Jugendarbeitslosigkeit, ja wieso denn?
Heute sendete mir ein lieber Kollege eine e-mail mit folgendem Inhalt:
"Die Haltbarkeitsdauer eines Software-Entwicklers ist nicht länger als die eines Kricketspielers - ungefähr 15 Jahre. Die 20-jährigen Typen bringen mir für den Unternehmenserfolg mehr als die 35-Jährigen. (...) Bei dem Tempo, in dem die Technologie sich verändert, wird man mit 35 sehr schnell überflüssig, wenn man nicht dazulernt. Für 40-Jährige ist es sehr schwierig, relevant zu sein."
Velloparampil Rasheed Ferose, SAP-Manager in Indien
aus einem Spiegel-Artikel....
Darauf hatte ich folgende Antwort:
So etwas Ähnliches behauptet man ja von Mathematikern, die mit 25 ihren Zenit erreichen. Die haben allerdings den Anstand, sich mit 35 entweder umzubringen oder sich ins Irrenhaus einweisen zu lassen. Auch bei Schachspielern galt das Gleiche lange als Paradigma, Lasker und Botwinnik sind da wirklich die Ausnahmen.
(Wobei es da um absolute Leistungsgrenzen geht.)
Der Passus "wenn man nichts dazulernt" ist ja ein Gummi-Nebensatz. Er zeigt höchstens auf, dass gar nicht erst erwartet wird, dass man in dem Alter noch etwas dazu lernen kann.
Es ist ein gewisser Trost, dass solche Aussagen auch schon früher getroffen wurden, wonach man sich freuen konnte, wenn sie durch Ausnahmen wiederlegt wurden.
Wenn wir aber alle über 35 euthanasieren, könnten wir das Pensionsproblem rucki-zucki lösen.
Ich hoffe ja, dass sich diese Meinung, die sicher nicht nur die eines einzelnen ist, an genau denen rächen wird, die sie äußern.
"Die Haltbarkeitsdauer eines Software-Entwicklers ist nicht länger als die eines Kricketspielers - ungefähr 15 Jahre. Die 20-jährigen Typen bringen mir für den Unternehmenserfolg mehr als die 35-Jährigen. (...) Bei dem Tempo, in dem die Technologie sich verändert, wird man mit 35 sehr schnell überflüssig, wenn man nicht dazulernt. Für 40-Jährige ist es sehr schwierig, relevant zu sein."
Velloparampil Rasheed Ferose, SAP-Manager in Indien
aus einem Spiegel-Artikel....
Darauf hatte ich folgende Antwort:
So etwas Ähnliches behauptet man ja von Mathematikern, die mit 25 ihren Zenit erreichen. Die haben allerdings den Anstand, sich mit 35 entweder umzubringen oder sich ins Irrenhaus einweisen zu lassen. Auch bei Schachspielern galt das Gleiche lange als Paradigma, Lasker und Botwinnik sind da wirklich die Ausnahmen.
(Wobei es da um absolute Leistungsgrenzen geht.)
Der Passus "wenn man nichts dazulernt" ist ja ein Gummi-Nebensatz. Er zeigt höchstens auf, dass gar nicht erst erwartet wird, dass man in dem Alter noch etwas dazu lernen kann.
Es ist ein gewisser Trost, dass solche Aussagen auch schon früher getroffen wurden, wonach man sich freuen konnte, wenn sie durch Ausnahmen wiederlegt wurden.
Wenn wir aber alle über 35 euthanasieren, könnten wir das Pensionsproblem rucki-zucki lösen.
Ich hoffe ja, dass sich diese Meinung, die sicher nicht nur die eines einzelnen ist, an genau denen rächen wird, die sie äußern.
steppenhund - 21. Nov, 19:10
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steppenhund - 22. Nov, 17:43
Das ist ja vielleicht etwas. Da gab es schon fünf Kommentare, die sich ganz selbstständig wieder auf drei reduziert haben. Ich betone, dass ich mit den Löschungen nichts zu tun hatte.
wvs und Falkin haben das eigentliche Thema auf ähnliche Weise verfehlt, obwohl die Beiträge für sich genommen durchaus die Ausgangspunkte eigener Diskussionen bilden könnten.
Es geht ja bei der Betrachtung nicht so sehr um das allgemeine Alterungs- und Karrierethema als vielmehr um die Beurteilung einer rein intellektuellen Leistung.
Der Programmierer wird so betrachtet, als wäre er eine Rechenmaschine. Desto schneller und mehr er rechnet, desto besser ist er.
Ich habe im Alter von 35 Jahren ein Messverfahren entwickelt, welches messtechnische Aussagen ermöglicht hatte, wenn man nur 110 statt der gewöhnlichen 10000 Messungen durchgeführt hatte. Geht natürlich etwas schneller und übersichtlicher. Manchmal ist es halt besser, schon ein bisschen Erfahrung zu haben.
Alle anderen Argumente, die gegen den Jugendwahn sprechen, sind äußerst hilfreich. Mir ging es allerdings nur um den "intellektuellen Materialismus":)
wvs und Falkin haben das eigentliche Thema auf ähnliche Weise verfehlt, obwohl die Beiträge für sich genommen durchaus die Ausgangspunkte eigener Diskussionen bilden könnten.
Es geht ja bei der Betrachtung nicht so sehr um das allgemeine Alterungs- und Karrierethema als vielmehr um die Beurteilung einer rein intellektuellen Leistung.
Der Programmierer wird so betrachtet, als wäre er eine Rechenmaschine. Desto schneller und mehr er rechnet, desto besser ist er.
Ich habe im Alter von 35 Jahren ein Messverfahren entwickelt, welches messtechnische Aussagen ermöglicht hatte, wenn man nur 110 statt der gewöhnlichen 10000 Messungen durchgeführt hatte. Geht natürlich etwas schneller und übersichtlicher. Manchmal ist es halt besser, schon ein bisschen Erfahrung zu haben.
Alle anderen Argumente, die gegen den Jugendwahn sprechen, sind äußerst hilfreich. Mir ging es allerdings nur um den "intellektuellen Materialismus":)
Jossele - 23. Nov, 09:43
"...wenn man nicht dazulernt." scheint die entscheidende Pasage zu sein, und damit hat SAP zum Teil recht.
Zum Teil recht, weil heute Unternehmen großteils davon ausgehen, dass es so ist, also dass der Lernprozess mit 35 zuende ist.
Damit werden leider wertvolle Ressourcen brach liegen gelassen, weil Erfahrung ein nicht zu unterschätzender Wert ist, der junger Spontanität durchaus gleich zu setzen ist.
Der Arbeitsmarkt sieht allerdings anders aus.
Zum Teil recht, weil heute Unternehmen großteils davon ausgehen, dass es so ist, also dass der Lernprozess mit 35 zuende ist.
Damit werden leider wertvolle Ressourcen brach liegen gelassen, weil Erfahrung ein nicht zu unterschätzender Wert ist, der junger Spontanität durchaus gleich zu setzen ist.
Der Arbeitsmarkt sieht allerdings anders aus.
Gregor Keuschnig - 23. Nov, 10:04
Ich habe meinen Kommentar gelöscht
Für fallbeilartige Urteile wie "Thema verfehlt" bin ich eigentlich zu alt. (Man hätte ja auch "Thema erweitert" sagen können.) Bitte demnächst genauer schreiben, welche Art Kommentare man wünscht. Schönes Wochenende.
Sunnilein - 23. Nov, 11:04
Genau!
Man erwartet nicht, dass jemand oberhalb von ...35...40... etwas dazu lernt oder willentlich sich geradezu danach sehnt.
Eigenes Beispiel: Ich suche seit 4 Jahren vergeblich einen Professor - es darf natürlich auch eine Frau sein! - die eine außerordentliche Promotion betreut, die ich anteilig geschrieben im Schubfach liegen habe. Nichts, nichts, nichts zu machen...zu alt! Mit damals, also zu Beginn der Suche, 58 Jahren! Schade, Deutschland, schade....Übrigens ging es im Thema um die Aktivierung von gesteigerter Leistung bei Schülern der Klassen 10-12 durch kreative Aufgabenstellung am Gymnasium. Schon klar, das braucht man nicht in Deutschland!
Und, lieber Steppenhund, es w i r d sich rächen, hoffentlich an den Richtigen...
Eigenes Beispiel: Ich suche seit 4 Jahren vergeblich einen Professor - es darf natürlich auch eine Frau sein! - die eine außerordentliche Promotion betreut, die ich anteilig geschrieben im Schubfach liegen habe. Nichts, nichts, nichts zu machen...zu alt! Mit damals, also zu Beginn der Suche, 58 Jahren! Schade, Deutschland, schade....Übrigens ging es im Thema um die Aktivierung von gesteigerter Leistung bei Schülern der Klassen 10-12 durch kreative Aufgabenstellung am Gymnasium. Schon klar, das braucht man nicht in Deutschland!
Und, lieber Steppenhund, es w i r d sich rächen, hoffentlich an den Richtigen...
steppenhund - 23. Nov, 14:25
Ja, manchmal kann man nur staunen, was nicht geht.
Gregor Keuschnig - 23. Nov, 14:51
Ich verstehe diese Replik nicht, nehme aber zur Kenntnis, dass sie nicht mit "Thema verfehlt" bedacht wird. Wenn jemand Kommentare einer bestimmten Richtung will, ist das seine Sache. Mir war dies nicht klar, womöglich weil mein IQ zu niedrig ist. Also habe ich das verfehlte Thema entfernt und auf den meines Erachtens respektlosen Duktus dieses Feuerzangenbowle-Wortes hingewiesen. ich gebe gerne zu, dass das womöglich eine typisch deutsche Idiosynkrasie ist (richtig so?). Dennoch sehe einer zu erwartenden Rache mit Gelassenheit entgegen (vielleicht wird ja das Haus irgendwann von einer Flut gepackt).
Im übrigen habe ich hier schon einige Kommentare verfasst, die irgendwann in diversen Aufräumaktionen des Bloginhabers mitsamt den Beiträgen entsorgt wurden. Ich bin dem also womöglich nur zuvor gekommen.
Im übrigen habe ich hier schon einige Kommentare verfasst, die irgendwann in diversen Aufräumaktionen des Bloginhabers mitsamt den Beiträgen entsorgt wurden. Ich bin dem also womöglich nur zuvor gekommen.
steppenhund - 23. Nov, 14:59
"Man" versteht diese Replik auch nicht. Aber "man" muss ja nicht alles verstehen.
Aber wie heißt es so schön: andere gute Bücher haben auch intelligente Autoren. "Man" muss nicht mit jedem "befreundet" sein.
Aber wie heißt es so schön: andere gute Bücher haben auch intelligente Autoren. "Man" muss nicht mit jedem "befreundet" sein.
Gregor Keuschnig - 23. Nov, 15:04
Tatsächlich:
"Man" versteht nicht. (Ich frage mich nur, wer hier empfindlicher ist. Also lassen wir's.)
steppenhund - 23. Nov, 15:08
Da gibt es keine Frage. Ich bin empfindlicher. Ich lasse mir das auch gerne vor- oder nachwerfen.
rosenherz - 23. Nov, 20:04
Lieb, zwei Männer die empfindlich reagieren. Oder doch nur empfindsam sind und das einfach zum Ausdruck bringen, was sie fühlen?
Bittschön seids mir nicht bös', wenn ich das so sage: Wäret ihre beide Frauen, würde die angeklungene Empfindlichkeit "Zickenkrieg" genannt werden.
In diesem Sinne, wischts den Lippenstift vom beschmierten Spiegel und vertragts euch wieder ;-)
Bittschön seids mir nicht bös', wenn ich das so sage: Wäret ihre beide Frauen, würde die angeklungene Empfindlichkeit "Zickenkrieg" genannt werden.
In diesem Sinne, wischts den Lippenstift vom beschmierten Spiegel und vertragts euch wieder ;-)
Falkin - 23. Nov, 14:39
@ Steppenhund:
was das Löschen meiner Kommentare anbelangt...
Ich bin ein recht impulsiver Mensch und reagiere spontan auf ein Thema. Wenn ich persönlich es mit etwas Abstand als zu weit weg vom Blog-Betreiber empfinde, halte ich es für höflicher diesem gegenüber einen Beitrag zu löschen. Zu dem kam hinzu... dass der werte Erpel Geburtstag feierte und ich nicht die Zeit gehabt hätte, evtl bestehende Fragen zu beantworten. Also bittschön nicht krumm nehmen.
Mit beschwingt-herzlich-em Gruß - auch vom Erpel - die palavernde Ente * hinter meinem Geschwafel steht kein "Arg"... ist mir schon wichtig, dies zu betonen. (..eigentlich nur der Wunsch, den Kontakt zu einigen, wenigen Personen zu halten).
was das Löschen meiner Kommentare anbelangt...
Ich bin ein recht impulsiver Mensch und reagiere spontan auf ein Thema. Wenn ich persönlich es mit etwas Abstand als zu weit weg vom Blog-Betreiber empfinde, halte ich es für höflicher diesem gegenüber einen Beitrag zu löschen. Zu dem kam hinzu... dass der werte Erpel Geburtstag feierte und ich nicht die Zeit gehabt hätte, evtl bestehende Fragen zu beantworten. Also bittschön nicht krumm nehmen.
Mit beschwingt-herzlich-em Gruß - auch vom Erpel - die palavernde Ente * hinter meinem Geschwafel steht kein "Arg"... ist mir schon wichtig, dies zu betonen. (..eigentlich nur der Wunsch, den Kontakt zu einigen, wenigen Personen zu halten).
steppenhund - 23. Nov, 14:50
Du hast ja deinen Beitrag schon gelöscht, bevor ich das mit dem "Thema verfehlt" geschrieben habe. Ich habe das auch in keiner Weise bei irgendeinem der Betroffenen als Beleidigung gemeint. Die angerührte Art hat jetzt allerdings in einem Fall mich beleidigt. Das trifft nicht sehr häufig zu. Doch wenn ich den Betreffenden als intelligenten Menschen kenne, kann ich keine mildernden Umstände erkennen:)
Also bei Dir bin ich das schon gewohnt, dass ein Beitrag plötzlich wieder verschwindet. Mir tut es eher um die Kommentare leid, die ich nicht gelesen habe, bevor Du sie wieder entfernt hast. Denn immer bekomme ich das auch nicht mit, wenn gerade ein Impulsbeitrag geschrieben wurde.
-
Im Übrigen bin ich natürlich traurig, wenn ich mich selbst nicht klar genug ausdrücken kann, worum es mir eigentlich geht. Im Berufsleben ist das ziemlich schlimm, wenn man seine Überzeugungen nicht richtig an den Mann oder an die Frau bringen kann. Allerdings habe ich gerade einen Beitrag an ein öffentliches Medium geschickt, wo mir der Redakteur bestätigt hat, dass ich etwas sehr verständlich darstellen kann.
Aber vielleicht ist das halt bei Mathematik-verwandten Themen so, dass ich anderen nichts beibringen kann. Damit werde ich fertig werden müssen:)
Also bei Dir bin ich das schon gewohnt, dass ein Beitrag plötzlich wieder verschwindet. Mir tut es eher um die Kommentare leid, die ich nicht gelesen habe, bevor Du sie wieder entfernt hast. Denn immer bekomme ich das auch nicht mit, wenn gerade ein Impulsbeitrag geschrieben wurde.
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Im Übrigen bin ich natürlich traurig, wenn ich mich selbst nicht klar genug ausdrücken kann, worum es mir eigentlich geht. Im Berufsleben ist das ziemlich schlimm, wenn man seine Überzeugungen nicht richtig an den Mann oder an die Frau bringen kann. Allerdings habe ich gerade einen Beitrag an ein öffentliches Medium geschickt, wo mir der Redakteur bestätigt hat, dass ich etwas sehr verständlich darstellen kann.
Aber vielleicht ist das halt bei Mathematik-verwandten Themen so, dass ich anderen nichts beibringen kann. Damit werde ich fertig werden müssen:)
Falkin - 23. Nov, 15:56
Bei mir ist es so, dass ich mich von interessanten Themen angesprochen fühle und gerne aus meiner Vogelperspektive losplappere. Dich schätze ich sehr wohl so ein und habe Dich im Bloggeschehen auch so kennengelernt, dass Du mit kontroversen Meinungen umgehen und auseinandersetzen kannst.
Nun war die meine Meinung ja noch nicht einmal kontrovers, sondern fern ab vom Thema. Im persönlichen Gespräch ließen sich da sicherlich die Bogen schwingen, aber so ein Galopp als Kommentar zu einem Blogbeitrag.... kann schnell nach einem EgoParcour aussehen. Und wenn ich das Gefühl hab, ziehe ich mich bzw. meinen Kommentar lieber "zurück".
Rosenherz und ich scheinen vom ähnlichen Virus befallen. Aber wie gesagt: keine schlechte Absicht hinter. Ganz im Gegenteil. Dafür biete ich ...bei Beehrung im Himmlischen Palaste... einen echten Rheinischen Sauerbraten, wenn.s genehm. In der Hoffnung, es hebt die Laune und ermöglicht einen schönen Start ins Wochenende.
Nun war die meine Meinung ja noch nicht einmal kontrovers, sondern fern ab vom Thema. Im persönlichen Gespräch ließen sich da sicherlich die Bogen schwingen, aber so ein Galopp als Kommentar zu einem Blogbeitrag.... kann schnell nach einem EgoParcour aussehen. Und wenn ich das Gefühl hab, ziehe ich mich bzw. meinen Kommentar lieber "zurück".
Rosenherz und ich scheinen vom ähnlichen Virus befallen. Aber wie gesagt: keine schlechte Absicht hinter. Ganz im Gegenteil. Dafür biete ich ...bei Beehrung im Himmlischen Palaste... einen echten Rheinischen Sauerbraten, wenn.s genehm. In der Hoffnung, es hebt die Laune und ermöglicht einen schönen Start ins Wochenende.
steppenhund - 23. Nov, 15:57
Ich sehe mich durchschaut. Offensichtlich ist es bekannt, wie man mich besänftigen kann:)))
rosenherz - 23. Nov, 15:23
Auweia erwischt. Ich sags offen, ich hab auch meinen Kommentar gelöscht. Ich mach gern mal auf "intelligent", und dabei kommt auch schon mal nur heiße Luft heraus - und die möchte ich dem geschätzten Steppenhund und der Leserschaft dann doch lieber nicht zumuten.
Verzeih mir, Steppenhund, dich verärgert oder gekränkt zu haben.
Verzeih mir, Steppenhund, dich verärgert oder gekränkt zu haben.
steppenhund - 23. Nov, 15:27
Du kannst dich damit reinwaschen, indem Du mir schreibst, ob einer in deiner Nachbarschaft zwei Biogänse nach Wien bringen kann. (Für den 25.12.) Vor dem 7.12. geht es allerdings nicht, weil da noch niemand von uns in Wien ist.
rosenherz - 23. Nov, 16:02
Ah, das ist mal was ganz anderes, als dreißig reuige Vater-Unser-Gebete. Du bist der erste, der mir eine derartige Bußgelegenheit vorschlägt. Gans sei Dank!
Die Biogänse - lebend oder küchenfertig? Mit oder ohne Federn (für die Erneuerung der Polsterfüllung)?
Die Biogänse - lebend oder küchenfertig? Mit oder ohne Federn (für die Erneuerung der Polsterfüllung)?
steppenhund - 23. Nov, 16:18
Ohne Federn. Und küchenfertig wäre natürlich super!!!
rosenherz - 24. Nov, 09:26
So, eine erste konkrete Antwort für dich. Bei "denn's" Biomärkten bekommst du Bio-Weidegänse für den Weihnachtsbraten von Sonnberger Bauern im schönen Mühlviertel. Ich bin dort öfters zu Gast, kenne die Gegend, kenne die Bauernhöfe dort und die Leute persönlich, die die Bio-Weidegänse halten.
Bei "denn's" ist die Vorbestellung notwendig. Und welche Filiale in deiner Nähe liegt, findest du auf der Homepage.
Mit einem anderen Biobauernhof mit Weidegänsen in meiner näheren Umgebung habe ich heute Morgen Kontakt aufgenommen. Da sollte ich in den nächsten Tagen genaueres erfahren.
Bei "denn's" ist die Vorbestellung notwendig. Und welche Filiale in deiner Nähe liegt, findest du auf der Homepage.
Mit einem anderen Biobauernhof mit Weidegänsen in meiner näheren Umgebung habe ich heute Morgen Kontakt aufgenommen. Da sollte ich in den nächsten Tagen genaueres erfahren.
Kienspan - 23. Nov, 16:03
peanuts
"Mukund Mohan, CEO of Microsoft's startup accelerator programme in India, says the shelf life of certain kinds of developers has shrunk to less than a year."
Steht im selben Artikel geschrieben, dem das im Beitrag genannte Zitat vom "Spiegel" entnommen wurde.
Sich über menschenverachtende Äußerungen zu echauffieren, bringt nichts (nicht einmal Entlastung). Die Hintergründe solcher Haltung zu beleuchten, wäre um einiges fruchtbarer, weil sie dann als ekelerregender Ausfluss einer seit Jahrzehnten verfolgten neoliberalen Dogmatik erkannt würde - nämlich das Einstreifen von Produktivitätssteigerungen und damit das Verschieben der primären Marktverteilung zu Lasten der Lohnquote.
Es ist bezeichnend, dass sich der Spiegelartikel in einem einzigen Zitat erschöpft. Der Ursprung bei "Economic Times" ist dort zwar verlinkt, für eine Analyse hat es beim "Spiegel" aber offenkundig nicht gereicht. Dabei unterstelle ich jenem Redakteur nicht einmal einen aktiven Beitrag zur Volksverdummung. Sondern unkritische Gefühlsduselei. Mehr ist wohl nicht mehr drin.
Steht im selben Artikel geschrieben, dem das im Beitrag genannte Zitat vom "Spiegel" entnommen wurde.
Sich über menschenverachtende Äußerungen zu echauffieren, bringt nichts (nicht einmal Entlastung). Die Hintergründe solcher Haltung zu beleuchten, wäre um einiges fruchtbarer, weil sie dann als ekelerregender Ausfluss einer seit Jahrzehnten verfolgten neoliberalen Dogmatik erkannt würde - nämlich das Einstreifen von Produktivitätssteigerungen und damit das Verschieben der primären Marktverteilung zu Lasten der Lohnquote.
Es ist bezeichnend, dass sich der Spiegelartikel in einem einzigen Zitat erschöpft. Der Ursprung bei "Economic Times" ist dort zwar verlinkt, für eine Analyse hat es beim "Spiegel" aber offenkundig nicht gereicht. Dabei unterstelle ich jenem Redakteur nicht einmal einen aktiven Beitrag zur Volksverdummung. Sondern unkritische Gefühlsduselei. Mehr ist wohl nicht mehr drin.
steppenhund - 23. Nov, 16:27
Danke für den Link auf den Original-Artikel. Feroses Warnung, ja nicht mit dem Lernen aufzuhören, klingt da ja fast noch produktiv.
Allerdings sehe ich ja folgendes Problem. Die Jungen lernen heute nicht mehr auf Nachhaltigkeit. Daher fällt dann auch das Umlernen von einer "Sprache" auf die andere schwerer.
Ich muss lachen, wenn ich mich daran zurück erinnere, was mir Entwickler um 2005 herum alles als die Systeme der Zukunft weis machen wollten.
Java Server Faces sollte das Non-plus-ultra sein. Mittlerweile von Oracle als "deprecated" gebrandmarkt.
Andererseits hält sich Python bei Google schon ganz schön lange. Und C hat sich auch gehalten.
-
Aber irgendwann wird ein Programmierer sagen: hat gar keinen Sinn, dass ich das lerne. Wenn ich das übermorgen beherrsche, ist es schon veraltet:)
Allerdings sehe ich ja folgendes Problem. Die Jungen lernen heute nicht mehr auf Nachhaltigkeit. Daher fällt dann auch das Umlernen von einer "Sprache" auf die andere schwerer.
Ich muss lachen, wenn ich mich daran zurück erinnere, was mir Entwickler um 2005 herum alles als die Systeme der Zukunft weis machen wollten.
Java Server Faces sollte das Non-plus-ultra sein. Mittlerweile von Oracle als "deprecated" gebrandmarkt.
Andererseits hält sich Python bei Google schon ganz schön lange. Und C hat sich auch gehalten.
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Aber irgendwann wird ein Programmierer sagen: hat gar keinen Sinn, dass ich das lerne. Wenn ich das übermorgen beherrsche, ist es schon veraltet:)
Kienspan - 23. Nov, 19:50
with due respect,
you're missing the point, Sir.
Die fehlende Nachhaltigkeit ist nicht den Lernenden anzulasten, sondern den Lehrenden. Die Lehre indes folgt nicht einem Erkenntnispfad, sondern dem nachgefragten Bedarf der Wirtschaft. Einer Wirtschaft, welche zunehmend junge Menschen schlicht verkonsumiert, um das Ergebnis des eigenen Profitstrebens zu optimieren.
Ausbildung ist teuer. Die Kosten dafür werden zum Teil vom Individuum, zum Teil von der Allgemeinheit getragen; von Unternehmen hingegen nur dann, wenn Wachstum anders nicht mehr darstellbar ist - man denke an Zeiten, als es z.B. noch unternehmenseigene Lehrwerkstätten gab. Sobald ein Wirtschaftszweig in den Bereich der Sättigung gelangt, werden Ausbidungskosten verstärkt externalisiert, um es einigermaßen hübsch zu formulieren.
Außerdem nimmt der Druck auf die Produktivität dramatisch zu. Das lässt sich sehr leicht an gerade dem Unternehmen darstellen, welches in Ihrem Beitrag genannt ist. Seit der Gründung dieses Unternehmens 1972 verzehnfachte sich der Umsatz pro sechs Jahre, ungefähr vier Mal in Folge. In 25 Jahren ist der Umsatz um das 10.000-fache gestiegen. Der Umsatz pro Mitarbeiter stieg während dieser Zeit um mehr als das Sechsfache, ändert sich seither aber kaum mehr. Denn das Unternehmen kam in die Sättigung. Es dauerte weitere drei Jahre, bis sich der Umsatz nur noch verdoppelt hatte. Für die nächste Verdoppelung des Umsatzes vergingen bereits zehn Jahre. Während der Umsatz seit Unternehmensbestand um den Faktor 40.000 wuchs, erhöhte sich die Mitarbeiteranzahl aber lediglich um den Faktor 6.000.
Doch nicht genug damit.
Seit das Umsatzwachstum mit länger werdenden Verdopplungszeiten "stagniert", geht die Ergebnisentwicklung pro Mitarbeiter ungebrochen weiter. Sie hat sich in den letzten 15 Jahren bei im wesentlichen unveränderten Unsatzzahlen pro Kopf beinahe verdoppelt. Im Vorjahr erzielte dieses Unternehmen übrigens einen Gewinn vor Steuern von € 87.500 je Mitarbeiter. Der Personalaufwand pro Kopf lag im selben Jahr bei durchschnittlich € 104.000 - der Medianwert liegt weit darunter, wie sich unschwer vorstellen lässt. Man möge sich die Bedeutung dessen auf der Zunge zergehen lassen.
Die Anforderungen an die Programmierer, welche etwa 25 % des Personalstandes ausmachen, sind auch vor diesem Hintergrund zu betrachten und zu werten. Es darf durchaus auch danach gefragt werden, was es bedeutet, wenn solche - wie im Beitrag zitierte - Aussagen eines deutschen Unternehmens aus Indien kommen.
PS: besagtes Unternehmen erzielte im Vorjahr eine Eigenkapitalrentabilität von 36%. Davon hätte Josef Ackermann in seinen besten Zeiten nicht einmal zu träumen gewagt.
Die fehlende Nachhaltigkeit ist nicht den Lernenden anzulasten, sondern den Lehrenden. Die Lehre indes folgt nicht einem Erkenntnispfad, sondern dem nachgefragten Bedarf der Wirtschaft. Einer Wirtschaft, welche zunehmend junge Menschen schlicht verkonsumiert, um das Ergebnis des eigenen Profitstrebens zu optimieren.
Ausbildung ist teuer. Die Kosten dafür werden zum Teil vom Individuum, zum Teil von der Allgemeinheit getragen; von Unternehmen hingegen nur dann, wenn Wachstum anders nicht mehr darstellbar ist - man denke an Zeiten, als es z.B. noch unternehmenseigene Lehrwerkstätten gab. Sobald ein Wirtschaftszweig in den Bereich der Sättigung gelangt, werden Ausbidungskosten verstärkt externalisiert, um es einigermaßen hübsch zu formulieren.
Außerdem nimmt der Druck auf die Produktivität dramatisch zu. Das lässt sich sehr leicht an gerade dem Unternehmen darstellen, welches in Ihrem Beitrag genannt ist. Seit der Gründung dieses Unternehmens 1972 verzehnfachte sich der Umsatz pro sechs Jahre, ungefähr vier Mal in Folge. In 25 Jahren ist der Umsatz um das 10.000-fache gestiegen. Der Umsatz pro Mitarbeiter stieg während dieser Zeit um mehr als das Sechsfache, ändert sich seither aber kaum mehr. Denn das Unternehmen kam in die Sättigung. Es dauerte weitere drei Jahre, bis sich der Umsatz nur noch verdoppelt hatte. Für die nächste Verdoppelung des Umsatzes vergingen bereits zehn Jahre. Während der Umsatz seit Unternehmensbestand um den Faktor 40.000 wuchs, erhöhte sich die Mitarbeiteranzahl aber lediglich um den Faktor 6.000.
Doch nicht genug damit.
Seit das Umsatzwachstum mit länger werdenden Verdopplungszeiten "stagniert", geht die Ergebnisentwicklung pro Mitarbeiter ungebrochen weiter. Sie hat sich in den letzten 15 Jahren bei im wesentlichen unveränderten Unsatzzahlen pro Kopf beinahe verdoppelt. Im Vorjahr erzielte dieses Unternehmen übrigens einen Gewinn vor Steuern von € 87.500 je Mitarbeiter. Der Personalaufwand pro Kopf lag im selben Jahr bei durchschnittlich € 104.000 - der Medianwert liegt weit darunter, wie sich unschwer vorstellen lässt. Man möge sich die Bedeutung dessen auf der Zunge zergehen lassen.
Die Anforderungen an die Programmierer, welche etwa 25 % des Personalstandes ausmachen, sind auch vor diesem Hintergrund zu betrachten und zu werten. Es darf durchaus auch danach gefragt werden, was es bedeutet, wenn solche - wie im Beitrag zitierte - Aussagen eines deutschen Unternehmens aus Indien kommen.
PS: besagtes Unternehmen erzielte im Vorjahr eine Eigenkapitalrentabilität von 36%. Davon hätte Josef Ackermann in seinen besten Zeiten nicht einmal zu träumen gewagt.
steppenhund - 23. Nov, 20:35
Ich habe keine Begründung angegeben, warum das mit der Nachhaltigkeit nicht mehr so gut aussieht. Ich denke, dass die heute Unterrichtenden schon falsche Ziele bekommen haben.
Die Geschichte mit dem Umsatzwachstum ist nicht nur bei dem bewussten Unternehmen "gefährlich". Ich halte es nämlich wirklich für gefährlich. Irgendwann wird eine kritische Menge überschritten sein und ein Kartenhaus wird zusammenbrechen.
Was zur Zeit mit der Bank Austria passiert ist, kann ich mir ja nur so erklären, dass ganz, ganz obere Chefs ihre Boni hinsichtlich Einhaltung des Umstellungstermins nicht verlieren wollten. Ich bin ziemlich sicher, dass die Tester gesagt haben, dass die Umstellung nicht funktionieren kann. Wir erleben da wie dort eine Trennung zwischen Management und fachlicher Sinnhaftigkeit. Meine Wette steht ja noch, (habe noch 2,5 Jahre Zeit) dass Unternehmen bestimmter Branchen wegen IT-Insuffizienz hops gehen werden. Selbst falls ich die Wette verliere, wird es sich nur um eine Verzögerung handeln. Bei der Atomaufrüstung hat man eine gewisse Gefahrenslage erkannt und zurückgerudert. Bei der Informatik sieht man keine Gefahrenslage, obwohl sie auf mehreren Gebieten gegeben ist. Wichtig ist nur, mehr und mehr zu verdienen.
-
Auf einer anderen Ebene habe ich schon lange aufgehört, etwas verstehen zu wollen. Arbeitslosigkeit wird beklagt und allerorten wird Personal abgebaut, um "wirtschaftlicher" arbeiten zu können. In Dienstleistungsbereichen wird auf diese Weise Redundanz um jeden Preis zu vermeiden versucht. Ist doch gut oder? Doch wenn es kleine Fehlfunktionen gibt, wie eine abgerissene Oberleitung oder einen kleineren Kupferdiebstahl, kann mit den Ausnahmesituationen nicht mehr umgegangen werden. Die Firmen machen sich gegenseitig Konkurrenz (bei den Fliegern z.B.) und sich selbst dabei auch gleich kaputt. Ich bin nicht unbedingt für eine Regulierung, doch vielleicht könnte man überprüfen, ob eine Firma noch eine vertretbare Preisgestaltung an den Tag legt. Beispiel aus der Vergangenheit gefällig. Nach der Deregulierung der KFZ-Versicherungen haben sich die Versicherungen in Österreich gegenseitig unterboten. Verluste auf dem Sektor haben alle Versicherungen gemacht. Die wurden von den Gewinnen der Lebensversicherungen aufgefangen. Nach 9/11 war das nicht mehr möglich und das große Wehklagen und Zurechtsparen hat begonnen. Der eigentliche Fehler war allerdings schon vorher begangen worden, als man eine Sparte die Gewinne der anderen Sparte auffangen ließ.
It der IT sind ganz ähnliche Phänomene zu beobachten, nur sind die Auswirkungen noch nicht sichtbar. Aber sie werden sichtbar werden. Und ich bin gespannt, wie dann die jungen Gurus damit umgehen werden:)
Die Geschichte mit dem Umsatzwachstum ist nicht nur bei dem bewussten Unternehmen "gefährlich". Ich halte es nämlich wirklich für gefährlich. Irgendwann wird eine kritische Menge überschritten sein und ein Kartenhaus wird zusammenbrechen.
Was zur Zeit mit der Bank Austria passiert ist, kann ich mir ja nur so erklären, dass ganz, ganz obere Chefs ihre Boni hinsichtlich Einhaltung des Umstellungstermins nicht verlieren wollten. Ich bin ziemlich sicher, dass die Tester gesagt haben, dass die Umstellung nicht funktionieren kann. Wir erleben da wie dort eine Trennung zwischen Management und fachlicher Sinnhaftigkeit. Meine Wette steht ja noch, (habe noch 2,5 Jahre Zeit) dass Unternehmen bestimmter Branchen wegen IT-Insuffizienz hops gehen werden. Selbst falls ich die Wette verliere, wird es sich nur um eine Verzögerung handeln. Bei der Atomaufrüstung hat man eine gewisse Gefahrenslage erkannt und zurückgerudert. Bei der Informatik sieht man keine Gefahrenslage, obwohl sie auf mehreren Gebieten gegeben ist. Wichtig ist nur, mehr und mehr zu verdienen.
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Auf einer anderen Ebene habe ich schon lange aufgehört, etwas verstehen zu wollen. Arbeitslosigkeit wird beklagt und allerorten wird Personal abgebaut, um "wirtschaftlicher" arbeiten zu können. In Dienstleistungsbereichen wird auf diese Weise Redundanz um jeden Preis zu vermeiden versucht. Ist doch gut oder? Doch wenn es kleine Fehlfunktionen gibt, wie eine abgerissene Oberleitung oder einen kleineren Kupferdiebstahl, kann mit den Ausnahmesituationen nicht mehr umgegangen werden. Die Firmen machen sich gegenseitig Konkurrenz (bei den Fliegern z.B.) und sich selbst dabei auch gleich kaputt. Ich bin nicht unbedingt für eine Regulierung, doch vielleicht könnte man überprüfen, ob eine Firma noch eine vertretbare Preisgestaltung an den Tag legt. Beispiel aus der Vergangenheit gefällig. Nach der Deregulierung der KFZ-Versicherungen haben sich die Versicherungen in Österreich gegenseitig unterboten. Verluste auf dem Sektor haben alle Versicherungen gemacht. Die wurden von den Gewinnen der Lebensversicherungen aufgefangen. Nach 9/11 war das nicht mehr möglich und das große Wehklagen und Zurechtsparen hat begonnen. Der eigentliche Fehler war allerdings schon vorher begangen worden, als man eine Sparte die Gewinne der anderen Sparte auffangen ließ.
It der IT sind ganz ähnliche Phänomene zu beobachten, nur sind die Auswirkungen noch nicht sichtbar. Aber sie werden sichtbar werden. Und ich bin gespannt, wie dann die jungen Gurus damit umgehen werden:)
Kienspan - 23. Nov, 23:02
naja.
Ich will's gut sein lassen.
david ramirer - 23. Nov, 17:13
@themenverfehlerei:
ich war (abgesehen von der kunstschule, und selbst dort nur bedingt) nie ein auffallend guter schüler, und die erinnerung an die schulzeit bedeutet bei mir nicht, dass ich mich ausnehmend über den großteil dieser zeit freue (wenngleich mir vieles, das ich damals gelernt habe, auch heute noch wertvoll ist).
aber ich kann beim besten willen nicht verstehen, wie ein begriff aus dieser fernen zeit so in die falsche kehle gehen kann.
eben weil ja die schulzeit schon so lange vorbei ist, ist ja eine "themenverfehlung" heute eher ein kompliment, vor allem in einem außerschulischen kontext.
alles nur ein sturm im wasserglas, aus meiner perspektive...
rüttelt euch doch zusammen, leute!
;)
aber ich kann beim besten willen nicht verstehen, wie ein begriff aus dieser fernen zeit so in die falsche kehle gehen kann.
eben weil ja die schulzeit schon so lange vorbei ist, ist ja eine "themenverfehlung" heute eher ein kompliment, vor allem in einem außerschulischen kontext.
alles nur ein sturm im wasserglas, aus meiner perspektive...
rüttelt euch doch zusammen, leute!
;)
mac38 - 23. Nov, 17:41
stoff für eine komödie...
...wäre der plot allemal: blogger winselt um kommentare, und nachdem ein paar wohlwollende geposted haben, schlaumeiert der nunmehr zu beachtung gekommene und spielt, nachdem er das gewünschte deklassiert hat, die gekränkte diva.
david ramirer - 23. Nov, 17:56
:))
das erinnert mich von der struktur her ein wenig an ein (fehlendes) detail in scherz, satire, ironie und tiefere bedeutung"... ;)
aber ganz so war es hier ja nicht...
aber ganz so war es hier ja nicht...
steppenhund - 23. Nov, 17:59
Danke David. Vermutlich kann ich nicht nachempfinden, was der Ausdruck "Thema verfehlt" bei anderen bewirkt. Ich habe mir das manchmal sagen lassen müssen und bei wiederholten Nachdenken habe ich dann festgestellt, dass der Kritisierende wohl Recht hatte. Und da ging es um Diskussion, wo wirklich etwas wichtiges erörtert werden sollte.
Wenn hier jemand das Thema verfehlt, hat das in Bezug auf die Qualität des Beitrags gar nichts auszusagen. Vielleicht hätte ich einen Smiley dazu setzen sollen:)
@mac:
stoff für Komödie - ok. Winseln - ist eigentlich nicht meine Sache. Wenn es so ankommt, kann ich schmunzeln. Schlaumeiern - das ist so ähnlich wie Besserwisser - ist mir immer wieder einmal vorgeworfen worden. So what? Meistens weiß ich es wirklich besser. Jetzt langsam stelle ich fest, dass mich bestimmte Dinge nicht mehr so interessieren, dass ich es unbedingt besser wissen muss. Aber auf meinen eigenen Fachgebieten weiß ich wirklich einiges besser. Gekränkte Diva - ist nicht sehr schmeichelhaft, kann ich aber selbst nicht widerlegen.
Deklassieren hingegen - deutet darauf hin, dass Sie einen Ausspruch wie "Thema verfehlt" als Deklassierung erachten. Was machen Sie überhaupt da? Fühlen Sie sich gefälligst deklassiert. Oder soll ich noch deutlicher werden? :)
Wenn hier jemand das Thema verfehlt, hat das in Bezug auf die Qualität des Beitrags gar nichts auszusagen. Vielleicht hätte ich einen Smiley dazu setzen sollen:)
@mac:
stoff für Komödie - ok. Winseln - ist eigentlich nicht meine Sache. Wenn es so ankommt, kann ich schmunzeln. Schlaumeiern - das ist so ähnlich wie Besserwisser - ist mir immer wieder einmal vorgeworfen worden. So what? Meistens weiß ich es wirklich besser. Jetzt langsam stelle ich fest, dass mich bestimmte Dinge nicht mehr so interessieren, dass ich es unbedingt besser wissen muss. Aber auf meinen eigenen Fachgebieten weiß ich wirklich einiges besser. Gekränkte Diva - ist nicht sehr schmeichelhaft, kann ich aber selbst nicht widerlegen.
Deklassieren hingegen - deutet darauf hin, dass Sie einen Ausspruch wie "Thema verfehlt" als Deklassierung erachten. Was machen Sie überhaupt da? Fühlen Sie sich gefälligst deklassiert. Oder soll ich noch deutlicher werden? :)
schneck08 - 24. Nov, 01:29
ich deklassiere mit (wen auch immer) und grüße ebenso deklassierend in erwartung einer gerupften weihnachtsgans, die man dann aufessen könnte.
steppenhund - 24. Nov, 01:57
Hauptsache, es wird deklassiert. Aber wenn Sie zu Weihnachten in Wien sind, gibt es selbstverständlich eine Gans auch für sie. Frau Colombo wird sich freuen.
Jossele - 24. Nov, 12:51
@zur leidigen "Themenverfehlerei":
Sehr verwunderlich, welch agressive Wortmeldungen, incl. der nicht verifizierbaren "Themenverfehlung", hier auftauchen.
Was das soll, kann ich nicht nachvollziehen.
Wenn ich anderer Meinung bin, oder andere Schlüsse aus einem Artikel ziehe, muss ich beileibe nicht einen persönlich herabwürdigenden Jargon bemühen.
Reife korreliert offensichtlich nicht unbedingt mit der Anzahl an Lebensjahren.
Sehr verwunderlich, welch agressive Wortmeldungen, incl. der nicht verifizierbaren "Themenverfehlung", hier auftauchen.
Was das soll, kann ich nicht nachvollziehen.
Wenn ich anderer Meinung bin, oder andere Schlüsse aus einem Artikel ziehe, muss ich beileibe nicht einen persönlich herabwürdigenden Jargon bemühen.
Reife korreliert offensichtlich nicht unbedingt mit der Anzahl an Lebensjahren.
pathologe - 23. Nov, 17:23
Ich
denke, dass die Problematik daher herrührt, dass man sowohl in der Mathematik als auch der Programmiererei auf "bereits erfundenes" problemlos zurückgreifen kann, da es in schriftlicher Form vorhanden ist und als Basis genutzt werden kann. Um darauf aufzubauen und neues zu entwickeln. Und daraus entsteht dann der Druck, eben dieses "Neue" unbedingt entwickeln zu müssen. Und bei Versagen eben abgeschrieben zu werden.
In anderen Themengebieten gibt es ebenfalls dieses "erfundene Rad", auf welches man zurückgreift. Aber die Randbedingungen ändern sich immer wieder (beispielsweise bei mir als beratendem Ingenieur), so dass man immer wieder Variationen zu bekannten Themen entwickelt. Es ist nicht der Druck des "Neuen" gegeben, sondern eher der Druck, bereits früher gemachte Fehler zu verhindern und nicht erneut zu machen. Bei Software, so stelle ich mir das vor, gibt es die Patche, die irgendwann mal zu einem fehlerfreien Produkt führen. Die "Variationen" (ich stelle mir gerade SAP vor) sind dann auch nur schubladenfertige Produkte, ausgereift, die lediglich umgelabelt werden. In der Mathematik ähnlich, irgendwann (Sarkasmus) hat man eben mal alle Ziffern von 0 bis 9 durch, ebenso die bekannten Rechenoperationen und deren Permutationen. Ich warte auf den Moment, wo jenes auch bei den Buchstaben und Wörtern geschieht. (Sarkasmus aus).
Mich wundert lediglich, dass jene Problematik nicht bei Autobauern auftaucht. Oder Bäckern, Fleischern, Winzern... Jedes Jahr die gleichen Produkte...
In anderen Themengebieten gibt es ebenfalls dieses "erfundene Rad", auf welches man zurückgreift. Aber die Randbedingungen ändern sich immer wieder (beispielsweise bei mir als beratendem Ingenieur), so dass man immer wieder Variationen zu bekannten Themen entwickelt. Es ist nicht der Druck des "Neuen" gegeben, sondern eher der Druck, bereits früher gemachte Fehler zu verhindern und nicht erneut zu machen. Bei Software, so stelle ich mir das vor, gibt es die Patche, die irgendwann mal zu einem fehlerfreien Produkt führen. Die "Variationen" (ich stelle mir gerade SAP vor) sind dann auch nur schubladenfertige Produkte, ausgereift, die lediglich umgelabelt werden. In der Mathematik ähnlich, irgendwann (Sarkasmus) hat man eben mal alle Ziffern von 0 bis 9 durch, ebenso die bekannten Rechenoperationen und deren Permutationen. Ich warte auf den Moment, wo jenes auch bei den Buchstaben und Wörtern geschieht. (Sarkasmus aus).
Mich wundert lediglich, dass jene Problematik nicht bei Autobauern auftaucht. Oder Bäckern, Fleischern, Winzern... Jedes Jahr die gleichen Produkte...
steppenhund - 23. Nov, 17:52
Das könnte schon hinhauen. Indien wirft aber noch zusätzliches Problem auf. Die Inder sind vermutlich mathematisch etwas begabter als die Europäer. (heutzutage) Es ist aber nicht die Frage, dass man programmieren kann, es ist auch die Frage, was programmiert wird. Da ist dann die Frage, ob das die Jungen immer selbst abschätzen können, oder ob sie jemanden anderen dazu brauchen.
Als ich noch Auto gefahren bin, waren mir die langlebigen Autos wie Volvo und Mercedes durchaus angenehm.
Und bei der Software wäre ich auch froh, wenn ich nicht bei jeder Version die Einstellungen neu suchen muss. (Selbst wenn sie am neuen Ort "logischer" dazupassen.)
Als ich noch Auto gefahren bin, waren mir die langlebigen Autos wie Volvo und Mercedes durchaus angenehm.
Und bei der Software wäre ich auch froh, wenn ich nicht bei jeder Version die Einstellungen neu suchen muss. (Selbst wenn sie am neuen Ort "logischer" dazupassen.)
virtualmono - 27. Nov, 01:34
Ich halte das ja für ausgemachten Blödsinn. Aus Gründen (bei uns sind die besten Entwickler alle inzwischen jenseits der 40).
In Indien herrscht allerdings eine andere "Taktung". Da hat anscheinend kaum jemand wirklich Interesse, längerfristig irgendwo zu arbeiten, weil der Markt so "dynamisch" ist und es natürlich allen nur ums Geld geht (ich glaube, ich erwähnte bereits mehrfach, daß das meiner Meinung nach die Wurzel allen Übels ist und genau deshalb über kurz oder lang alles den Bach runtergehen wird).
Die einzige brauchbare Aussage versteckt sich in dem Nebensatz "wenn man nichts dazulernt". Mit der richtigen Einstellung zu unserem Job ergibt sich das aber automatisch - nur haben die eben viele nicht.
Off topic: Das hier dürfte Dir gefallen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/spiegel-neue-ice-modelle-haben-probleme-mit-steuerungssoftware-a-869137.html ;-)
In Indien herrscht allerdings eine andere "Taktung". Da hat anscheinend kaum jemand wirklich Interesse, längerfristig irgendwo zu arbeiten, weil der Markt so "dynamisch" ist und es natürlich allen nur ums Geld geht (ich glaube, ich erwähnte bereits mehrfach, daß das meiner Meinung nach die Wurzel allen Übels ist und genau deshalb über kurz oder lang alles den Bach runtergehen wird).
Die einzige brauchbare Aussage versteckt sich in dem Nebensatz "wenn man nichts dazulernt". Mit der richtigen Einstellung zu unserem Job ergibt sich das aber automatisch - nur haben die eben viele nicht.
Off topic: Das hier dürfte Dir gefallen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/spiegel-neue-ice-modelle-haben-probleme-mit-steuerungssoftware-a-869137.html ;-)
steppenhund - 27. Nov, 12:21
Mein Ex-Chef hat sich auch ziemlich mokiert und hat mir ein Wort beigebracht, dass ich noch nicht kannte: "brownfield development". Brownfield developement beschreibt Entwicklungen, die auf bestehender Software aufsetzen. Und natürlich sind fast alle kommerziell wichtigen Entwicklungen brownfield. Was der SAP-Mufti behauptet, bezieht sich hauptsächlich auf Entwicklungen auf der grünen Wiese, noch einmal ein Smart-Phone mehr mit Features, die es noch nie gegeben hat.
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Was den Artikel im Spiegel angeht: das war gestern bei uns in den Nachrichten. Ich bin leicht überrascht und das eigentlich nur, dass es schon so weit ist.
Folgende Punkte sind dabei zu beachten:
1) ICE-type 3. Während Testfahrten in der Schweiz konnte folgender Fehler festgestellt werden. Wenn die Klospülung in einem Waggon betätigt wurde, war kurze Zeit die nächste Tür im Waggon entriegelt. Den Fehler haben sie natürlich schon behoben. Es zeigt allerdings, dass etwas mit der Entkopplung der Messages nicht ganz hinhaut.
2) Eigentlich müsste das Netzwerk im Zug ein synchrones sein. Dagegen spricht aber die lange Zeitdauer. Denn synchrone Netzwerke haben heute eine Zykluszeit von 1 Millisekunde oder sogar 0,1 Millisekunde. (siehe Audi 8 etc.) Dan dürfte die Verzögerung bei einem Zug mit 16 Waggons maximal 32 Millisekunden dauern.
3) Es scheint jetzt so zu sein, dass da wirklich viel mit Java programmiert wurde - oder irgendeinem anderen OO-Overhead. Anders sind solche Zeiten nicht zu erklären. Selbst wenn man noch bestimmte Security-Berechnungen einbauen muss, gehen die heute auch on-the-fly.
4) Ich erinnere mich, dass ich einmal einen Server programmieren musste, der Wetterdaten verarbeitete. Eigentlich war es ein Netzwerk von Servern. Es war nicht ursprünglich meine Software, doch als ich alle Fehler ausgebessert hat, war der Code zu 80% von mir. Und bei den Wettermessages gab es die sogenannten Blitztelegramme. Die mussten alle anderen Messages überholen können. Um das zu ermöglichen, habe ich einen speziellen Ringbuffer eingeführt, damit dann tatsächlich die mehr als tausend Blitze sofort in den Wetterkarten eingezeichnet werden konnten. das Ganze war eine Umstellung von RS232C-Verbindungen auf TCP/IP. Eigentlich nix Besonderes. Aber das Überholen können war halt notwendig.
Und heute scheint das nicht mehr in die Hirne hinein zu gehen. Auch in Firmen, wo Daten relativ langsam verbreitet werden, reicht eine Meldung, dass ein Mitarbeiter die Firma verlässt und schlagartig ist er für alle Zugänge gesperrt.
Eine Sekunde: das ist doch eine Ewigkeit...
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Was den Artikel im Spiegel angeht: das war gestern bei uns in den Nachrichten. Ich bin leicht überrascht und das eigentlich nur, dass es schon so weit ist.
Folgende Punkte sind dabei zu beachten:
1) ICE-type 3. Während Testfahrten in der Schweiz konnte folgender Fehler festgestellt werden. Wenn die Klospülung in einem Waggon betätigt wurde, war kurze Zeit die nächste Tür im Waggon entriegelt. Den Fehler haben sie natürlich schon behoben. Es zeigt allerdings, dass etwas mit der Entkopplung der Messages nicht ganz hinhaut.
2) Eigentlich müsste das Netzwerk im Zug ein synchrones sein. Dagegen spricht aber die lange Zeitdauer. Denn synchrone Netzwerke haben heute eine Zykluszeit von 1 Millisekunde oder sogar 0,1 Millisekunde. (siehe Audi 8 etc.) Dan dürfte die Verzögerung bei einem Zug mit 16 Waggons maximal 32 Millisekunden dauern.
3) Es scheint jetzt so zu sein, dass da wirklich viel mit Java programmiert wurde - oder irgendeinem anderen OO-Overhead. Anders sind solche Zeiten nicht zu erklären. Selbst wenn man noch bestimmte Security-Berechnungen einbauen muss, gehen die heute auch on-the-fly.
4) Ich erinnere mich, dass ich einmal einen Server programmieren musste, der Wetterdaten verarbeitete. Eigentlich war es ein Netzwerk von Servern. Es war nicht ursprünglich meine Software, doch als ich alle Fehler ausgebessert hat, war der Code zu 80% von mir. Und bei den Wettermessages gab es die sogenannten Blitztelegramme. Die mussten alle anderen Messages überholen können. Um das zu ermöglichen, habe ich einen speziellen Ringbuffer eingeführt, damit dann tatsächlich die mehr als tausend Blitze sofort in den Wetterkarten eingezeichnet werden konnten. das Ganze war eine Umstellung von RS232C-Verbindungen auf TCP/IP. Eigentlich nix Besonderes. Aber das Überholen können war halt notwendig.
Und heute scheint das nicht mehr in die Hirne hinein zu gehen. Auch in Firmen, wo Daten relativ langsam verbreitet werden, reicht eine Meldung, dass ein Mitarbeiter die Firma verlässt und schlagartig ist er für alle Zugänge gesperrt.
Eine Sekunde: das ist doch eine Ewigkeit...
Und deswegen bin ich mittlerweile ein bisschen überheblich geworden. Es geht nicht mehr um die Konkurrenz alt gegen jung, bei der ich langsam an Boden verliere. Es geht um globale Konkurrenz und da denke ich mir, dass ich als alter Hase den jungen Indern noch etwas entgegen zu setzen weiß.
Heute würde übrigens ein Artikel von mir gerade in einem SAP-Medium angenommen. Ein Text, den kein noch so junger Inder schreiben kann. Also werden wir jetzt einmal sehen, was wir da noch aufstellen können.
Aber solche Zitate sollten aufrütteln. Wenn wir unser Bildungssystem weiter so vernachlässigen, wird es auch für die jungen Gurus keinen Platz mehr geben.
Denn eines haben die jungen Inder schon drauf: sie sind gut in Mathematik, sie sind fleißig, arbeiten detailliert und fragen nicht dauernd, warum sie etwas machen sollen, wenn es ihnen angeschafft wird. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sie zum Unternehmenserfolg beitragen:)