8
Nov
2018

Überraschende Bestätigung

Es gibt ja vielleicht Menschen, die mich für eingebildet halten. Vermutlich habe ich noch viele Verhaltensweisen aus der Zeit beibehalten, als ich verkaufen musste. Da neigt man dazu, die Dinge "ins rechte Licht" ( ? ! ) zu rücken. Ironisch gemeint, ins rechte Licht ist übersteigert und hat nichts mit "richtig darstellen" zu tun.

Ich bin mir meiner Werte durchaus bewusst, doch es gibt manches, wo ich mir nicht so sicher bin. Das betrifft meine Fähigkeiten beim Klavierspiel.
Jetzt hat mir ein Klavierprofessor empfohlen, die Hammerklavier-Sonate einzustudieren. Ehrlich gesagt, bin ich selber nicht so überzeugt, dass ich die überhaupt schaffe. Einer hat es vor ein paar Jahren schon angedeutet, als ich ihm von meinem Vorhaben erzählte, alle Beethoven-Sonaten spielen zu wollen. Das war Roland Batik, ein bekannter Pianist und Komponist. Er meinte nur: "Hans, das wirst Du machen!"

Gestern rief ich Prof Paul Badura-Skoda an, um ihm zu seinem Konzert zu gratulieren, dass ich leider nur indirekt miterleben konnte. Er ist jetzt 91. Im Zuge des Gesprächs erwähnte ich auch das geplante Konzertprogramm für 2019: Schubert DV958 und die Hammerklaviersonate.
Er schien überhaupt nicht überrascht und meinte: ein sehr schweres und anspruchsvolles Programm. Es klang keine Spur von Skepsis dabei mit. Er kennt meine Fähigkeiten, weil ich auch bei ihm Klavierstunden erhielt.
Tres sunt collegium. Das betrifft zwar Vorlesungen, die dann gehalten werden, wenn mindestens zwei Hörer vorhanden sind. Aber für mich ist es jetzt doch eine gewisse Bestätigung. Wenn mir drei professionelle Pianisten von Weltrang zutrauen, die Sonate üben zu können, kann ich es vielleicht wirklich :)

Nachtrag: (obwohl meine Postings eh fast niemand lesen wird) Die Hammerklaviersonate opus 106 von Beethoven ist die schwerste Sonate und eines der schwersten seiner Klavierwerke. Die Diabelli-Variationen sind vielleicht noch schwerer. Aber schon die Tempobezeichnungen sind so, dass die meisten Pianisten sich nicht an Beethoven's Vorgaben halten. Und vielleicht hat ja auch Beethoven's Metronom nicht richtig geschlagen :)
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Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
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