25
Nov
2013

Das elektronische Freudenhaus

Wenn ich mir ein Freudenhaus vorstelle, (oder das Paradies mit den sattsam bekannten Jungfrauen, die ueber Nacht wieder zuwachsen, Brrrr!) dann geht es nicht nur um den Akt an sich sondern mehr um die freie Wahl. Vielleicht ist es gerade die Auswahlmoeglichkeit, die einen bestimmten Kitzel hervorruft. Ich gehe allerdings davon aus, dass nicht alle Maenner sich dies als Paradies vorstellen, wie ja paradiesische Vorstellung ueberhaupt sehr unterschiedlich sein koennen.

Eine andere paradiesische Vorstellung habe ich heute erlebt, die ich gerne teilen moechte, obwohl ich nicht weiss, ob nicht schon aufgrund der Menge des verarbeitbaren Materials der Lesestoff zu ausschweifend wird.

Es fing eigentlich ganz simple mit einem Artikel im Standard an, bei dem ein Buch ueber den Braun-Designer Rams beschrieben wurde. In dem beigefuegten Foto konnte ich die Kuechenmaschine meiner Mutter entdecken, jedoch nicht den Elektronikbaukasten der Firma Braun, der ein ganz spezielles Design aufwies. Der war, wie ich spaeter las, auch nicht von Rams gestaltet worden sondern von Ing. Georg Greger. Doch das ist jetzt nicht so wichtig. Tatsache ist, dass der Baukasten bereits 1966 entworfen wurde, speziell die Art, Versuchsschaltungen aufzubauen. 1969 durfte ich einen benutzen, um meine Physikpruefung zu absolvieren. (Dazu gibt es eine wirklich lustige Geschichte, die hier aber zu lange waere.)

Und jetzt finde ich im Internet eine Liebeserklaerung an dieses System und einen weiteren Link http://www.lectron.de/ der mir zeigt, dass das System noch im Jahr 2012 und sicher auch heuer verkauft wird. Teilweise unveraendert, doch ergaenzt um spezielle Systeme, die sowohl preismaessig aber auch leistungsmaessig in hoehere Ebenen aufsteigen.

So gibt es mittlerweile schon eine 2. Auflage des Ausbausystems Neurophysiologie, mit dessen Experimenten sogar ein EKG vermessen werden kann. Ich selbst habe jetzt keine Zeit, um mich damit zu beschaeftigen. Doch ich bin schon ganz gespannt, ob ich mich in meiner Pension zurueckhalten werde koennen.

Ich gestehe, ich bin in meinem Herzen ein Techniker geblieben. Meine ganze Lebenskarriere fusst ja auf den Gegebenheiten, dass ich einmal ein leidlicher Elektronikentwickler war, dessen Patente mir ein paar weitere Tueren geoeffnet haben. Nicht jeder muss sich dafuer interessieren. Doch frage ich mich, ob der Computer-Fanatismus wirklich das reale Leben so stark verdraengen muss, dass man gar nichts mehr wirklich "angreifen" will. Experimentierbaukaesten gibt es ja auch fuer Chemie, fuer Biologie, fuer alles Moegliche. Doch das Handy verdraengt alles.

Die alten Griechen kannten zwei Wissenschaften: Medizin und Techne (Technik). Die eine diente dazu, um den Koerper am Leben zu erhalten, die andere, um dem Koerper das Leben zu erleichtern. In meiner effizientesten beruflichen Zeit verwendete ich die Technik, um der Medizin zu dienen. Die Grundlagen dazu wurden bereits in meiner SchulZeit gelegt. Obwohl --- der Braun Experimentierbaukasten war viel zu teuer fuer unsere Familie, aber der Philips- oder besser die Philipsbaukaesten lieferten den gleichen Anreiz. Halt nicht ganz so schoen gestylt.
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