, 14:22
was für menschliche hervorbringnisse meinst du denn, steppenwolf?
rosenherz - 27. Okt, 18:46
Lieber Steppenhund!
Für die Frauenwelt bist du verdorben? Das ist ja wie bei gutem Blauschimmelkäse: Die einen hassen (und meiden) ihn, die anderen lieben ihn :-)
Für die Frauenwelt bist du verdorben? Das ist ja wie bei gutem Blauschimmelkäse: Die einen hassen (und meiden) ihn, die anderen lieben ihn :-)
steppenhund - 27. Okt, 19:48
Ja, ich komm mir eh schon ganz verschimmelt vor:)
rosenherz - 27. Okt, 20:37
... ich schätze wohlschmeckenden Schimmel :)
wasserfrau - 29. Okt, 00:54
eben fällt es mir ein ... nachdem anscheinend dieser beitrag in meinem unterbewusstsein wirkte ... der mann, der seit acht jahren der meine ist ( also leicht war das auch nicht immer) hat sich ursächlich in mich verliebt, als er das protokoll einer moderation von mir abtippte. danach dauerte es zwar noch etwas. aber ich war da immer stolz drauf. das war für mich kein artefakt. das war mein hirn.
Das dachte ich eigentlich auch sehr, sehr lange... nur um dann zu merken, daß es doch noch geht *yippie* :-))) ALlein schon dafür bin ich ihr unendlich dankbar.
@vm
weitergeflachst:
@ la-mamma
*lach*