Eugene Faust
Es gibt mittlerweile schon eine Reihe Nachrufe auf Eugene Faust. Ich bin traurig, dass ich nicht mehr an eine von mir ursprünglich geschriebene Bloggerbeschimpfung herankomme. Die meisten dieser Bloggerbeschimpfungen waren ja ausgesprochene Hommagen und die an Eugene fiel mir damals besonders leicht.
Es gibt (und hier ist die Gegenwartsform ganz bewusst gewählt) etwas Besonderes an Eugene. Zu Beginn, als ihre Krankheit überhaupt kein Thema war, las ich ihre Beträge mit Begeisterung und bewunderte den guten Geschmack. Es war immer nachvollziehbar, warum sie etwas Bestimmtes zitierte oder verlinkte. Aufmerksam wurde ich ja durch ihre Arbeit, die Single-Frau im Swingerclub, die ich zur Gänze lesen konnte, nachdem ich Eugene danach gefragt hatte. Irgendwann offenbarte sie mir dann ihre Diagnose. Ich las etwas aufmerksamer, doch in ihren Postings schien nichts davon auf. Leider habe ich die Gelegenheit verpasst, damals nach Hamburg zu fahren, um sie persönlich kennen zu lernen. Als es dann geklappt hätte, lehnte sie ab, weil es ihr schon zu schlecht ging.
Erst im Nachhinein wurde die Ungeheuerlichkeit erkennbar, als sie schrieb, dass sie zwar ihre Wohnung wegen einer Alarmmeldung umgehend verlassen müsste, dieses aber nicht so einfach wäre, weil sie in dem Jahr überhaupt erst für zwei Stunden ihre Wohnung verlassen hätte. Nach wie vor schrieb, verlinkte und unterhielt die LeserInnen, als wäre nichts gewesen und als wäre nichts. Als sie ihre Lebensgeschichte schrieb, war ich wohl nicht der einzige, der ihren Lebenskampf bewunderte. Dass die Niederschrift bereits als Vermächtnis anzusehen war, wollte ich nicht wahr haben. Nicht einmal, als es klar war, dass sie in ein Hospiz musste und es nur mehr um Palliativpflege ging, konnte ich selbst die Tragweite erfühlen. Dann gab es noch die nette Britt, die die Verbindung auf die Blogplattform aufrecht erhielt.
Und selbst jetzt, da sie von uns gegangen ist, will ich es nicht wahr haben. Und vielleicht ist es auch gar nicht notwendig, es zu akzeptieren. Eugene's Persönlichkeit kann für mich nicht sterben. Ihre Hinterlassenschaft ist gerade eine vermutlich lang dauernde Präsenz, obwohl sie nicht mehr da ist. Sie verkörpert Leben. Sie hat, ich vermute, dass mir andere zustimmen werden, nie aus ihrer Situation heraus den anderen belastet. Vielleicht war es gerade umgekehrt: sie hat Freude, Humor und Besinnlichkeit an andere weitergegeben. Dann kam es vielleicht gar nicht darauf an, wie sie sich selbst fühlen musste. Sie war eine Gebende, das lässt sich von ihrer Präsenz auf twoday zweifellos konstatieren.
Weil Momoseven ihre Liedwahl dargelegt hat, füge ich hier den Link ein, der die Sängerin zeigt, die für mich das Lied so stark verkörpert hat.
Wie im Himmel
Eugene hat uns einen Himmel auf Erden gezeigt, ich wünsche ihr einen Himmel, der ihr beweist, dass sie richtig gelegen ist. Sartre sagt: die Hölle, das sind die anderen. Eugene hat sich um den Himmel für uns bemüht.
Meine Gedanken gelten auch ihrem Mann.
Es gibt (und hier ist die Gegenwartsform ganz bewusst gewählt) etwas Besonderes an Eugene. Zu Beginn, als ihre Krankheit überhaupt kein Thema war, las ich ihre Beträge mit Begeisterung und bewunderte den guten Geschmack. Es war immer nachvollziehbar, warum sie etwas Bestimmtes zitierte oder verlinkte. Aufmerksam wurde ich ja durch ihre Arbeit, die Single-Frau im Swingerclub, die ich zur Gänze lesen konnte, nachdem ich Eugene danach gefragt hatte. Irgendwann offenbarte sie mir dann ihre Diagnose. Ich las etwas aufmerksamer, doch in ihren Postings schien nichts davon auf. Leider habe ich die Gelegenheit verpasst, damals nach Hamburg zu fahren, um sie persönlich kennen zu lernen. Als es dann geklappt hätte, lehnte sie ab, weil es ihr schon zu schlecht ging.
Erst im Nachhinein wurde die Ungeheuerlichkeit erkennbar, als sie schrieb, dass sie zwar ihre Wohnung wegen einer Alarmmeldung umgehend verlassen müsste, dieses aber nicht so einfach wäre, weil sie in dem Jahr überhaupt erst für zwei Stunden ihre Wohnung verlassen hätte. Nach wie vor schrieb, verlinkte und unterhielt die LeserInnen, als wäre nichts gewesen und als wäre nichts. Als sie ihre Lebensgeschichte schrieb, war ich wohl nicht der einzige, der ihren Lebenskampf bewunderte. Dass die Niederschrift bereits als Vermächtnis anzusehen war, wollte ich nicht wahr haben. Nicht einmal, als es klar war, dass sie in ein Hospiz musste und es nur mehr um Palliativpflege ging, konnte ich selbst die Tragweite erfühlen. Dann gab es noch die nette Britt, die die Verbindung auf die Blogplattform aufrecht erhielt.
Und selbst jetzt, da sie von uns gegangen ist, will ich es nicht wahr haben. Und vielleicht ist es auch gar nicht notwendig, es zu akzeptieren. Eugene's Persönlichkeit kann für mich nicht sterben. Ihre Hinterlassenschaft ist gerade eine vermutlich lang dauernde Präsenz, obwohl sie nicht mehr da ist. Sie verkörpert Leben. Sie hat, ich vermute, dass mir andere zustimmen werden, nie aus ihrer Situation heraus den anderen belastet. Vielleicht war es gerade umgekehrt: sie hat Freude, Humor und Besinnlichkeit an andere weitergegeben. Dann kam es vielleicht gar nicht darauf an, wie sie sich selbst fühlen musste. Sie war eine Gebende, das lässt sich von ihrer Präsenz auf twoday zweifellos konstatieren.
Weil Momoseven ihre Liedwahl dargelegt hat, füge ich hier den Link ein, der die Sängerin zeigt, die für mich das Lied so stark verkörpert hat.
Wie im Himmel
Eugene hat uns einen Himmel auf Erden gezeigt, ich wünsche ihr einen Himmel, der ihr beweist, dass sie richtig gelegen ist. Sartre sagt: die Hölle, das sind die anderen. Eugene hat sich um den Himmel für uns bemüht.
Meine Gedanken gelten auch ihrem Mann.
steppenhund - 25. Okt, 15:16
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