22
Apr
2011

Der Korb

Heute bekam ich einen Korb. Es war ein sehr kleiner. Die Einladung erfolgte ganz spontan ohne jede Vorwarnung und daher war die Absage eher der wahrscheinliche Ausgang der Einladung.
Ich kenne auch Menschen, die ebenso spontan zusagen. Mittlerweile kann ich nämlich längerfristige Angelegenheiten relativ gut einplanen, doch momentane Freiheitsgefühle existieren eben nur sehr spärlich. Nach dem Motto: jetzt könnte man entweder nichts tun oder doch etwas - sprich die Zeit ausleben und nutzen.
Die Einladung hätte mich etwas Geld gekostet. Ich habe es so auch ausgegeben. Mein alter Fernseher, bei dem der Zeilentrafo sichtbar vor sich hinstarb, hätte es nur mehr wenige Stunden "derpackt". (Bitte zu beachten, noch ein echtes Röhrenmodell, ca. 20 Jahre alt.)
Innerhalb von zehn Minuten hatte ich ein Ersatzmodell ausgesucht. Etwas teurer als bei Geizhals, aber sofort mitzunehmen.
Anschließen, Einstellen und Probesehen war kein Problem, obwohl ich einen sehr schlechten Empfang, der ausschließlich auf Zimmerantenne beruht habe.
Doch alle acht Programme kommen klar und ohne Störungen herein.
Was der Monitor noch alles an Anschlüssen hat, muss ich erst in der Bedienungsanleitung erforschen. Es gibt sogar eine CD dabei.
Jedenfalls funktioniert er als Fernseher wie erwartet und der alte steht schon im Garten und wartet auf den nächsten Sperrmüll.
Das nenne ich Einkaufen auf Männerart! :)
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Intensität

Ich habe mich der Lesergruppe rund um Wiederworte, die sich gerade an Montauk von Max Frisch erfreut.

Ich habe mich jetzt warm gelesen. Frisch schreibt da von 62 bzw. 63 Jahren, viele Rückblicke, er kommt nicht sehr sympathisch rüber in diesen Rückblicken und intimen Momenten. Doch entdecke ich vieles Empfundene, das ich nie so schreiben könnte. Ich bin kein Schriftsteller. Manche seiner Sätze deuten darauf hin, dass er eigentlich alles auf "beschreibbar" untersucht. Manche seiner Analysen sind schonungslos. Schonungslos, was ihn selbst angeht, aber gerade dadurch entsprechend wertvoll. Ein paar Aussagen empfinde ich als ausgesprochen blöd, oder schriftstellerisch kokettisch, um es milde auszudrücken. (...die plötzliche Ähnlichkeit aller Frauen im Augenblick ihrer Lust ist selbst, wenn man berücksichtigt, dass er vielleicht immer den gleichen Typ von Frau erobert hat, sicher nicht zutreffend.)

Aber abgesehen davon, ist es wunderbar, festzustellen, dass man nichts versäumt hat, wenn man kein Schriftsteller geworden ist. Es ist schöner zu lesen, als sich diese Sätze erarbeiten zu müssen. Dass es Arbeit ist, lässt sich vermutlich nicht bestreiten.

Insofern genieße ich es vollsaftig, dass mir ein anderer Zugang zur Kunst gegeben ist: die Interpretation. Die ist noch etwas mehr als nur Lesen.

http://www.youtube.com/watch?v=q2X_EbLum14

Ich habe dieses Werk in unser Kammermusikprogramm hinein reklamiert und bin jetzt dabei es zu üben. Den oben verlinkten Satz habe ich noch nicht angefangen zu üben. Satz 2 und 4 sind schwieriger. Satz 3 werde ich jetzt einmal für meine Kollegen aufnehmen.
Dieser erste Satz birgt soviel Intimität und Dichte, gerade weil ihm das Gassenhauerische fehlt.
Das komponieren zu können, wäre schon etwas. Aber da weiß ich wenigstens bestimmt, dass ich das nicht könnte. Beim Schreiben erkenne ich es erst dann, wenn ich etwas wie Montauk lese.
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die Erfahrungen genießend

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abohn - 7. Mai, 09:56
Gut gewagt!
Ein sehr ansprechender Text! So etwas würde ich auch...
abohn - 25. Apr, 15:30
Eigentlich habe ich deinen...
Eigentlich habe ich deinen Sohn erkannt. Der ist ja...
lamamma - 27. Mär, 12:44
Überrascht
Ich bin wirkliich überrascht, dass gerade Du lamentierst....
lamamma - 26. Mär, 15:30
Wobei nähen sich ja viel...
Wobei nähen sich ja viel direkter geboten hätte.
Schwallhalla - 26. Feb, 10:30

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