Dichtung und Wahrheit
Ich bin ja sehr, sehr, sehr intelligent :)
(Das ist der gedichtete Teil, der Rest des Artikels ist wahr.)
Jetzt erst verstehe ich, dass das nicht mein Verdienst ist. Ich bin ein Opfer der Lebensumstände in meiner Familie. Eigentlich ist es interessant, so schlecht hat mein Vater vielleicht als Beamter gar nicht verdient. (Obwohl er das schon behauptet hat.) Er wollte nie sagen, was es war. Aber er führte eine penible Buchhaltung, die Familie sparte auf eine Eigentumswohnung und bestimmte "Luxusgüter" gab es in unserer Familie nicht. Ein Auto hatten wir nicht, das war aber auch nicht notwendig. Als Familie eines Eisenbahners hatten wir Regiefahrt auf der Bahn und in Wien als auch in Linz hat man kein Auto gebraucht.
Mein Vater machte dann mit 55 den Führerschein und fuhr mit meiner Mutter in Europa herum.
Was wir aber auch NICHT hatten, war ein Telefon. Mein Vater konnte über das Bahntelefon erreicht werden, aber meine Schwester leidete schon darunter, dass wir keines hatten. Als sie mit 17 Jahren von einem Austauschjahr in Amerika zurück kam, konnte sie sich dann durchsetzen und wir bekamen ein Telefon. Damals war das in Wien gar nicht so einfach. Wir hatten den üblichen Viertelanschluss, was bedeutete, dass die Leitung auch besetzt sein konnte, wenn man gar nicht selber sprach.
Was wir noch NICHT hatte, war ein Plattenspieler. Musik hörten wir nur über das Radio. Erst als meine Schwester in Amerika war, bekam mein Vater als Weihnachtsgeschenk einen Plattenspieler als Aufsatz zum Eumig-Radio. Danach hörte er sehr viele Platten, die er von einem Freund bekam, der sie im damaligen Ostblock sehr günstig erstehen konnte. Die musikalische Qualität dieser Platten war ausgezeichnet und vor allem wurde dadurch das Programm, das wir hören konnten, sehr stark erweitert. So gab es nicht "eine" Symphonie, sondern z.B. alle Symphonien von Dvorak. Von denen waren manche bei uns nie aufgeführt worden. So ging es auch bei anderen Komponisten weiter. Der Boris ist auch eine original russische Aufnahme usw.
Was wir aber überhaupt gar nicht, so richtig NICHT hatten, war ein Fernseher. Obwohl ich mir manchmal leid tat, weil ich in der Schule nicht mitreden konnte, wenn der letzte Maigret oder Edgar Wallace Anlass zum Gesprächsstoff gab, empfand ich dieses Defizit nicht besonders schlimm.
Erst mit sechzehn Jahren sah ich "La Strada" bei einer Einladung meiner Eltern zu einer befreundeten Familie. Der Film hat mich sehr beeindruckt.
Statt Platten und Fernseher gab es etwas anderes. Meine Mutter, die sehr auf "frische Luft" aus war, brachte die ganze Familie dazu, am Sonntag einen großen Spaziergang zu machen. Mit dem Autobus ging es hinauf in den Wienerwald. Zu Fuss gingen wir dann ungefähr drei Stunden nach Hause zurück. Während dieses Rückwegs unterhielt sich mein Vater mit mir. Hauptsächlich erzählte er mir unterschiedlichste Geschichten. Die konnten aus seinem Leben sein, oder etwas aus der Literatur, Erklärungen über bestimmte Fragestellungen, auch Musik und viele andere Themen. Mein Vater war belesen, als Diplomingenieur ausgebildet und hatte auch zwei Jahre an der Musikakademie studiert. Reden konnte er auch sehr gut. Später hielt er Vorträge über Musik für reine Amateure, bei denen das Publikum ihm über Jahre treu blieb.
Aber den wahren Grund für meine Superintelligenz habe ich jetzt herausgefunden. Es war nicht der untenstehende Artikel, aber ein abgeleiteter, der sich auf diesen Artikel bezog.
Fernsehen">https://www.aerztezeitung.de/panorama/article/904288/schlechtere-hirnleistung-macht-fernsehen-dumm.html">Fernsehen macht dumm.</a)
(Das ist der gedichtete Teil, der Rest des Artikels ist wahr.)
Jetzt erst verstehe ich, dass das nicht mein Verdienst ist. Ich bin ein Opfer der Lebensumstände in meiner Familie. Eigentlich ist es interessant, so schlecht hat mein Vater vielleicht als Beamter gar nicht verdient. (Obwohl er das schon behauptet hat.) Er wollte nie sagen, was es war. Aber er führte eine penible Buchhaltung, die Familie sparte auf eine Eigentumswohnung und bestimmte "Luxusgüter" gab es in unserer Familie nicht. Ein Auto hatten wir nicht, das war aber auch nicht notwendig. Als Familie eines Eisenbahners hatten wir Regiefahrt auf der Bahn und in Wien als auch in Linz hat man kein Auto gebraucht.
Mein Vater machte dann mit 55 den Führerschein und fuhr mit meiner Mutter in Europa herum.
Was wir aber auch NICHT hatten, war ein Telefon. Mein Vater konnte über das Bahntelefon erreicht werden, aber meine Schwester leidete schon darunter, dass wir keines hatten. Als sie mit 17 Jahren von einem Austauschjahr in Amerika zurück kam, konnte sie sich dann durchsetzen und wir bekamen ein Telefon. Damals war das in Wien gar nicht so einfach. Wir hatten den üblichen Viertelanschluss, was bedeutete, dass die Leitung auch besetzt sein konnte, wenn man gar nicht selber sprach.
Was wir noch NICHT hatte, war ein Plattenspieler. Musik hörten wir nur über das Radio. Erst als meine Schwester in Amerika war, bekam mein Vater als Weihnachtsgeschenk einen Plattenspieler als Aufsatz zum Eumig-Radio. Danach hörte er sehr viele Platten, die er von einem Freund bekam, der sie im damaligen Ostblock sehr günstig erstehen konnte. Die musikalische Qualität dieser Platten war ausgezeichnet und vor allem wurde dadurch das Programm, das wir hören konnten, sehr stark erweitert. So gab es nicht "eine" Symphonie, sondern z.B. alle Symphonien von Dvorak. Von denen waren manche bei uns nie aufgeführt worden. So ging es auch bei anderen Komponisten weiter. Der Boris ist auch eine original russische Aufnahme usw.
Was wir aber überhaupt gar nicht, so richtig NICHT hatten, war ein Fernseher. Obwohl ich mir manchmal leid tat, weil ich in der Schule nicht mitreden konnte, wenn der letzte Maigret oder Edgar Wallace Anlass zum Gesprächsstoff gab, empfand ich dieses Defizit nicht besonders schlimm.
Erst mit sechzehn Jahren sah ich "La Strada" bei einer Einladung meiner Eltern zu einer befreundeten Familie. Der Film hat mich sehr beeindruckt.
Statt Platten und Fernseher gab es etwas anderes. Meine Mutter, die sehr auf "frische Luft" aus war, brachte die ganze Familie dazu, am Sonntag einen großen Spaziergang zu machen. Mit dem Autobus ging es hinauf in den Wienerwald. Zu Fuss gingen wir dann ungefähr drei Stunden nach Hause zurück. Während dieses Rückwegs unterhielt sich mein Vater mit mir. Hauptsächlich erzählte er mir unterschiedlichste Geschichten. Die konnten aus seinem Leben sein, oder etwas aus der Literatur, Erklärungen über bestimmte Fragestellungen, auch Musik und viele andere Themen. Mein Vater war belesen, als Diplomingenieur ausgebildet und hatte auch zwei Jahre an der Musikakademie studiert. Reden konnte er auch sehr gut. Später hielt er Vorträge über Musik für reine Amateure, bei denen das Publikum ihm über Jahre treu blieb.
Aber den wahren Grund für meine Superintelligenz habe ich jetzt herausgefunden. Es war nicht der untenstehende Artikel, aber ein abgeleiteter, der sich auf diesen Artikel bezog.
Fernsehen">https://www.aerztezeitung.de/panorama/article/904288/schlechtere-hirnleistung-macht-fernsehen-dumm.html">Fernsehen macht dumm.</a)
steppenhund - 14. Apr, 12:43
read 170 times