18
Aug
2015

Zwischendurch (Musik)

Einen unheimlichen Mitschnitt von heuer habe ich entdeckt:
Sokolov spielt Schubert, Beethoven, Rameau und Brahms
https://www.youtube.com/watch?v=_9PvX7Fj7Rg&list=RD_9PvX7Fj7Rg#t=20
Unglaublich, was er aus der Hammerklavier alles herausholt.
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unvollständige Erzählung

Offensichtlich fange ich an, mich zu erholen. Langsam fliegen mir wieder neue Vorstellungen zu.

Zweite Erde
(der Titel müsste geändert werden, den gibt es nämlich schon)
Skizze zu einer Geschichte

Kotor

Es gibt eine berühmte kleine Kirche (inspiriert durch Kotor), in der sich unbeschreibliche Kunstwerke befinden sollen. Man muss zu Fuss hinauf, wobei man ca. einen Kilometer durch einen ziemlich steilen Tunnel gehen muss. Der ist beleuchtet, doch der Aufstieg ist sehr beschwerlich.

Oben gibt es Führungen, wobei interessanterweise die Führerin zuerst um die Kirche herumführt, da sich auch auf der Außenseite eindrucksvolle Skulpturen und Mosaike befinden. Eine Gruppe mit der Erzähler geht aber ohne Führung gleich in die Kirche, wo sich an den Wänden eine merkwürdige Variation der Passionsgeschichte befindet. Die Bilder zeigen alle unterschiedliche Geschehnisse aus der Geschichte der Menschheit, wobei das Leid im Vordergrund steht. Die Bilder haben eine besondere Eigenschaft. Sie verändern sich in Slow-Motion, wie wenn man einen Film Bild für Bild ablaufen sähe.
Die einzelnen Stationen führen historisch geordnet in die heutige Zeit. Syrien, Ukraine und eine Szene aus Tibet stellen die letzten Stationen dar. Als sich die Gruppe vor der letzten Station befindet, sieht der Erzähler, wie seine Begleiter nach und nach "aufgelöst" werden. Sie verschwinden. Er flüchtet zur Tür und kann gerade noch die Kriche verlassen, während die Führerin mit dem Rest der Gruppe in die Kirche eintritt.
Sie bemerkt sein Entkommen und spricht etwas in ein Funkgerät. (Dieser Teil der Geschichte wird erst später fortgesetzt, die Flucht des Erzählers und seine Recherchen und seine Wiederkehr in die Kirche.)
Er kommt vorläufig zuhause an und versucht diejenigen zu erreichen, die er selbst persönlich in der Gruppe gekannt hat. Es stellt sich heraus, dass er niemand erreichen kann. Als er bei den Telefongesellschaften anruft, erfährt er, dass niemand von denen einen Anschluss gehabt hat.
Er geht zum Arbeitsplatz eines Bekannten, der dort aber vollkommen unbekannt erscheint.
Weitere Versuche ergeben, dass niemand von denen, mit denen er in der Kirche war, je gelebt zu haben, scheint.
-
Er hat eine schwere Krise und lässt sich in eine Klinik für Geisteskranke einweisen. Er weiss, dass ihm niemand die Existenz seiner Freunde glaubt, bzw. glauben kann, denn es gibt keine Spuren von ihnen. Er kommt daher zu der Überzeugung, dass er halluziniert. Da er sich selbst sehr vernünftig aufführt, kann er seinen behandelnden Arzt seinen Verdacht auf Halluzination so glaubhaft schildern, dass er entsprechend behandelt wird. Allerdings kann der Arzt aufgrund einiger Tests feststellen, dass es keine Halluzinationen sein dürften. Daher entlässt er den Patienten mit dem Hinweis, sich selbst nichts daraus zu machen aber die Geschichten für sich zu behalten.
-
Er kehrt in sein normales Leben zurück, verwendet aber einige Energie darauf, die Besuche in die Kirche zu untersuchen. Es gelingt ihm, einige Personalien festzustellen. Er stellt fest, dass die Daten dieser Personen ungefährt zwei Stunden nach Abmarsch in den Tunnel verblassen. Nicht alle Daten gleichzeitig. Doch im Zeitraum von einer Viertelstunde sind alle Daten, die er vorher festgestellt hat verschwunden. Notizen, die er sich gemacht hat, verblassen nach ungefähr einem halben Tag.
Er fotografiert seine Notizen, doch selbst die Fotos verschwinden.
Er sucht sich Zeugen, die das Verschwinden der Notizen bemerken, doch dieselben finden eine ganze Reihe von Gründen, warum die Bilder verschwinden und wundern sich nicht.
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Eines Tages legt er sich zum Schlafen nieder und wacht in einer fremden Umgebung auf. Ein anderer Raum, fensterlos, - nicht abgeschlossen. Er verlässt ihn, um die Umgebung zu erkunden. Als er über Treppen hinuntergeht, erreicht er eine Tür, die ins Freie führt. Er sieht eine Stadt mit lockerem Aufbau ohne Hochhäuser und mediterranem Anstrich. Es gibt Straßen, doch keine Autos oder andere maschinell betriebenen Fahrzeuge. Er weiß nicht, wo er hin soll. So macht er sich auf den Weg in die Richtung, in der er das Zentrum vermutet. Als er aus dem Haus kam, hatte er niemanden anderen sehen können. Nach ein paar Straßenkreuzungen, sieht er die eine oder andere Person, die ihn aber nicht zu bemerken scheinen.
Nach einiger Zeit bemerkt er jedoch, dass ihm jemand zu folgen scheint. Er kennt die Person. Es ist die Führerin, die damals beim ersten Kirchenbesuch, die Menschen herumgeführt hat.

P.S. Diese Geschichte hat nichts mit dem Buch zu tun, dass ich zu schreiben gedenke.
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15
Aug
2015

# 11

Mein Gott, ich habe heute wieder einen Schädel. Das darf ja nicht wahr sein. Was war denn da gestern eigentlich los? Das Lokal war ja wirklich super. Das gibt es wohl auch nicht so häufig, einen kleinen Laden in Leipzig (Absintheria), der so große Wirkung erzeugt. Das letzte Mal, zu Silvester 2010, war das anders. Nette Unterhaltung, Mords Spass und die Verkostung von vielleicht drei, maximal vier hochprozentige Absinthen.
Und heute ist es nicht auszuhalten. Dabei war das gar kein Absinth gestern, sondern Martini und Cinzano. Na gut, der Ausgangsstoff ist derselbe: Thujon, ein Öl was in Artemisia absinthium vorkommt. Also doch Absinth, oder?
Eigentlich sollte dann ja auch im Martini Absinthin vorhanden sein. Von der Appetitanregung habe ich nichts bemerkt, das mit der Verdauungsförderung scheint hin zu hauen. Sch....Wermut, im wahrsten Sinne des Wortes. Goethe hätte wahrscheinlich noch Schwermuth geschrieben. Aber ich sage gleich eines: umbringen werde ich mich deswegen nicht. Wichtig ist nur, dass ich den Schmerz loswerde. Naja, mit 600mg Ibuprofen wird es schon werden.
Aber eines weiß ich: das nächste Mal trinke ich nur mehr Absinth, nicht das schwache Zeug, das man dann erst recht in zu großen Mengen runterschüttet. Erinnert mich an ein Besäufnis in Krasnodar, wo die Bar nur mehr Amaretto zur Verfügung hatte. Das war am nächsten Morgen auch kein Kinderspiel. Aber von Schwermut war nichts zu merken.
Na gut, richtig schwermütig wird man auch vom Sch...Wermut nicht. Vor allem, wenn so nette Mädels dabei waren.

Das hier ist mein Beitrag zum Projekt *.txt auf neonwilderness. Es geht um das 11. Wort.
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2
Aug
2015

Cecil und sein Don Juan

Hochzeit des Figaro
Die verkaufte Braut
Rosenkavalier
Meistersinger
Hänsel und Gretel

Das waren die "Hausopern" meiner Familie. Wenn die im Radio übertragen wurden, war alles andere unwesentlich. Als wir dann einen Plattenspieler bekamen, gab es einige dieser Opern auch auf Langspielplatten. Aber das war viel später.
"Der Rosenkavalier" war die erste Oper, die ich in der Staatsoper auf Stehplatz sah. Damals war ich 15 Jahre und mein Vater meinte, dass ich eigentlich zu jung für die Oper sei. Aber dann hat er mir alles in der Vorbereitung erzählt. Aufgeklärt war ich an sich schon, aber die Verherrlichung einer Affaire in der Oper war halt etwas unmoralisch.
Natürlich ist "Die Hochzeit des Figaro" auch nicht gerade jugendfrei, aber die Anspielung aufs Bett beschränkt sich auf das Vermessen des selben.

Mein Freund bevorzugte den "Don Giovanni". Ich konnte mich später überzeugen lassen, dass der "Don Giovanni" musikalisch die anderen Mozart-Opern übertrifft. Das betrifft besonders die Stelle, wo Mozart in nur zwei Takten den Übergang von überschäumender Freude zu schlimmstem Entsetzen bewerkstelligt.

Heute habe ich mir am Vormittag eine Übertragung der Salzburger Festspiele angesehen. Wunderschön und ich hatte auch an der Regie nichts auszusetzen. Im Gegenteil, es war ersichtlich, dass der Don Juan wirklich als Sexoholic dargestellt wurde, der auch sonst nichts von Lebensfreude sondern nur an am besten verbotenen Genüssen hält.
(Ich selbst bin nicht in der Position, mich hier als Moralist aufzuspielen. Doch wenn man sich über bestimmte Grenzen hinweg setzt, sollte man doch etwas davon haben.)
Ich habe mir heute überlegt, warum die Leute so gern den "Don Giovanni" sehen. Die Musik ist natürlich toll, aber sie wollen ja auch das Theater sehen. Und es scheint so, dass es eine Verwandschaft zu den unzähligen Kriminalserien im Fernsehen gibt. Dort wünscht man sich ja, dass der Verbrecher bestraft wird.

Doch jetzt könnte ich mir vorstellen, dass es eine neue Figur für ein derartiges Stück geben könnte. Einen Dentisten, den nichts mehr reizt, als Tiere zu töten. Auch der Löwe muss zuerst "verführt" werden, den geschützten Bereich zu verlassen. Und ich gebe es zu, ich würde mir hier einen ähnlichen Schluss wünschen, wie er im Fernsehen oder in der Oper passiert.
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30
Jul
2015

Was aufbaut ...

Heute habe ich eine Schulung für ein Zertifikat abgeschlossen. Alle vier Kursteilnehmer haben die Prüfung bestanden.
Das hat mich aufgebaut. Die Schulung hat 4 Tage gedauert. Jetzt bin ich ganz schön geschlaucht - aber dafür auch gut gelaunt :)
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24
Jul
2015

Frigide Machtbesessenheit

Ich habe gerade die Übertragung der Turandot aus Bregenz gesehen. Zuerst live von heute, dann die Übertragung der Premiere vom Mittwoch.
Die Turandot hat ja nicht nur unzählige Prinzen auf dem Gewissen, sondern auch Puccini, der sich damit herumquälte, wie er sie aus der bösartigen Ablehnung in Liebe überführen könnte. Nach dem Selbstmord der Liu starb auch Puccini. Alfano beendete das Werk. Gar nicht so schlecht, musikalisch gesehen.
Aber in meinen Augen hätte Turandot sterben sollen. Wahrscheinlich wäre Calaf dann auch draufgegangen. Aber für mich ist ein Happy End nicht schlüssig.
So ein böses Weib!
Eingebildet dazu, weil "ihre Seele ja im Himmel ist".
Aber die Musik ist halt schön :)
-
Für die, die die berühmteste Arie nicht kennen:
Nessun dorma
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Telefonieren oder Beethoven

Beethoven ist tot

Ich gehöre ja zu den Leuten, die sich über die technische Entwicklung in Hardware und Software lustig machen. Ein Handy muss um einen halben Millimeter dünner sein und irgendwie ein bisschen länger, breiter oder bunter. Eine diesbezügliche technische Weiterentwicklung wird von Menschen beschrieben, die noch nicht einmal den Unterschied zwischen einer Million und einer Milliarde kennen. (Quellen könnten beigebracht werden.)
Von den Beethoven-Klaviersonaten habe ich vier verschiedene Ausgaben, leider nicht alle vollständig. Eine Schnabelausgabe bekam ich in Moskau, allerdings nur den 2. Band.
Wenn man bei Doblinger, einer angesehenen Musikhandlung in Wien nachsieht, kommt man mit entsprechendem Suchen auf 3 verschiedene Versionen. Bei Amazon gar nur auf eine, die Henle-Ausgabe.
Interessanterweise steht bei Amazon ein Text, der mich sehr amüsiert hat.
"Beethovens 32 Klaviersonaten werden oft und gerne als das "Neue Testament der Musik" (Hans von Bülow) bezeichnet. Unsere zweibändige Komplettausgabe wird seit ihrem Erscheinen von Fachleuten als zuverlässigste Urtextausgabe gewürdigt und begrüßt. IhrInhalt: Ein schier unerschöpflicher Reichtum an pianistisch-musikalischen Höhenflügen, überwiegend Werke von größtem Bekanntheitsgrad - etwa die Sonaten "Pathétique", "Mondschein", "Sturm", "Appassionata", "Waldstein", "Hammerklavier". Selbst wennman es nie komplett spielen wird (können), eine Anschaffung des "Neuen Testaments" lohnt zweifellos immer, ob in Broschur, Leinen oder als Studienausgabe im Henle-Urtext."
Aber was ersehe ich daraus? Klavierspielen ist out. Telefonieren in allen Variationen ist in.
Es ist schon interessant, was sich in den letzten 64 Jahren getan hat...
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abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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