30
Okt
2014

Freunde

Es machen sich ja viele über Facebook lustig und rümpfen die Nase. Und sie rümpfen auch die Nase darüber, dass man überhaupt auf Facebook eingetragen ist.
Und wie viel Zeit dabei doch draufgeht. Also ich kann bestätigen, dass ich heute sicher eine Stunde mit Facebook verbracht habe. Ein kleines Gespräch mit einer Bekanntschaft und einen Beitrag, den ich nicht kopieren und einfügen konnte, sondern ihn selber abtippen musste.
Und dann habe ich pro Tag ungefähr 20 Verständigungen darüber, was jemand Neues gepostet hat. Das sind in der Regel maximal 5 Personen, nicht immer dieselben. Das Ansehen dauert maximal 2 Minuten außer ich möchte etwas Längeres kommentieren.
Ich könnte natürlich auch jetzt schon schlafen gehen, statt diesen Artikel zu schreiben.
Aber ich möchte doch eines feststellen: Facebook kann mir durch die Freunde, die als Freunde vermerkt sind, (mit unterschiedlichen Nahheitsgraden) eine ganz bestimmte Freude vermitteln.
Ich kenne fast alle "Betroffenen" persönlich. Die rein virtuellen Bekanntschaften sind so entstanden, dass ich mit den Mitteilungen dieser Personen so viel anfangen konnte, dass ich tatsächlich Freundschaftsanfragen verschickt haben.
Aber ich lasse die jetzt einmal außen vor. Wenn ich mir meine "Freunde" ansehe, empfinde ich Genuss und Freude daran, wie unterschiedlich diese als Menschen sind. Ich kenne sie aus verschiedenen Lebensphasen und Umgebungen meines Lebens. Teilweise sind sie so unterschiedlich, dass es faszinierend ist, wie viel mir die Kommunikation bedeutet, selbst wenn sie nur vier mal im Jahr stattfindet.
Manche leben in anderen Ländern, wodurch ein Treffen erschwert erscheint aber manchmal trotzdem stattfinden kann.
Und ich gehöre zu den Menschen, die immer lernen wollen. Und von fast jeder Person, und von jedem der als Freund(in) eingetragenen Personen konnte ich lernen. Manchmal reicht es, mich zu erinnern. Und ich komme auf neue Ideen.
Und so betrachtet könnte ich auch ein kleines Notizbüchlein führen, doch Facebook nimmt mir diese Aufgabe ab und führt sie auch dann aus, wenn ich selbst gar nicht so "organisiert" angelegt bin.
Ich bin bei anderen social networks eingetragen. Doch die sind eher beruflich organisiert. Die größte Diversität finde ich unter meinen Facebook-Freunden.
Cheers!
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iGing - 30. Okt, 21:24

"Facebook nimmt mir diese Aufgabe ab und führt sie auch dann aus, wenn ich selbst gar nicht so "organisiert" angelegt bin"

Das ist ein Grund, warum ich solche Plattformen meide. Ich kann es nicht ausstehen, wenn einer was 'für mich' ausführt, was ich nicht ausdrücklich gewünscht habe. Und zwar, weil ich selbst das wollte und nicht, weil ich dazu gedrängt oder überredet oder überflüssigerweise mit einer Entscheidung belästigt wurde, die ich nicht selbst herbeigeführt habe. Diese selbsttätige Organisiererei in meinen Daten geht mir völlig gegen den Strich.

steppenhund - 30. Okt, 21:42

Naja, ich bestimme schon, wessen Daten ich lesen will und von wem ich etwas erfahren will, wenn er oder sie etwas Neues gepostet hat. D.h. in meinen persönlichen Einstellungen bin ich schon recht wählerisch.
Aber natürlich kann man das auch anders sehen.
Ich fühle mich wesentlich mehr fremdbestimmt, wenn ich fliegen muss und die ganze Warterei bei Check-in, Security und am Gate über mich ergehen lassen muss. Und mit der Überwachung hatte ich mich schon in den 80erjahren abgefunden, als ich regelmäßig in Russland, damals noch Sowjetunion, gearbeitet habe.
iGing - 30. Okt, 23:17

Dann ist es also nur eine Frage der Zeit, bis man sich damit abgefunden hat! Wahrscheinlich ist ja auch genau das bezweckt.
Mich regt es schon auf, wenn Wörter sich automatisch weiter schreiben, so als wüsste einer, was ich schreiben will (meistens stimmt es gar nicht, ist also nur unnötiges Geflimmer vor den Augen), oder sich eine überflüssige Rechtschreibprüfung von selber einschaltet. Das E-Mail-Programm sagt mir, dass eine bestimmte E-Mail wegen der darin enthaltenen Worte für mich wichtig ist - meine Güte, für wie blöd halten die mich??? Ich fände es ja akzeptabel, wenn man Funktionen einstellen kann, die man für nötig hält, aber erst, wenn man selbst danach fragt, nicht umgekehrt.
steppenhund - 31. Okt, 10:24

Ja, das mit der Rechtschreibung ist schon ein Hund. Der trifft aber in erster Linie auf Mobiltelefone zu.
In Word bin ich eigentlich schon recht zufrieden bis auf die Tatsache, dass es bestimmte Worte nicht gibt.
Vor Jahren war das einmal das Wort "Qualität". sic. Doch jetzt ist es mir bei englischen Texten ganz recht, wenn ich sehe, wo ich etwas falsch geschrieben habe. Und in Word kann man sie ja auch ausschalten.
Das mit der Email habe ich so noch nicht festgestellt. Bei mir läuft sowieso alles in Spam, was nur den geringsten Verdacht erweckt. Und wenn ich meine Emails ansehe, bleiben nur die vom Papierkorb verschont, deren Absender ich kenne.
-
Mir fällt gerade ein: in Facebook gibt es auch so eine vorausschauende Rechtschreibung. Die ist allerdings Scheisse.
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Aber ehrlich gesagt, es gibt nicht so viele Leute, die wissen, was sie schreiben wollen. Oder was sie denken wollen. Es ist doch viel angenehmer, das nach zu plappern, was man in B**k oder Öst...ch gelesen hat. Und da stimmen ja dann die vorhergesagten Wörter wieder :)
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