19
Mai
2015

Die Verwahrlosung der Intelligenz

56k Modem
Andrew Spaulding hat einen durchaus interessanten Artikel darüber geschrieben, wie es ihm mit einer Woche Einschränkung auf ein 56 k Modem gegangen ist.
Für Nicht-Techniker:
In den 90er-Jahren war das so ziemlich die schnellste Verbindung, die man über Telefonleitungen bekommen hat.
Als Fossil habe ich mich auch mit 110, 330, 1200, 2400,4800 und 33600 herumgeschlagen. Irgendwann hatte ich dann auch 56k und das war der reinste Luxus.
Wenn ich mir z.B. mein Email-Programm herunter laden wollte, als Snob verwendete ich Lotus Notes, so musste ich für 60 Megabyte ungefähr 6 Stunden warten. Und in der Zeit sollte das Telefon nicht klingeln, sonst waren die ersten Stunden Übertragung verloren.
Ich blieb also in der Nacht auf und hoffte, dass ich nicht zu viele Anäufe brauchte.
Jetzt muss man aber wissen, dass man mit den Übertragungsgeschwindigkeiten durchaus arbeiten konnte, wenn man nicht von Bildern abhängig war. Mit der Grazer Uni war ich über sechs Kanäle gleichzeitig verbunden, um Radar-Erfassungen zu steuern und die Software zu modifizieren.
-
Naja, auf Facebook habe ich noch folgenden Zusatztext geschrieben:
Ich kann mir das gut vorstellen. Für mich war ein 33k6 Modem das Höchste der Gefühle - lange Zeit. Auch als Software-Architekt musste ich darauf Rücksicht nehmen, dass unsere Zweigstellen nur mit 33k6 angebunden waren. Die schnellen Verbindungen heute sind recht angenehm, aber sie verführen auch dazu, sich schnell einmal Trash anzusehen. Weil es ja so einfach ist. Und wenn heute nicht einmal 21 Milliarden durch 7 Millionen im Kopf dividiert werden können, (4 Informatiker befragt) dann nähern wir uns schon recht schnell den Zuständen des folgenden Films: Idiocracy

Idiocracy hat allerdings einen entscheidenden Fehler. Die Geschichte ist 2505 angesiedelt, wird sich aber vermutlich bereits 2100 abspielen. Monsanto wird vermutlich der Hersteller und Vermarkter von Brawndo sein. - Und der IQ der Menschen scheint auch in Wirklichkeit geringer zu werden. Ich seh das bei mir: ich habe schon 30 Punkte verloren ...
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pathologe - 19. Mai, 09:07

Irgendwie

ist der Link absent.

steppenhund - 19. Mai, 09:12

Ja, bitteeee, das stimmt! - aber jetzt nicht mehr :)
bonanzaMARGOT - 20. Mai, 15:26

falls die menschheit wirklich verblödet, ist sie auch zu blöd, es mitzukriegen.

steppenhund - 20. Mai, 15:52

gut gebrüllt, Löwe!

iGing - 20. Mai, 20:23

Man fragt sich, wer den Intelligenztest im Jahr 2505 konzipiert hat. Oder war er vielleicht ein Relikt aus vergangener Zeit?

rosenherz - 22. Mai, 09:55

Intelligenz entwickeln. Vier Monate auf einer Alm, ohne Fernseher, ohne Radio, ohne Internet, ohne Handy, ohne Zigaretten, ohne Alkolhol, ohne Auto. Mit einer Kuh die Milch gibt, mit einem Fleckchen Erde zum Anbau von Gemüse, mit einem Sack voller Getreide zum Brotbacken, einem Ofen der mit Holz befeuert wird und einem Rucksack voller Werkzeug. - Eine gute Gelegenheit, um den tatsächlichen IQ eines Menschen dramatisch ansteigen zu lassen.

steppenhund - 22. Mai, 22:46

Ein Feuerzeug oder Zündhölzer wären nett. Und das ganze im Sommer. Die Kuh brauch ich nicht, weil ich keine Milch trinke. Getreide wäre mir am liebsten Kukuruz, aber der wächst nicht so weit oben. Brot backen muss ja nicht sein. Aber ein Geschirr wäre gut, in dem man Pilze rösten kann. Und ein bisschen Salz und Pfeffer. Fernseher, Radio, Internet, Handy, Zigaretten, Alkohol ist alles entbehrlich. Und was sollte man auf der Alm mit einem Auto anfangen. Aber schön wäre es, wenn es irgendwo Himbeeren oder Heidelbeeren gäbe, wie auf den Almen in Tirol.
Und natürlich wäre ein Handy vielleicht schon ganz nett, mit dem man im Internet surfen kann, wie die giftigen und und ungiftigen Pilze zu unterscheiden sind. Das könnte aber auch durch ein gescheites Buch ersetzt werden.
Interessant wären vielleicht für den Beginn ein paar Kerzen. Ich überlege, was man zur Ortsbestimmung brauchen würde. Vielleicht eine Uhr und man könnte herausfinden, ob das Gebiet für Höhlen bekannt ist. Es wäre eine interessante Herausforderung, der ich mich allerdings nicht mehr stellen möchte. Ich hoffe auch, dass ich den nächsten Krieg nicht mehr erlebe.
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Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
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