Ein 2ter ... irgendwie anders
Ein anderer 2. Akt war das vergangene Wochenende der von den Meistersingern.
Diese Inszenierung gefällt mir sehr gut, obwohl ich erst beim dritten Mal ansehen zu verstehen glaube, was das An- und Ausziehen der Meistermäntel bedeuten soll. (Ich bin halt ein bisschen langsam im Verstehen.)
Hier gibt es im zweiten Akt eine regiemäßige Ergänzung, die auch nicht "vorschriftskonform" ist, aber dafür sehr gut die Intentionen vermitteln kann.
Beckmesser, der sich eigentlich selbst auf einer Klampfen (Laute) begleiten würde, bekommt eine junge Dame, welche den Instrumentenpart übernimmt.
Genauso hat auch der Hans Sachs eine Adjutantin, die bis kurz vorm Schluss die Hammerstreiche auf einer kleinen Trommel spielt. Erst ganz zum Schluss hämmert Sachs selbst das Finale ein.
Dieses Inszenierungsdetail halte ich persönlich für äußerst gelungen. Und ich kann auch erklären, warum das so ist. Beckmesser soll ja lächerlich gemacht werden, doch die Begleitung auf der Laute ist etwas, was er ja eigentlich beherrschen soll. Daher ist es verständlich, dass diese zwei Momente, negativ und positiv, spielerisch getrennt werden.
Bei Sachs spielt sich ähnliches ab. Man kann das Geklopfe des Merkers als sehr musikalischen Beitrag interpretieren, was in dieser Inszenierung so wie ein Schlagwerk-Solo wirkt. Auch hier ist die Trennung der spielerischen und musikalischen Komponente dem Werk dienlich.
Im übrigen spielt der Hans Sachs ganz vorzüglich und er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Filmschauspieler Waltz, zumindest in meinen Augen. Die Eva wirkt so jung, wie sie laut Rolle auch sein soll. Beckmesser selbst spielt seine an sich undankbare Rolle mit großartiger Bravour und einem aussagekräftigen Mienenspiel. Eine ganz kurze Szene sei hier am Schluss des ersten Aktes hervorgehoben. Beckmesser und Sachs bleiben als letzte auf der Bühne. Beckmesser strahlt den Sachs triumphierend an, ein Blick für Götter, wenn man weit genug vorne sitzt, um ihn im Detail mit zu bekommen.
Manchmal ist es unfair, wenn einzelne Sänger hervorgehoben werden. Das ganze Ensemble inklusive des Orchesters ergänzen sich zu einer fantastischen Vorstellung.
Ich pflege zu sagen: "Mit den Wiener Philharmonikern kann es vielleicht jeder." Aber dieses junge bunt zusammengewürfelte Orchester zu einer solchen Leistung zu bringen, ist Beweis für ein wahres Genie.
Diese Inszenierung gefällt mir sehr gut, obwohl ich erst beim dritten Mal ansehen zu verstehen glaube, was das An- und Ausziehen der Meistermäntel bedeuten soll. (Ich bin halt ein bisschen langsam im Verstehen.)
Hier gibt es im zweiten Akt eine regiemäßige Ergänzung, die auch nicht "vorschriftskonform" ist, aber dafür sehr gut die Intentionen vermitteln kann.
Beckmesser, der sich eigentlich selbst auf einer Klampfen (Laute) begleiten würde, bekommt eine junge Dame, welche den Instrumentenpart übernimmt.
Genauso hat auch der Hans Sachs eine Adjutantin, die bis kurz vorm Schluss die Hammerstreiche auf einer kleinen Trommel spielt. Erst ganz zum Schluss hämmert Sachs selbst das Finale ein.
Dieses Inszenierungsdetail halte ich persönlich für äußerst gelungen. Und ich kann auch erklären, warum das so ist. Beckmesser soll ja lächerlich gemacht werden, doch die Begleitung auf der Laute ist etwas, was er ja eigentlich beherrschen soll. Daher ist es verständlich, dass diese zwei Momente, negativ und positiv, spielerisch getrennt werden.
Bei Sachs spielt sich ähnliches ab. Man kann das Geklopfe des Merkers als sehr musikalischen Beitrag interpretieren, was in dieser Inszenierung so wie ein Schlagwerk-Solo wirkt. Auch hier ist die Trennung der spielerischen und musikalischen Komponente dem Werk dienlich.
Im übrigen spielt der Hans Sachs ganz vorzüglich und er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Filmschauspieler Waltz, zumindest in meinen Augen. Die Eva wirkt so jung, wie sie laut Rolle auch sein soll. Beckmesser selbst spielt seine an sich undankbare Rolle mit großartiger Bravour und einem aussagekräftigen Mienenspiel. Eine ganz kurze Szene sei hier am Schluss des ersten Aktes hervorgehoben. Beckmesser und Sachs bleiben als letzte auf der Bühne. Beckmesser strahlt den Sachs triumphierend an, ein Blick für Götter, wenn man weit genug vorne sitzt, um ihn im Detail mit zu bekommen.
Manchmal ist es unfair, wenn einzelne Sänger hervorgehoben werden. Das ganze Ensemble inklusive des Orchesters ergänzen sich zu einer fantastischen Vorstellung.
Ich pflege zu sagen: "Mit den Wiener Philharmonikern kann es vielleicht jeder." Aber dieses junge bunt zusammengewürfelte Orchester zu einer solchen Leistung zu bringen, ist Beweis für ein wahres Genie.
steppenhund - 21. Jul, 10:49
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